TEST: Philips 55PFL6606K - Flexible Multimedia-Features und hohe Bildgüte bei 140cm Bilddiagonale?
11.08.2011 (phk/sw)
Einführung
Der Philips 55PFL6606 ist mit 140cm Bilddiagonale zu einer UVP von 1799 EUR erhältlich. Der EDGE-LED beleuchtete FullHD LCD-TV ist mit Philips Pixel Plus HD Enginge ausgestattet, die bei hochauflösenden wie SD-Signalen optimale Schärfe, natürliche Detailtreue und Bewegungsstabilität bieten soll. Diese soll durch die Frame-Interpolationstechnologie 400 Hz PMR (Perfect Motion Rate) noch optimiert werden. Wir stellen an ein Bildwiedergabegerät obligatorisch höchste Ansprüche an die visuelle Performance, der Philips der 6000er Serie möchte aber auch im Audio-Bereich überzeugen. Vergleichsweise kraftvolle 28 Watt Lautsprecher sind im TV verbaut, die in Kombination mit verschiedenen DSPs eine hohe Klangqualität bieten sollen. ClearSound sorgt für authentische und klar verständliche Sprachwiedergabe, Ambi-wOOx unterstützt die sonst volumenlosen und schwach ausgeprägte Tieftonwiedergabe mit dem Ziel, eine verbesserte Bass- und Klangwiedergabe zu realisieren. Für den TV-Empfang ist im PFL6606 ein Triple-Tuner für DVB-T, DVB-C und DVB-S integriert. Multimedial ist der TV mit Wiedergabe von USB-Medien, DLNA-Streaming und Smart TV ausgestattet, ins Netzwerk eingebunden wird das Gerät via Kabel, optional kann ein WLAN-Modul hinzugekauft werden. Wir haben den 55-Zöller im Praxistest überprüft.
Stromverbrauch
Standby-Betrieb: kaum messbar (< 0.1 Watt), im Betrieb: Modus "Natürlich" etwa 150 Watt, "Kino" lediglich zwischen 65 und 75 Watt
Verarbeitung
Video
Rahmen im gebürsteten Alu-Look
Gleichbleibendes Spaltmaß
Gerundete Kanten
Touch-Bedienelemente
Im ausgeschalteten Zustand
Standfuß
Standfuß Rückseite
Rückseite
Fernbedienung
Die Verarbeitungsqualität des Philips 55PFL6606 ist solide, aber nicht überdurchschnittlich hochwertig. Die schicke Optik wird durch den Rahmen im geschliffenen Aluminium-Look sowie dem gut dimensionierten Glas-Standfuß betont. Der Fernseher ist mit vier Schrauben sauber und stabil mit dem Standfuß verschraubt. Der Rahmen ist lediglich auf das Gehäuse gesteckt und weist stellenweise etwas ungleichmäßige Spaltmaße auf, der Kunststoff im Alu-Look ist relativ unempfindlich gegenüber Kratzern und auch Fingerabdrücke zeichnen sich nicht sofort darauf ab. Unter dem Philips-Logo auf der Unterseite befinden sich Touch-Bedienelemente, die sensitiv auf leichten Druck reagieren. Zwar kann lediglich die Lautstärke angepasst, der Kanal gewechselt und das Home-Menü gestartet werden, für die rudimentäre Bedienung ohne Fernbedienung reicht dies aber aus. Gefallen finden wir an der geringen Bautiefe des 55 Zoll großen Philips-Gerätes, die auf der Rückseite angebrachten Anschlüsse wirken ebenfalls solide und halten stärkerem Druck problemlos stand. Ebenfalls auf der Rückseite zu finden sind die integrierten Lautsprecher, die durch ein Kunststoff-Gitter geschützt sind. Die Fernbedienung kennen wir bereits von früheren Tests von Philips-Geräten. Sie ist eher design-orientiert und liegt etwas klobig in der Hand, das Layout ist aber nicht weiter zu beanstanden und auch der Tastendruckpunkt ist gut, lediglich eine direkte Info-Taste für das Eingangssignal hielten wir für sinnvoll, so muss der Status über "Options" aufgerufen werden. Beleuchtet ist die Fernbedienung nicht. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut - Ausgezeichnet.
Anschlüsse
Anschlüsse Unterseite
Rückseitige Anschlüsse
Dritter HDMI-Anschluss seitlich
SD-Karten und USB-Slot
Rückseite
- HDMI 2x
- Komponenten-Video
- VGA + Line In Audio
- Scart-AV
- Stereo-cinch Eingang
- Koaxialer digitaler Audio-Ausgang
- LNB und Kabelanschluss
- Ethernet
Seite
- HDMI 1x
- Common Interface
- USB 1x
- Kopfhörerausgang
- SD-Karte
Der Philips bietet 3 HDMI-Eingänge und hinkt damit dem aktuellen Standard in der Gerätekategorie und Preisklasse von etwa 4 Eingängen leicht hinterher, auch der eine USB-Eingang, wenn wohl auch ohne WLAN-Adapter den Anforderungen genügend, erscheint etwas einsam. Mit einem Ethernet-Kabel wird der TV ins Netzwerk eingebunden, ist aber mithilfe dem angesprochenen, optionalen Adapter auch WLAN-fähig. Der koaxiale digitale Audio-Ausgang und der SD-Kartenslot gefällt. Insgesamt bietet der Philips eine praxisgerechte, aber keine allzu üppig bestückte Anschlusssektion. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.
Menüs und Konfiguration
Mit einer L/R-Auswahl werden Bildeinstellungen vorgenommen
Weiteres Testbild
Bevorzugte Soundeinstellungen in der ersten Einrichtung
Konfiguration des TV-Gerätes
Der Philips gibt nach erstem Einschalten die Möglichkeit die Bildeinstellungen unter Zuhilfenahme integrierter Testbilder bestmöglich einzustellen. Hier handelt es sich nicht um professionelle Testbilder, sondern lediglich verschiedene Foto-Aufnahmen. Dennoch ist es sinnvoll die Einstellungen gemäß der Aufstellungsumgebung zunächst subjektiv anzupassen. Nicht nur eine rudimentäre Bildkonfiguration ist in der Schnelleinrichtung möglich, auch verschiedene Sound-Modi können ausprobiert und der gewünschte festgelegt werden.
Nach der Schnelleinrichtung kann mit der "Home"-Taste (kleines Haus auf der FB) das Hauptmenü aufgerufen werden. Optisch wirkt die Übersicht in Schwarz-/Weiß Kontrast nicht besonders ansprechend, auch die Auflösung könnte höher sein. Kompliziert und undurchschaubar ist das Menü aber nicht, direkt können die DLNA-Funktionen, die USB-Wiedergabe, Net TV und der Elektronische Programmführer (EPG) ausgewählt werden. Unter Konfiguration finden sich die Einstellungsmöglichkeiten für den TV, die Bild- und Toneinstellungen unter "TV-Einstellungen". Zugegeben, das Menü wirkt ein wenig verschachtelt. Wer nur schnell etwas am Bildformat o.ä. ändern möchte, kann aber auch auf die "Adjust"-Taste auf der Fernbedienung zurückgreifen. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut - sehr gut.
Netzwerk und Multimedia
USB
Der USB-Stick wird nach dem Anschluss am seitlichen USB-Slot automatisch erkannt und eingelesen. Um die Inhalte zu öffnen, muss aber das Home-Menü mit der FB-Taste aufgerufen und der Punkt "USB durchsuchen" angewählt werden. Nun wird eine Übersicht aller sich auf dem USB-Stick befindlichen Ordner angezeigt und die gewünschten Daten können angezeigt werden. Es wird nicht - wie vom DLNA-Betrieb gewohnt - in Bilder, Musik und Videos unterschieden, jedes kompatible Dateiformat kann direkt wiedergegeben werden. Unter Bildern konnten wir lediglich JPEG-Dateien abspielen, unter Musik jedoch neben MP3 auch AAC. Videoseitig gelang die Wiedergabe von DiVX, XVID, wmv, MP4, MPEG sowie MKV-Dateien mit HD- und SD-Inhalt. Die Bedienung erfolgt nicht ruckartig, aber manchmal ein wenig zäh, auf die Darstellung von Bilder und Videos muss allerdings nur mit sehr kurzen Pufferzeiten gerechnet werden.
DLNA-Streaming
Der DLNA-Betrieb wird über den Punkt "PC durchsuchen" im Home-Menü gestartet. In identischem Layout zur USB-Wiedergabe wird zunächst eine Übersicht aller sich im Netzwerk befindlichen Server angezeigt. Nach gewünschter Auswahl wird hier in Photos, Music und Videos unterteilt, dennoch kann die Ordnerstruktur am Server angezeigt werden. Auch hier werden unter Photos lediglich JPEGs angezeigt, Bitmap und PNG-Dateien scheiden aus. Unter Musik ist ebenfalls die identische Formatauswahl abspielbar, ebenso im Video-Bereich.
Net TV
Die internetbasierten Dienste und Applikationen, auf die mit dem Philips PFL6606 zugegriffen werden können, sind unter dem Punkt "Net TV" aufzurufen. Zunächst muss den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zugestimmt werden und man kann sich - falls gewünscht - im Philips Club anmelden, eine spätere Registrierung ist aber problemlos möglich. Nun wird eine Übersicht der verfügbaren Dienste angezeigt, darunter:
- OnlineTV
- Pro7
- Aupeo!
- hoerbuch-direkt.tv
- ARD Mediathek
- Bild.de
- arte
- Cartoon Network
- Sat.1
- tagesschau
- France 24
- Youtube
- FORECA (Wetterdienst)
Dies ist aber nur ein Auszug der zur Verfügung stehenden Online-Dienste. Unter App-Galerie können weitere Dienste wie sevenload, videociety und viele mehr hinzugefügt werden. Zeitweise schlägt auch Net TV selbst eine neue bzw. populäre Applikation durch ein Popup-Fenster vor, die App/der Dienst kann dann sofort installiert werden. Ein weiterer Benefit von Net TV stellt der Zugang zum freien Internet dar, zwar ist die Eingabe von URLs mit der Fernbedienung etwas mühsam, dennoch gelingt die Seitenanzeige sehr gut.
Bild
Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24
Der Philips bietet einen plastischen und räumlich gestaffelten Eindruck der provisorischen Kampfarena auf Madagaskar, in der sich Frettchen und Schlange einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod liefern. Sowohl die Zuschauerränge im Zentrum sowie Objekte in den äußeren Randbereichen des Bildes werden in ihren verschiedenen Ebenen klar und detailliert herausgearbeitet. Der Kameraschwenk gelingt leider unter Deaktivierung jeglicher dynamischen Bildoptimierer nicht völlig ohne geringfügige Ruckler. Objektkanten und Linien bleiben zwar unbeeindruckt, allerdings fällt dem geschulten Auge ein minimales Zittern des Gesamtbildes auf. Die Detaillierung macht einen sehr soliden Eindruck, auch bei flotteren Bewegungen bleiben Strukturen fein gezeichnet, auch die Kantenschärfe ist hoch. Die flinken Armbewegungen der wettenden Zuschauer bereiten dem Philips keine Probleme. Bei Nahaufnahmen von Gesichtern fällt die ausgezeichnete Detailschärfe erneut auf, zudem können wir dem PFL6606 eine gute Helligkeitsverteilung und solide Kontrastwerte selbst bei hohem Lichteinfall attestieren. Am verkohlten Holzbalken zeichnet der Philips die Strukturen sauber durch und bietet auch eine solide Schwarz-/Graudifferenzierung, auch der Schwarzwert kann sich sehen lassen. Ein wenig fällt aber die Neigung zu Panelrauschen auf, das Bild wirkt nicht absolut sauber. Die Farbgebung wirkt im "Normal"-Modus etwas zu warm und intensiv, auch ist die Bildschirmhelligkeit hier wohl etwas zu hoch angesetzt, ein authentischeres Ergebnis bietet der "Kino"-Modus. Aufgrund der bereits guten Kontrast- und Schärfewerte halten wir ein Aktivieren der "Erweiterten Schärfe" und des "Verbesserten Kontrasts" gerade bei hochauflösenden Quellen für unnötig. Aktiviert man die Frame-Interpolation schafft der Philips ein bewegungsstabiles Gesamtbild, allerdings kämpft die Technologie mit den üblichen Problemen. Kanten bleiben nicht stabil und Nachzieheffekte sowie kleine Pixelwolken werden sichtbar. Sofort ist die Ausprägung am Schriftzug "Madagascar" in der ersten Szene des zweiten Kapitels ersichtlich, aber auch flinke Bewegungen der Protagonisten sind davon betroffen. Grobe Schärfe- und Detailverluste gibt es nicht, dennoch raten wir aufgrund der sichtbaren Artefakte von der Aktivierung der Bewegungsoptimierung ab.
Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24
In den ersten Sekunden der Fluch der Karibik Blu-ray macht der Philips aufgrund des sehr plastischen Eindrucks des Galeonsschiffes und der authentischen Darstellung des Nebels eine sehr gute Figur. Als die Kamera an der Galeonsfigur vorbeifährt ist allerdings an den geschwungenen Linien und der Holzreling vor der jungen Ms. Swan etwas Bildzittern erkennbar, ebenfalls zeigt sich im linken Bildbereich leichtes Panelrauschen. Die Feinheiten und Details in den Gesichtern des Commodores, des ersten Maates und des Vaters von Ms. Swan werden sehr scharf und klar herausgezeichnet, auch die Strukturen an den Uniformen kommen klar heraus. Die Farbgebung wirkt hier im Kino-Modus sehr gut. Der Himmel, Kleidungsstücke und das Holz des Wracks von Captain Jack Sparrow nach einem Sprung in das zweite Kapitel erstrahlt farbecht und authentisch. Auch der Kontrast zeigt sich hier wieder von seiner guten Seite, als Jack an den drei aufgeknüpften Piraten vorbeifährt, sind an der Felsformation noch in den sehr dunklen Bereichen Details zu erkennen. Klar wird hier nicht alles geboten, der EDGE LED LCD-TV schneidet hier aber gut ab. Der räumliche Eindruck und die Tiefenstaffelung gefallen ebenfalls wieder sehr gut, die Skelette hängen frei vor dem bewachsenen Hintergrund. Vorbei an den Seefahrern in der Bucht von Port Royale sowie dem horizontalen Kameraschwenk in die Festung ist wieder minimales Bildzittern zu erkennen. Hier kann wieder mit der Bewegungsoptimierung nachgeholfen werden, allerdings muss auch hier mit den negativen Eigenschaften der Frame-Interpolationstechnik gerechnet werden.
Tuner
Beim TV-Empfang sind beinahe alle dynamischen Bildoptimierer standardmäßig deaktiviert, lediglich 100 Hz Clear LCD ist noch aktiv. Hier zeigen sich allerdings erwartungsgemäß identische negative Eigenschaften wie Zittern von Objektkanten und kleinere Artefakte bei schnellen Bewegungen, aufgrunddessen wir auch das Ausschalten des eigentlichen Bildverbesserers empfehlen. So zeigt sich bei den öffentlich-rechtlichen HD-Sendern in 720p mit dem DVB-S Tuner ein sauberes, stabiles und scharfes Bild. Minimales Rauschen ist noch zu erkennen, insgesamt wirkt die Bildgüte aber hoch. Objektkanten bleiben stabil, die Kantenschärfe ist hoch, Pixelwolkenbildung bleibt aus und auch in dunkleren Bereichen ist das Bild noch gut durchzeichnet. Das SD-Bild wirkt natürlich nicht so detailliert und scharf, hier ist auch verstärkt Rauschen und Pixelwolkenbildung zu beobachten. Dafür bietet der Philips immer noch gute Bewegungsstabilität und authentische Farbgebung. Die Umschaltzeiten liegen bei etwa einer Sekunde. Das Ergebnis ist im DVB-C Betrieb quasi identisch, bei DVB-T meinen wir leicht erhöhtes Rauschen und eine geringfügig schwächere Farbintensität zu beobachten. Insgesamt bietet der Triple Tuner des Philips PFL6606 sehr gute Leistungen und bietet auf 140cm Bilddiagonale ein stabiles, scharfes und detailreiches Bild.
Gaming
Reaktionsschnelligkeit können wir dem Philips PFL6606 problemlos attestieren, auf Steuerungsbefehle wie Beschleunigen, Bremsen und Lenkmanöver reagiert das Panel zuverlässig und flott. Die Darstellung gefällt ebenso mit intensiven Farben und einer soliden Gesamtbildruhe, lediglich bei schnellen Fahrten können manchmal im Hintergrund Objektkanten etwas zittern und Treppenstufenbildung aufweisen. Insgesamt ist der große Philips problemlos zum Gaming geeignet.
Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial 576i -> 1080p
Der Philips zeigt in den ersten Sequenzen der dritten Star Wars-Episode kein einwandfrei ruhiges Bild. Die gelbe Schrift wirkt leicht zittrig und mit Treppenstufen versehen. In den hinteren Bildschirmebenen prägt sich das Zittern der Buchstabenkantern stärker aus. Wellenbewegungen sind zwar nicht zu sehen, dennoch wirkt das gesamte Bild durch das Flackern der Buchstaben unruhig, ein Ausbleichen des Gelbtons ist nicht zu beobachten. Der Schwarzwert ist für ein EDGE-Lit LCD-Gerät sehr ordentlich, zudem werden viele Sterne am Himmel herausgearbeitet. Im zweiten Kapitel schwenkt die Kamera auf den imperialen Sternzerstörer, auch hier wirkt das Bild etwas unruhig, die Linie des Zerstörers und auch die Kommandobrücke ruckelt in den ersten Sekunden. Das MPEG-Rauschen im Bild würden wir uns auch etwas zurückhaltender wünschen, sowohl im roten Farbbereich als auch insgesamt gesehen ist Bildrauschen für unseren Geschmack etwas zu stark ausgeprägt. Die Objektkanten der kleinen Raumjäger im Kampfgeschehen bleiben vergleichsweise ruhig, Ansätze von Treppenstufen sind aber immer wieder zu sehen. Beim Abknicken auf Coruscant wirkt die räumliche Staffelung der Ebenen und die Plastizität der einzelnen Schiffe gut. In den Nahaufnahmen der Protagonisten in ihren Cockpits macht der Philips bezüglich der Detaillierung und Schärfe eine gute Figur, auch hier sind aber stellenweise Pixelwolken und Artefakte erkennbar. Bei aktivierten dynamischen Bildoptimieren wie Perfect Natural Motion macht das Bild einen etwas ruhigeren Gesamteindruck. Die Schrift zu Beginn weist zwar immer noch Kantenzittern ab etwa der Bildschirmmitte auf, dieses wirkt aber geringer ausgeprägt. Ruhiger gelingt eindeutig der Schwenk auf den imperialen Sternzerstörer, das Bildrauschen ist aber ähnlich stark zu beobachten. Gute Werte attestiert sich der Philips bezüglich des Kontrasts und der Durchzeichnung in dunklen Bildbereichen, auch die Plastizität zeigt sich solide. Bilanzierend muss sich der PFL6606 aber in die hinteren Reihen innerhalb Preis- und Gerätekategorie bezüglich seiner Qualitäten in der DVD-Upconversion eingliedern. Insgesamt ist die Leistung akzeptabel, Kantenzittern und Bildrauschen verhindern aber das HD-Feeling des sonst scharfen und gut durchzeichneten Bildes.
AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial 576i -> 1080p
- Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Laufschriften werden vergleichsweise ruhig und mit kaum sichtbaren Nachzieheffekten am Display wiedergegeben, lediglich Kantenzittern und einige wenige Artefakte sind in allen Geschwindigkeiten sichtbar. Ausgezeichnet gelingt die Farbtrennung selbst im roten Bereich.
- Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt nur geringe Nachzieheffekte, aber Doppelkonturen. Die Balken lassen sich ab der Mitte nicht mehr einwandfrei differenzieren. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt stabil und bildet keine Treppenstufen aus, auch die Spitze bleibt verhältnismäßig stabil.
- Stadtbild Esslingen: Esslingen gelingt mit guter Plastizität und sauberem Kontrast, auch Detailstruktur an Bäumen und Rasen wirken sauber. Negativ macht sich die Kantenstabilität und etwas erhöhtes Bildrauschen bemerkbar. Zeilenrauschen an den Hausdächern wirkt nicht übermäßig ausgeprägt.
Klang
Wir sind sehr positiv überrascht von der akustischen Performance des Philips TVs. Klar verspricht die angegebene Leistung von 28 Watt RMS keine allzu schlechte Qualität, gerade im Vergleich mit ähnlichen Geräten der Preiskategorie, was der PFL6606 im Filmbetrieb bietet, ist aber tatsächlich eine sehr gute Leistung. Im allgemeinen, alltäglichen TV-Betrieb schneiden die meisten Geräte sehr gut ab und bieten klare, verständliche Sprachwiedergabe und ausreichende Dynamik-Eigenschaften. Geht es aber in den Filmbetrieb und wird von den Lautsprechern ein größerer Frequenz-Umfang gefordert, knicken die meisten Geräte ein und bieten ein lediglich klang- und lebloses Erlebnis. Natürlich kann auch der PFL6606 von Philips nicht zaubern, dennoch sind hier aber feine Details und einzelne Elemente noch hörbar, die sonst verloren scheinen. Im Hochtonbereich sind kleine akustische Elemente noch zu hören, Stimmen bleiben trotz einer üppigen Klangkulisse nicht nur verständlich, sondern auch charakteristisch. Der versprochene Benefit im Tieftonbereich kann auch problemlos attestiert werden. Zwar ist hier kein spürbarer Tiefgang und besonders gute Struktur herauszuhören, dennoch wird ein voluminöser Bass und ein dichtes Fundament suggeriert. Natürlich wird auch hier der versierte Film-Fanatiker nicht annähernd genug - grob- wie feindynamisch - zufriedengestellt, dennoch kann der gelegentliche Filmgucker, der auch nicht unbedingt pegelverliebt ist, ohne externes Lautsprecher-System mit dem Philips PFL6606 sehr glücklich werden. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.
Konkurrenzvergleich
- Toshiba 55WL743: Mit dem 55WL743G bietet Toshiba ebenfalls einen EDGE LED LCD-TV in identischer Größe an. Bezieht man sich auf den Marktpreis ist der Toshiba immer noch etwas teurer als der PFL6606 von Philips. Dafür zeigt sich der Japaner etwas stabiler im 24p-Betrieb, bietet einen erstklassigen Video-Equalizer und mit Active VisionM200HD eine etwas versiertere Frame-Interpolationstechnik, auch die DVD-Upconversion gelingt mit leichtem Vorteil. Im Multimedia-Bereich allerdings liegt der Philips mit Smart TV, einer höheren Anzahl an internetbasierten Diensten und einer größeren Formatvielfalt vor dem Toshiba, auch akustisch - sofern kein aktiver Subwoofer am WL743 - angeschlossen wird - sehen wir den Philips vorne. Die Anschluss-Sektion ist wiederum beim Toshiba umfangreicher.
- Samsung UE46D6500: Der Marktpreis des Samsung TVs in 55 Zoll entspricht etwa dem UVP des Philips 55PFL6606 und ist so gesehen schon ein Eck teurer, bietet aber 3D-Wiedergabe sowie 3D-Wandlung und schneidet in der DVD-Upconversion besser ab. Auch die Menüführung in puncto Gestaltung und Handhabung gefällt besser. Im Samsung steckt ebenfalls ein HD Triple Tuner, der auf ähnlich hohem Niveau wie beim Philips Gerät liegt. Die Anschlussbestückung ist zwar umfangreicher, dafür ist der Komponentenvideo-Eingang sowie Scart nur über beiliegende Adapter nutzbar. Akustisch liegt der Philips mit besserer Dynamik und Durchzeichnung klar vorne.
Fazit
Der Philips PFL6606 gefällt sofort durch seine schlichte, aber elegante Optik und der geringen Bautiefe. Der geschliffene Alu-Look des Rahmens und der solide Glas-Standfuß machen in nahezu jeder Wohnzimmerumgebung eine gute Figur. Die visuelle Performance begeistert im Blu-ray Betrieb besonders durch ausgezeichnete Kanten- und Detailschärfe, ausgeprägte Plastizität und gute Kontrastwerte. Kritisieren müssen wir die noch etwas unausgereift erscheinende Frame-Interpolationstechnologie. Zwar wird eine gute Bewegungsschärfe erzielt, dafür müssen aber instabile Kanten und unausgewogene Gesamtbildruhe in Kauf genommen werden. Der HD Triple Tuner verrichtet gute Arbeit und bietet eine solide Bildqualität, könnte aber bezüglich der Umschaltzeiten noch zulegen. Die DVD-Upconversion ist im Hinblick auf Detaillierung und Schärfe gut, gerade die Kantenstabilität und Gesamtbildruhe haben wir in Geräte- und Preiskategorie schon besser gesehen. Ganz vorne spielt der TV im akustischen Bereich mit. Hier gibt es wenige Geräte, die ohne zusätzliche Hilfsmittel mit der Dynamik und der feinen Durchzeichnung der Klangkulisse mit dem Philips mithalten können. Multimedial ist der TV flexibel ausgestattet, Smart TV ermöglicht Zugriff auf verschiedenste internetbasierte Dienste und die Formatauswahl im DLNA-Bereich sowie der Wiedergabe von USB-Medien ist verhältnismäßig groß.
EDGE LED LCD-TV mit soliden visuellen Leistungen und
multimedialer Flexibilität bei 140cm Bilddiagonale
LCD-TVs über 50 Zoll Mittelklasse
Test 11. August 2011
+ Wiedergabe Blu-ray
+ Sehr guter Triple Tuner
+ Schicke Optik
+ Gute Verarbeitungsqualität
+ Für einen TV ausgezeichnete akustische Leistung
- Menü etwas verschachtelt
- DVD-Upconversion bei Filmmaterial eher mäßig
Test: Philipp Kind
Fotos/Video: Sven Wunderlich
Datum: 11.08.2011