TEST: Philips iPad/iPhone/iPod-Dock Fidelio DS7700/10 - kompakte Leistungsstärke
16.06.2011 (cr/sw)
Mit dem iPhone
Mit dem iPad
Betrieb mit dem iPad möglich
Betrieb mit dem iPhone möglich - links Wiedergabelisten, rechts Wiedergabe eines Titels
Einführung
Für 249 EUR (UVP) liefert Philips das brandneue iPad/iPhone/iPod-Dock Fidelio DS7700/10 aus. Die Geräteoberfläche aus elegantem, hochwertigem Aluminium, die kostenlose App aus dem App Store, die viele Funktionen freischaltet, und der Akkubetrieb mittels eingebautem Lithium-Ionen-Akku (maximal 10 Stunden Laufzeit bei voller Ladung) sind Glanzpunkte. Durch Dynamic Bass Boost soll die Klangqualität gesteigert werden. Mit 0,76 kg ist Fidelio recht leicht geraten, was den Anspruch mobiler Flexibilität unterstreicht. Mit Abmessungen von 310 mm (Breite) x 110 mm (Tiefe) x 40 mm (Höhe) kann man das Sounddock mit Neodym-Magneten und immerhin 14 Watt RMS-Ausgangsleistung einfach verstauen. Ein kleiner EQ mit verschiedenen Programmen (DBB, DSC-Flat, Pop, Rock, Jazz, Klassik) ist auch integriert. Das Sounddock ist kompatibel ab iPhone OS 3.0.
Video - Überblick
Verarbeitung
Detailverarbeitung
Ansicht von hinten
Im ausgeklappten Zustand
Im eingeklappten Zustand von unten
Oberflächenqualität
Dockingmechanismus
Dock + Deckel
Das Philips Sounddock ist ausgesprochen kompakt und daher portabel ohne Abstriche. Damit kein Staub oder Dreck ins Dock eindringen kann, ruht während des Transportes oder dann, wenn das Dock nicht gebraucht wird, ein sehr solider Deckel auf dem eigentlichen Dock. Dieser muss vor der Inbetriebnahme entfernt werden. Die Verarbeitungsgüte ist hervorragend, gebürstetes Aluminium und geringe Spaltmaße sorgen für einen sehr edlen Eindruck. Nur der etwas unsichere Stand des großen iPads im Dock gefiel uns nicht so gut.
Betriebsvorbereitung
Zunächst wird der Deckel der Soundstation geöffnet, anschließend zieht man den Ständer auf der Unterseite aus. Parallel dazu fährt oben die Stütze für iPod, iPhone oder iPad aus. Nun kann das Geräte im Dock untergebracht werden. Wir haben die Testreihen mit dem iPad und dem iPhone IV durchgeführt. Bevor man mit der Dockingstation arbeiten kann, muss im AppStore die entsprechende Anwendung herunter geladen warden. Dann eröffnet sich dem Anwender ein breites Funktionsspektrum – wir gehen die einzelnen Buttons unten von links nach rechts durch.
Funktionen mit der Fidelio-App
Startbildschirm der iPad-App
Einstellungen
Kanäle
Musik: Genres
TuneIn-Senderliste Electro
Playlists
Social Media-Direktzugriff
Einschlaftimer
Themen
iPad - Wecker-Funktionen
Darstellung auf dem iPhone (2 Screens nebeneinander)
TuneIn Radio: Eine Internet Radio Funktion ist in der App enthalten. Hier kann man entweder gleich nach Land oder Stichwort suchen oder aber sich zwischen den Möglichkeiten Lokalradio, Musik, Tak, Sport, Orte durchsuchen, Nach Sprache oder Podcasts entscheiden. Wählt man z.B. „Musik“, ist es möglich, sich direkt ein Genre auszusuchen, z.B. „Electro“ . Nur kurze Zeit später erscheint dann eine Senderübersicht. Das Puffern dauert allerdings kurz, bis es dann mit der Wiedergabe losgeht. In den Einstellungen – zu erkennen am Zahnrädchen unten rechts in der Screen-Ecke des iPads – kann man sich bei TuneIn mit Benutzernamen und Passwort einloggen beziehungsweise ein neues Konto erstellen.
Gehen wir zurück zu den Basic Buttons, nach „Tune In“ folgt „Playlist“. Hier werden im attraktiv gestalteten Fenster die aktuell auf dem iPad gespeicherten Wiedergabelisten angezeigt. Schnell ist die gewünschte Liste ausgewählt und die Wiedergabe kann beginnen. Die Wiedergabe des gewünschten Titels erfolgt dann mit dem Cover im Hintergrund (sofern vorhanden), man kann direkt aus der Wiedergabe heraus den Kontakt zu Twitter oder Facebook herstellen (links die symbolisierte Personengruppe). Wiederhol- und Zufallswiedergabe-Funktionen sind ebenfalls abrufbar. Natürlich können Titel auch über die normale Musicplayer-Funktion (iPod-Symbol) beim iPad wiedergegeben werden.
Nach „Playlist“ kommen die Uhr-Einstellungen. Hier kann man sich beim Format zwischen der digitalen und der analogen Darstellung entscheiden. Die automatische Uhrensynchronisation kann aktiviert oder deaktiviert werden. Zudem kann man in diesem Menü die Bildschirmhelligkeit justieren. Nach den Uhr-Einstellungen kommt der Sleep-Timer – zwischen 10 und 90 Minuten kann hier in 5-Minuten-Schritten der Einschlaftimer programmiert werden.
Umfangreich fallen die Wecker-Einstellmöglichkeiten aus. Weckzeit, Wiederholfunktionen, Sound, Snooze, Benennung, Lifestyle sowie ein Weckfoto können eingestellt werden.
Unter diesen Symbolen folgen in der rechten Ecke des iPad-Displays zwei weitere – einmal eine Note plus Einstellrädchen und einmal das bekannte Einstell-Zahnrädchen. Hinter dem ersten Symbol verbergen sich Bass Boost und EQ-Programme: Wohnung, Pop, Rock, Jazz und Klassik stehen zur Verfügung. Minimale Differenzen weisen die Programme auf. Toucht man den Button unten rechts im EQ-Fenster, öffnen sich für AirPlay die verfügbaren Server und Geräte. Wenn man AirPlay-kompatible Geräte dabei hat, kann man hier die AirPlay-Funktion verwenden.
Bei den Einstellungen dann ist die Auswahl wieder größer. Der Anwender kann aus 2 verschiedenen Themen wählen – „Metall“ oder „Startseite“. Über die Funktion „Social Media“ kann man sich bei Facebook oder Twitter anmelden. Bluetooth kann über den nächsten Menüpunkt automatisch aktiviert werden. Die angezeigte Temperatur beim ebenfalls integrierten, AccuWeather-basierten Wetterdienst kann wahlweise in Celsius oder Fahrenheit angezeigt werden. Auf einen sehr großen Vorzug des Fidelio weist die nächste Anzeige hin: Den Ladestatus beziehungsweise den Füllstand des eingebauten Lithium-Ionen-Akkus. Durch diesen wird das Dock wirklich ultraflexibel, man kann es überall hin mit nehmen und auch am Strand oder bei der Party im Wald Sound genießen.
Das Sounddock verfügt noch über einen 3,5 mm Miniklinkeneingang, der Pegel kann durch die Lautstärke-Wipptaste auf der Gerätevorderseite angepasst werden.
Klang
So klein das Sounddock auch ist – was die Klangqualität angeht, schlägt das Fidelio DS7700 viele größere Kontrahenten mühelos, und zwar in allen Disziplinen. Bei „The Sun Always Shines On TV“ legt das Dock gleich richtig los und spielt sich mit der sehr guten Dynamik und der erstaunlichen Klarheit in den Vordergrund, und das bei einem äußerst kritischen Quellmaterial: Die Auslegung ist leicht spitz, überhöht im oberen Mitteltonbereich, dies alles äußert sich gern durch Aggressivität bei gehobener Lautstärke. Mit Verve und Entschlossenheit aber macht sich das Philips Dock an die Wiedergabe und ermöglicht nicht nur eine überzeugende Räumlichkeit, sondern auch echten Druck, was uns zutiefst erstaunt hat. Der „Dynamic Bass Boost“ scheint wirklich effektiv zu arbeiten und erzeugt keinen schwammigen Pseudo-Bass ohne Kontur, der rasch zum Durchschlagen neigt, sondern einen richtig festen, als fundiert wahrnehmbaren Bass. Dass man in tiefste Frequenzgefilde nicht vordringen kann, erstaunt wenig, zaubern kann auch Philips nicht. Bei „You Spin Me Round (Like A Record“ von Dead Or Alive setzt das Fidelio-Dock seinen erfolgreichen Feldzug fort. Kräftig, angenehm, lebendig – das sind die Attribute, die für diese Einschätzung sorgen.
Die Detaillierung ist verglichen mit HiFi-Anlagen natürlich dürftig, für ein derartiges portables und flexibles Wiedergabegerät aber richtig gut. Mit ruhigerer, aber sehr emotionaler Musik kommt das Dock ebenfalls sehr gut zurecht. Bei „L’Attesa“ von Andrea Bocelli gibt unser Testkandidat die Stimme Andreas sehr gefühlvoll wieder, zudem ist es überraschend, wie gut sich der Klang vom kompakten Lautsprecher löst. Die Instrumente werden mit guter Differenzierung erfasst, das trifft sogar auf die Streicher zu. Emotional ist „I Wish I Had An Angel“ von Nighwish auch – aber schwung- und kraftvoller. Die E-Gitarre gibt das Fidelio-Dock prima wieder, und auch die Stimme der Sängerin und die Stimme des Sängers gehen nicht unter. Der Nachdruck und die Grobdynamik sind für ein so kleines Sounddock imponierend. Im Nahfeld rund um das Fidelio Dock ist die Räumlichkeit sehr gut, dicht und glaubwürdig. Erst, wenn man sich ein Stück entfernt, wird der Klang dünner und dem Bass wird Kraft genommen.
„Cantina“ von den Starkillers ist ein echter Club-Hit, der von seinem markigen, energiegeladenen Bass lebt. Dieser Bass wird vom Sounddock zwar gut, aber – verständlicherweise – nicht mit der Intensität wiedergegeben, mit der man rechnen kann, wenn der Song von einer hochwertigen Stereo- oder Surroundanlage dargestellt wird. Es fehlt dann doch etwas an Nachdruck und Tiefgang. Ansonsten kommen die verschiedenen Effekte und die instrumentalen Einlagen ausgezeichnet heraus. Das gilt auch für den 90er Jahre Disco-Hit „Electronic Pleasure“ von N-Trance, schon der Anfang erscheint dynamisch und authentisch. Die Stimme der Sängerin geht nicht in Bass und Effekten unter, sondern ist allzeit klar verständlich.
Fazit
Dock mit Deckel
Philips landet mit dem nur auf den ersten Blick kostspieligen Fidelio DS7700/10 Sounddock einen Volltreffer, denn das gesamte Gerätekonzept ist bis ins Detail stimmig. Wer sich die App herunterlädt, bekommt einen enormen Funktionsumfang geboten, der mit kinderleichter Bedienbarkeit gekoppelt ist und so keinen Raum für Schwachstellen lässt. Das Dock ist sehr kompakt und kann einfach transportiert werden. Währenddessen ist es vom stabilen Deckel optimal geschützt. Das gesamte Sounddock ist ausgezeichnet verarbeitet, es stört nur der etwas unsichere Stand des iPads im Dock. Beim iPod oder iPhone gibt es diesen Kritikpunkt aufgrund der deutlich geringeren Abmessungen nicht. Akustisch hat uns das DS7700 hervorragend gefallen, ganz gleich, ob Räumlichkeit, Klarheit, Dynamik oder Pegelfestigkeit, überall können wir „Fidelio“ tadellose Zensuren verpassen. Dadurch, dass ein Lithium-Ionen-Akku eingebaut ist, kann man das Dock wirklich überall hin mitnehmen, auch dorthin, wo sich keine Steckdose findet.
Das Philips Fidelio begeistert - mit ausgezeichnetem Finish,
hoher Flexibilität und sehr gutem Klang

iPhone/iPod/iPad-Dock obere Mittelklasse
Test 16. Juni 2011
+ Flexibel
+ Pegelfest
+ Räumlichkeit und Dynamik ausgezeichnet
+ Sehr gute Verarbeitung
+ Akkubetrieb möglich
- iPad steht etwas wackelig
- Erst nach Installation der entsprechenden App voll funktionsfähig
Test: Carsten Rampacher
Bilder & Video: Sven Wunderlich
Datum: 16.06.2011