PREVIEW: LG Optimus Pad - Imperator der Tablets
17.03.2011 (phk/cr)
Home-Bildschirm
Anwendungen
Google-Maps
Bei der diesjährigen Roadshow von LG hatten wir die Möglichkeit, das LG Optimus Pad, welches für eine UVP von 999 EUR auf den Markt kommt, knapp anderthalb Stunden genau zu untersuchen und somit bereits ein erstes Preview anzubieten. Wir machen allerdings darauf aufmerksam, dass das von uns unter die Lupe genommene Gerät noch nicht in allen Punkten dem Serienstandard entspricht. Daher kann es sein, dass sich beim späteren Seriengerät Abweichungen ergeben.
Video-Überblick
Schon die Verarbeitung des Tablets mit 8,9 Zoll Displaydiagonale und tollen 1280 x 720 Pixeln Auflösung weiß zu überzeugen. Die Rückseite ist gummiert und sorgt dafür, dass das edle Stück rutschfrei in der Hand liegt. Die beiden Linsen (2 x 5 MP, für 3D-Aufnahmen) liegen allerdings ungeschützt frei. Auf der Rückseite findet sich auch die Fotoleuchte. Das angenehm geformte Gehäuse und die sehr gute Balance des Gerätes sorgen für Wohlempfinden beim Anwender.
HDMI- und USB-Anschluss
Rückseite
Das Gehäuse wirkt sehr stabil und zeigt keine Verwindungen. Das Optimus Pad misst 243 x 149,4 x 12,8 mm - und ist damit ausgesprochen dünn. Mit 630 Gramm ist es nicht zu schwer, aber auch nicht so leicht, dass die Wertigkeit leidet. An Anschlüssen spendiert LG dem Optimus Pad neben MicroUSB auch einen Mini HDMI-Connector. Für den Kopfhöreranschluss ist eine 3,5 mm Buchse (Miniklinke) vorgesehen.
Sehr hohe Auflösung
Bedienelemente
Shortcuts
Einstellungen
Speicherüberblick
Einstellungen "Anwendungen"
Drahtlos & Netzwerke
Gerätestatus
Einstellungen "Über das Telefon"
Das Tablet läuft unter der Android "Honeycomb" Version 3.0, die neueste Variante des Google-Betriebssystems macht einen tollen Eindruck. Sehr schnell und sämig laufen alle Anwendungen ab, zudem gefällt Layout und interne Funktionsverlinkung. Auf den Speed des mit 2 x 1 GHz nVidia Tegra CPU ausgestatteten Pads gehen wir später noch genauer ein. Die Navigation erfolgt beim Optimus Pad nur mittels Sensortasten, die unten links im Display bzw. oben rechts im Display integriert sind. Die am meisten gebräuchlichen Funktionselemente befinden sich unten links und umfassen eine "zurück" Taste, einen "Home" Button und eine dritte Taste, die die zuletzt geöffneten Anwendungen in Thumbnailform anzeigt - sehr übersichtlich und nützlich. Der Touchscreen reagiert sehr schnell und präzise, was die Arbeitsvorgänge sehr flüssig macht.
YouTube
Wenden wir uns den Boot- und Ladezeiten zu. Unser Optimus Pad war nach 37 Sekunden betriebsbereit, eine noch zu vertretende Bootzeit für ein Tablet. Die Ladezeiten von Internetseiten im 3G Betrieb sehen folgendermaßen aus:
- AREA DVD 8 Sekunden
- BMW-Website mit vielen aufwändigen Animationen: 21 Sekunden
- Apps (n-tv, Android Market) werden sehr schnell geladen: 10 Sekunden bei n-tv mit aufwändiger Animation
Der tatsächlich nutzbare Speicher betrug bei unserem Optimus Pad im übrigen exakt 27,85 GB. Top und Garant für schnelles Multitasking ist der 1 GB Arbeitsspeicher, der auch mit für die enorme Geschwindigkeit verantwortlich ist. Der Gerätestatus ist in den Einstellungen schnell und in übersichtlicher Darstellung abrufbar - ebenso wie eine Übersicht der installierten Anwendungen und Programme.
Browseransicht
Die Browseransicht präsentiert sich übersichtlich und sehr gut lesbar. Wer Adressen eingibt, freut sich über die Tastatur: Ein hervorragendes Layout vor allem im Querformat ermöglicht ein schnelles, präzises Tippen. Eine zusätzliche Hardkey Tastatur ist bei dieser herausragenden Qualität auch bei längeren Texten überflüssig. Das LG Optimus Pad begeistert auch durch das überragende Display. Der Blickwinkel ist so breit, dass auch mehrere Personen z.B. eine Präsentation auf dem Tablet sehr gut einsehen können. Damit wird das Optimus Pad nicht nur für Multimedia-Fans eine lohnenswerte Anschaffung, sondern auch für Business-Anwender, die sich auch über die enorme Power des 2 x 1 GHz Dual Core Chipsatzes freuen dürften. Gerade bei Präsentationen geht so alles ruckelfrei über die Bühne.
Zu loben beim Display ist auch der sehr gute Schwarzwert, die tadellose Auflösung. Natürliche Farben runden den Eindruck ab. Zur von LG gewählten Display-Diagonale kann man ebenfalls nur Lobendes sagen. 8,9 Zoll sind die ideale Mischung aus kompakten Abmessungen und einer Darstellung, die für praktisch alle medialen Inhalte groß genug ist. Dies zeigt sich an der exzellenten Internetseitendarstellung im Querformat. Das Zoomen mit 2 Fingern geht schnell und präzise. Vom günstigen Format und der Rechenpower des Optimus Pad profitiert auch die YouTube-Darstellung: Übersichtlich, sehr schnell geladen, intuitiv bedienbar. Das gilt auch für die Google-basierte onboard-Navigation des Optimus Pad: Die Schnelligkeit ist frappierend, der Kartenaufbau geht mit einer Performance voran, die dem Pad eine Ausnahmestellung bescheinigt. Auch Spiele wie Angry Birds machen wegen toller Grafik und schneller Reaktion richtig Spaß. Videos werden scharf, klar und mit sehr geringer Ruckelneigung wiedergegeben, es macht richtig Spaß, so mediale Inhalte zu betrachten.
Still Images: Bildmodi
Kameraeinstellungen
Einmalig aktuell bei Pads/Tabets: Doppellinsensystem
Videoeinstellungen
Dank der 2 x 5 MP Kamera mit Doppellinsensystem ist das Optimus Pad das erste Gerät seiner Gattung, das in 3D aufnehmen kann. Allerdings können 3D-Aufnahmen nicht auf dem Pad betrachtet, sondern müssen an ein entsprechend geeignetes Bildwiedergabegerät weiter geleitet werden. Wir haben schon einige 2D-Aufnahmen (Video und Still Images) mit dem Optimus Pad anfertigen können. Auch über die Einstellungen haben wir uns bereits in wesentlichen Zügen informieren können und beginnen mit den Videoeinstellungen. Hier steht als Videoqualität superfein, fein und normal bereit. Der Weißabgleich umfasst folgende Settings: auto, sonnig, bewölkt, Fluoreszenz, Incandescent. Im 3D Mode kann zwischen Mixed, anaglyph, Single und Side by Side gewählt werden.
Die Bildgüte von Videos in 2D überzeugt: Eine gute Schärfe, leicht warme, sehr angenehme Farben, recht plastischer Gesamtbildeindruck, nur in dunklen Bildsequenzen leidet die Detaillierung. Wenig Rauschen ist zu beobachten.
Für Videotelefonie ist eine zweite Kamera mit 2 MP Auflösung
vorhanden. Videos können in 720p aufgenommen werden, Playback ist auch von
1080p Material möglich.
Bei der Erstellung von Still Images finden sich viele anwählbare Szenenmodi: auto, Aktion, Portrait, Landschaft, Nachtaufnahme, Nachtportrait, Theater, Strand, Schnee, Sonnenuntergang,
Stabilisierung und Feuerwerk. Zwischen folgenden Farbeffekten kann gewählt
werden: keiner, Mono, Sepia, Negativ, Solarisieren und Tontrennung. Die
Kameraeinstellungen umfassen den Fokussierungsmodus, eine GPS-Funktion (Ort
speichern), individuell justierbare Belichtung, Bildgröße (maximal 5 MP bzw. 2
x 5 MP), die Qualität ist von normal bis extrafein einzustellen.
Unsere Eindrücke: Punkten kann das Pad mit dem recht schnellen Auslöser.
Der Autofokus bei schwacher Beleuchtung nicht sehr schnell. Unsere Resultate mit
Blitz bei geringem Lichteinfall wissen zu gafallen. Die gleichmäßige Ausleuchtung,
die gute Schärfe, und die geringe Farbverfremdung füllen das Punktekonto des
LG weiter an. Ohne Blitz idst festzuhalten: Es gibt Rauschen, aber nicht übermäßig, Objekte
sind noch gut erkennbar, wegen längerer Belichtungszeit finden sich Unschärfen bei Objekten, die sich im Moment der Aufnahme bewegt haben.
Die Auslösetaste ist gut platziert.
Weitere Feststellungen: Es ist sehr einfach, einen Mailaccount einzustellen: Die
übersichtliche Benutzerführung gefällt, wahlweise gibt es eine Schnelleinstellung (gängige
Provider) oder eine manuelle Einstellung. Noch ein Wort zum Akku: Bei regem Gebrauch (30 Mins lang) ging die Akkuleistung von 77 auf 66 Prozent runter.
Dabei sorgt ein Akkupack mit 6400 mAh für Ausdauer des WiFi + 3G Tablets. Es misst 243 x 149,4 x 12,8 mm - und ist damit ausgesprochen dünn. An
Anschlüssen spendiert LG dem Optimus Pad neben MicroUSB auch einen Mini
HDMI-Connector. Für den Kopfhöreranschluss ist eine 3,5 mm Buchse (Miniklinke)
vorgesehen. Für Videotelefonie ist eine zweite Kamera mit 2 MP Auflösung
vorhanden. Videos können in 720p aufgenommen werden, Playback ist auch von
1080p Material möglich.
Erste Vergleiche mit Konkurrenten zeigen das Optimus Pad weit vorne: Das Samsung Galaxy Tab, sonst auch sehr überzeugend, kann bei der enormen Geschwindigkeit nicht ganz mithalten. Auch hat das LG-Display einen etwas größeren Blickwinkel. Die Reaktionen beim Öffnen von Programmen erfolgen noch rascher. Beide Modelle übrigens haben manchmal beim Wechsel vom Displayhochformat ins Displayquerformat leichte Probleme. Damit allerdings kein falscher Eindruck entsteht - das Galaxy Tab ist nach wie vor ein hervorragendes Tablet, und mittlerweile mit rund 450 EUR Marktpreis auch kaum mit dem LG zu vergleichen. Wer ein sehr kompaktes, zuverlässiges Gerät sucht, ist mit dem Galaxy, das sich durch die 7 Zoll Diagonale sehr einfach verstauen ist, bestens bedient. Der Hightech-Freak, der nicht auf den Cent achtet und alle modernen Features haben möchte, entscheidet sich fürs Optimus Pad. Vergleichen wir das LG mit dem neuen HTC Flyer. Von diesem Tablet (es gibt widersprüchliche Preisangaben, bei Amazon ist es für 669 EUR in der Vorbestellung gelistet) konnten wir uns auf der CeBIT einen Eindruck machen.
Überragend beim HTC ist die Verarbeitung, auch exzellent ist die Aufteilung der Funktionen in verschiedene Hubs und die Social Media Network Integration. Das Flyer läuft allerdings unter Android 2.3.3 - was in der Praxis, ehrlich gesprochen, aber keine immensen Nachteile mit sich bringt. Das Display, für sich betrachtet auch sehr gut, wirkt nicht ganz so brillant wie das des LG. Auch die Speed-Wertung scheint nach den ersten Eindrücken das Optimus Pad für sich zu entscheiden. Allerdings waren beide Tablets nicht final, hier warten wir auf Testsamples, die dem Serienstand entsprechen. Das Display des LG stellt Farben noch eine Idee brillanter dar. Mit einem breiten Blickwinkel kann auch das 7 Zoll Tablet von HTC auftrumpfen. Ein harter Konkurrent könnte das Xoom im größeren 10,1 Zoll Format von Motorola werden, dem allerdings 2 Dinge im Wege stehen: Zunächst wird das 3G + WiFi Tablet exklusiv bei der Telekom angeboten, und 3D-Funktionen wie das LG hat das Moto nicht. Dafür ist es auch dank Dual Core-Architektur sündhaft schnell - hier steht es dem LG in nichts nach, auch beim Motorola kommt eine nVidia Tegra CPU zum Einsatz. Der Preis wird, wenn das Xoom frei verfübar sein wird, ohne Vertrag bei rund 700 EUR liegen und damit auf dem Level des HTC. Das alte iPad sieht in den Punkten Schnelligkeit, Displaybrillanz und Menüaufbau nicht mehr allzu viel Land gegen die taufrischen Konkurrenten. Hier muss man abwarten, was das neue, ebenfalls Dual Core-befeuerte iPad 2 leistet. Auch diese Frage werden wir in einem Test klären.
Unser erstes Fazit: Wir freuen uns schon sehr auf den großen Test des LG
Optimus Pad. Hier ist ein begehrenswertes Hightech-Objekt entstanden, das
hervorragend ausgestattet ist und mit technischer Ausstattung und
Arbeitsgeschwindigkeit schon jetzt Maßstäbe setzt.
Text: Carsten Rampacher
Bilder: Philipp Kind
Datum: 17.03.2011