TEST: JBL IPod/iPhone Soundstation OnStage IV - futuristisch und kompak

23.02.2011 (Frank Querfurth/cr)

Einleitung

Mit „Dockingstations“ können sich Anhänger der iPod-Generation ihre individuelle Soundmaschine aussuchen. Nicht zu unterschätzen ist dabei das jeweilige Design der lautstarken iPod-Komponenten, denn gerade mit den mobilen Geräten steht man schnell im Mittelpunkt des Geschehens, da man sie oft dabei hat und damit der breiten Öffentlichkeit präsentieren kann. Neben dem Erscheinungsbild kommt es auch selbstverständlich genauso auf die inneren Werte an. JBL will mit der mobilen Dockingstation OnStageIV (wahlweise in schwarzer oder weißer Version lieferbar) beides vereinen, futuristisches Design und eine für ein mobiles Soundsystem überragende Klangqualität soll es beim Händler für ca. 110 EUR (schwarze Version) geben. Mitgeliefert wird eine IR-Fernbedienung zur iPod-Bedienung und Lautstärke-Einstellung, Netz- und USB-Kabel, welches zur Synchronisation des angedockten iPods mit iTunes dient. Batterien für den Outdoor-Betrieb sind im Lieferumfang nicht mit enthalten. Für den Anschluss an ein beliebiges Endgerät liegt ein 3.5 mm Aux-Eingang vor. Die vier JBL Odyssey-Treiber der OnStageIV verwandeln somit alle Abspielgeräte, wie Notebook oder Mp3-Spiele,r in angeblich hervorragende Klangwerfer. Inwieweit der Klang der OnStageIV begeistert und wie das Design ins Auge sticht wollen wir im Folgenden Bericht näher beleuchten.

Video - Overview

 

Verarbeitung

Schickes Design und gute Materialqualität

Solide Lautsprechergitter

Tipptasten für Lautstärke

Von unten

Gummifuss

Beim ersten Blickkontakt könnte man auf ein unbekanntes Flugobjekt im Miniformat schließen. Nähert man sich demOn Stage an, fällt vor allem die kompakte Bauweise auf. Bei genauerer Visite stellt sich dann heraus, dass die OnStageIV durch die dämpfenden Gummiplatten auf der Unterseite einen festen Stand hat und höchstens im Hörerlebnis in unbekannte Dimensionen aufbrechen kann. Der „Power-Button“ lässt sich etwas klobig bedienen und passt damit sehr gut zur Bauweise der OnStageIV. Beim Einschalten erscheint ein hellblauer Schimmer aus der transparenten Blende rund um das iPod-Dock - das Herz der Anlage. Das Licht der energiesparenden LEDs umhüllt den angedockten iPod und erzeugt einen strahlenden “Look“. Die letzte Entdeckung kann auf der Unterseite gemacht werden, dort befindet sich eine drehbare Ebene, hinter der sich der kompakte Batterieschacht befindet. Die Oberfläche aus Kunststoff unterstützt gekonnt das Design, leider ist die schwarze Farbvariante nicht kratz- und schmutzfest. In Relation zur Geräteklasse und Preiskategorie ist die Verarbeitung ausgezeichnet gelungen.

Kompatibilität/Anschlüsse/Ausstattung

Apple-Systemanschluss

Anschlüsse

Fernbedienung

Mit dem iPhone 4 und einem iPod Classic gab es keine Probleme. Externe Geräte können des Weiteren über den 3,5 mm Minklinkeneingang angeschlossen werden. Hinten am Gerät finden sich noch der Anschluss fürs externe Netzteil und ein MiniUSB-Anschluss. Die Ausstattung umfasst bis auf eine handliche Mini-Fernbedienung keine weiteren Parameter. So gibt es keine DSPs oder Klangregler, am Gerät finden sich neben dem Netzschalter nur Sensortasten für die Lautstärkereglung. 

Klang

Paul Kalkbrenner, Berlin Calling: Paul Kalkbrenners Elektromix spielt mit sanften Übergängen in verträumten Klangwelten. Liebhaber wissen dies zu schätzen und kommen mit der OnStageIV voll auf Ihre Kosten. Elemente die den Hoch- und Mitteltonbereich betreffen klingen mit der OnStageIV fantastisch. Gerade im Mitteltonbereich erzeugt der Klangwerfer eine Räumlichkeit die den Hörer nach weiteren Boxen suchen lässt. Der Pegel ist sehr stabil. Beim Track „Sky and Sand“ wird der Bass durch die JBL Klangwerfer mit enormer Klarheit wiedergegeben.

Prima Klangperformance

Laserkraft 3D, Nein Mann: Über 17 Millionen Besucher auf YouTube sprechen für sich, der Track „Nein Mann“ von Laserkraft 3D hat seine Hörerschaft. Der „Laser-Sound“ lässt uns in klangliche Ebenen zwischen den Zeilen eintauchen. Die On Stage IV wandelt ihn gekonnt in den Raum, der beinahe zur nie endenden Tanzfläche wird – wenn man es nicht mit dem Pegel übertreibt. Wiederholt unterstützt der starke Mitteltonbereich der OnStageIV diesen räumlichen Sinneseindruck.

A-ha, The Sun always shines on TV, Extended Version: Bei geringerem Pegel wird hier eine prima Umsetzung geboten. Das Klangbild ist klar und lebendig. Natürlich darf nicht erwartet werden, dass der Bassbereich großartig in Erscheinung tritt – für die kompakten Abmessungen aber ist die Bassgüte durchaus als gut zu bezeichnen. 
Die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist nur durchschnittlich. Dynamikunterschiede kommen dafür gut heraus, und die Räumlichkeit verblüfft. 

Andrea Bocelli, L’attesa: Hier bietet das kleine JBL Sounddock eine hervorragende Leistung – so gut haben wir Andreas Stimme nur selten bei derartigen kompakten Soundsysteme gehört. Lebendig, emotional, klar – das JBL liefert eine Klangqualität, die tatsächlich verblüfft und zudem eine richtig gute Räumlichkeit bietet. Die Detaillierung der Instrumente weist hörbare Lücken auf. 

Bedrich Smetana, Die Moldau: Die Interpretation des Cleveland Orchestra der Moldau beinhaltet einen Melodienfluss, der vom kleinen Rinnsal zum reißenden Strom führt. Mit der kompakten Lösung von JBL wird, was uns nicht überrascht, gerade bei diesem komplexen Stück kein allumfassendes Hörerlebnis im großen Stil erreicht. Das funktioniert mit mobilen Soundstationen bei der Moldau grundsätzlich nicht. Also muss man untersuchen, ob zumindest normale Ansprüche im mobilen Einsatz befriedigt werden – und hier schlägt sich die OnStage IV prima. Es treten gewisse Details auf, die man eigentlich eher bei hochwertigeren Lautsprechern vermutet. Zum Beispiel trennt sich die hell klingende Triangel klar vom Hintergrund ab. Auch sonst gelingt der OnStageIV eine saubere Trennung. Nur bei vollem Pegel wird sie der Interpretation der Moldau nicht mehr ganz gerecht und wirkt etwas überfordert in der akustischen Zeichnung dieses temperamentvollen Flusses.

Fazit



Sie ist klein, fast unscheinbar als Lautsprecher und dennoch auffällig – die OnStageIV von JBL, eine Dockingstation mit robuster Bauweise und futuristischem Design. Ob unterwegs oder daheim, die sauber verarbeitete Dockingstation bietet neben Ihrer schicken Optik einen Klang der jeden iPod oder iPhone Besitzer überraschen wird. Die Lieblingsmusik wird dank einer dynamischen Darstellung kraftvoll wiedergegeben. Die Höhen klingen klar und arbeiten sogar feine Details natürlich heraus. Besonders auffällig ist der Mitteltonbereich, durch seine Präsenz entsteht ein räumlicher Eindruck, den man von einer Anlage dieser Größenordnung nie erwartet hätte. JBL gelingt mit der OnStageIV ein sehr kompakter, akustisch gelungener und zudem preislich fair kalkulierter Sound-Begleiter. 

Kompaktes, schickes Sounddock mit tadellosem Klang

iPod/iPhone Sounddocks untere Mittelklasse

 

+ Schickes Design
+ Gute Verarbeitung
+ Für Gerätekategorie dynamischer Klang
+ Fairer Preis

- Keine Klang-Eingriffsmöglichkeiten

Technische Details

  • Farbe: Schwarz oder Weiß
    Kompatibel mit: allen Dockungversionen des iPods (iPod nano G3, iPod classic, iPod touch)
    iPhone
    Mp3 und CD-Spielern
    Desktop und Laptopcomputern (alle Platformen)
    Übertragungsbereich: 110Hz – 20kHz
    Abmessungen: 68mm x 210mm x 210mm
    Gewicht: 0.7kg
    Besonderheiten: USB Stecker synchronisiert iPod/iPhone mit iTunes (PC)
    iPhone/iPod wird im Dock geladen
    InfraRot (IR) Fernbedienung navigiert iPod Menü bis zu 4.6m Entfernung
    Eingänge: iPod und iPhone Dock
    3.5mm Stereo Klinckenstecker (5 kΩ Impedanz)
    Lautsprecher: 4 x 25mm JBL Odyssey® Full-Range-Transducer
    Material: Aluminium
    Leistung: 10 Watt x 2
    Signal-Rausch-Verh.: 70 dB
    Energiebedarf: 12V DC, 1.5A (Netzkabel mit enthalten)
    6 x AA NiMh oder Alkaline (Batterien nicht enthalten)
    Energieverbrauch: 20 Watt (maximal)
    Modellnummer: JBLOS4BLKEU

Test: Frank Querfurth, Carsten Rampacher
Datum: 2302.2011