TEST: Canton Chrono 5.1 Set (508.2 DC, 501.2, 505.2 CM, Sub 80)

10.08.2011 (cr/sw)

 

Einführung

Für 2654 EUR bietet Canton ein sehr interessantes Ensemble der Chrono-Serie an. Interessant deshalb, weil vorn mit der 508.2 DC die mittlere Standbox ihren Dienst verrichtet, hinten mit der 501.2 aber sehr flache und formschöne On Wall-Lautsprecher zum Einsatz kommen, die auch bei beengten Platzverhältnissen problemlos einzusetzen sind. Der 505.2 Center ist bezüglich der Abmessungen ein guter Kompromiss, groß genug, um einen kräftigen Klang zu garantieren, aber auch noch so kompakt, dass er ohne größere Schwierigkeiten zu stellen ist. Als aktiver Bass kommt der Sub 80 zum Einsatz, der mit einer Nennleistung von 200 und einer Musikleistung von 250 Watt in vielen Hörräumen eine gute Figur machen dürfte. Hier die Übersicht über unser Testset:

  • Chrono 508.2 Stückpreis 599 EUR = Paarpreis 1198 EUR
  • Chrono 505.2 Center Stückpreis 359 EUR
  • Chrono 501.2 OnWall Lautsprecher Stückpreis 249 EUR = Paarpreis 498 EUR
  • Sub 80, Stückpreis 599 EUR
  • Gesamtpreis (UVP) 2654 EUR
  • Lieferbar in schwarzer oder weißer Ausführung
Video - Überblick 

 

Verarbeitung und Technik

Subwoofer mit Front-Abdeckgitter aus Stoff

Subwoofer ohne Abdeckgitter

Exakt eingepasstes Basschassis mit Metallumrandung

Passivmembran

Gut verarbeitete und optisch stimmig integrierte Standfüße

Rückseite: Regler für Lautstärke, Übernahmefrequenz und Phase, alles stufenlos einstellbar. Raumkompensation umschaltbar weit/eng je nach Hörraum. Automatik-Modus und doppelter Low Level Eingang + Ausgang

Aufwändige Innenversteifung

Solide wirkender innerer Aufbau

Beginnen wir mit dem Sub 80, der als Bassreflexsystem mit Passivmembran konzipiert ist. Die eingebaute digitale Endstufe liefert 200 Watt Nennleistung und 250 Watt Musikleistung. Somit können auch größere Hörräume effektiv in ein "Tiefdruckgebiet" verwandelt werden. Der Übertragungsbereich geht von 25 bis 200 Hz. Die Übergangsfrequenz ist von 50 bis 200 Hz regelbar. Das 220 mm Tieftonchassis besteht aus Aluminium mit Wave-Sicke. Die Abmessungen des Bass-Könners (B x H x T) betragen 27,5 x 38,5 x 40 cm. Das Gewicht liegt bei 12 kg. Als Besonderheiten führt Canton eine aufwendige Innenkreuzversteifung an, ebenso den Dualband-Limiter für frequenzselektive unauffällige Soft Clipping-Limitierung. Das klingt kompliziert, heißt aber nur, dass eine Schaltung unauffällig eingreift, wenn eine Übersteuerung des Sub 80 droht. So kann es nicht zu hartem, unschönem Anschlagen der Membran und einer Überforderung der Endstufe kommen. Der mit hochglänzender Frontplatte ausgestattete aktive Subwoofer verfügt selbstverständlich über Phasenregler und Lautstärkeeinstellmöglichkeit. Was fehlt, ist eine Fernbedienung zur bequemen Steuerung von der Couch aus. Andererseits - ist der aktive Subwoofer einmal korrekt im System eingepegelt, muss nicht mehr andauernd nachgeregelt werden. Der Sub 80 ist insgesamt sehr gut verarbeitet, die hochglänzende Schallwand sieht tadellos aus und punktet mit der ausgezeichneten Oberflächenqualität. Das Gehäuse ist mit mattem weißen Schleiflack bedeckt, auch hier gefällt die Oberflächenqualität. 

Knapp 1 m hohe Standbox: Canton Chrono 508.2

Der Dreiwege-Bassreflexlautsprecher ruht auf einem stabilen und formschönen Sockel

Sicherer Halt auf beinahe jedem Untergrund

Die Chrono 508.2 DC ist ein 3-Wege-Bassreflex-Standlautsprecher mit einem Wirkungsgrad von 87,5 dB (1 W, 1 m), was dafür sorgen dürfte, dass man schon einen etwas leistungsfreudigeren AV-Receiver verwenden sollte. Unser zum Test eingesetzter Pioneer SC-LX73 wird den Leistungshunger aber auf jeden Fall mehr als decken. Der Übertragungsbereich geht von 25 Hz bis 40 kHz, was auch die Eignung für SACD, DVD-Audio und BDs mit HD-Tonspuren ermöglicht. Die Box ist für Impedanzen von 4 bis 8 Ohm ausgelegt und hat zwei 160 mm Tieftonchassis sowie ein 160 mm Mitteltonchassis, alle bestehen aus Aluminium. Ein 25 mm Alu-Mangan-Hochtöner vervollständigt das Treiber-Sortiment. Die Abmessungen betragen (B x H x T) 17 x 99 x 29 cm, das Gewicht liegt bei 17 kg pro Box. Die Nennbelastbarkeit liegt bei 120, die Musikbelastbarkeit bei 200 Watt. Die Schallwand ist mit geringen Spaltmaßen mit dem Korpus verbunden, die Oberflächenqualität ist gut. Die hinteren Ecken sind etwas spitz, hier würden wir uns eine leichte Rundung wünschen. Das gilt auch für den Center. Sehr gut gefällt uns bei allen Chrono-Lautsprechern der für diese Baureihe typische, schicke Metallring um die Chassis. Auch die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sind solide ausgeführt. Die 508.2 ruht auf einem stabilen und optisch schön integrierten Sockel.  

Center offen

Center geschlossen

LS-Anschlüsse beim Center - sehr solide, groß und griffgünstig

Verarbeitung im Detail: Solide Verschraubung und schmucker Metallring um das Chassis - hier der 505.2 Center

Center mit Bassreflexöffnung

Center von innen: Dickes MDF-Gehäuse, durchdachter Frequenzweichenaufbau

Der 505.2 Centerlautsprecher ist als 2,5 Wege-Bassreflexsystem konzipiert und offeriert eine Nennbelastbarkeit von 85 und eine Musikbelastbarkeit von 140 Watt. Der Wirkungsgrad (1 W, 1 m) wird mit 87,5 dB angegeben. Der Übertragungsbereich reicht von 32 bis 40.000 Hz. Das Tieftonchassis und das Mitteltonchassis messen 160 mm und bestehen aus Aluminium, der Hochtöner (25 mm) ist aus einem Alu-Mangan-Gemisch. 9,2 kg wiegt der Center, der für Impedanzen von 4 bis 8 Ohm ausgelegt ist und (B x H x T) 45,5 x 17 x31 cm misst. Optional kann für den Center der LS 600.2 Lautsprecherständer bestellt werden. 

501.2 geschlossen

501.2 offen

Stellt man die Lautsprecher auf, sorgen Gumminoppen dafür, dass sie nicht verrutschen

Integrierte Wandhalterung

 

Mit integrierter Wandhalterung kommt die 501.2, ein nach dem geschlossenen Prinzip arbeitender, sehr flach bauender Zweiwege-Lautsprecher (Abmessungen B x H x T 17 x 29,5 x 10 cm), der aber mit einer maximalen Nennleistung von 60 und einer Musikleistung von 100 Watt trotzdem ansprechende Leistungsdaten offeriert. Für Impedanzen von 4 bis 8 Ohm ausgelegt, liegt der Wirkungsgrad bei 85 dB (1 W, 1 m). Die 3,8 kg wiegende Box deckt einen Übertragungsbereich von 40 bis 40.000 Hz ab und ist mit einem 160 mm Tieftonchassis aus Alu und einem 25 mm Alu-Mangan-Hochtöner bestückt. Die Gehäuseverarbeitung ist relativ einfach, das zeigt zum Beispiel das Finish der Kanten hinten. Die Ecken sind relativ spitz, während sie vorn angenehm gerundet sind. Die Oberflächenqualität ist gut. 

Testequipment
Klang

Blu-ray, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, Dolby TrueHD 5.1, Kapitel 2 + 3: Das Chrono-System führt sich sehr gut ein. Beginnen wir mit dem Center, der in den Dialogsequenzen mit neutraler Tonalität und guter Räumlichkeit punktet. Die Stimmen von Indy, Spalko und McHale sind klar verständlich und lösen sich gut von den Chassis. Der Center überzeugt zudem mit kräftiger Wiedergabe der Effekte, die von vorn aus der Mitte kommen. Die beiden sehr kompakten Surroundlautsprecher bieten für ihre geringen Abmessungen einen prima Klang, allerdings würden wir dazu raten, die 501.2 in Räumen zwischen knapp 15 und knapp 25 Quadratmetern einzusetzen und nicht in enorm großen Locations. In kleineren bis mittleren Hörräumen überzeugen sie durch Impulstreue und enorme Dynamik. Wunder an Weitläufigkeit sollte man nicht erwarten, die Tiefe des dargestellten Raums ist aber aus gesamter Sicht gut und für die flachen On Wall-Speaker, zieht man die Bauweise mit ins Kalkül, sogar ausgezeichnet. Die beiden Frontlautsprecher schaffen einen prima Tiefgang und bieten sehr gekonnte Übergänge zwischen den einzelnen Frequenzspektren. Der Hochtonbereich spielt bei allen Lautsprechern frei und gleichzeitig angenehm auf. dass wir hier keine großen Differenzen zwischen den einzelnen Komponenten feststellen können, ist kein Wunder: Schließlich arbeitet in allen passiven Komponenten der identische 25 mm Aluminium-Mangan-Hochtöner, der sich zudem durch ein gutes Rundstrahlverhalten auszeichnet, so dass die Hochtonwiedergabe insgesamt authentisch und dicht wirkt. Die 508.2 überzeugt aber noch in weiteren Disziplinen. So sind die Gruppenlaufzeiten stimmig und der Bassbereich hinkt nicht hinterher. Der Tiefgang ist wirklich gut, so dass man die 508.2 auch ohne aktiven Subwoofer als tieffrequenten Zusatz-Support einsetzen kann. Für den Musikbetrieb ist das Gebotene dann in den meisten Fällen absolut ausreichend. Wer viel effektgeladene Filme anhört, sollte sich aber nicht scheuen, die 600 EUR zusätzlich für den Sub 80 auf den Tisch zu legen. Wenn das Geld knapp wird, lohnt es sich für den Filmtonliebhaber eher, auf die pro Stück 100 EUR günstigere Chrono 507.2 2,5 Wege-Standbox zurück zu greifen. Dass der Sub 80 einen hervorragenden Job macht und somit dem untadligen Ruf der Canton-Bassisten erneut gerecht wird, zeigt sich im 3. Kapitel des oben genannten Films. Die spektakuläre Flucht von Indy aus der großräumigen Halle wirkt mit Wucht und Nachdruck zum Ausdruck gebracht. Die Fahrgeräusche der LKWs und Jeeps sowie das heftige Zusammenstoßen der Fahrzeuge wird mit deutlich wahrnehmbarer tieffrequenter Energie präsentiert. Erfreulich sind Tiefgang und Struktur, nur sehr anspruchsvolle und erfahrene Filmliebhaber werden sich eine weitere Ausdehnung des Frequenzgangs in Richtung subtiler Basselemente wünschen. Diese kann der relativ kompakte und preisgünstige Sub 80 nicht bieten. Bis auf ca. 40 Hz herunter spielt der kompakte Bassist aber souverän, pegelfest und sauber. 

Blu-ray, Transformers - Die Rache, Tonspur DTS-HD Master Audio, ab Filmbeginn: Beim 2. Teil der Transformers-Saga geht es gleich von Beginn an mächtig voran. Schon die kurze Vorgeschichte ist mit kraftvollen Effekten durchwirkt, als der mächtige Roboter durch die aufgewühlte Schar von Ureinwohnern pflügt. Die Musik untermalt die bedrohliche Atmosphäre weiter. Das Chrono-Set erweist sich erneut als pegelfest, wenn man es übertreibt, schlägt die Membran des Sub 80 leicht an, mehr nicht - dank der eingebauten Soft Clipping-Schaltung drohen keine Schäden an Gehör und Material. Als das Transformers-Logo auf dem Bildschirm entsteht, punkten alle Canton-Komponenten mit sehr guter Räumlichkeit und hoher Impulstreue. Kurz darauf befindet sich das Handlungszentrum im Shanghai, China - und es steht die erste große Konfrontation der bösen Decepticons mit den Autobots und dem Einsatzkommando NEST an. Dass dieses Aufeinandertreffen nicht ohne gigantische Effektsalven abläuft, dürfte klar sein - und der Sub 80 gibt wieder sein Bestes, um ein entsprechendes Fundament zu ermöglichen. Der Bass hat Kraft, er schwingt nicht unschön nach und überzeugt durch geschmeidigen Antritt, leise Kritik wird höchstens wieder tief unten im Frequenzkeller laut, hier merkt man doch, dass es von den Gehäusemaßen her deutlich ausladendere Aktivwoofer gibt, die dann auch subtile Bassanteile ans Tageslicht holen. Wer es mit dem Begriff "Heimkino" sehr wörtlich nimmt, hat auch die weitere Alternative, sich zwei Sub 80 aufzustellen, durch die Anschlussbestückung ist es auch ohne Schwierigkeiten möglich, die beiden Subs zu kaskadieren. Dann hat die Basswelle noch mehr Wucht und Homogenität, zudem kann man nochmals höhere Pegel fahren. Wer über einen AVR mit zwei Subwoofer Pre-Outs verfügt, kann die beiden Sub 80 auch direkt an den AVR anschließen. Man sollte sich nur  im Menü des AVRs vergewissern, dass auch beide aktiven Bässe angesteuert werden. Zurück zu unserem Test-Set. Als NEST die beiden Decepticons in Shanghai aufspürt, beginnt ein wüster Kampf, die abgeschossenen Raketen werden vom Chrono-Set dynamisch und impulstreu wiedergegeben. Die Fahrgeräusche des Audi R8, kommen sehr gut heraus, das gilt auch für die Fluggeräusche des Helikopters. Bezüglich des Centers ist wiederum lobend zu erwähnen, dass die Stimmen sich gut lösen und ansprechend im Raum verteilen. Der Abstrahlwinkel des Centers ist praxisgerecht, so dass auch mehrere Zuhörer dem neutralen, direkten Sound des Chrono-Ensembles lauschen können. Enorm erfahrene Filmtonliebhaber, die jahrelang teures Equipment einsetzen, würden sich noch etwas mehr Transparenz in den Höhen wünschen - doch für die Preisliga erreichen die Canton-Lautsprecher ein sehr respektables Ergebnis. 

Blu-ray Audio, 2L - The Nordic Sound, DTS-HD Master Audio, Wolfgang Amadeus Mozart: Violinenkonzert in D-dur, Allegro: Frisch und neutral startet das Allegro, die Streicher zeigen sich als fließend eingearbeitet. Die Soloanteile überzeugen mit guter Durchhörbarkeit. Setzt das gesamte Orchester ein, beweisen die Chrono-Lautsprecher wiederum die sehr gute Impulstreue: Sofort wird der Dynamiksprung mit klarer Kontur und beachtlicher Tiefenwirkung übertragen. Aus musikalischer Sicht überrascht uns, wie gut sich die kompakten Chrono 501.2 ins Gesamtbild integrieren. Tonal passen sie sehr gut zum Rest des Sets und spielen in allen Frequenzbereichen frei und lebendig auf. Der Center fügt sich harmonisch zwischen die beiden 508.2 und den Sub 80 ein, so dass der Eindruck einer in sich gefestigten, vielschichtigen Klangkulisse entsteht, die den Bedürfnissen eines Klassikliebhabers durchaus entspricht. Die Streicher, auch wenn sie sehr virtuos gespielt werden, dringen auch bei deutlich gehobenem Pegel kaum in aggressive Gefilde vor. Die Transparenz in den Höhen ist bilanzierend für ein LS-Set der Preisliga < 3000 EUR überzeugend. 

Blu-ray, Tiesto - Elements of Life, Copenhagen, Disc 2, Track 2: "Back In Your Head": Zu erwarten war, dass das Chrono-Set auch bei diesem Stück mit der enormen Schnelligkeit punkten kann - es macht einfach Freude, hier mit hoher Lautstärke zu lauschen, und es verwundert kaum, wenn man nicht spontan Lust bekommt, das Tanzbein zu schwingen: Die exzellente Basswiedergabe, satt und klar, die sich sehr gut lösende Stimme und die sich frei im Hörraum verteilenden Effekte verdichten sich zu einer Gesamtperformance, die zum Besten gehören dürfte, was man in diesen Preisregionen findet.  Der Sub 80 wirkt auch bei deutlich gehobener Lautstärke souverän und liefert puren, nachdrücklichen Bass, der weder nachschwingt noch komprimiert. Die flachen Rears malen die Surroundkulisse gut aus, allerdings könnte partiell das Raumgefühl noch intensiver ausfallen. 

Stereo, CD, Betrieb ausschließlich mit der Chrono 508.2 DC, RMX - Superstars remixed by Superstars, Track 5, Goldfrapp, Rocket - Tiesto Remix: Mit meisterlicher Performance machen die beiden 508.2 hier nachdrücklich auf sich aufmerksam. Kraftvoll, räumlich, dicht - die Wiedergabe ist am besten mit dem Wort "mitreißend" zu umschreiben. Es geht mächtig voran, der Tiefgang ist erstaunlich - gleichzeitig aber ist der Sound kultiviert und exakt, so dass man auch problemlos genauer hinhören kann. Die Loslösung der Stimme vom Lautsprecher und die Auflösung im Hochtonbereich unterstreichen den erstklassigen Gesamteindruck: Die Chrono 508.2 mögen optisch eine hübsche, aber eher unauffällige Erscheinung sein, aus klanglicher Perspektive sind sie echte Lichtgestalten.

  • Energy Connoisseur CF-70 Fronts, CC-10 Center, CB-10 Rears, aktiver Subwoofer ESW-C10: Eine Alternative aus Kanada stellt das hier erwähnte Energy-System dar. Der trockene Bass von Fronts und Subwoofer überzeugt, der Tiefgang des aktiven Subwoofers könnte aber noch ausgeprägter ausfallen. Im Hochtonbereich detailliert unser Canton Chrono-Testset zudem besser.
  • Infinity Classia C 336/CC 225/C 205/PSW 8 Mehrkanal-Set: Optisch sehr elegant und nicht allträglich, punktet das Classia-Ensemble auch mit handfesten Vorteilen. ZU diesen zählen die Pegelfestigkeit und der nachdrückliche Bassbereich. Zudem erscheint der Klang homogen und gleichmäßig. Die Rears brauchen auch nicht viel Platz, sind aber nicht ganz so flach wie die 501.2. Die Brillanz und Finesse im Hochtonbereich ist bei den Cantons besser, dafür wirken die Classia C 205 im Surroundbereich räumlicher. 
  • Nubert nuLine 5.1-Set 82/CS-42/DS-22/AW-1000: Das neutral aufspielende Nubert-Set begeistert mit ungemein wertiger Verarbeitung und gnadenlos zupackendem aktiven Subwoofer. Die Qualitäten der Canton Chrono 508.2 DC im Stereobetrieb sind dafür nochmals eine Idee besser als bei der nuLine 82, die auch kompakter baut. 
  • Canton Chrono SL 5.1-Set (SL590DC/SL555/SL530/AS225SC): Das höherpreisige Chrono SL-Set ist für Liebhaber einer gediegenen Verarbeitung erste Wahl - alles erscheint edler und detailverliebter. Klanglich ist das Chrono SL-Set eine Spur samtiger und noch harmonischer. 
Fazit

Das Canton Chrono 5.1 Ensemble bietet zum fairen Kaufpreis einen sehr dynamischen und nachdrücklichen Klang. Die Komponenten arbeiten allesamt hervorragend zusammen, was einen atmosphärisch dichten, harmonischen Klang zur unmittelbaren Folge hat. Glanzpunkte setzen der kraftvolle Subwoofer und vor allem die erstklassigen Chrono 508.2 DC, die auch als reine Stereobox begeistern. Die beiden sehr flachen und durch die geschlossene Bauweise auch direkt an der Wand einzusetzenden Chrono 501.2 sind in kleineren bis mittelgroßen Hörräumen eine Platz sparende und lebendig klingende Alternative. Der Center ist einfach unterzubringen, lässt es aber nicht an Durchsetzungsvermögen missen. Die Verarbeitung überzeugt bis auf eine Ausnahme: Die hinteren Ecken sollten leicht gerundet und nicht so spitz sein. Aufgrund des durchschnittlichen Wirkungsgrades brauchen die Chrono einen relativ kraftvollen AV-Receiver oder AV-Verstärker als tatkräftigen Spielpartner. 

 

Sehr dynamisch aufspielendes, pegelfestes 5.1-Ensemble mit äußerst gefälligem Klang

5.1 Lautsprecherset Mittelklasse
Test 10. August 2011

+ Sehr angenehmer Klang
+ Hervorragende Abstimmung aller Komponenten aufeinander
+ Sehr pegelfest
+ Subwoofer mit hoher Präzision und viel Nachdruck
+ Chrono 508.2 mit erstklassiger Stereo-Performance
+ Chrono 505.2 mit sehr feinfühliger Stimmwiedergabe
+ Chrono 501.2 mit geringem Platzbedarf und sehr guter Dynamik

- Verarbeitung: Keine Rundung der Kanten hinten
- Durchschnittlicher Wirkungsgrad verlangt nach recht kräftigem AVR

Test: Carsten Rampacher
Datum: 10.08.2011