TEST: Apple Time Capsule - Drahtlose Datensicherung und Airport Basisstation

30.03.2011 (phk)

Einführung

Apples Time Capsule mit 1 TB Festplatte ist mittlerweile zu Marktpreisen um die 250 EUR erhältlich. In erster Linie ist das Gerät als externes Speichermedium für automatisierte Time-Machine Sicherungen gedacht, hält aber auch einige weitere Features bereit. Das Gerät erstellt u.a. ein eigenes, gesichertes WLAN-n Netzwerk, dient der gemeinsamen Nutzung des Internets oder eines Druckers und dem Datei-Austausch. Auch die Auslagerung der iTunes-Mediathek ist kein Problem. Allerdings bleibt es bei den bekannten Zugriffsbeschränkungen, eine gleichzeitige Nutzung mit zwei PCs ist nicht möglich. Ob Apple seiner Maxime, der extrem einfachen Installation und Bedienung, auch bei der "Time Capsule" gerecht wird, klären wir im Testbericht.

Verarbeitung

Oberseite der Time Capsule

WAN, Ethernet- und USB-Anschlüsse, Reset-Knopf

Gummierte Unterseite

Die schicke Time Capsule-Station präsentiert sich in gewohnt tadelloser Apple-Manier. Selbst wenn das Gehäuse hier nur aus Kunststoff und nicht in Aluminium gehalten ist, wirkt das Gerät edel und sehr sauber verarbeitet. Keine scharfen Kanten oder Grate rundum, eine relativ kratzfeste Hochglanzoberfläche und solide Anschlussintegration. Die Unterseite wartet mit komplett gummierter Oberfläche auf, die der Time Capsule einen äußerst festen Stand beschert. Ein Reset des Gerätes kann mit dem kleinen Knopf auf der Rückseite nur mit einem spitzen Gegenstand ausgeführt werden. Das mitgelieferte Stromkabel sitzt sehr fest im Anschluss und kann nicht ohne größere Krafteinwirkung herausrutschen.

Installation und Bedienung

Time Capsule Software - Autostart

Installation des Airport-Dienstprogramms

Nach Anschluss der Stromzufuhr und des Ethernetkabels vom DSL-Modem/Router zur Time Capsule ist eine Installation des mitgelieferten Airport-Dienstprogrammes vorzunehmen, um die Time Capsule nach individuellen Wünschen zu konfigurieren. Um die eigentliche Backup-Funktion mit Apples "Time Machine" zu nutzen ist natürlich Mac OS Voraussetzung, das Airport-Dienstprogramm kann aber auch problemlos auf Windows-PCs installiert werden. Die Verbindung mit dem von der Time Capsule erstellten Netzwerkes und damit der Austausch von Dateien oder das Teilen der Internetverbindung ist auch mit einem Windows-Rechner möglich.

Startbildschirm des Airport-Dienstprogramms

Gerätename, Kennwort, etc. festlegen

Die Installation erfolgt nach Einlegen der im Lieferumfang enthaltenen Disc automatisch. Ist dies erfolgreich verlaufen, sucht das Airport-Programm nach dem Time Capsule Gerät und erste Konfigurationen wie "Geräte-Name, Passwort, usw." können sofort vorgenommen werden. Sind Firmware-Aktualisierungen (für Airport oder die Time Capsule) verfügbar, so wird dies automatisch gemeldet und das Update kann durchgeführt werden.

Das erstelle Drahtlosnetzwerk sollte gesichert werden

Nutzer des "Gästenetzwerk" können nicht auf Dateien auf der Time Capsule zugreifen

Ist die Time Capsule am WAN-Anschluss direkt (oder über einen Switch) mit dem DSL-Modem verbunden, wird automatisch ein neues Drahtlosnetzwerk "Apple Network" erstellt, mit dem sich WiFi-fähige Geräte verbinden können um Dateien auszutauschen oder gemeinsam die Internetverbindung zu nutzen. Die Time Capsule erstellt allerdings ein ungesichertes Netzwerk, ungewünschte Anwender haben so Zugriff auf die verfügbaren Daten und die Internetverbindung. Um dies zu vermeiden, sollte unter "Drahtlos" der WPA/WPA2-Schutz aktiviert werden. Wer gewissen Nutzern die gemeinsame Internetnutzung ermöglichen, den Zugriff auf eventuell wichtige Daten vorenhalten möchte, kann ein sogenanntes "Gästenetzwerk" aktivieren. Die damit verbundenen Geräte verwenden die Time Capsule dann lediglich als Router. Auch das Gästenetzwerk kann gesichert werden.

Ein USB-Speichermedium erscheint unter "Festplatten"

Aktivierung des "Filesharing" mit Geräte- oder Laufwerkskennwort

Mithilfe der Archivier-Funktion können bereits vorhandene Time-Machine Backups auf ein externes USB-Speichermedium ausgelagert werden. Sollte der Festplattenspeicher einmal nicht mehr ausreichen, lassen sich alte Datensicherungen schnell verschieben. Ein direktes Schreiben auf eine externe Festplatte ist aber nicht möglich. Unter diesem Punkt lässt sich auch das "Filesharing" aktivieren, so kann man direkt in der Netzwerkumgebung die vorhandenen Daten einsehen oder sonstige Dateien auf die Festplatte in der Time Capsule übertragen.

Ein Drucker kann über USB verbunden und über das Netzwerk verwendet werden

Sehr unproblematisch stellte sich auch die Verwendung eines Druckers mit der Time Capsule dar. Es muss lediglich der Drucker über USB am Gerät angeschlossen und ein Neustart (Aktualisieren im Airport-Programm) durchgeführt werden. Unser HP-Drucker wurde gleich erkannt und korrekt installiert.

Time Machine

Automatisches Backup mit "Time Machine"

Die "Time Capsule" wird als Backup-Datenträger ausgewählt

Die elementare Funktion der "Time Capsule" ist sicher das automatische Sicherungsverfahren mit "Time Machine". Nach erfolgreicher Installation muss lediglich im Setup die "Time Capsule" als Backup-Volumen ausgewählt werden. Nun erfolgt die Sicherung wie gewohnt terminiert und automatisch. Beim ersten Backup muss obligatorisch mehr Zeit eingeplant werden, hier ist wohl eine direkte Verbindung mit einem Netzwerkkabel zur "Time Capsule" zu empfehlen. In den Einstellungen können natürlich weniger wichtige Dateien bzw. ganze Ordner vom Backup ausgeschlossen werden, um Zeit und Festplattenspeicher einzusparen. Bricht die Verbindung ab oder wird der PC ausgeschalten, ist eine Wiederaufnahme des Backup-Vorgangs möglich.

Fazit

Die "Time Capsule" stellt sich tatsächlich als sehr einfach in der Installation und Handhabung dar. Nach Anschluss der Stromversorgung und der Verbindung mit dem heimischen DSL-Modem sind die grundlegenden Funktionen des Produkts sofort einsatzbereit. Wer als Mac-User eine komfortable Lösung sucht, seine Backups automatisiert auf eine externe Festplatte aufzuspielen, findet in der "Time Capsule" den idealen Partner. Selbst Windows-Anwendern präsentiert sich das Produkt als unproblematische Lösung, eine eigene Backup-Software ist dann aber vonnöten. Davon abgesehen bietet das Gerät kein allzu umfangreiches Funktionsangebot, kann aber durchaus als kleiner File-Server für den Datei-Austausch oder das Auslagern der iTunes-Mediathek verwendet werden, auch die unkomplizierte Netzwerk-Drucker-Installation ist erwähnenswert. Negativ macht sich das geschlossene System und der dadurch komplizierte Austausch der Festplatte bemerkbar, auch wenn dank des USB-Anschlusses die interne HDD problemlos entlastet werden kann.

Komfortable Lösung für die automatisierte, drahtlose Datensicherung

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Test: 30.03.2011

Test: Philipp Kind
Datum: 30. März 2011