TEST: Teufel 2.1 PC-Lautsprechersystem Concept D 500 THX

15. Dezember 2010 (cr/sw)

Teufel und THX - das gehört schon traditionell zusammen

Teuflische Bass-Power und klare Mitten und Höhen verspricht das Concept D 500 THX

Mitgelieferte Kabel-Fernbedienung

Tief-/Mitteltonmembran der Satelliten

Einführung

Für 499 EUR (anstatt 519 EUR) ist das brandneue Hightech 2.1 PC-Lautsprecherset Concept D 500 THX beim Berliner Direktversender erhältlich. Einzig lieferbare Farbe ist Hochglanz-Schwarz- hier wäre zukünftig noch eine hochglänzende weiße Variante wünschenswert. Ansonsten lässt das Concept D 500 Kritik schon im Ansatz verstummen: Der große mitgelieferte aktive Subwoofer mobilisiert satte 300 Watt mittels des eingebauten Class D-Verstärkers, die durch 2 x 165 mm Tieftonchassis nach außen in den Hörraum getragen werden. Die Zweiwege-Satelliten mit Waveguide sorgen für eine gekonnte Abdeckung des Mittel- und Hochtonbereichs. Mitgeliefert ist eine elegant gestaltete Kabelfernbedienung, die hinten am Subwoofer eingesteckt wird und Regler für Bass-Intensität und Gesamtlautstärke bereit hält. Des Weiteren finden sich an der Fernbedienung 3,5 mm Miniklinkenanschlüsse für Mikrophon sowie Kopfhörer. Ob das Concept D 500 tatsächlich so leistungsstark ist, haben wir untersucht. 

Video-Überblick 

 

Verarbeitung

Hochwertige LS-Kabelanschlüsse an den Satelliten - Kabel bis zu 2,5 mm Durchmesser können angeschlossen werden

Die beiden Satelliten CG 80 FCR  mit 90 Watt Impulsbelastbarkeit und 102 dB Maximalschalldruck kann man im Hoch- oder im Querformat aufstellen

19 mm Gewebehochtöner und Mittel-/Tieftöner aus beschichtetem Papier

Hochtöner

Tief-/Mitteltontreiber der Satelliten, die für Impedanzen von 4 bis 8 Ohm geeignet sind

Solider Standfuß

Gute Verarbeitung im Detail

Auch hier erkennbar - die Spaltmaße sind recht gleichmäßig

Halterungen für die Wandbefestigung

Griffgünstige Regler auf der Kabelfernbedienung

Auch die Bassstärke kann justiert werden

Sehr saubere Gehäuseverarbeitung, Hochglanz-Finish

Die Unterseite der Kabelfernbedienung ist gummiert - sehr praktisch

Die Satelliten arbeiten nach dem geschlossenen Prinzip und weisen einen Übertragungsbereich von 150 bis 22.000 Hz auf

Fuß des Subwoofers

Die Optik spricht für sich - von irgendwelchen billigen Brüllwürfel-Sets ist das Concept D 500 so weit entfernt wie ein neuer 5er BMW vom Dacia Logan. Sehr gute Passungen, eine hochwertige Materialqualität und schöne Detaillösungen wie die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals an den Satelliten mit Teufel-typischer Acrylglasummantelung oder die griffsympathischen Drehregler auf der Kabelfernbedienung sind sehr zu loben. Natürlich sind die Hochglanzflächen kratz- und staubempfindlich, die Oberflächengüte ist aber sehr gut. Auf der Rückseite finden sich 2 Gewinde, eines für die querformatige und eines für die hochformatige Befestigung der Satelliten auf dem stabilen Ständer. Alternativ ist auch eine Wandbefestigung der Satelliten möglich. Der aktive Subwoofer sieht nicht nur von außen gut aus - auch die Elektronik im Inneren macht einen vertauenswürdigen Eindruck. Gesamtnote: Hervorragend. 

Standby-Schalter am Subwoofer. Die Front ist schwarz-hochglänzend, der Korpus ist matt-foliert

Einer der beiden 165 mm Tieftöner des aktiven Subwoofers CD 500 SW. Das Gehäuse weist ein Nettovolumen von 31,60 Litern auf

Anschlüsse am Subwoofer. Es fehlt eine USB-Buchse

Systemanschluss für die Kabelfernbedienung, Schraubanschlüsse fürs Lautsprecherkabel

Netzschalter, Anschluss für Kaltgerätenetzkabel

Elektronik des Subwoofers

Weitere Detailaufnahme

Der Subwoofer arbeitet nach dem Bassreflexprinzip

Elektronik im Gesamtüberblick - 200 Watt Bass-Power und 2 x 35 Watt für die Satelliten werden von der Class D Endstufe bereitgestellt.

Klang

Der aktive Subwoofer ist schon optisch ein mächtiger Geselle - doch ist er erst in Betrieb, läuft er zu wahrer Größe auf. Bei "Australia" von Koala liefert er ein tief nach unten reichendes, enorm voluminöses Bassfundament, das sich auch im größeren Hörraum sehr dicht ausbreitet. Eine minimale Verzögerung zwischen Subwoofer und Satelliten hört der sehr erfahrene Anwender heraus, sonst präsentiert sich das Klangbild als dynamisch und geschlossen. Toll ist die Loslösung des Klangs von den beiden Satelliten. Effekte, Stimmen und musikalische Anteile scheinen sich direkt vor dem Zuhörer aufzubauen. Bei "Russia Privjet" von Basshunter legt der Bassist erneut eine enorme Performance an den Tag und punktet auch im Kickbassbereich. Bassgefüge, die aus Bassanteilen in verschiedenen tieffrequenten Ebenen bestehen, werden gut auseinander differenziert. Nur zu viele parallel stattfindende tieffrequente Ereignisse können nicht mehr bis ins letzte Detail klar getrennt werden. Der Hochtonbereich ist spritzig, aber nicht aggressiv, sondern auch bei hohem Pegel ohne Kopfschmerzen als Folge anhörbar. Erst bei sehr hohem Pegel und nachdrücklichem Dreh am Bassregler auf der Kabelfernbedienung beginnt der Subwoofer dann, ohne große Vorwarnung durchzuschlagen. Meist hilft es aber schon, die Bassintensität zurück zu regeln, und die Membran schlägt nicht mehr an. 

Mit Lady Gagas "bad Romance" hat das Concept D 500 ebenfalls keine Probleme. Der mächtige Bass füllt auch hier den Raum, empfindsame oder sehr auf analytisches Hören fokussierte Anwender dürften nicht ganz glücklich werden - der kräftige Subwoofer mit seinen 2 x 165 mm Chassis feuert energiegeladen an und hat keine Probleme damit, sein Können auch in den Vordergrund zu rücken. Gamer und Liebhaber von Trance-/Techno, House- oder Metal-Musik kommen hier aber voll auf ihre Kosten. Das zeigt auch "I wish i had an Angel" von Nightwish. Hier geht es mit Verve voran - dabei trennt sich die Stimme der Sängerin, die mit angenehmem Timbre gefällt, sehr gut vom instrumentalen Anteil. Die E-Gitarre, sehr fetzig und leidenschaftlich gespielt, arbeitet das Berliner System auch in diesem Beispiel ausgezeichnet heraus. Gespannt waren wir auf die Performance des Mega-Hits von Unheilig "Geboren um zu Leben": Und gerade bei diesem Stück bringt das Concept D 500 eine Leistung, die wir nicht erwartet hätten: Emotional wird die Stimme des Grafen zum Ausdruck gebracht, sehr gut kommt die Instrumentierung zur Geltung. Etwas zurückgenommen ist die vokale Präsenz bei "Wonderful Life" von Hurts. Hier könnte die Stimme im Detail noch etwas mehr Ausprägung vertragen. Die Konturenschärfe geht minimal verloren. Dafür aber kommt der sehr spezielle Rhythmus sehr gut heraus. Wieder stellt der Subwoofer viel Kraft und ein stets spürbares Fundament zur Verfügung. 

Beim 80er Jahre Klassiker "Left on my own Devices" von den Pet Shop Boys begeistert das lebhafte Gesamtklangbild, sehr schwungvoll wird der Rhythmus vorgetragen. Die Stimme wird prinzipiell prima eingearbeitet, steht nur minimal im Hintergrund gerade gegenüber dem wuchtigen, raumfüllenden Bass. Bei "St. Elmo's Fire" von John Parr tritt der Subwoofer wieder mit Nachdruck in Erscheinung, aber auch die beiden Satelliten geben die E-Gitarre und die Stimme des Sängers gekonnt wieder. Die Räumlichkeit ist weit, die Loslösung des Sounds von den beiden Frontlautsprechern ist auch bei "Up where we belong" von Joe Cocker und J. Warnes sehr gut. Auch mit dem langsameren Rhythmus dieses emotionalen Stückes kommt das Concept D 500 tadellos zurecht. Sogar die Detaillierung ist gut, wenngleich man hier natürlich keine Rekorde erwarten darf. 

Bei "L'Attesa" von Andrea Bocelli soll uns das Concept D 500 zeigen, dass es auch mit der beeindruckenden Stimme des blinden Italieners gut zurecht kommt - die Vorstellung gelingt in weiten Zügen, denn das Gebotene klingt warm, weich bis samtig und raumfüllend. Nur - geht die Stimme Andreas hoch, können die beiden Satelliten die enorme vokale Dynamik nicht mehr mitgehen. Sie belassen es bei einer harmonischen Gesamtakustik, lassen aber einige Details bei der Durchzeichnung der Stimme liegen. Prima gestaltet sich bei diesem Stück der Übergang Satelliten-Subwoofer. 

Gesamtnote Klang in Relation zu Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet - hervorragend. 

  • Teufel 5.1-Design-System Motiv 3: Für den gleichen Preis kann man mit dem harmonisch klingenden Motiv 3 auch schon ein 5.1 System mit sehr hochwertiger Verarbeitung bei Teufel kaufen. Allerdings - den Nachdruck und die Kraft, die das Concept D 500 verbreitet, kann man hier nicht erwarten. Bassstarke Songs und effektgeladene PC-Games werden - auch wenn es "nur" ein 2.1 System ist - vom D 500, das auch deutlich hochwertiger und aufwändiger aufgebaut ist, besser wiedergegeben. 

  • Audio Pro LV2: Mit ca. 750 EUR ist die Audio Pro Wireless-Komplettlösung recht kostspielig, ermöglicht aber auch akustische Freiheit ohne Kabel. Klarer und recht kräftiger Sound lässt sich problemlos genießen, bei Pegel, Basskraft und Räumlichkeit ziehen die LV2 aber den Kürzeren gegen das Concept D 500 THX.

  • Kenwood Micro-Stereo-System Core-A55 mit SDHC-Slot und USB: Ganz neue Wege beschritt Kenwood mit diesem kleinen edlen System - es bietet eine tolle Multmediavielfalt und eine erstklassige Verarbeitung. Das alles wird kombiniert mit enorm kompakten Abmessungen. Klanglich ist die Leistung prima, kann aber natürlich nicht mit großen und leistungsstarken PC-/Multimediasets mithalten. 

Fazit

Das Teufel Concept D 500 mit THX-Multimediazertifikat bietet eine tolle, kraftvolle und rumfüllende Akustik und verbindet diese mit einer gediegenen Verarbeitung. Für dieses Paket sind die (aktuell) knapp 500 EUR Kaufpreis absolut berechtigt. Die mitgelieferte Kabelfernbedienung ist praktisch, bietet zusätzliche Anschlüsse und sieht gut aus. Leider fehlt beim Anschlussangebot eine USB-Buchse, und das 2.1 Set ist nur in einer Farbe lieferbar. 

Enorm kraftvoll klingende, räumlich aufspielende PC-Luxuslösung mit edlem Finish

PC-/Mulitmedia-Soundsysteme 2.1 Oberklasse
Test 15. Dezember 2010

+ Enorm kräftiger Subwoofer mit ausgezeichnetem Tiefgang
+ Sehr gute Pegelfestigkeit
+ Räumlich dichte Wiedergabe in Räumen bis knapp über 25 Quadratmeter
+ Sehr gediegene Optik und Verarbeitung

- Kein USB-Anschluss

Teufel Concept D 500 THX

Test: Carsten Rampacher
15. Dezember 2010