PREVIEW TEIL II: Sony 46HX9 - DVD/Tuner/Gaming-Performance und Netzwerk-Features 

01. April 2010 (phk/cr)

DVB-T/DVB-C-Tuner 

Der HX9 bringt keinen Triple Tuner wie der KDL-52Z5800 mit, sondern begnügt sich in der von uns betrachteten Variante mit einem eingebauten DVB-T/DVB-C Digitaltuner und einem analogen Kabeltuner. Der DVB-T/DVB-C-Tuner produziert ein farblich sattes Bild mit vertretbarem Bildrauschen - hier gibt es bessere wie auch schlechtere Kontrahenten. Besonders von Wichtigkeit ist hier die Motion Flow-Funktion für flüssige Bewegungsabläufe ohne Nachzieheffekte, die verschiedene Modi aufweist:

Motion Flow - deutlicher Unterschied zwischen "Aus" und "Standard"

Tunermenü

  • Aus
  • Weich
  • Standard
  • Klar
  • Klar Plus

Beim Vergleich Standard gegen aus nimmt die Schärfe von Objektkanten während Bewegungsvorgängen sichtbar zu, ohne Nachzieher zu produzieren. Auffällig ist die Wirkung von Motion Flow verständlicherweise hauptsächlich in Sequenzen mit viel Bewegungen. Negative Auswirkungen wie sonst oft bei elektronischen Bildverbessern üblich lassen sich nicht ausmachen. Die Betriebsart "weich" nimmt den Bewegungen etwas Schärfe weg. Bei "Klar" und "Klar Plus" wird das gesamte Bild dunkler, es sind sonst kaum Unterschiede zur Standardeinstellung zu erkennen. 

Die Bildschärfe ist gut, man sollte aber nicht noch höher, sondern eher niedriger in den Parametern des Video-EQ gehen, um Doppelkonturen und Artefaktebildungen an Objektkanten zu verhindern. Die Detailtreue ist ordentlich, aber nicht sensationell. Die dynamische Rauschunterdrückung kann man in der untersten Stufe ebenso verwenden wie die MPEG-Rauschunterdrückung. 

Bildeinstellungen

Weitere Bildeinstellungen

Umfangreiche elektronische Zusatzschaltungen

DVD-Betrieb

De-Interlacing von Filmmaterial, in 576i von DVD zugeliefert/Star Wars Episode III: 

Der 46HX9 hat uns schlichtweg überwältigt - nach dem, was wir beim Prototypen gesehen haben, werden hier neue Bestmarken gesetzt:

  • Schon gleich zu Beginn fallen zwei Dinge auf - der Top-Schwarzwert beinahe auf Plasma-Niveau und die vielen Sterne, die der HX9 auf den Bildschirm holt.
  • Als die Star Wars-typische gelbe Laufschrift über den Bildschirm gleitet, kommen selbst wir als erfahrene Tester aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die Schrift läuft absolut gleichmäßig und ruhig, selbst die Teile, die hinten in den Tiefen das Alls verschwinden, sehen sauber und klar aus. Die Buchstaben in sich weisen weder Rauschartefakte noch störende Wellenbildungen auf. Die Ränder der Buchstaben begeistern durch Reinheit, Schärfe und akkurat gezogene Farbsäume. Das Gelb der Schrift wirkt gleichmäßig und authentisch. 
  • Kurz bevor der Sternzerstörer durchs Bild fliegt, liefert der Sony bei der schwierigen Wiedergabe der Farbübergänge die nächste Meisterleistung ab. Die Farbsäume sind höchst exakt, auch kleinste farbliche Unterschiede werden präzise erfasst.
  • Als das gigantische Raumschiff dann durchs Bild gleitet, setzt der HX9 die nächste Bestmarke. Mit aktiviertem Motion Flow ist die Flugbahn im höchsten Maße geschmeidig, keine Kante zittert oder wackelt - selbst teure Blu-ray-Player bekommen das manchmal nicht so überzeugend hin. Auch die "kritische Zone" rund um die Kommandobrücke ist sauber und klar durchzeichnet und weist weder Flimmern und noch Zittern auf Der Kontrast zeigt ebenfalls, was im Jahre 2010 technisch bei LED-LCDs möglich ist: Der im Dunkeln liegende Flügel des Sternzerstörers wird in praktisch allen Details wiedergegeben. 
  • Als sich die beiden Raumjäger von Anakin und Obi-Wan nähern und den Sternzerstörer im schnellen Flug passieren, liefert der HX-9 wiederum eine reife Leistung ab. Die beiden unterschiedlichen Bewegungsebenen, der schnelle Flug der Jäger und der langsamere Flug des Sternzerstörers, werden einwandfrei verarbeitet. Der Zuschauer bekommt makellos-fließende Bewegungsabläufe ohne jeden Anflug von Unschärfen präsentiert. Der Triebwerksstrahl des mächtigen Raumschiffes "franst" nicht aus, sondern wird auch während des Vorbeiflugs der Jäger exakt umrissen herausgearbeitet.
  • Als die beiden Raumjäger nach unten ins Schlachtgeschehen abknicken, modelliert der HX9 ein höchst fein abgestuftes Panorama, das zeigt, wie dreidimensional schon 2D aussehe kann. Zudem sind die Raumschiffe bis in die untersten Ebene scharf und detailreich zu erkennen. 
  • Im weiteren Verlauf manövrieren Obi-Wan und Anakin ihre wendigen Jäger geschickt durchs turbulente Schlachtgeschehen. Während sie Raumschiffe passieren, werden Details an Rumpf und Seitenteilen scharf und detailreich gezeigt - Bewegungsunschärfen kennt der Sony offensichtlich nicht.
  • Die beiden Raumjäger von Obi-Wan und Anakin werden in Großaufnahme in nahezu optimaler Detaillierung gezeigt. Auch die beiden Piloten wirken sehr realistisch, die Hauttöne sind sauber gestuft und wirken authentisch. 
  • Insgesamt haben wir Star Wars Ep III noch nie gut gesehen - das ist wirklich zu 90 % HD-Performance, die der Sony schon bei normalen DVDs offeriert. Es macht, gerade dann, wenn man kein Oberklassegerät besitzt, kaum noch Sinn, den BD-Player oder den AV-Receiver/-Verstärker die Upconversion zu überlassen, da nur wenige Exemplare eine bessere Scaling-/De-Interlacingeinheit aufweisen. Der HX9 sichert sich schon im Protoypenstadium Bestnoten, wir hoffen, dass das Serienmodell ebenfalls diese herausragende Performance bietet. 

De-Interlacing von Videomaterial, in 576i zugeliefert/AVEC Professional Test DVD:

  • Schriften in verschiedenen Geschwindigkeiten (schwarz und weiß) vor verschieden farbigem Hintergrund (weiß/rot/blau): Klasse gemacht, Sony! Bis auf minimalen Konturenversatz bei den am schnellsten laufenden Schrittbändern ist keine Schwäche auszumachen. Top-Farbtrennung, enorme Bewegungsschärfe, kaum Artefakte. 
  • Pendel mit rot/blauem Innenleben, das in verschiedenen Geschwindigkeiten über eine schwarze Linie gleitet: Auch hier weist der HX9 einen Großteil der Kontrahenten in die Schranken. Das Innenleben des Pendels bleibt klar und deutlich erkennbar, die Linie steht bei allen Geschwindigkeiten stabil. Nur um die praktisch ohne Treppenstufen sauber gezeichnete Pendelspitze kommt es zu leichten Nachzieheffekten. 
  • Bewegtes Stadtbild der schwäbischen Stadt Esslingen, mit Teilen der alten Stadtmauer, Überblick über Häuserdächer und Parkanlagen: Mit Bravour meistert der Sony auch diese Hürde. Detailreich werden die Hausdächer gezeigt, dabei kommt es nur zu minimalem Flimmern. Doppelkonturen sind trotz der immensen Bildschärfe kaum zu finden. Das Grün der Parkanlagen ist nahezu perfekt, wir kennen kaum einen LCD, ganz gleich ob LED oder CCFL bezüglich der Backlight-Technik, der so ein realistisches Grün produzieren kann. Zudem ist der Rasen höchst sauber strukturiert, Einzelheiten sind gut erkennbar. 

Gaming

Need for Speed Carbon, 720p:

  • Die Autos sind sehr detailreich gezeichnet, auch der Glanz z.B. auf den hochglanzpolierten Alufelgen kommt sehr gut zur Geltung.
  • Der Straßenbelag wird exakt wiedergegeben, auch, wenn die Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit darüberrasen.
  • Schnelle Bewegungen werden ohne den gefürchteten "Input Lag" umgesetzt.
  • Durch intensive Farbgebung und tiefes Schwarz wird das Gaming visuell intensiviert.
  • Der hohe Kontrast sorgt für eine exzellente Herausarbeitung von Einzelheiten auch in dunklen Bildbereichen. 

Netzwerk-Features:

jpeg-Bildervorschau

Unsere Server wurde problemlos erkannt

Verschiedene webbasierte Applikationen sind vorinstalliert

Netzwerkmenü

  • Für Wireless-Einbindung wird ein separates USB-Modul benötigt.
  • Ins kabelbasierte Netzwerk lässt sich der HX9 problemlos einbinden (automatische Adresskonfiguration etc.). Über Erfolg oder Misserfolg des Verbindungsaufbaus wird per OSD berichtet.
  • Zunächst stehen unter dem Menüpunkt "Video" verschiedene Dienste und Applikationen zur Verfügung. Hier wären z.B. zu nennen: YouTube, blip.tv, tagesschau.de, Podcasts, Videocasts etc.
  • Neben den Internetapplikationen kann der Anwender auch auf DLNA-fähige Netzwerkkomponenten wie PCs oder Server zugreifen. 
  • Sowohl unsere Buffalo Link Station mit Linux-basiertemm Twonky Media Server als auch Windows 7-basierte PCs mit dem aktuellen Windows Media Player (bei der Win7 Version ist das DLNA-Streaming im Media Player integriert) wurden vom HX9 erkannt. 
  • Wie schon von früheren netzwerk- und streamingfähigen Sony-Produkten her bekannt, erfolgt im XMB-Menü auch b3im HX9 die Unterteilung in Fotos,  Musik und Video. 
  • An Musikdateiformaten werden Wave und MP3-Dateien wiedergegeben. 
  • JPEG-Bilddateien werden problemlos dargestellt. 
  • Videoseitig laufen MPEG2- sowie DivX-AVI-Dateien. 
Erstes Fazit

Der Sony 46HX9 bestätigt seine bestechende Form, die er im ersten Teil des Previews zeigte, auch bei "klassischen" Tugenden. Herausragendes De-Interlacing und Scaling ist ebenso hervorzuheben wie die gute Tunerqualität. Dank des reaktionsschnellen Panels ist der HX9 auch für versierte Gamer sehr empfehlenswert. Umfangreiche, praxisgerechte Netzwerkfeatures runden das Bild gekonnt ab. 


Text: Philipp Kind, Carsten Rampacher
01. April 2010