TEST: Philips Edge LED-LCD 42PFL6805 "Econova" - Umweltfreundlich und bildstark ?
25. Oktober 2010 (cr)
Aluminiumrahmen
Fernbedienung mit Solarpanel auf der Rückseite
2-in-1: Als Standfuss oder als Wandhalterung einzusetzen
Einführung
Für 1499 EUR (UVP) können ökologisch-nachhaltig denkende Anwender mit Interesse an modernen Flachbildschirmen ihr Umweltbewusstsein weiter schärfen: Für diesen Betrag offeriert Philips seit kurzem den besonders umweltfreundlichen 42 Zoll-LCD 42PFL6805 „Econova“. Um den Aspekt besonderer Schonung der angegriffenen Umwelt besonders zu fokussieren, liefert Philips neben der zu 100 % recyclingfähigen Verpackung eine solarbetriebene, aufladbare Fernbedienung mit, zudem besteht das Gehäuse des sehr flachen LCD-TVs aus bis zu 60 % recycelbarem Aluminium. Die 2- in-1 Halterung kann für die Tischaufstellung als Standfuß, aber auch gleich als Wandbefestigung dienen. Natürlich gibt es auch einen richtigen Netzschalter für die komplette Trennung vom Stromnetz, dies aber offerieren andere Hersteller wie z.B. Toshiba grundsätzlich bei jedem aktuellen Modell. Technisch sollen trotz des allgegenwärtigen Umweltgedankens keine Abstriche gemacht werden. Es gibt zwar einen speziellen Eco-Modus, der die Bildeinstellungen unter Stromspar-Aspekten optimiert, aber selbstverständlich sind auch andere Bildfelder verfügbar. Der TV nutzt Edge LED-Hintergrundbeleuchtung, die ebenfalls als besonderen Vorzug den geringen Stromverbrauch in die Waagschale werfen kann. Zudem erklärt Philips auf der Website, dass LEDs keine giftigen Materialien enthalten und somit auch nach Gebrauch die Umwelt nicht schädigen. Visuell soll Pixel Precise HD als Weiterentwicklung von Pixel Plus für eine hervorragende Bildgüte sorgen. Dank der 4 Billionen darstellbaren Farben können auch feinste Nuancen optimal wiedergegeben werden. Eingebaut ist einm DVB-C/DVB-T Digitaltuner für Kabel- bzw. Antennenempfang, leider fehlt ein immer beliebter werdender DVB-S-Satellitentuner. Auch die für Philips typische Ambilight-Beleuchtung ist beim Econova nicht vorhanden. Wir haben im Test überprüft, ob sich Philips Umwelt-Highlight auch unter multimedialen und visuellen Aspekten eine Empfehlung verdient.
Verarbeitung
Feines Finish auch im Detail
Ultradünn, hohe Materialqualität
Minimalistisches Design
Fest sitzende Anschlüsse
Gut verarbeitete Fernbedienung
Der komplett aus Aluminium gefertigte Econova verdient sich erstklassige Noten. In dieser Preisklasse ist uns kein Flachbildschirm mit edlerem Finish bekannt. Alles wirkt wie aus einem Guss, es sind kaum Spaltmaße am aus dem Vollen gefräst erscheinenden Gehäuse zu erkennen. Der Standfuß, der in einer Doppelfunktion auch als Wandhalterung verwendet werden kann, ist formschön integriert. Die rückwärtig und seitlich untergebrachten Anschlüsse sind zwar nicht alle perfekt erreichbar, aber sehr akkurat eingepasst. Zum Qualitätsniveau passt auch die mitgelieferte Solarfernbedienung, deren Gehäuse allerdings aus hochwertigem Kunststoff und nicht auch aus Aluminium besteht. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend – perfekt.
Anschlüsse
Scart Ext.2, Komponenteneingang
VGA-Buchse
Scart Ext.1
Digitaler koaxialer Ausgang
HDMI-Anschlüsse
Weitere Anschlüsse
Seitliche Konnektionsmöglichkeiten
Netzschalter
• Ext 1 Scart: Audio links/rechts, FBAS-Eingang, RGB
• Ext 2 Scart: Audio links/rechts, FBAS-Eingang, RGB
• Ext 3: YPbPr, Linker/rechter Audio-Eingang
• VGA-Eingang: PC-Eingang, D-sub 15
• HDMI 1: HDMI V1.4 (Audio-Rückkanal)
• HDMI 2: HDMI V1.3
• HDMI 3: HDMI V1.3
• HDMI (seitlich): HDMI V1.3
• Vordere/seitliche Anschlüsse: USB, Common Interface-Steckplatz (CI-CI+), SD-Karte (Videostore)
• Weitere Anschlüsse: Kopfhörer-Ausgang, SP-DIF-Ausgang (koaxial)
• HDMI Funktionen: Audio-Rückkanal, Instaport für schnelle HDMI-Umschaltung
• EasyLink (HDMI-CEC): System-Start, EasyLink, PIXEL PLUS-Link, Remote-Kontrollübertragung, System-Audiosteuerung, System Standby-Modus
Zusammenfassung: 4 x HDMI, 1 x USB, 2 x SCART
Insgesamt eine nicht perfekte Bestückung. HDMI 1.4 geeignet ist lediglich eine Buchse, die anderen entsprechen dem Standard 1.3. Es fehlt eine Ethernetschnittstelle. Auch kann kein aktiver Subwoofer direkt mit dem Econova verbunden werden. Gesamtnote: Sehr gut.
Umweltfreundlich und Geld sparend? Der Stromverbrauch
Energiesparmodus
Modus "Natürlich"
Beim Bildeinrichtungsassistenten kann der Anwender überprüfen, ob die energiesparenden Bildeinstellungen seinem Anforderungsprofil genügen
Stromverbrauch nachgemessen:
• Standbybetrieb: 0,8 Watt – durchschnittlich.
• Bild-Modus Energiesparen – 45 bis 50 Watt je nach Bildinhalt, normaler externer Lichteinfall. In welchem Energiebereich man sich befindet, zeigt eine von grün bis rot reichende Energieverbrauchsanzeige, die On Screen abrufbar ist. Vergleich Bildmodus „natürlich“: Energieverbrauch zwischen 90 und 100 Watt
Unsere Bilanz: Eco wirkt. Eine Stromersparnis von bis zu 50 % bei gleichzeitig wirklich guter Bildqualität ist hervorragend. Allerdings – die Eco-Programme anderer Geräte, die nicht explizit als „Umweltengel“ verkauft wird, liegt auch in ähnlichen Dimensionen, wir werden hier zukünftig genau nachmessen. Insgesamt sollte daher der Econova als Gesamtkonzept verstanden werden, zu dem nicht nur der bei vielen Geräten eingebaute Eco-Bildmodus zählt, sondern auch eine Vielzahl anderer Parameter, so das recyclingfähige Gehäusematerial, die voll recycelbare Verpackung sowie die Fernbedienung, die ohne die Umwelt belastende Einwegbatterien auskommt. Den Netzschalter als die Umwelt-Innovation anzupreisen, halten wir in allen Fällen für verfehlt, da ein solcher eigentlich eine absolute Selbstverständlichkeit sein sollte.
Menüs und Konfiguration
Assistent zum Finden der persönlich als angenehm empfundenen Bildeinstellung
Basismenü
Hinzufügen weiterer Geräte
Menü "Konfiguration"
Der Econova verfügt über die bekannten aktuellen Philips-Menüs und über eine übersichtliche Fernbedienung, die durch die stark begrenzte Anzahl an Tasten allerdings nicht auf jede relevante Funktion einen Direktzugriff ermöglicht. Somit muss man fürs Ändern von Parametern mancher wichtigen Einstellung erst ins Hauptmenü. Alternative ist die rechte der beiden Tasten unter dem Navigationskreuz, von dort aus hat man auch die Möglichkeit, verschiedene Bild- und Tonparameter zu ändern. Die Menüs selber erscheinen aufgeräumt und schlicht. Die Schrift ist groß genug, damit sie auch aus gewisser Distanz ohne Probleme erkennen kann. Die Erstinstallation läuft ohne Schwierigkeiten ab. Als hilfreich erweist sich ein Assistent, mit dem in wenigen Schritten Bild- und Tonqualität nach Wünschen des Anwenders eingestellt ist. Der automatische Sendersuchlauf ist nicht der schnellste, agiert aber zuverlässig. Nicht besonders überzeugt hat uns die "Geräte hinzufügen" Option, eine schlichte Durchschaltmöglichkeit durch alle Anschlüsse erschiene hier praxisgerechter. Gesamtnote: Sehr gut - ausgezeichnet.
Multimedia
Hier können wir dem Philips keine perfekten Zensuren ausstellen, da er über keine Netzwerkschnittstelle verfügt und auch kein WLAN-Modul für die Einbindung in ein Drahtlosnetzwerk mitbringt. Es bleibt die Medienwiedergabe mittels USB-Slot. Und hier gleich etwas Kritik – an Musikformaten wird Flac nicht akteptiert. MP3-Dateien erkennt der Econova, und erfreulicherweise auch AAC. Sehr gut – alle wirklich wichtigen Videoformate werden eingelesen. MKV, MPEG1, MP4, WMV und DivX-AVI bereiten dem TV keine Probleme, der Einleseprozess (USB 2.0) geht rasch vonstatten, die Bildgüte ist tadellos. JPEG-Dateien können natürlich als beliebtestes Still Image Format ebenfalls dargestellt werden. Interessanterweise führt Philips auf der Seite mit den technischen Daten gar nicht alle Formate auf, die der Econova wiedergeben kann. Es fehlen AAC, MKV, DivX sowie WMV. Gesamtnote: Gut.
Bild
Video-EQ
Bildmenü
Pixel Precise HD - HD Natural Motion
Pixel Precise HD - Gammakorrektur
Personalisierbares Farbweiß
Der Philips verfügt über eine Vielzahl an Einstellparametern, die wir Ihnen hier ausführlich vorstellen möchten.
Als erstes wären die unterschiedlichen Bildprogramme zu nennen. Unter Home Menü, anschließend Konfiguration und dann TV-Einstellungen sind die Bildfelder zu finden. Zur Verfügung stehen „persönlich“ für eine eigene Kreation, „lebhaft“ mit sehr satter Farbgebung und starkem Kontrast, „natürlich“ für ein farblich klares und frisches Bild, „Kino“ mit reduzierter Helligkeit und leicht warmem Farbeinschlag, „Spiel“ mit intensiver Farbwiedergabe, „Energiesparen“ mit aktiviertem Umgebungslichtsensor undreduzierter Bildhelligkeit, „Standard“ als ausgewogener Modus für viele tägliche Anwendungen sowie „Foto“ für Standbilder. Die einzelnen Programme können z.T. weiter individualisiert werden.
An Parametern stehen für eine Anpassung zur Verfügung:
• Kontrast, Helligkeit, Farbe, NTSC-Farbton, Schärfe, Rauschunterdrückung, Farbweiß (Normal, Warm, Kalt, Personalisiert, bei Wahl von Personalisiert kann der Anwender bei Rot, Grün und Blau selber die optimale Farbtemperatur kalibrieren), Rauschunterdrückung.
Unter dem Menüpunkt „Pixel Precise HD“ findet sich eine Vielzahl weiterer Bildverbesserer:
• HD Natural Motion, in drei Stufen schaltbar und auch komplett zu deaktivieren
• 100 Hz Clear LCD kann aktiviert oder deaktiviert werden
• Erweiterte Schärfe kann aktiviert oder deaktiviert werden
• In drei Stufen (plus komplette Deaktivierung) ist der dynamische Kontrast einstellbar.
• Bei der dynamischen Hintergrundbeleuchtung stehen neben der Deaktivierung noch Standard, Optimale Leistung oder Optimales Bild zur Verfügung.
• MPEG-Artefakteunterdrückung, in drei Stufen schaltbar plus komplett deaktivierbar
• Farboptimierung, in drei Stufen schaltbar plus komplett deaktivierbar
• Mehrstufige Gammakorrektur
Weitere Einstelloptionen:
• PC-Modus ein oder aus, Lichtsensor ein/aus
• Bildformate: Sichtbaren Bereich maximal vergrößern, Auto Zoom, Super Zoom, Zoom 16:9, Breitbild, Nicht Skaliert.
Kann der Econova Umweltbewusstsein mit tadelloser Bildqualität vereinen?
Generelle Bildeindrücke
Bravo, Philips – Umweltverträglichkeit, niedriger Stromverbrauch und sehr gute Bildqualität schließen sich keinesfalls aus. Mit einem natürlichen, augenfreundlichen Bild kann sich der Econova im stromsparenden Modus ausgezeichnet in Szene setzen. Der gute Schwarzwert, die hohe Bildschärfe und die prima Farbtreue sind Pluspunkte des ultraflachen Econova. Die Bewegungswiedergabe ist recht sauber, es kommt nur manchmal zu leichten Schmierern. Trotz Edge LED Backlit ist die Helligkeitsverteilung relativ gleichmäßig, Hot Spots mit mehr Bildhelligkeit bilden sich nur in geringem Umfang. Prima sind Farbsäume und Farbabstufungen herausgearbeitet, durch die Vielzahl an darstellbaren Farben kommen Nuancen sehr gekonnt zum Ausdruck. Das Bild weist eine zeitgemäß hohe Gesamtplastizität auf, verschiedene visuelle Ebenen modelliert der Econova gut durch, erst in den hinteren Bildebenen sind leichte Schärfeverluste erkennbar.
Bild Blu-ray, Fluch der Karibik 1
Das Bild gefällt sogar im Energiesparmodus wirklich gut. Gleich zu Beginn, als das Galionsschiff aus dem dichten Nebel auftaucht, modelliert der Econova ein plastisches und scharfes Bild mit guter Bewegungsdarstellung. Nur minimales Zittern im Bereich der detailreich wiedergegebenen Galionsfigur sorgt für leichte Punktabzüge. Die Gebrauchsspuren an den Segeln sind schon aus der Distanz gut erkennbar. Das schwarzglänzende Holz der Reling kommt mit guter kontrastbezogener Differenzierung heraus. Das prächtige Kleid der kleinen Elizabeth Swann ist ebenfalls in vielen Einzelheiten schon aus der Entfernung zu sehen. Der weiße Spitzenkragen hebt sich gut vom blauen Stoff des Kleides ab. Die einzelnen Finger der rechten Hand des Mädchens sind tadellos erkennbar. Im 2. Kapitel stellt der Philips das Blau des Himmels gut und nicht zu satt dar. Das sich auf dem Meer befindliche Segelschiff hebt sich gekonnt von den Felsen dahinter ab. Während die Wasseroberfläche sehr gut zur Geltung kommt, erscheint der grüne Bewuchs der Felsformation minimal künstlich. Das Glitzern der Sonne auf dem Meer hingegen arbeitet der Econova tadellos heraus. Als Jack Sparrows Gesicht in der Großaufnahme auf dem Screen erscheint, sind die Gebrauchsspuren am Hut ebenso wie der Glanz in den Augen ausgezeichnet herausgestellt. Kleine Kontrastdifferenzen an den Haaren könnten noch etwas präziser betont werden. Kleine Details gehen hier in den schwarzen Bildzonen unter. Sehr gut und farbecht wird der Hautton seines Gesichts dargeboten. Als Sparrow auf dem Weg nach Port Royal die zur Warnung gehangenen Piraten passiert, arbeitet der Philips Details in der Felsformation gut heraus. Auch die Flora des Hinterlandes wirkt recht scharf und detailreich. Als Sparrow auf seinem schrottreifen Boot zu sehen ist, fällt auf, wie gut der Econova die starken Abnutzungserscheinungen am Masten hervorhebt. Auch die Oberflächenstruktur der Taue ist klar zu erkennen.
DVD, Videomaterial, DVD-Discovery, Upconversion von 576i auf 1080p
Interessant fallen unsere Beobachtungen beim schwingenden Pendel mt rot-blauem Innenleben aus, das in unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine schwarze Linie gleitet. Viele Geräte, ganz gleich ob BD/DVD-Player, AVR mit Videosektion oder Flachbildschirm, haben gerade bei extrem hoher Geschwindigkeit Probleme, das Bild "zerreißt" förmlich. Der Econova hingegen arbeitet auch beim Highspeed-Schwingen noch verläßlich, das Pendel ist noch gut erkennbar. Dafür aber ist Bildruckeln bei niedriger Geschwindigkeit des Pendels erkennbar. Zudem bilden sich dann während des Schwingens Nachzieheffekte. Die vertikal nach unten in verschiedenen Geschwindigkeiten laufenden Schachbrettmuster hat der Philips sehr gut im Griff, der Lauf ist gleichmäßig, das Ruckeln fällt gering aus. Weiße, im inneren Schwarzweiß gemusterte Bälle, die auf weißen Linien in verschiedenen Geschwindigkeiten vor schwarzem Hintergrund laufen, stellt der Philips ausgezeichnet dar - die Bälle weisen kaum Nachzieheffekte auf, die Linien stehen stabil, es sind kaum Bewegungsunschärfen erkennbar.
DVD, Filmmaterial, Star Wars Episode III, Upconversion von 576i auf 1080p
Die Star Wars-Laufschrift in Gelb gleich zu Beginn des Films bringt der Econova zwar gut, aber nicht optimal zur Geltung. Die Farbauthentizität ist gut, allerdings neigt die Schrift trotz ruhigem Lauf zum Verschwimmen und Doppelkonturen, wenn sie weiter nach hinten läuft. Der Schwarzwert ist ordentlich und es sind viele Sterne sichtbar. Als kurz darauf der gigantische Sternzerstörer durchs Bild fliegt, schlägt sich der niederländische Flachbildschirm exzellent - der De-Interlacer braucht keine Zeit, um einzurasten, sofort wird das Raumschiff scharf, klar und detailreich herausgearbeitet, das ist ohne Zweifel eine erstklassige Leistung. Es ist kaum störendes Kantenflimmern sichtbar, die Kommandobrücke erscheint detailliert. Die beiden Raumjäger mit Obi-Wan und Anakin an Bord, die sich von hinten in schnellem Flug dem Sternzerstörer nähern, werden mit flüssigem Bewegungsablauf dargestellt. Der Triebwerksstrahl des Sternzerstörers sowie dessen Oberfläche sind während der Bewegungsabläufe sehr gut erkennbar und weisen kaum Artefaktemuster auf. Auch das Scalingrauschen hält sich absolut im Rahmen, wenn, dann tritt es rund um kleine Bilddetails auf. Diagonale Linien bereiten dem De-Interlacer nur selten Probleme, meist werden sie sauber auf den Bildschirm gebracht. Ein breit gefächertes, bis nach unten durchstrukturiertes Panorama erwartet die Zuschauer, als die beiden Raumjäger nach unten abkippen. Selbst die Raumstationen und Raumschiffe, die relativ nah an der Planetenoberfläche sind, überzeugen durch die scharfe, aber nicht überschärfte Darstellung.
Gaming, PS3 320 GB, Gran Tourismo 5, 720p auf 1080p hochskaliert
Der Philips zeigt kaum den gefürchteten Input Lag, dank des reaktionsschnellen Panels sind auch anspruchsvolle Konsolenspiele kein Problem für den Econova. Selten gibt es leichte Treppenstufen beim schnellen Bildaufbau. Farblich bietet der Niederländer eine hervorragende Leistung, auch holt er viele Details an Fahrzeugen und Gebäuden heraus. Den Fahrbahnbelag stellt er auch bei hoher Fahrgeschwindigkeit gut dar. Der Schwarzwert ist auch bei unserem Gaming-Beispiel tadellos, zudem ist das Upscaling auf 1080p ausgezeichnet.
TV-Tuner, DVB-C
Tunerbild
Hier können wir dem Econova eine gute, aber keine überdurchschnittliche Leistung attestieren. Farbtreu und mit gutem Kontrast, gefällt der TV-Tuner auch im stromsparenden Ecomodus, dessen Benefit sich allerdings nur dann voll auszahlt, wenn man nicht mit enorm starkem externen Lichteinfall fernsieht. Für das abendliche Fernsehen mit geringem externen Lichteinfall aber ist der Ecomodus eine sehr gute Lösung. Etwas nahtlosere Bewegungen bringt die eingebaute 100 Hz Clear LCD Funktion, die allerdings nicht ganz so geschliffen arbeitet wie modernere 200 Hz Systeme, die in anderen Philips Flachbildschirm-Baureihen zum Einsatz kommen. Aktiviert man HD Natural Motion auf der Stufe „Minimum“, erscheinen Bewegungen noch eine Idee flüssiger. Leider neigt der Tuner zu partiellen Blockartefakte-Bildungen und einem leichten Artefakte-Schleier vor dem Bild, der sich vor allem bei Bewegungen, die in der Horizontalen verlaufen, bemerkbar macht. Aktiviert man die unterste Stufe der MPEG-Rauschunterdrückung, verbessert sich das Ergebnis.
Gesamtnote Bild: Ausgezeichnet.
Klang
Tonprogramme
Raumklangfunktion
Einstelloptionen im Tonmenü, anwählbar über Home-Button, anschließend Punkt Konfiguration, dann „TV-Einstellungen“, linke Spalte, zweiter Unterpunkt: Ton
• Smart Ton-Programme: Persönlich, Standard, Neues, Film, Spiel, Drama, Sport
• Tiefen, Höhen, Raumklang (ein/aus), Baöance, Kopfhörerlautstärke, automatische Lautstärkenivellierung regelbar
Der Klang ist ordentlich, setzt aber im Bereich 42 Zoll Flachbildschirme keine Maßstäbe. Dazu fehlt es etwas an Substanz und Fundament. Sicherlich kann man von Flachbildschirmen aufgrund der beengten räumlichen Verhältnisse generell keine Topleistungen erwarten, aber etwas mehr Räumlichkeit und etwas weniger blecherner Einschlag lässt sich schon realisieren, Philips selber hat dies schon bei verschiedenen Modellen sehr gut gezeigt. Gesamtnote: Befriedigend.
Wir denken, dass das Aufkommen moderner 3D-Wiedergabeverfahren zunächst zu einer Renaissance großer Kinosäle führt – das Erlebnis „Kino“ ist wieder eine Eintrittskarte Wert. Welches der Projektions- und Brillensysteme sich durchsetzen wird, kann aktuell nicht gesagt werden, es ist daher von einer Koexistenz der verschiedenen Ansätze zumindest für die nächste Zeit auszugehen. Für die Zukunft werden noch weitere 3D-Systeme den Markt bereichern. Auf der IFA 2009 deutete sich schon an, was die CES 2010 endgültig bestätigte: Auch für den Consumerbereich ist 3D DAS Thema der nächsten Zeit. In einer breiten Zeitspanne von Frühjahr bis Ende 2010 werden die ersten Produkte verfügbar sein, die ein 3D-Erlebnis zu Hause ermöglichen. Durch den offiziellen Standard für 3D-Blu-rays und durch die Verabschiedung von HDMI 1.4 ist der Weg geebnet. Die Frage stellt sich allerdings, ob der Consumer, besonders in Europa, nach dem immer noch nicht abgeschlossenen Wandel von SD zu HD schon für die nächste Innovation und vor allem auch für die nächste Investition bereit ist. Hier wird die Zukunft zeigen, ob sich nur der harte Kern der technikbegeisterten „Early Adopters“, oder auch der „durchschnittliche“ Filmfreund zur Anschaffung eines 3D-Heimkinos entscheidet. Ganz maßgeblich hängt dies auch von der Preisgestaltung für Displays/Brillensysteme und entsprechende BD-Spieler ab.
Konkurrenzvergleich
- Toshiba 40VL733: Mit tollem Video-EQ und sehr guter Upconversion kann der Toshiba punkten. Er ist deutlich günstiger als der Philips, was sich am ehesten bei der Verarbeitung zeigt, die fürs Geld sehr gut ist, aber nicht so gediegen wirkt. Ausstattungstechnisch ist der VL733 dem Philips deutlich überlegen, so kann er auch drahtlos oder drahtgebunden ins Netzwerk integriert werden. Dank des Netzschalters kann auch der VL733 komplett vom Stromnetz getrennt werden. Toshiba legt auch viel Wert auf Umweltaspekte und liefert einen speziellen Eco-Mode ebenfalls mit.
- Medion Life S16000: Der bildstarke Medion gefällt mit ausgewogenem Gesamtprofil und tadelloser Verarbeitung. Auch er bringt eine Netzwerkbuchse mit. Seine einfache Bedienbarkeit und der sehr gute Schwarzwert sind weitere Pluspunkte, prima ist es auch um die 24p Stabilität bestellt. Dank Edge LED ist auch bei diesem Modell der Stromverbrauch relativ gering.
- Panasonic TX-P42GW20: Trotz Eco-Betriebsart verbraucht der GW20 mehr Strom als der Econova, auch wirkt das Design im Vergleich zum bildschönen Niederländer eher etwas hausbacken. Dafür aber stellt er bei der Bildgüte alle Kontrahenten in den Schatten: Der Top-Schwarzwert trifft auf exzellenten Kontrast, eine beispielhafte 24p Darstellung und überragende Farbwiedergabe. Wer Wert auf eine fürs Geld ohne Abstriche überragende Bildgüte liegt, fährt mit dem GW20 besonders gut.
Fazit
Philips ist es mit dem Econova gelungen, ein umweltfreundliches Gesamtkonzept zu präsentieren, das durch die Maßstäbe setzende Material- und Fertigungsqualität positiv auffällt. Der ultraflache, formschöne TV begeistert auch mit seinem sehr guten Bild bei der Blu-ray-Wiedergabe und den teilweise sehr nützlichen elektronischen Bildverbesserern. Die Upconversion von 576i Material ist gut, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Das gilt auch für die Anschlussbestückung. Leider erweist sich die Ausstattung in Anbetracht des Kaufpreises als lückenhaft: Es gibt keinen DVB-S-Tuner, keine 200 Hz-Funktion und keinerlei Netzwerkfeatures. Das ist schade - denn diese Ausstattungsmerkmale könnten sich allesamt mit der umweltverträglichen Auslegung zu einem erstklassigen, hochmodernen Hightech-TV vereinen. So kann man Philips schon viele gute Ansätze attestieren, im Detail aber kann noch optimiert werden.
Erstklassig verarbeiteter Edge LED-LCD-Fernseher mit sehr gutem Blu-ray-Bild und geringem Stromverbrauch

Flachbildschirme 42 Zoll obere Mittelklasse
Test 25.10.2010
+ Ausgezeichnete BD-Wiedergabe
+ Gute Upconversion von 576i Material auf 1080p
+ Erstklassige Material- und Verarbeitungsqualität
+ Umweltfreundlichkeit: Niedriger Stromverbrauch + Solarfernbedienung +
recycelbare Materialien
+ Prima Schwarzwert
+ Tolles Design
+ Viele Formate werden über USB akzeptiert
- Keine Netzwerkfunktionen
- Kein DVB-S-Tuner
- Bedienung durch sehr geringe Tastenanzahl auf der FB nicht restlos
überzeugend
Technische Daten: http://www.philips.de
Test: Carsten Rampacher
25. Oktober 2010