TEST: Philips 40PFL8605 - EDGE LED LCD-TV mit 3D-Wiedergabe, 200Hz, Ambilight & DLNA 8

30.08.2010 (phk/cr)

Einführung

Der 40" LED EDGE-Lit LCD-TV der 8000er Serie von Philips ist zu Marktpreisen um die 1700 Euro erhältlich. Ambilight Spectra 2, die Perfect Pixel HD Enginge mit 200Hz Bildwiederholrate und Philips Onlinedienst Net TV als auffälligste Merkmale sollen das Display ins Zentrum der Aufmerksamkeit bringen. Nicht zuletzt lässt sich der TV mithilfe des Starter-Kits PTA02 und einem entsprechenden BD-Player in ein 3D-fähiges Gerät verwandeln, das Kit inklusive zwei Brillen und einem 3D-Transmitter wird separat für knapp 300 EUR erworben. Auf einem USB-Stick ist die für den 3D-Betrieb erforderliche neue Software enthalten. Unsere Eindrücke im 2D- und im 3D-Betrieb finden Sie in unserem Praxistest. 

Video Overview

 

Verarbeitung

Fuss

im Detail

Rückseite mit AC-Anschluss

Woofer

TV-Breite

Hochwertiger Eindruck

 

Bedienelemente Front

Rückseite Remote mit Batteriefach

Der Philips ist rundherum tadellos verarbeitet. Unten angefangen beginnt der sehr hochwertige Eindruck, etwas klein dimensionierte Gumminoppen verschaffen dem Fuß aus echtem Glas guten und unverrückbaren Halt. Leicht schwenkbar braucht der TV mit vergleichsweise geringer Bautiefe nicht allzu viel Platz auch ohne Wandmontage. Auf der Vorderseite befinden sich einige Bedienelemente, diffizile Konfigurationseinstellungen sollten aber nicht vorgenommen werden. Das Display selbst hat einen Kunststoffrahmen und ist, wie auf den Bildern teilweise erkennbar, stark verspiegelt. Die Oberfläche ist kratzunempfindlich, Fingerabdrücke sind aber sofort sichtbar. Die etwas klobig erscheinende Fernbedienung liegt ausgezeichnet in der Hand. Ein wenig mehr Tasten täten der Remote wohl nicht schlecht, wer dedizierte Info- oder Quellentasten gewohnt ist, wird sich erst ein wenig eingewöhnen müssen. Die Kunststoffoberfläche im gebürsteten Alu-Look ist aber sehr ansprechend, auch der Druckpunkt ist gut. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Anschlüsse

Hinten:

  • HDMI 3x
  • Component In
  • Scart 2x
  • VGA in + Line In
  • Stereo Cinch in
  • Ant DVB-T
  • Ethernet-LAN
  • Digital Audio Coax Out
  • Anschluss für 3D-Starterkit
  • Headphone Out 3,5mm

Seitlich:

  • HDMI 1x
  • USB
  • SD-Kartenslot
  • DVB Common Interface
  • Satellitenantenne

Die Anschlussbestückung ist der Preisklasse entsprechend und praxisgerecht. Ausreichend HDMI-Eingänge und ein Component-Eingang für die Zuführung analoger Videosignale stehen zur Verfügung. Neben USB steht auch ein SD-Kartenslot zur Verfügung, dieser dient aber nur zur Aufnahme von Net-TV Material. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet bis hervorragend. 

3D Upgrade Kit

An diesen Ausgang seitlich am Fernseher wird der Transmitter angeschlossen

Transmitter, der auf der Unterseite einen Klebestreifen zur Befestigung aufweist 

Unterseite des Transmitters

Kompletter Inhalt des 3D Upgrade-Kits für rund 300 EUR

Auf diesem USB-Stick ist die für den 3D-Betrieb erforderliche neue Firmware enthalten

Gut verarbeitete Brille

Verschiedene mitgelieferte Einsätze

Menü, Setup und Konfiguration

Erstinstallation

Home-Menü

Video-Presets

Bildschärfe

Das Menü des Philips ist ein Paradies für technisch unversierte Anwender. Bei Einschalten des Fernsehers erfolgt gleich ein kurzes Setup mit Erstinstallation, alle wichtigen Einstellungen für TV-Sender, Bildeinstellungen und Netzwerkverbindung können binnen Minuten fertiggestellt werden. Danach erfolgen alle gewünschten Einstellungen über das Home-Menü. Der Video-EQ hält viele, teils sehr effektiv arbeitende, elektronische Bildverbesserer bereit. Wichtig ist aber, dass man diese gerade bim Blu-ray-Betrieb größtenteils deaktiviert, um kein unnatürlichers Bild als Ergebnis zu erhalten. 

Möglich ist eine Schnelleinrichtung für Bild und Ton mittels Home Menü:

Schnelle und praktische Einstellhilfe für weniger versierte Anwender

  • Schritt 1: Wahl des Bildprogramms, Standard oder Energie sparen

  • Schritt 2: Personalisierung des Bildes auf Wunsch (Wahl Standard oder personalisiert) 

  • Einstellung der Bild-Grundparameter mittels Realtestbildern in verschiedenen Schritten

  • Soundjustage: Der Anwender hat die Möglichkeit, drei verschiedene Soundmodi Probe zu hören und sich die für ihn am besten klingende Betriebsart auszusuchen

  • Ambilight-Justage: Hier kann der Anwender zwischen 24 Farben die optimale Farbe, passend zum Aufstellungsraum, auswählen.

  • Anschließend ist der TV betriebsfertig. 

Zudem verfügt der Philips über verschiedene Ambilight-Funktionen: 

Ambilight-Einheit im Detail

Ambilight-Menü

  • Ambilight aus/ein

  • Ambilight Rhythmus: Von Dynamisch bis entspannt einstellbar

  • Ambilight Helligkeit einstellbar

  • Ambilight Farbe: Dynamisch, Kaltweiß, Blau, Personalisiert (hier kann mittels Ambilight Farbpalette ein eigener Ton gemischt werden)

  • Ambilight Teilung: aus, Minimum, Maximum

  • Ambilight Fernseher ausschalten: Verblassen oder sofort ausschalten

  • Ambilight Lounge Light-Atmosphäre: Natur, Heiße Lava, Tiefsee, Helles Licht

  • Ambilight Scenea Lounge Light: Aus, ein

  • Ambilight Wandfarbe: Auswahl zwischen 24 verschiedenen Farbtönen, die eine Abstimmung auf die Wandfarbe des Aufstellungsraums ermöglichen

Mittels der verschiedenen, vielfältigen Ambilight-Funktionen ist es möglich, eine Atmosphäre zu schaffen, die den Film- oder Fernsehgenuss noch intensiviert. Auch als stilvolle Möglichkeit zur indirekten Beleuchtung gerade in modern eingerichtet5en Räumlichkeiten und Wohnlandschaften eignet sich Ambilight sehr gut. 

Insgesamt ist der Philips, hat man das System hinter den Menüs einmal verstanden, leicht zu konfigurieren, zudem ist er üppig ausstaffiert. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Multimedia-Funktionen

USB & SD-Karte

USB-Anzeige

Unser USB-Medium wird flott eingelesen und erkannt, wohlgemerkt ist unser 16GB PNY-Stick im NTFS-Format formatiert und bereitet bei manchen Geräten noch Probleme. Bilddateien im JPEG-Format werden in der Übersicht als kleines Thumbnail dargestellt, selbst unbearbeitete Aufnahmen in extrem hoher Auflösung (Bsp: 3456x2592) werden mit sehr geringer Ladezeit am Display angezeigt. Wählt man ein Bild aus startet sich automatisch eine Diashow, ein Druck auf die Taste unter dem Navigationskreuz öffnet folgende Möglichkeiten: Anhalten/Drehen/1x abspielen/Shuffle und Geschwindigkeit festlegen. Läuft die Diashow kann diese problemlos mit Audiodateien hinterlegt werden, MP3, AAC & WAV-Dateien können hier problemlos genutz werden. Im Videobereich zeigt sich der 8605 sehr praxisbezogen. DivX-AVI und die immer öfter verwendeten MKV-Dateien mit h264 AVC Codec in HD spielt der Fernseher ohne Kompromisse ab, dafür konnten wir diverse WMV und MPEG-Dateien nicht wiedergeben. Bei Quicktime MP4-Trailern in HD funktionierte in der Redaktion leider nur die Audioausgabe ohne Bild.

Die SD-Karte dient ausschließlich der Speicherung von Videos und geliehenen Filmen über Net TV. Nach Einlegen öffnet sich ein kleines Setup, da die Karte vor Nutzung formatiert werden muss. 

Net TV & DLNA

Auswahl der Net TV-Dienste

Darstellung im TV-Browser

Nachdem die Internetverbindung schon bei der Erstinstallation erfolgt ist, genügt ein Druck auf NetTV im Home-Menü des Fernsehers. Wer möchte, kann sich nun im Philips Club registrieren, notwendig für die Nutzung von Net TV ist dies aber nicht. Zudem kann eine Kindersicherung für die verfügbaren Inhalte eingerichtet werden. Wie schon öfters beschrieben umfassen verfügbare Dienste die "Tagesschau", "Bild.de", Sportangebote wie "kicker online" und "spox.com" und selbstverständlich "Youtube". Neben für den TV aufbereiteten Diensten kann auch ohne größere Hindernisse das www als solches genutzt werden, mit einem Klick auf "Offenes Internet" kann mit der Fernbedienung in etwas umständlicher Manier eine beliebige Web-Adresse eingegeben werden.

Im DLNA-Betrieb umfasst der Philips TV erwartungsgemäß die identischen Formatvariationen des USB-Betriebs. Nach Anwahl eines Medienservers erfolgt die Unterteilung in Bilder, Musik und Videos. In Verbindung mit unserer Buffalo Linkstation Quad und dem Twonky Media Server sowie einem PC mit Windows 7 hatten wir keinerlei Verbindungs- und Wiedergabeprobleme. Insgesamt hinterlässt der Philips multimedial einen starken Eindruck und verdient sich die Gesamtnote hervorragend.

Test-Equipment
Bildqualität

Video-EQ

Der 40PFL8605 verfügt über vielfältige Einstellmöglichkeiten, die wir Ihnen im folgenden vorstellen.

  • Bildmodi: Persönlich, lebhaft, natürlich, Kino, Spiel, Energie sparen, Standard, Foto
  • Basisparameter (zu finden unter Home Menü-Button - Konfiguration - TV-Einstellungen): Kontrast, Helligkeit, Farbe, einstellbar von 0 bis 100, NTSC-Farbton (Tint), Schärfe (ehr grob gerastert, einstellbar von 0 bis 10)
  • Weitere Parameter: Rauschunterdrückung (Aus, Minimum, Mitte, Maximum), Farbweiß (Normal, Warm, Kalt, Personalisiert - bei der Wahl von "Personalisiert" kann man zur exakten Farbkalibrierung Rot, Grün und Blau zur Definition des genauen Weißpunktes aufeinander abstimmen. 
  • Perfect Pixel HD enthält ein breites Spektrum an elektronischen Bildverbesserern: Perfect Natural Motion (Aus, Minimum, Mittel, Maximum, für natürliche, stimmige Bewegungsdarstellung), 200 Hz Clear LCD, ebenfalls zuständig für ein flüssiges Bild mit hoher Bewegungsschärfe, die Verweildauer des Bildes auf dem Display wird massiv verkürzt (Aus oder ein), optimale Auflösung (ein oder aus), Perfekter Kontrast (Aus, Minimum, Mittel, Maximum), Dynamische Hintergrundbeleuchtung (Aus, Standard, optimale Leistung, optimales Bild), MPEG-Rauschartefakteunterdrückung (Aus, Minimum, Mittel, Maximum), Farboptimierung (Aus, Minimum, Mittel, Maximum), Gammakorrektur (damit ist ein Kritikpunkt weg- früher hatten Philips TVs keine Möglichkeit zur Änderung des Gammawertes),
  • PC-Modus: ein/aus
  • Lichtsensor ein/aus
  • Bildformat: Sichtbaren Bereich maximal vergrößern, Auto Zoom, Super Zoom, Zoom 16:9, Breitbild, nicht skaliert (die richtige Einstellung für die Darstellung von HD-Material)
  • Bildschirmränder
  • Bild verschieben
  • Bei 3D-Upgrade mit neuester Firmware: 3D-Format Automatisch, 3D-Nebeneinander, 3D-Übereinander, 2D/3D: 2D oder 3D

Der Philips kann nicht von 2D in 3D wandeln, auch wenn man dies aufgrund der "2D/3D" Umschaltung im Menü glauben könnte. Diese ist allerdings nur für die 2D-Wiedergabe von 3D-Material gedacht. Ansonsten weist der TV vielfältige Einstellmöglichkeiten auf, die elektronischen Bildverbesserer sind gerade bezüglich des Aufpolierens von SD-Material sehr gut gelungen. Die effektive 200 Hz Clear LCD Funktion bringt eine flüssige und scharfe Bewegungswiedergabe zustande, und in der niedrigsten bzw. der mittleren Stufe arbeiten die beiden Rauschunterdrücker überzeugend. 

3D Blu-ray

Mit Upgrade-Kit ist der 40PFL8605 auch 3D-fähig

Solide Brille

Die Bügel sitzen gut

Der Philips erkennt ein anliegendes 3D-Signal

Grand Canyon Adventure

Insgesamt zeigt der Philips sehr gute Talente bei der Wiedergabe von nativem 3D-Material. Die Gesamtbildschärfe liegt hoch, nimmt allerdings in den hinteren Bildebenen etwas ab, wie man an den Felsformationen des Grand Canyon sehr schön erkennen kann. Die Bewegungsdarstellung wirkt stabil und lässt nur selten minimales Ruckeln zu. So fahren die beiden Kanuten ruhig über den Lake Powell, hier wird zudem der 3D Effekt sehr deutlich. Schon der Filmbeginn, als in der Mitte animierter Wasserblasen die Mitwirkenden vorgestellt werden, bekommt der Anwender eine Vorahnung, zu was 3D fähig ist. Die Wasserblasen verlassen den TV und scheinen direkt vor dem Zuschauer auf- und abzutauchen. Der Philips arbeitet diesen ohnehin schon sehr guten Effekt in bestechender Qualität heraus und lässt den Zuschauer tief im Geschehen versinken. Die Helligkeits- und Farbverluste sind gering, das ist sehr zu loben. Es ist aber empfehlenswert, den Philips nur bei praktisch komplett abgedunkeltem Raum bzw. bei nur sehr geringem externen Lichteinfall in den 3D-Betrieb zu nehmen. Ist Helligkeit im Raum vorhanden - gerade dann, wenn die Wände hell sind - tritt störendes Flackern im Raum auf, bis auf die aktuellen Sony 3D TVs haben alle 3D-Fernseher dieses Problem. Ist der Raum dunkel, steht hervorragendem 3D-Filmegenuss nichts im Wege - höchstens die Sync-Probleme zwischen dem externen Sender (wird an den TV angeschlossen) und der 3D-Brille. Diese weist sonst nur Vorzüge auf. Nicht nur, dass sie stabil verarbeitet ist, auch der Tragekomfort ist hoch. Damit die 3D-Gläser optimal passen, liefert Philips im Upgrade-Kit neben 2 Brillen, Sender, USB-Stick mit neuer 3D-kompatibler Software und Betriebsanleitung auch verschiedene Rahmenstücke für optimalen Halt an der Nase mit. Wir gehen davon aus, dass im endgültigen Serienstandard das Sync-Problem gelöst ist. Leichtes Blitzen und partielle Bildausfälle weisen bei unserem Test-Setup auf Sync-Probleme hin. Bezüglich des Blickwinkels ist festzuhalten, dass der Philips bei vertikalen  Kopfbewegungen relativ unempfindlich reagiert, bei horizontalen Kopfbewegungen aber rasch an Bildschärfe, Schwarzwert, Kontrast und Farbintensität verliert. Sehr gut ist das 3D-Können zu sehen, als die Kamera vom vor dem Kameramann fahrenden Schlauchboot vollgespritzt wird. Der Zuschauer hat den Eindruck, dass ihm das Wasser direkt ins Gesicht spritzt. Auch die Panoramabilder des Colorado verdeutlichen gut, warum 3D-Wiedergabe viele Reize hat: Man hat den Eindruck, das Geschehen direkter und intensiver nachvollziehen zu können. 

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Auch beim animierten Sardineninsel-Epos erzielt der Philips eine tolle dreidimensionale Wiedergabe. Er überzeugt durch einen gelungenen 3D Effekt, gerade Panoramaansichten wirken sehr gut strukturiert. Ab und zu allerdings taucht leichtes Ghosting auf, auch ist ein leichter Schärfeverlust der hinteren im Vergleich zu den vorderen Bildebenen erkennbar. Insgesamt sind die Bewegungsabläufe ruhig und recht stabill, die Farbwiedergabe und der Kontrast sind auch im 3D Betrieb prima. Überzeugend kommt der Schwarzwert zur Geltung, insbesondere im Inneren des Labors. Details wie die Bedienelemente des alten Röhrenfernsehers im Sardinenladen wirken plastisch eingearbeitet. Als durch ein Experiment Flint Lockwoods die neu erschaffene Sardinen-Erlebniswelt in die Brüche geht, erscheint das Rollen des gigantischen Sardinenglases sehr realistisch und plastisch. 

2D Blu-Ray

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p/24

Der Kameraschwenk über die Arena verläuft sehr ruhig, minimales Zittern an den diagonalen Linien des abgebrannten Dachstuhls auf der rechten Unterseite des Bildes ist festzustellen, fällt aber kaum auf. Hervorragend ist die Bildplastizität bis in die hinteren Bereiche, das gelb gemusterte Tuch im rechten oberen Bildbereich bietet eine tolle Tiefenwirkung, ebenso weisen die Gummireifen auf der linken Seite eine solide Objektplastizität auf. Schärfe und Detaillierungsgrad bleibt auch bis in diese Bereiche tadellos, Palmen und Wellblechhütten bleiben klar und durchzeichnet. Auch in den Nahaufnahmen des Kampfes Schlange vs. Frettchen ist die Detaillierung der Schuppen und des Fells exzellent. Bei abgedunkeltem Raum ist der Kino-Modus und Farbweiß "Warm" bezüglich der Farbdarstellung und Farbsättigung die beste Wahl. Mit immer noch etwas überhöhtem Farbraum stimmen die Relationen der Farben untereinander und schaffen eine authentische Darstellung. Lediglich das Rostrot der Rohbaustelle wirkt minimal überzogen. Angekommen auf den beiden Kranauslegern  bleiben beim horizontalen Schwenk die Kanten stabil und zittern nicht.

Indiana Jones & The Kingdom of the Crystal Skull, 1080p/24

Wir haben neben dem Kino-Modus auch noch verschiedene weitere Einstellungen probiert. Die Farbdarstellung gelingt abgesehen von einem etwas kühleren Einschlag noch in Ordnung, allerdings sollte der Schärfewert niemals höher als "2" maximal "3" eingestellt werden, sofort werden Doppelkonturen sichtbar. Besonders merklich wird dies an Objektkanten, die sofort Treppenstufen ausbilden. Auch bei hellem Raum sollte trotzdem der Kino-Modus verwendet werden, die Helligkeit kann noch etwas angehoben, der Kontrast sollte aber auch bei etwa dem Wert "80" belassen werden. Das Eichhörnchen zeigt sich mit feinder Fell-Durchzeichnung, die herabfallenden Erdbrocken erscheinen erneut sehr gut und rieseln plastisch von dem Hügel herunter. Probleme mit der 24p-Wiedergabe können wir während des kleinen Autorennens mit den Militärfahrzeugen nicht erkennen, ruhig und stabil wirkt das gesamte Bild. Die Kontrastdynamik bei Öffnen der Hangartore ist nicht überdurchschnittlich, ein regelrechtes Absaufen der Details in den dunklen Bildbereichen gibt es zwar nicht, trotzdem haben wir die Szene schon besser gesehen. Wir starten das erste Kapitel erneut, diesmal mit eingeschaltetem "Perfect Natural Motion" und "200 Hz ClearLCD". Anfangs erscheint die Bewegungswiedergabe sehr sauber und flüssig, leider lassen sich die ausgebildeten Artefakte aber auch relativ fix erkennen. Als der Oldtimer mit den vier nicht mehr ganz jugendlichen Personen ins Bild kommt, bilden sich um die Objektkanten leider grob pixelige Artefakte und etwas, dass sich am besten als Nachzieheffekt beschreiben lässt, aus. Dies setzt sich bei den Militärfahrzeugen fort, auch an der eingeblendeten Schrift lässt sich Rauschen erkennen. Wir empfehlen, wie so oft, eine Deaktivierung der dynamischen Bildverbesserer.

DVD

Upconversion, AVEC Professional Test DVD, Video-Material 576i -> 1080p

  • Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund: Mit leichtem Zittern der Buchstabenkanten werden die Laufschriften ohne Ausprägung von Artefakten wiedergegeben. Selbst in der dritten Geschwindigkeit sind die Zeichen noch gut ablesbar, Nachzieheffekte treten kaum bis gar nicht auf. Die Farbtrennung im roten Bereich ist nicht ganz tadellos, minimale Doppelkonturen beim Übergang Blau-Rot.
  • Schwingendes Pendel: Die Linie des Pendels bleibt fast bis zur unteren Spitze stabil, ganz unten tritt aber übliches Nachziehen auf. Die roten und blauen Balken bleiben nur im oberen Drittel komplett differenzierbar.
  • Stadtbild Esslingen: Ruhige Kameraschwenks über Esslingen. Auf den roten Hausdächern ist Zittern zu erkennen, Skalierungsartefakte treten aber kaum auf. Das Grün wirkt im Preset "Standard" etwas zu stark und mit gelblichem Einschlag. Durch entsprechendes Nachregulieren im Video EQ kann man diese Problematik aber beinahe komplett außer Kraft setzen. 

Upconversion Star Wars, Film-Material 576i -> 1080p: 

Der Philips beginnt sehr gut mit einem satten Schwarzwert, leider zeigt sich bei der nach hinten ablaufenden Schrift ein nicht so erfreuliches Merkmal des Scaling-Chips: Zwar erscheint die Schrift sehr ruhig und scharf, das Gelb ist aber etwas zu flau und gleitet, je näher die Laufschrift den hinteren Bildschirmebenen kommt, fast gänzlich in ein gelbliches Weiß ab und verliert die satte Charakteristik. Nach der Variante "Standard" haben wir bei wenig externem Lichteinfall nochmals die Stelle im "Kino"-Mode betrachtet: In der Tat kann dem flachen Gelb hiermit etwas auf die Sprünge geholfen werden, perfekt ist es aber nicht. Hinzu kommen einige wenige Artefakte an den Buchstabenrändern und sanfte, aber merkliche, Wellenbewegungen im hinteren Drittel. Beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer erscheint nach anfänglichem Zittern die Gesamtbildruhe sehr gut, auch die Kanten des Objekts bleiben ruhig. Die Kontrastdynamik ist hoch, auch die Schärfe ist enorm als die zwei kleinen Jäger über die Antriebsturbinen hinwegfliegen. Beim Abknicken der Jäger Obi-Wans und Anakins begeistert eine ausgezeichnete Plastizität, die Objektkanten der beiden Flugeinheiten bleiben ebenfalls erfreulich ruhig. Die Kontrastdynamik wirkt auf den ersten Blick ausgezeichnet, stellenweise aber auch etwas überzogen. Die Farbwiedergabe wirkt bei abgedunkeltem Raum im Kino-Modus am authentischsten, ein leicht rötlicher Einschlag in der Hautfarbe ist aber noch erkennbar. Sehr gut gelingt das flache Gelb der Buzz-Droiden. 

Gaming, Grand Tourismo 5 Prologue, PS3, 720p

Auch für anspruchsvolle Gamer stellt der Philips eine interessante Okkasion dar. Er liefert ein stabiles Bild mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit auf Befehle, die vom Controller gegeben werden. Wir konnten keinen störenden Input Lag feststellen - vielmehr erfreuten wir uns am tollen Kontrast und am tiefen Schwarz. Auch während der schnellen Fahrt wird der Fahrbahnbelag scharf wiedergegeben. Auch die Tribünen und die Zuschauer wirken detailreich und klar. Nur selten tritt minimales Flimmern auf. Die Fahrzeuge sind fein herausmodelliert. 

Tuner

Digitales TV via DVB-T

Ordentliche, aber keine überragende Darstellung des SD-Materials via DVB-T. Rauschen hält sich in Grenzen, die MPEG-Rauschreduzierung sollte auch in jedem Fall deaktiviert werden. Selbst in der Einstellung "Minimal" bilden sich störende Blockartefakte. Auch im normalen Betrieb hat der Philips Tuner mit Verpixelung zu kämpfen, bei vergleichsweise hochwertiger SD-Zuführung von ARD ist es schon deutlich geringer ausgeprägt, aber noch vorhanden. Die Farbdarstellung ist gut und nicht zu blass. Die Schärfe könnte etwas prägnanter sein, eine Anhebung ist aber nicht empfehlenswert, allenfalls eine erhöhte Treppenstufendarstellung ist die Folge.

Digitales TV via DVB-S/S-2 

Der Philips kann dank DVB-S2 und HD-Tuner bereits hochauflösende TV-Signale empfangen. Die Bildqualität lässt nur wenig zu wünschen übrig, die 720p Signale von ARD HD erscheinen scharf, detailreich und mit satten Farben. Verpixelungen wie bei SD-Material sind keine zu erkennen, auch Schriften erscheinen klar und ohne Treppenstufen. Auch bei ArteHD zeigen sich saubere Kanten & Linien, Rauschen ist beinahe keines mehr zu erkennen. Bei SD-Material via DVB-S ist die Wiedergabe sehr nahe an der Beschreibung von DVB-T. Mit etwas erhöhtem Rauschen und leichten Verpixelungen auf größeren Flächen ist die Darstellung immer noch detailreich. Block-Bildung bei bewegten Kanten ist zu erkennen. 

Fazit Bildqualität Blu-ray / DVD Upconversion:

Im Blu-ray Betrieb lässt sich der Philips TV bedenkenlos einsetzen, wichtig für Filmfans ist die Verwendung des Kino-Modus mit einer relativ geringen Schärfeeinstellung. Ebenso notwendig finden wir die Deaktivierung der dynamischen Bildverbesserer "Perfect Natural Motion" und "200 Hz Clear LCD". Auf diese Weise erzielt der TV bei abgedunkeltem Raum die besten Ergebnisse und eine hervorragend authentische Darstellung von HD-Material.

Für authentische Wiedergabe von Filmmaterial sollte der TV im abgedunkelten Raum im "Kino"-Modus verwendet werden. Die Gesamtbildruhe ist gut, aber nicht überdurchschnittlich. Bezüglich Schärfe und Detail bietet der Philips solide Leistungen, über einem Schärfewert von "2" muss aber mit Doppelkonturen gerechnet werden. Kontrastdynamisch zeigt sich der TV gut, durch leicht überzogene Darstellung wird hier aber etwas mehr Performance vorgegaukelt, als vorhanden ist. Sehr gut ist die Tunereinheit, des Weiteren eignet sich der reaktionsschnelle Philips sehr gut für Konsolenspiele. Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Klang

Klang-Einstellmöglichkeiten:

  • Smart Ton: Programme Persönlich, Standard, Neues, Film, Spiel, Drama, Sport
  • Höhen und Tiefen einstellbar
  • Raumklang: Aus oder ein
  • Kopfhörerlautstärke
  • Automatische Lautstärkenivellierung
  • Balance

Klanglich liefert der 40PFL8605 eine sehr gute Leistung ab, wenn man die Rahmenbedingungen in Betracht zieht. Gerade im Soundmodus "Film" mit aktiviertem Raumklang erscheint die Klangkulisse recht dynamisch und natürlich. Klar - im Bassbereich kann auch der Philips nicht begeistern, hier fehlt es einfach bauartbedingt an Volumen. Ansonsten aber gefallen die Pegelfestigkeit, die sehr hohe Verständlichkeit und die prima Einarbeitung der Stimmen, der überraschend frische Hochtonbereich und die gekonnten Ansätze von Raumklang. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Konkurrenzvergleich
  • Sony 3D-TV KDL-40HX805 mit Dynamic EDGE LED: Der Sony erweist sich als harter Konkurrent, der mit nochmals besserer Upconversion von 576i Signalen auf 1080p sowie der Möglichkeit, 2D-Material in 3D zu wandeln, auftrumpft. Multimedial sind beide TVs sehr gut ausstaffiert. Für Menschen, die Wert auf modernen Chic legen könnte Philips' Ambilight-Funktion den Ausschlag geben. Nüchtern-technische Menschen oder Filmfans hingegen sehen in der nochmals authentischeren Farbwiedergabe des Sony einen Vorzug. Der Philips besticht dafür mit tollem, edlen Finish. Auch seine Fernbedienung erscheint besonders hochwertig.
  • Samsung 3D Edge LED-LCD UE40C7700: Der Samsung, inzwischen zu sehr fairen Marktpreisen zu bekommen, besticht durch Eleganz und Bildstärke. Multimedial ist er ebenfalls sehr talentiert. Die Fernbedienung wirkt beinahe so edel wie beim Philips, der dem Samsung eine bessere Farbwiedergabe voraus hat. Dafür wandelt der Samsung von 2D in 3D - in prima Qualität. 
  • Toshiba EDGE LED LCD-TV 40VL733 : Wer kein 3D braucht und auf eine üppige, sinnvolle Ausstattung Wert legt, ist auch mit dem im Vergleich nur halb so teuren Toshiba blendend bedient. Das formschöne Gerät beeindruckt mit sehr gutem Schwarzwert und enorm reichhaltig ausgestattetem Video-EQ - hier kann kaum ein Konkurrent mit. Dank der genialen "Auto View" Funktion können aber auch unerfahrene Anwender in Rekordzeit ein ausgezeichnetes Bild genießen. Abzüge gibt es beim Toshiba für die geringe Formatvielfalt im Multimediabetrieb. Wer einen eingebauten Satellitentuner haben möchte, muss zum etwas teureren 40VL743 greifen. 
Fazit

Der Philips begeistert nach Deaktivierung dynamischer Bildverbesserer und dem richtigen Video-Preset mit einer hervorragenden Bildqualität bei der Blu-ray Wiedergabe. Auch die Qualitäten als 3D-Wiedergabegerät im Zusammenspiel mit dem für rund 300 EUR erhältlichen 3D-Upgrade-Kit sind hervorragend, der 3D-Effekt wirkt sehr realiastisch und beeindruckt mit toller Struktur und hoher Schärfe, gerade in den vorderen Bildebenen. Im Upscaling & De-Interlacing liegt der Philips im guten Klassendurchschnitt, setzt aber keine neuen Glanzpunkte, trotz der teilweise hervorragenden elektronischen Bildverbesserer. Bilddynamik und Kontrast stechen heraus und stehen in der Relation sehr gut da. Das Tuner-Bild mit leichter Rauschneigung gefällt uns ebenfalls im HD-Modus am besten, die Integration DVB-T, DVB-C und DVB-S/S-2 ist lobenswert. Grundsätzlich sollte der Philips eher in abgedunkelten Räumen Einsatz finden, die Verspiegelung des Displays ist nicht von der Hand zu weisen. Der Multimedia-Bereich zeigt praxisgerechte Formatvielfalt mit Präferenz zu den aktuellen Formaten und Containern. Insgesamt ist der recht kostspielige Philips ein Premium-Gerät mit dem Anspruch, auch Anwender zu begeistern, die hinsichtlich Verarbeitungsqualität, Noblesse und Style-Faktor höchste Erwartungen haben. In dieses durch Materialwahl und Verarbeitungsgüte definierte Konzept passt die Philips-typische Ambilight-Funktion mit vielen Anpassungsmöglichkeiten glänzend. 

Formschöner, hochwertiger und moderner Edge LED-Flachbildschirm mit ausgezeichneter 3D-Performance

LCD-TVs Oberklasse (mit 3D Upgrade Kit 2000 EUR Marktpreis)
Test 30. August 2010

+ Exzellentes 2D Blu-ray-Bild
+ Gekonnte 3D Blu-ray-Wiedergabe
+ Sehr guter Schwarzwert
+ Praxisgerechte Einstellmöglichkeiten
+ Guter Klang
+ Sehr edle Verarbeitung
+ Hochwertige Fernbedienung

- Keine 2D in 3D Wandlung von 2D-Material

Technische Daten: www.philips.de

Test; Carsten Rampacher, Philipp Kind
Datum: 30.08.2010