TEST: Plasma-TV LG 60PK950 - Cinema-Feeling im heimischen Wohnzimmer?

21.07.2010 (phk)

Einführung

Für rund 2000 Euro Marktpreis erhält man das 60 Zoll-Plasma PK950 in FullHD-Auflösung, THX-Zertifizierung und extrem hohen Kontrastverhältnis. Nicht nur authentische Kinofilmwiedergabe wird vom Koreaner versprochen, multimediale Vielfalt mit Bluetooth, DLNA-Streaming und LGs Netcast stecken in dem knapp 50kg schweren Gerät. Energiesparer wird der automatische Standby-Modus und der Intelligent Sensor zusagen, dynamisch wird die Bildhelligkeit bei gedimmten Lichtverhältnissen gesenkt und der Stromverbrauch gemindert. Für den TV-Genuß ist ein Hybridtuner integriert.

Verarbeitung

Gut dimensionierter Glasfuß

Touch-Bedienelemente

Front

Rückseite

Glasfuß im Detail

Kunststoffsockel Rückseite

Fernbedienung

Der LG gefällt durch den simplen und eleganten Auftritt, um den schwarzen Rahmen trägt ein 1cm Kunststoffrand zur schicken Erscheinung bei. Der schwere und ausladende Glasfuß schafft stabilen Halt und wirkt sehr hochwertig, durch den Plexiglas-Sockel ist der TV um etwa 30 ° schwenkbar. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und ist mit groß beschrifteten Tasten versehen, durch das Navigationskreuz und die umliegenden Funktionstasten ist die Konfiguration und der Zugriff auf bestimmte Features komfortabel und problemlos. Auch eine Beleuchtung der Remote ist vorhanden. Die Touch-Elemente rechts an der Front des TV-Geräts sind für elementare Funktionen wie Lautstärke und Umschalten von Programmen gut verwendbar. Die Geräuschkulisse des Plasma-TVs hält sich in Grenzen, nur bei lautlosem Betrieb ist ein leichtes Surren auf der Rückseite zu hören. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Anschlüsse

Rückseite

  • HDMI 3x
  • Komponente
  • Scart
  • Stereo Cinch
  • TOSLINK
  • Digital Coaxial Audio
  • VGA
  • RS232

Seite

  • HDMI 1x
  • FBAS
  • Stereo Cinch
  • CI Schacht
  • USB 2x

Praxisgerechte Anschlussbestückung am PK950 Plasma TV, 3x HDMI Ausgänge hinten und 1x seitlich entspricht dem derzeitigen Standard. Ein CI-Slot seitlich für Pay-TV Karten steht zur Verfügung, der Anschluss ist aber nicht CI+ tauglich. Das partiell ausgestrahlte digitale Audiosignal kann via TOSLINK an einen Receiver geleitet und dekodiert werden. Für den Netzwerkzugriff wird auf der Rückseite ein Ethernet-Kabel angeschlossen, optional kann auch WLAN (aber nur mit externem LG Wireless Dongle) verwendet werden. Die Anschlüsse sitzen ordentlich fest und lassen sich nur mit Druck verschieben. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Menü, Setup & Konfiguration

Anzeige bei Druck der Menü-Taste

Auswahl des Eingangs

Schnellzugriff verschiedener Grundfunktionen

Tuner-Settings

Bild-Einstellungen

Wahl der verschiedenen Bildmodi

Audio-Konfiguration

Weitere Einstellungsmöglichkeiten

Herstellen und überprüfen einer Netwerkverbindung

Das Menü des LG PK950 ist verständlich aufgebaut und übersichtlich angeordnet. Die Integration dedizierter Tasten für Menü, Schnellzugriff, Eingangswahl und Netcast verhindert das Durchwühlen komplexer Menüs nach dem gewünschten Befehl. Im Video-Bereich können dank der zwei vorhandenen ISF-Expert Modi user-spezifische Konfigurationen vorgenommen und abgespeichert werden. In der Regel erfolgt die Menüführung relativ fix, kurze Wartezeiten müssen nur selten in Kauf genommen werden. Etwas Zeit nimmt die Sendersuche während der Tunerinstallation sowohl bei Kabel- als auch Antennenanschluß in Kauf, dafür wird die Einrichtung Schritt für Schritt erklärt und sollte auch Laien vor keine Probleme stellen. Zur Bekämpfung der Langeweile hat LG noch einige Spiele direkt in den TV integriert, diese dienen unter Verwendung der "Magic Wand" (einer speziellen FB ähnlich einer Wiimote) möglicherweise durchaus dem Zeitvertreib, die "Magic Wand" wird es aber zumindest vorerst in Deutschland nicht mit dem PK950 vertrieben. Gesamtnote Bedienung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Multimedia

Netzwerkstatus

Automatische Software-Aktualisierung

Netzwerkverbindung

Bei aktivem DHCP richtet der LG TV automatisch und flott die Netzwerkverbindung ein. Auch manuell gelingt nach Eingabe von IP, DNS und Gateway - Parametern die Verbindung problemlos. 

DLNA-Streaming & USB

Serverauswahl DLNA

MP3-Trackübersicht in Ordner

Filmliste

h.264-Datei mit hoher Datenrate im MKV-Container

Quicktime-Trailer

Der PK950 begeistert uns im DLNA-Betrieb auf ganzer Linie. Nicht nur werden alle im Netzwerk vorhandenen DLNA-Server erkannt, der TV spielt auch sämtliche Formate mit Bravour ab. Die Auswahl des USB-Sticks erfolgt über die Serveranwahl. Ohne Verzögerung werden Photos, Musikdateien und Videos wiedergegeben. Im Audio- und Photobereich werden MP3/WMA- und JPEG-Dateien abgespielt, im Videobereich ist die Vielfalt am größten: WMV, MPEG, und DiVX-Dateien bereiten keine Probleme, h264-Dateien ob SD oder HD im MKV-Container werden ebenso fix dargestellt. Auch Quicktime 1080p-Trailer sind kein Problem. Eine extreme Trägheit im DLNA-Betrieb konnten wir bei unserem Testsample nur bedingt feststellen. Der DLNA-Client des LG stellt sicherlich keine Hochgeschwindigkeitsrekorde auf, ist aber alles andere als lahm sondern stellt auch hochauflösende Dateien nach nur kurzer Wartezeit dar. Dank der großen Vielfalt an Codecs und Containern sehen wir ihn im Vergleich vorne.

Netcast

Picasa

Youtube-Videos

LGs Netcast bietet mit Youtube, Picasa und mehr eine komfortable Umgebung für Couch-Surfer. Die Ladezeiten halten sich selbst bei unserer Geschwindigkeit (DSL 6000) absolut in Grenzen und mindern in keiner Weise die Nutzung des Internetangebots. Bei längerer Nutzung müssen wir doch etwas Kritik loswerden: Die Bildschirmdiagonale des Plasmas ist mit 60" zwar sehr hoch, nützt aber bei keinerlei Vergrößerungsmöglichkeit der Videoinhalte von Youtube wenig. Klar, youtube-Videos sind qualitativ nicht in der höchsten Liga einzuordnen, dennoch lassen sich mittlerweile hochwertige Videos von verschiedenen Anwendern finden. Zumindest eine integrierte Zoom-Funktion wäre wünschenswert.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Bildqualität

Video-EQ

  • Bildmodus: Lebhaft, Standard, APS (automatische Einstellung), THX Kino, THX Bright Room, Sport, Spiel, isf Expert 1, isf Expert 2
  • Kontrast, in 1er Schritten von 0 bis 100 einzustellen
  • Helligkeit, in 1er Schritten von 0 bis 100 einzustellen
  • Farbe, in 1er Schritten von 0 bis 100 einzustellen
  • Tint, in 1er Schritten von 50/rot bis 50/grün zu justieren
  • Farbtemperatur, W50 - C50
  • Schärfe, in 1er Schritten von 0 bis 100 einzustellen

Erweitert:

  • Dynamischer Kontrast, Aus/Tief/Hoch
  • Dynamische Farbe, Aus/Tief/Hoch
  • Rauschunterdrückung, Aus/Tief/Mittel/Hoch
  • Farbskala, Standard/Hoch
  • Filmmodus, Aus/Ein
  • Konturenverstärkung, Aus

Blu-ray, Casino Royale, Kapitel 1, 1080p24

Die Szene auf Madagaskar gibt der 60-Zöller mit sehr sauberen Farben und einer guten Gesamtbildruhe wieder. Auf den ersten Blick wirkt die Plastizität und Tiefenstaffelung etwas zurückhaltend, die Abgrenzung der Gummireifen auf den Wellblechhütten haben wir schon etwas besser gesehen, auch die Schlange in der Mitte hebt sich zwar gut, aber nicht absolut prägnant vom sandigen Untergrund ab. Linien der Schatten spendenden Spanntücher bleiben während des Kameraschwenks zitterfrei. Als die Kamera auf den erbitterten Kampf zwischen Schlange und Frettchen zoomed, ist eine tadellose Detail- und Schärfewiedergabe zu erkennen. Hier ist aber zu beachten, dass wir im THX- unbedingt empfehlen den Konturenverstärker zu deaktivieren, da sonst Doppelkonturen sofort erkennbar werden und störend in die Wiedergabe eingreifen. Schwarz- und Kontrastwerte liefern sehr positive Ergebnisse, selbst in heller Umgebung kann mittels THX Brightroom-Einstellung ein guter Schwarzwert und eine saubere Kontrastdynamik erzielt werden. Sehr deutlich fällt das an der kurz darauf folgenden Szene des verkohlten Holzbalkens neben Bond auf, der sehr detailliert durchzeichnet am Display abgebildet wird. Während der Verfolgungsjagd sind minimal Ruckler zu erkennen, die wir auf etwas sensible 24p-Stabilität zurückführen, Nachzieheffekte an Objektkanten sehen wir keine. Sehr gut gelingt wiederum die Farbdarstellung, sehr gut zu erkennen am authentischen Grün der Dschungelpflanzen und das Rostrot der T-Träger der Rohbaustelle, der THX-Modus gefällt hier noch mit leicht besseren Ergebnissen als die isf-Modi. Die zwei Kranausleger grenzen sich gut von dem dahinter liegenden Rohbau ab und zeigen uns eine etwas schöner gestaffelte Tiefe als noch in der ersten Szene, der Ozean rückt gut in den Hintergrund und zeigt gleichzeitig sehr brilliantes Glitzen der Wasseroberfläche.

Blu-ray, Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24

Vor rauschfreiem Nebel hebt sich das große Galeonsschiff plastisch in den Vordergrund. Das verwaschene Weiß der Segel gelingt sehr gut und unterstützt unseren Eindruck einer ausgezeichneten Farbdarstellung, gleichermaßen sauber wirken die Hauttöne der leicht blassen Elizabeth Swan und des ersten Maats mit etwas dunklerem Teint. Ein hohes Detailvermögen zeigt uns die Holzstruktur und das Segeltau neben der jungen Elizabeth, bei nicht in der Bildmitte positionierten Objekten fällt der Schärfegrad aber minimal ab. Ähnliches erkennen wir auch nach dem Sprung auf das zweite Kapitel, während bei der Portraitaufnahme von Jack Sparrow die Barthaare und Gesichtskonturen gestochen scharf erscheinen, ist die Differenzierung der Haarspitzen ein wenig zurückgenommen. Brillianzeffekte auf der Wasseroberfläche, während Jack sein schiffbrüchiges Boot ausschöpft, wirken glanzvoll, die Wellenbewegungen ruhig. Vor der Felsformation und den drei aufgeknüpften Piraten erkennen wir eine gute Kontrastdynamik mit Detaillierung bis in die dunkleren Ebenen, die Tiefenstaffelung könnte aber noch ausgeprägter sein und die Skelette etwas prägnanter vom Hintergrund abheben. Im THX-Kino Modus bei absolut dunkler Umgebung fällt die Kontrastdynamik und der Schwarzwert des LGs leider etwas ab und liefert nicht ganz so saubere Detaillierung in den dunklen Bereichen. Beim Einfahren in Port Royale und der schwierigen Szene der Vorüberfahrt an der Matrosencrew ist die Bildruhe gut, aber wie bei den meisten Geräten nicht absolut ohne Ruckler zu vernehmen.

De-Interlacing/Upscaling Filmmaterial, DVD, Star Wars Episode III:

Bei der sehr guten Blu-ray Wiedergabe waren wir natürlich auf die Skalierungs- und Deinterlacing-Fähigkeiten des großen Plasmas gespannt. Die Farbwiedergabe müssen wir auch erwartungsgemäß kaum bemängeln, ein leichter Stich ins Orange ist an der Schrift zu erkennen. Leider ist die Bildstabilität eher schwach zu bewerten, an jeder Buchstabenkante ist Zittern zu erkennen, der gesamte Text wirkt sehr unruhig. Wellenbewegungen sind auch zu erkennen, treten aber nur im hintersten Bereich der Bildebene auf. Auch im weiteren Filmverlauf der nächsten Szene stellen sich Objektkanten unruhig und flackernd dar, so erscheint der gesamte Sternzerstörer unruhig, Farbrauschen ist keines vorhanden. Beim Abknicken auf Coruscant sind die verschiedenen Schiffe von der Planetenoberfläche abgegrenzt, wirken aber bezüglich der Körperplastizität ein wenig flach. Die Objektkanten der kleinen Räumjäger von Obi-Wan und Anakin und der schwarzen Flug-Droiden bleiben vergleichsweise stabil, in der Nahaufnahme der Protagonisten ist aber wieder eine unruhige Linie und sogar Treppenstufenbildung am goldenen Mikrofon zu sehen. Die Detaillierung ist ordentlich, konnten wir aber auch schon feiner erkennen, die Barthaare des Jedi-Lehrers werden nicht prägnant differenziert. 

De-Interlacing/Upscaling Videomaterial, DVD, AVEC Professional Test DVD:

  • Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund: Gute Performance bei Videomaterial, leider gelingt die Farbtrennung besonders im blauen und weißen Bereich nicht so tadellos, schon in der ersten Geschwindigkeit ist ein negatives Einwirken zu erkennen. Ablesbar sind alle Geschwindigkeiten ohne Ausprägung von Artefakten, Nachzieheffekte aber ab der zweiten Geschiwndigkeit zu erkennen. Leichtes Ruckeln auch schon in Geschwindigkeit 1
  • Schwingendes Pendel: Leider sind hier bis zur oberen Kante des Pendels Nachzieheffekte zu sehen, die Balken bleiben im oberen Drittel noch differenziert, im zweiten und dritten Abschnitt ist ein Differenzieren aber kaum mehr möglich, auch die Balken prägen hier deutliche Nachzieher aus
  • Stadtbild von Esslingen: Nach all der Kritik ist kaum ein sehr gutes Ergebnis zu erwarten. Subjektiv gelingt hier die Darstellung am besten, die Kamerafahrt an der Mauer gelingt fließend und die Ausprägung von Scalingrauschen an den Hausdächern ist nicht übermäßig. Rasen- und Pflasterstruktur ist gut zu erkennen.

Tuner DVB-T/DVB-C

Der Tuner im LG Plasma zeigt eine gute Farbdarstellung, ordentliche Schärfe und dem Ausgangsmaterial entsprechendes Detail. Etwas unruhig zeigt sich auch hier die Bildstabilität und es zeigen sich auch trotz Deaktivierung aller elektronischen Hilfen etwas Zittern an Objektkanten. Ist die DVB-T Sendequalität stabil, zeigen sich etwas bessere Ergebnisse als bei DVB-C, große Unterschiede gibt es aber nicht. Panelrauschen hält sich, besonders bei etwas besserem Ausgangsmaterial (ZDF) bedeckt. Wir empfehlen, gerade bei dieser Panelgröße definitiv ein Upgrade auf DVB-S2/HDTV.

Gaming, GT 5 Prologue

Für Zockerfreunde scheint uns der PK950 problemlos geeignet. Lebhafte und intensive Farben im Bildmodus "Spiel", aber auch Standard bzw. die THX-Einstellung ist für etwas düstere Spiele wie Heavy Rain und längere Spielphasen sehr gut einsetzbar. Problematische Faktoren wie Input-Lag können wir während der rasanten Fahrt in GT Prologue nicht feststellen, schnelle Manöver werden flink umgesetzt.

Konkurrenzvergleich

Wer mit der etwas kleineren Bilddiagonale von 50" leben kann, sollte definitiv einen Blick auf das Panasonic Full-HD-Plasma TX-PXXGW20 werfen, mit einer beinahe konkurrenzlosen Bildtiefe und den hervorragenden Kontrastwerten ist er dem LG Plasma in puncto Bildqualität überlegen. Zudem verfügt der Panasonic schon über einen integrierten DVB-S2 HD-Tuner. Über einen THX-Modus verfügen beide, der LG kann aber zusätzlich mit dem sehr gut funktionierenden THX Bright-Room Mode aufwarten, hier werden die verschiedenen Einstellungen auf einen hell erleuchteten Raum angepasst und so eine gute Kontrastdynamik auch bei viel Lichteinfall bereitgestellt. Ebenso ist eine etwas genauere User-Anpassung durch die isf-Modes möglich. Trotz der sinnvollen Multimedia-Features des Panasonics schafft der PK950 eine größere Formatvielfalt. Der Toshiba 55SV685D ist zum etwa gleichen Marktpreis erhältlich aber bezüglich der Bilddiagonale etwa 12cm kleiner. Multimedia-technisch hat auch der Toshiba dem LG Plasma nichts entgegenzusetzen und muss den kürzeren ziehen. Die von uns hoch gelobte Bewegungswiedergabe des Toshibas kann sich aber immer noch absetzen, "trotz" der 600Hz im LG schafft der 55SV685 eine gelungenere Darstellung. Das Deinterlacing/Scaling im PK950 ist nicht seine Stärke, auch hier lässt der Koreaner ein paar Punkte liegen. Unschlagbar bleibt der LG bezüglich des Verhältnisses Preis/Bilddiagonale.

Klang

Wie von Flachbildschirmen gewohnt ist die Klangwiedergabe der TV-Lautsprecher eher dürftig. Für den Fernsehbetrieb absolut unproblematisch und mit vergleichsweise charakteristischer Stimmwiedergabe, die je nach Aufstellungsort mittels "Klarer Stimme"-DSPs noch angehoben werden kann, ist der Genuß eines Hollywood-Krachers erwartungsgemäß nicht mit hoher Dynamik versehen. Selbst bei nur kleiner Investition in eine wohzimmertaugliche 2/5.1 Anlage ist hier deutlich mehr herauszuholen. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut - Ausgezeichnet.

Fazit

Unser erster Eindruck hat sich im endgültigen Testverlauf bestätigt. Bei hochqualitativer Zuspielung macht der 60-Zöller sehr viel Spaß: gute Bildruhe, stimmige Farbdarstellung und exzellente Schärfe- und Detailwerte heimsen dem LG PK950 viele Punkte ein. Leider bleibt die Einschränkung in der Upconversion von DVD ebenfalls bestehen, größte Limitierung ist die schon beschriebene schwache Bildstabilität bei Zuspielung von SD-Material. Linien und Objektkanten sind unruhig und zittern partiell förmlich, Plastizität und Details in Großaufnahme sind in Ordnung, haben wir aber schon besser beobachtet. Preisgünstige Blu-ray Player haben in puncto Upconversion gerade in den letzten Produktionsgenerationen einen riesigen Satz nach vorne gemacht, Scaling & Deinterlacing sollte in Verbindung mit dem LG Plasma also in der Regel der Zuspieler übernehmen. In diesem Sinne ist auch vom Tuner-Bild nicht das beste Ergebnis zu erwarten, Schärfe- und Detailgrad entsprechen zwar größtenteils dem von der Sendestation gesendeten Material, zu der schwachen Upconversion kommen aber etwas zähe Umschaltzeiten dazu. Im Multimedia-Bereich gibt es wiederum deutlich weniger zu beanstanden: eine große Formatvielfalt von USB & DLNA-Servern ist geboten, LGs Netcast hat nicht das varietätsreichste Angebot aber funktioniert ohne größere Wartezeiten - leider ist es nicht möglich die Videos auf Youtube zu vergrößern. Bilanzierend zeigt der LG PK950 bei schwachem Ausgangsmaterial etwas Schwäche, in puncto Multimedia und hochqualitativer Zuspielung aber auch deutliche Stärken. Wer wenig Wert auf Upconversion legt oder die Zuspielung von SD-Material ohnehin dem Player überläßt, wird mit dem 60" Bildriesen besonders im Hinblick auf den Preis absolut keinen Fehlkauf tätigen.

Preisgünstiger 60" Plasma-TV mit exzellenten Multimedia-Features und ausgezeichneter BD-Wiedergabe

Flachbildschirme Mittelklasse
Test: 21. Juli 2010

+ Ausgezeichnete Wiedergabe bei HD-Material
+ Umfangreiche Multimedia-Sektion
+ THX - Modi für helle/dunkle Umgebung
+ kein grober Input-Lag
+ sehr fairer Preis

- Upconversion von SD-Material
- etwas träge Umschaltzeiten
- kein HD-Tuner 

Text: Philipp Kind
Datum: 21. Juli 2010