INFO: Fragen und Antworten rund um den Themenkomplex AV-Receiver

04. Dezember 2009 (cr)

Gigantische Ausstattungsumfänge bringen moderne AV-Verstärker und -Receiver mit

Ausgeklügelte Features erleichtern die Bedienung

Sogar fürs Heimnetzwerk sind hochleistungsfähige AV-Schaltzentralen geeignet

Einführung

Mittlerweile verfügen AV-Receiver und AV-Verstärker über eine Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen und Funktionen, die beim Anwender viele Fragen aufwerfen. Wir versuchen in diesem Info-Text, die passenden Antworten zu geben. 

AV-Receiver und -Verstärker

Wichtig: Genug HDMI-Anschlüsse

  • Auf was ist beim Kauf des neuen AV-Receivers oder Verstärkers zu achten, wenn ich ein Gerät erwerben möchte, das eine gewisse Nachhaltigkeit garantiert? Es sollten genug HDMI-Eingänge vorhanden sein, um moderne HD-Zuspieler wie einen BD-Player, eine Spielekonsole, einen HS-Satreceiver oder einen MediaPC anschließen zu können. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass Decoder für die neuen HD-Tonformate mit an Bord sind. Eine On Screen Menü erleichtert Ersteinrichtung und Konfiguration, das gilt auch für ein Lautsprecher-Einmess- und Room EQ-System. Zu beachten ist auch, welche Hörraumgröße der neue AVR oder AV-Verstärker beschallen soll -und in welchem Pegel. Für Lokalitäten bis zu 30 Quadratmeter - hört man mit normalen bis leicht erhöhten Pegeln - reicht ein AV-Receiver der Preisklasse von 350 bis 600 EUR. Für kleine Heimkinos empfehlen wir Geräte zwischen 700 und 1000 EUR. Wer es ernst meint mit Feature-Reichtum und Sound-Finesse, sollte mindestens 1000 EUR einkalkulieren.

Eine übersichtliche Fernbedienung ist ein nicht zu unterschätzendes Merkmal

Wichtig sind auch übersichtliche On Screen-Menüs

  • Welche Merkmale zur Steigerung der Benutzerfreundlichkeit sind wichtig? Hier wären eine übersichtliche Fernbedienung, sauber aufgebaute On Screen Menüs und leicht zu handhabende Bedienelemente am AVR selber anzuführen. Der Lautstärkedrehregler und der Regler zur Eingangswahl sollten griffgünstig ausgeführt sein. Wichtig beim Gerätedisplay ist eine tadellose Ablesbarkeit auch aus größeren Distanzen. 

Eingangszuweisung beim Yamaha DSP-Z7

  • Was ist bei der Erstinstallation zu beachten? Damit der AVR als neue Schaltzentrale seiner Funktion nachkommen kann, müssen nach dem Anschluss aller digital zu verbindenden Quellgeräte die entsprechenden Anschlüsse zugewiesen werden. Bei höherwertigen AVRs/AV-Verstärkern geschieht dies mittels On Screen Display, bei Basismodellen über das Gerätedisplay - sofern eine frei Konfiguration überhaupt möglich ist. Nach korrektem Anschluss auch der Lautsprecher kann das Lautsprechersystem entsprechend konfiguriert werden (automatisch oder manuell). 

Die neuen HD-Tonformate bringen klangliche Vorzüge mit sich

  • Welche sind die neuen HD-Tonformate? Dolby Digital Plus (verlustbehaftet komprimiert), Dolby True HD (verlustlos komprimiert, DTS-HD High Resolution Audio (verlustbehaftet komprimiert), DTS-HD Master Audio (verlustfrei komprimiert).
  • Welche klanglichen Vorteile bringen die HD-Tonformate, besonders die verlustlos komprimierten, mit sich? Einen gesteigerten Dynamikumfang, mehr Feindynamik, mehr Detailreichtum im Hochtonbereich, einen strafferen und präziseren Bass.
  • Wie kann ich die HD-Tonformate in meinen Verstärker auf digitalem Wege einspeisen? Das geht nur mittels HDMI - eine volle Kompatibilität ist ab HDMI 1.3 sichergestellt. Mehr über HDMI lesen Sie hier: Die verschiedenen HDMI-Spezifikationen bis 1.4

Einmesssysteme arbeiten mittlerweile oft ausgesprochen gut

  • Was bringt ein automatisches Lautsprechereinmesssystem mit Room EQ-Funktion? Bei der Einstellung der Basisparameter (Lautsprechergröße, Distanz der Boxen vom Hörplatz, Lautsprecher-Pegelangleich, damit man jede Box in identischer Lautstärke am Hörplatz wahrnimmt) ist ein solches automatisiertes System sehr hilfreich. Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall, nach Beendigung des Einmessens die Ergebnisse zu überprüfen. Die Room EQ-Funktion passt Lautsprechersystem und die akustische Situation im Hörraum aufeinander an. Manchmal wird dabei aber der gewünschtre Charakter des angeschlossenen Boxensystems verwässert. Für Hörtests sollte man daher mit aktiviertem und deaktiviertem EQ gegenhören, um sich für die bessere Alternative zu entscheiden.

Akustische Optimierung

  • Sollte ich meinen Hörraum akustisch optimieren? Optimierungen mittels Wallpanels, Cornerblocks und Deckensegeln ermöglicht eine akustische Auslegung des Hörraums, die den Anwender näher an die gewünschte klangliche Neutralität bringt. Der Raum sollte möglichst wenig Eigenklang freisetzen. Daher raten wir - wenn in tadelloser Qualität gehört werden soll  - zumindest zu grundlegenden Optimierungsmaßnahmen
  • Viele der neuen HD-Soundtracks sind nur in 5.1 aufgenommen. Wie kann ich sie über mein 7.1 System genießen? Hier kann man die Matrix von Dolby Pro Logic IIx Movie zum Einsatz bringen. Meist wird im Menü des AVRs oder des AV-Verstärkers eingestellt, ob diese Funktion aktiviert ist oder nicht. Achtung: es kann vorkommen, dass Transparenz und Brillanz des Klangbildes bei aktiviertem PLIIx Movie etwas leiden. 

PDenon AVR-1910 mit Pro Logic IIz für 499 EUR - Top-Ausstattung zum kleinen Preis

  • Was ist Dolby Pro Logic IIz? Eine neue Spielart, bei der im Frontbereich zusätzliche "Front High" Lautsprecher zum Einsatz kommen, die oberhalb der normalen Frontlautsprecher aufgestellt werden. Klanglich arbeitet das neue Dolby System recht subtil und erzeugt eine etwas weiter und dichter wirkende Front-Klangkulisse ohne große Präzisionsverluste.
  • Was ist Audyssey DSX? Ähnlich wie Dolby Pro Logic IIz ist auch Audyssey DSX eine neue Spielart zur Intensivierung und Weitung des Klangfeldes - auch hier wird die Front-Klangebene fokussiert. Im Gegensatz zu PLIIz gibt es aber neben der Möglichkeit, Front High Lautsprecher zu positionieren, noch die "Front Wide" Betriebsart, die in Hörräumen mit sehr breiter vorderer Bühne eine effektive Weitung (Front Wide) des Klangfeldes ermöglicht, indem in gewissem Abstand zu den normalen Front L/R Lautsprechern in Richtung Hörraumwand zwei weitere Lautsprecher außen positioniert werden. Möglich ist auch das Betreiben von Front Wide und Front High. Audyssey DSX bietet im Front High Modus eine besser spürbarere räumliche Weitung im Vergleich zu PLIIz, was für mehr Emotionalität im Klangbild sorgt. Dafür ist der Präzisionsverlust hinsichtlich der Ortungsschärfe von Effekten drastischer. 
  • Was ist Neural THX? Neural THX bietet verschiedene Optionen. So können z.B. Sendeanstalten Sendungen in 5.1 encodieren, diese aber für die normale Übertragung in ein 2-Kanal-Stereo-Signal umwandeln, in dem allerdings die Informationen für ein 5.1 Signal enthalten sind. Verfügt der Receiver zu Hause über einen Neural THX Decoder, so ist dieser in der Lage, aus dem 2-Kanal-Signal ein 5.1-Signal zu generieren. Weitere Möglichkeiten bestehen darin, komprimierte digitale Musikdateiformate (z.B. Internet Radio, Games, MP3) in ein qualitativ gutes 5.1, 6.1 oder 7.1 Signal umzuwandeln. Neural THX Surround ist sozusagen "Dolby Pro Logic fürs Digitalzeitalter". Ebenso wie beim ursprünglichen, analogen Dolby Pro Logic sind die für eine Surroundwiedergabe notwendigen Signalinformationen schon im Quellmaterial enthalten, für eine einfachere Übertragung werden sie durch technische Tricks einem normalen Stereosignal hinzugefügt.

Highend-DSPs beim Yamaha DSP-Z11 und beim Yamaha DSP-Z7

  • Was bringt Digital Sound Processing (DSP) mit entsprechenden Hörmodi? Der Nutzen von DSPs steht und fällt mit der Sorgfältigkeit bei der Programmierung. Sorgfältig programmierte DSPs, die sehr gut auf eine spezielle Form des Quellmaterials abgestimmt sind (z.B. Konzerte in großen Konzerthallen, dazu passend dann ein "Concert" DSP), bringen durch eine optimierte Räumlichkeit und viel Lebendigkeit durchaus eine gesteigerte Hörfreude mit. Sehr kostengünstig entwickelte DSPs in preiswerten Gerätschaften hingegen sorgen mit unnatürlichem Hall und dumpfem, blechernen Klangbild für wenig Hörfreude. 

Modere AV-Receiver - hier der Onkyo 9.2 AV-Receiver TX-NR5007 - bieten mittlerweile eine sehr gute Stereo-Performance

  • Kann man mit modernen AV-Receivern auch Musik in Stereo in annehmbarer Qualität genießen? Das ist schon bei relativ günstigen Modellen mittlerweile möglich. Klarheit, Räumlichkeit und Bühnenaufbau reichen bezüglich der Performance für Anwender mit normalen Ansprüchen problemlos aus. Erfahrene Stereohörer hingegen sollten sich ein Gerät der > 1000 EUR-Klasse gönnen. 
  • Kann ich auch einen Plattenspieler an einen Surroundreceiver anschließen? Wenn der AVR einen dedizierten Zweikanal-Cinch-Phonoeingang hat, ist dies kein Problem. Ansonsten hilft nur Zubehör. 

iPod - AVR Verbindungskabel, wie es zum Beispiel Pioneer einsetzt

Sony-Dock für den iPod (links im Bild)

  • Kann ich meinen Apple iPod mit meinem AV-Receiver/-Verstärker verbinden? Mittlerweile bieten praktisch ale namhaften Hersteller Integrationsmöglichkeiten für den iPod oder sogar das iPhone an. Zu unterscheiden sind hier 2 Möglichkeiten: Entweder wird optional ein sogenanntes Dock (oder Dockingstation) angeboten, welches mit dem AVR verbunden wird. Diesen Weg verfolgen beispielsweise Denon, Sony, Yamaha und Harman Kardon. Oder aber man verwendet ein spezielles Kabel, was sehr viel kostengünstiger ist. Diesen Weg beschreitet z.B. Pioneer. 

iPod-Musikwiedergabe beim Pioneer Susano SC-LX90 

iPod-Listenübersicht beim Pioneer VSX-919/1019

iPod - laufender Titel wird im Gerätedisplay angezeigt beim Pioneer VSX-919/1019

  • Wie wird der iPod dann gesteuert, wenn er am AVV oder AVR angeschlossen ist? Die Steuerung funktioniert mittels der Fernbedienung des AVRs/AVVs. Die Funktionen/Menüs des iPods werden im OSD und/oder im Gerätedisplay des AVRs/AVVs angezeigt. 
  • Wie schließe ich den aktiven Subwoofer an meinen AV-Receiver an? Für den Anschluss des aktiven Subwoofers ist auf der Rückseite des AVRs ein spezieller Vorverstärkerausgang vorgesehen ("Sub Pre-Out"), an diesen wird der aktive Subwoofer angeschlossen. Verfügt der aktive Bass über einen LFE Mono Cincheingang, genügt ein schlichtes Monocinchkabel. Verfügt der Subwoofer über einen Stereo-Cincheingang, so steht meist in der Bedienungsanleitung, welcher der beiden Eingänge beim Mono-Betrieb auch allein für volle Klangperformance verwendet werden kann. Ist dies nicht der Fall, hilft eine Y-Verbindung:: Auf der einen Seite geht die Monocinchleitung hinein, auf der anderen Seite kann man 2 Cinch-Ausgänge in die Buchsen des aktiven Subwoofers stecken. Manche AVRs und AV-Verstärker bieten mittels 2 Subwoofer-Vorverstärkerausgängen auch die Möglichkeit an, gleich 2 aktive Bässe anzuschließen. Dieses Vorhaben muss aber noch mittels Konfiguration im Menü des AVRs beendet werden. Befinden sich keine zwei Subwoofer-Vorverstärkerausgänge am AVR, so können die Subs, wenn sie über Cinchein- und Cinchausgänge verfügen, auch kaskadiert werden. Ist dies aufgrund der Spezifikation des Subwoofers nicht möglich, hilft wiederum ein Y-Adapter. 
  • Was bringen 2 aktive Subwoofer für klangliche Vorteile? Der Bass erscheint harmonischer, homogener durch die gleichmäßigere Verteilung im Hörraum. 

Ideale Ergänzung zu großen Standlautsprechern: Der Klipsch Reference RC-64

  • Was ist zu beachten, wenn ich für den Frontbetrieb zwei große Fullrange Standlautsprecher einsetze? Wenn ich manuell meine Lautsprechereinstellungen konfiguriere, sollte ich die Doppelbass-Funktion für die gleichzeitige Bassausgabe von Subwoofer und Front L/R aktivieren. Zudem ist darauf zu achten, dass in Verbindung mit ausladenden Frontlautsprecher für eine homogene Wiedergabe auch ein großer Center eingesetzt wird. 

THX-Zertifikat -  hier beim Dynamikmeister Pioneer Susano SC-LX90 

Erweiterte THX-Einstellungen beim Pioneer SC-LX82 

  • Sollte mein AVR oder AV-Verstärker ein THX-Zertifikat mitbringen, wenn ich hochwertiges Heimkino schätze? Eine THX-Lizenz gibt auf jeden Fall Auskunft darüber, dass der AV-Verstärker oder -Receiver harte Prüfreihen bezüglich der Leistungsfähigkeit erfolgreich durchlaufen hat. Ebenso ist dem Gerät mit dem THX-Logo bescheinigt worden, dass es die Fähigkeit besitzt, Kino-Soundtracks in sehr guter Art und Weise für die anderen Bedingungen im Heimkino zu adaptieren. Zudem bieten sich verschiedene erweiterte Einstellmöglichkeiten. Es ist aber keinesfalls so, dass nur THX-lizenzierte AV-Receiver eine ansprechende Performance mitbringen. Hier hilft nur Probe hören weiter, denn es gibt genauso Modelle ohne THX-Lizenz mit bestechender Leistungsbereitschaft. 

Wichtig: Möchte man Bi-Amping realisieren, müssen die Brücken zwischen den Terminalgruppen entfernt werden (Bild: Aurum Montan VIII)

  • Ist es sinnvoll, auf Bi-Amping zu setzen? Unter Bi-Amping versteht man, wenn Lautsprecher (hier sollte man hochwertige Standlautsprecher verwenden) mit zwei Endstufen des AVRs angesteuert werden (getrennt Hoch/Mittelton- und Bassbereich). Somit benötigt man vier Endstufen für Front L/R und muss dann auf Back Surround verzichten, es sei denn, man besitzt einen der wenigen hochmodernen 9-Kanal AVRs wie den Onkyo TX-NR3007. Beim Bi-Amping ist darauf zu achten, dass die Brücken zwischen den Bi-Amping-geeigneten Terminals entfernt werden. Bi-Amping sorgt, wenn man einen entsprechend leistungsfähigen AVR an klangstarken Fullrange Standboxen betreibt, für einen kraftvollen und dynamischen Sound. 

Schon der preisgünstige Yamaha RX-V765 ist eine flexible Schaltzentrale mit Top-Videosektion 

  • Wozu verfügen AV-Receiver und AV-Verstärker über Videofunktionen? Wenn z.B. mehrere Geräte an den AVR angeschlossen sind (DVD-Recorder, Blu-ray-Player, Satreceiver) kann sich der AVR als Schaltzentrale um die Bearbeitung der Videosignale kümmern, um sie über ein einziges HDMI Kabel zum Beamer oder Flachbildschirm weiter zu leiten. 

Monumentale AV-Verstärker wie der Denon AVC-A1HDA mit Denon Link 4th verfügen auch über umfangreiche Videofunktionen

Video-EQ des Denon AVC-A1HDA

Viele Bildeinstellungsoptionen bietet z.B. der Onkyo TX-NR1007

  • Welche Funktionen besitzen AV-Receiver und -Verstärker bezüglich ihrer Videosektion? Mittlerweile leiten beinahe alle aktuellen AVRs und AVVs 1080p/24 Hz-Signale, die von einem BD-Player kommen, unbearbeitet und problemlos an den angeschlossenen Flachbildschirm oder Beamer weiter. Schon preiswertere Modelle ab ca. 500 bis 600 EUR sind zudem in der Lage, eingehende ANALOGE Videosignale zu bearbeiten. So kann ein 576i Videosignal, das z.B. über Komponente-analog eingeführt wird, auf bis zu 1080p hochkonvertiert werden. Einige AVRs der günstigen Preisregionen belassen es aber bei einer 1080i-Upconversion, so dass das De-Interlacing vom Bildwiedergabegerät durchgeführt werden muss. Nicht möglich ist es bei günstigen AVRs, eingehende HDMI-Signale zu bearbeiten. Diese digitalen Signale können nur durchgeführt werden. Nur teurere Modelle können auch digital eingehende HDMI-Signale auf bis zu 1080p hochkonvertieren. Ebenso bringen teurere Modelle teilweise einen Video-EQ mit, mit dessen Hilfe Videosignale umfassend bearbeitet werden können. Vorsicht - wird der EQ im AVR eingesetzt, sollten sowohl der EQ im Quellgerät als auch der EQ im Bildwiedergabegerät nicht angetastet werden. 

Viele moderne, höherwertige AVRs verfügen über einen Ethernetanschluss, hier der Sony STR-DA6400ES 

  • Wozu verfügt mein neuer AV-Receiver oder -Verstärker über einen Netzwerkanschluss? Mittels des Netzwerkanschlusses kann der AVR oder AVV ins Heimnetzwerk eingebunden werden - meist kabelbasiert. Mittels Netzwerkzubehör (Printserver etc.) kann man auch AVRs oder AVVs mit normalem kabelbasiertem RJ45 Netzwerkanschluss in ein Drahtlosnetzwerk einbinden. Die Konfiguration sollte man aber Anwendern bzw. Personen mit einiger Netzwerkerfahrung überlassen.

Internet Radio - hier beim Yamaha DSP-Z7

Streaming vom PC - hier beim  Pioneer Susano SC-LX90 

Streaming-Wiedergabe von MP3-Musikdateien, hier beim Denon AVC-A1HDA 

  • Welche Netzwerkfunktionen bieten AVVs und AVRs? Zunächst wäre hier die Internet Radio Funktionalität zu nennen, die einige, aber nicht alle AVRs und AVVs mit Netzwerkfunktion mitbringen (z.B. bei Onkyo, Yamaha und Denon sowie Arcam ist diese Funktion aktiviert). Meist ist ein vom Hersteller vordefinierter Server eingetragen (manchmal hat man, wie bei den aktuellen Onkyo Modellen, auch die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern, z.B vTuner und LastFM), über den man extrem viele Internet Radio-Sender, die sich wahlweise nach Land oder Genre sortieren lassen, abrufen kann. Es ist möglich, Favoritenlisten zu erstellen, um schnell zum oft gehörten Lieblingssender zu gelangen. Die zweite Möglichkeit beinhaltet das Streamen von Daten, die von einem oder mehreren PCs oder Home Servern stammen. Diese Dateien können dann mit dem AVR als Schaltzentrale über die AV-Anlage wiedergegeben werden. Leider ist die Anzahl der Formate, die wiedergegeben werden können, meist beschränkt.
  • Wozu kann man Multiroom-Funktionen verwenden? Hier eine Beispielanwendung: Im Wohnzimmer ist eine 5.1 Lautsprecherkonfiguration aufgebaut, über die Kinofilme und Live-Konzerte angehört werden. In der Küche hingegen wird während der Zubereitung des Essens gern Radio gehört - in Stereo. Um für beide Situationen gleichzeitig gerüstet zu sein, ersteht man einen 7.1 AVR und weist der Haupthörzone - dem Wohnzimmer - eine 5.1 Lautsprecher-Konfiguration zu.  Die beiden verbleibenden Endstufen werden dann einer 2. Hörzone - in unserem Beispiel der Küche - zugewiesen. So kann unabhängig voneinander in der Küche Radio gehört und im Wohnzimmer ein Film genossen werden. Werden alle 7 im AVR eingebauten Endstufen für die Surroundanlage im Wohnzimmer benötigt, so muss ein zusätzlicher 2-Kanal-Verstärker für die Leistungsbereitstellung der Lautsprecher in der Küche zum Einsatz kommen. Gesteuert wird das gesamte System unverändert über den AVR, so dass eine 2-Kanal-Endstufe problemlos ausreicht. Dies waren sehr simple Beispiele, und mittlerweile können schon 600 EUR AVRs eine 2. Hörzone beschallen. Teure AV-Verstärker unterstützen mittlerweile bis zu vier Hörzonen und können bis zu drei Hörzonen auch noch mit Videosignalen versorgen. 

Text: Carsten Rampacher
04. Dezember 2009