TEST: Toshiba 32-Zoll-Full-HD-LCD-TV 32XV556D

28. November 2008 (cr)

Einführung

Für 699 EUR UVP ist der Toshiba 32XV556D ein sehr lukratives Angebot, wenn man einen Full-HD-LCD-TV mit kleinerer Bildschirmdiagonale sucht. Die Ausstattung ist trotzdem üppig, mit analogem TV-Tuner und digitalem DVB-T-Tuner, drei HDMI-Eingängen und einem unfangreichen Video-EQ, aktiver Kontrastregelung und hochwertigem Klavierlack-Finish wirkt der Flachbildschirm sehr ansprechend. Als Bildprocessing-Technologie kommt Toshibas Pixel PROcessing IV zum Einsatz, die im Vergleich zum Vorgänger Pixel PROcessing III+ eine bessere De-Interlacingqualität garantiert und zudem mit einer aktiv gesteuerten Hintergrundbeleuchtung ausgestattet ist. Akustisch ist SRS WOW Surround Sound mit an Bord, in Verbindung mit dem eingebauten, von Onkyo entwickelten Slim Speaker-Lautsprechersystem und dem Vorverstärkerausgang für den direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers können so auch klanglich gute Ergebnisse erzielt werden. Mittels REGZA Link ist es via HDMI-CEC möglich, eine gesamte Anlage mit nur einer Fernbedienung zu steuern. Was der schmucke Toshiba in der Praxis leistet, steht in unserem Testbericht. 

Verarbeitung

Hochwertiger Rahmen

Schlichte, zeitlose Erscheinung

Fernbedienung

Der optisch schlicht gehaltene 32XV556D überzeugt durch ein gekonntes Hochglanz-Schwarz-Finish beim Rahmen. Der Rahmen selbst ist bei diesem Modell weder zu dick noch enorm dünn - so entsteht ein schnörkelloser, klarer Gesamteindruck. Die geringen Spaltmaße sprechen für eine gekonnte Verarbeitung. Der hochwertige Standfuße garantiert einen sehr stabilen Stand. Die Anschlusspanels hinten und vorn weisen aus verarbeitungstechnischer Sicht keine Besonderheiten auf. Das Lautsprechersystem, von Onkyo entwickelt, ist sehr schön integriert. Die mitgelieferte Fernbedienung ist aus qualitativer Sicht durchschnittlich. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Anschlüsse

Hinten befinden sich zwei der drei HDMI-Eingänge

Hinten:

• 2 x HDMI
• Optischer Digitaler Digitalausgang
• 3,5 mm Minklinken PC Audio (wenn Bild über HDMI kommt) Eingang
• RGB PC-Eingang (D-Sub)
• 2 x Scart
• 1 x Komponente
• 1 x Subwoofer Pre-Out (für den Anschluss eines externen aktiven Subwoofers, die Basswiedergabe ist dann von „intern“ auf „extern“ im Menü des Toshiba umzustellen)
• Audio-Cinch Ausgang und Audio-Cinch-Eingang (jeweils Stereo)

Seitlich ist der dritte HDMI-Eingang untergebracht


Seitlich:

• HDMI-Interface
• Common Interface-Steckplatz
• FBAS-Eingang
• S-Video-Eingang
• Audio-Cinch-Eingang (Stereo)
• 3,5 mm Kopfhörerausgang

Für seine Preisklasse ist der 32XV556D ausgezeichnet ausgerüstet. Drei HDMI 1.3-Eingänge und sogar ein dedizierter PC-Eingang sind ebenso vorhanden wie ein Pre-Out zum Anschluss eines aktiven Subwoofers. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Technik

Der 32XV556D ist als Full-HD-LCD mit einer Bildschirmdiagonalen von 32 Zoll (entspricht 82 cm) ausgestattet und weist eine native Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln auf. Der LCD-Fernseher ist sowohl mit einem analogen als auch mit einem digitalen terrestrischen TV-Tuner (DVB-T) ausgestattet. Damit kann dieser Fernseher auch weiter verwendet werden, wenn der analoge Kabel-TV-Empfang abgeschaltet wird. Als Helligkeit gibt Toshiba 480 cd/m2 an, als dynamischer Kontrast wird 30.000:1 genannt. Der horizontale und vertikale Betrachtungswinkel liegt bei 178 Grad. In der Praxis zeigte der 32XV556D auch bei der Sicht aus nicht so günstigen Betrachtungswinkel tatsächlich noch ein überzeugendes Bild. Die Reaktionszeit des Panels wird mit 8 ms beziffert, kein theoretischer Wert . denn auch im Gaming-Einsatz überzeugte das verbaute Panel mit flüssigen, schnellen Reaktionen. 

Im 32XV556Dsetzt Toshiba auf Pixel PROcessing IV, welches zusätzlich zu den zehn digitalen Schaltungen der Vorgängerversion PIXEL PROcessing III+ über eine aktive Hintergrundbeleuchtung (Active Backlight Control) und ein Dual-Pass Deinterlacing verfügt. Active Backlight Control regelt automatisch die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung in Abhängigkeit vom Bildmaterial und ermöglicht damit eine sichtbare Steigerung des Kontrasteindrucks. Durch das Dual-Pass Deinterlacing werden diagonale Verläufe innerhalb des Wiedergabebildes optimiert und Artefakte vermieden. 

Hier nochmals ein Überblick über Pixel PROcessing III+:

1. DCDi Faroudja Deinterlacing: Der Faroudja De-Interlacer geht nach wie vor Pixel per Pixel vor, um die optimale Form des De-Interlacings anwenden zu können. Neu ist eine Vernetzung der De-Interlacingfunktionen mit den internen Reglungen für Bildhelligkeit und die Abschwächung von Bildrauschen. Ebenfalls wird die Gesamtmenge an Bewegungen im Bild penibel erfasst. 
2. Active Noise Reduction: Der Rauschfilter arbeitet adaptiv und analysiert nun auch die Gesamtmenge an Bewegungen im Quellmaterial. Die Einstellungen: Aus, Niedrig, Mittel, Hoch, Auto - mit "Auto", wie auch von Toshiba empfohlen, fährt man im Allgemeinen am besten, die selbstständige Analyse und die entsprechenden Maßnahmen passen. Für exzellentes Quellmaterial kann man auch die Stufe "niedrig" oder aber "aus" wählen. Vorsicht: Wird der Rauschfilter des 32WL66Z eingesetzt, bitte den internen Rauschfilter eines evtl. angeschlossenen DVD-Players im Sinne eines harmonischen Bildes deaktivieren.
3. True Image: a) Luma Enhancement, verhindert Überzeichnungen, erhöht die Wiedergabequalität bei Bilddetails, b) Chroma Enhancement. Was Luma Enhancement in Bezug auf die Helligkeit des Bildes darstellt, managt Chroma Enhancement im Hinblick auf die Farbwiedergabe. Eine präzise Farbtrennung, die aber nicht durch übertriebene Konturierung auf sich aufmerksam machen soll, ist hier das Ziel. Das störende Ineinander laufen von Farben soll damit der Vergangenheit angehörten, c) Chroma/Luma Alignment: Hier synchronisiert Toshiba intern das langsamere Farbsignal (anderer Pfad im Gerät, andere Bandbreite) mit dem schnelleren Helligkeitssignal, so dass ein homogenes Bild entsteht. 
4. Panel Overdrive: Panel Overdrive: Ein immer noch großes Problem von LCD-Fernsehern ist das zu langsame Ansprechen der Panels. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Flüssigkristallen haben LCD-Panels eine verhältnismäßig langsame Reaktionszeit, was in der visuellen Praxis zu Nachzieheffekten führt. Durch "Panel Overdrive" wird das Panel mit extremeren Werten angesteuert, als eigentlich verwendet werden - es wird dem Panel also ein deutlich höherer Wert "vorgegaukelt". Durch diesen Kniff wird der eigentlich gebrauchte Wert schneller erreicht, die Trägheit des Panels kann so überlistet werden - eine schnellere Reaktionszeit wird so simuliert, die Nachzieheffekte werden minimiert.
5. Pixelinterpolation: Geht ein PAL-Bild ein, wird dieses zunächst digitalisiert und in 720 Bildpunkte zerlegt. Dann werden die Anzahl der Zeilen und die Anzahl der Bildpunkte verdoppelt: 720 x 576 x 2 = 1.440 x 1.152. Anschließend findet eine weitere Verdopplung statt: 1.440 x 1.152 x 2 = 2.880 x 2.304. In einem weiteren Schritt werden die Informationen von jeweils 3 Zeilen zusammengefasst, um auf die Panelauflösung zu kommen: 2.304:3 = 768. Vorteil dieser aufwändigen Prozedur: Eine ausgezeichnete Detailtreue und Kantenschärfe. 
6. Active Contrast Enhancement soll sich einer natürlichen Kontrastwiedergabe widmen, was einem dreidimensionalen, plastischen Bild zu Gute kommen soll. Dazu beobachtetet diese Funktion permanent das Luminanz-Histogramm und analysiert mehr als 10 Millionen Bildbereiche. Wozu soviel Mühe? Ganz einfach: Es ist nicht überall sinnvoll, den Kontrast zu erhöhen. Daher sorgen simple Schaltungen, die überall im gesamten Bild den Kontrast hochschrauben, für ein inhomogenes Bild, das unnatürlich und wie digital nachbearbeitet aussieht. Toshibas Schaltung hingegen verstärkt nur in den Bildbereichen den Kontrast, in denen es aufgrund der zuvor erfolgten, präzisen Analyse notwendig ist. 
7. MPEG Noise Reduction: Hier wird MPEG-Rauschen digitaler Bildquellen eliminiert. Empfohlene Einstellungen: niedrig, mittel, hoch: nur verwenden bei DVB-T, S-VCD oder DVDs mit niedrigen Datenraten in Bezug auf die Bildinhalte). Aus: analoge und hochwertige digitale Signale (sonst ger. Schärfe)
8. Adaptive Colour Enhancement: Das "Adaptive Colour Enhancement" verbessert die Farbwiedergabe - flaue Farben ade. Farben wirken nun intensiver und realistischer.
9. Cross Colour Noise Suppression: Diese Funktion ist äußerst wichtig, denn sie minimiert unschöne Farbartefakte. Diese werden durch unerwünschte Farbdaten im Helligkeitskanal (Luma-Kanal) hervorgerufen. Toshibas Schaltung filtert diese Daten heraus und maximiert so die Bildreinheit.
10. Chroma Bug Correction: Korrekte Darstellung aller Farbinformationen führt zu sauberem Bild ohne den gefürchteten "Chroma Upsampling Bug", bei dem Farbfehler durch eine falsche Zeilenzuordnung entstehen können.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Einstellfunktionen (Bild- und Tonmenüs werden in den Disziplinen Bild und Ton ausführlich besprochen):

Einstellungsmenü: Sprache, Land, automatische Sendersuche, manuelle Sendersuche, AV-Anschluss (PC/HDMI1 Ton: PC/HDMI1, HDMI1 Ton auto/digital/analog), Lip Sync, EXT2-Eingang AV/S-Video, Bass intern/extern (wenn aktiver Subwoofer am Pre.Out angeschlossen ist, auf extern stellen), Bildlage (horizontale Lage, vertikale Lage), automatische Installation.

REGZA-Link (für die Steuerung eines AV-Systems mit nur einer Fernbedienung, Voraussetzung: Alle Komponenten über HDMI verkabelt): REGZA-Link aktivieren (ein/aus), Schalter für automatischen TV-Eingang ein/aus, automatische TV-Stromversorgung ein/aus, automatischer Bereitschaftsbetrie ein/aus, Lautsprecher-Präferenz (aus, TV-Lautsprecher, Verstärker).

7. Timer: Aus-Timer, Ein-Timer, Einschaltprogramm.

8. Funktion: Videotext (Auto-/Normal-Text), Bedienfeldsperre ein/aus, Auto Format ein/aus, 4:3 Vollformat ein/aus, blaues Bild ein/aus, Zoombalken (1/2/3).

9. Bildformate: Breitbild, Super Live 1/2, Kino 1/2, 4:3, Untertitel, 14:9, True Scan, Nativ

Fazit: Praxisgerechte und nützliche Einstelloptionen zeichnen den 32XV556P aus. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 


Bedienung

Einfach zu handhabende seitliche Bedienelemente am Gerät

Zentral untergebrachtes Navigationskreuz auf der Fernbedienung

Die Fernbedienung weist eine nicht allzu hohe Reichweite auf, auch sind Arbeitswinkel und Reaktionsvermögen nicht restlos überzeugend. Ansonsten ist die Fernbedienung übersichtlich und wirft keine Fragen auf. Die Navigationseinheit ist sehr gut positioniert. Die hinlänglich bekannten On Screen Menüs sind gut strukturiert und vom Umfang her noch überschaubar. Allerdings wären Hilfetexte für ein leichteres Verständnis der einzelnen Funktionen eine gute Verbesserung. Gesamtnote Bedienung: Sehr gut – ausgezeichnet. 

Vor auf Seite 2