TEST: Sony Full-HD-LCD KDL-46W2000
06. Mai 2008 (cr)
Einführung
Für einen Marktpreis von rund 1.600 EUR wechselt der Full-HD-LCD Sony BRAVIA (Best Resolution Audio Visual Integrated Architecture) KDL-46W2000 den Besitzer - wenig Geld für ein ausgewachsenes 46 Zoll-Modell. Ausgestattet ist der Sony mit zwei HDMI-Eingängen, einem sehr umfangreichen On Screen Menü inklusive vieler Bild-Einstellmöglichkeiten und mit einem analogen sowie einem digitalen Tuner. Als dynamischen Kontrast gibt Sony 8.000:1 an, als normalen Kontrast 1.800:1. Die Bildhelligkeit beträgt 450 cd/m2, die Reaktionszeit 8 ms. Optisch ist der 46-Zöller sehr schlicht gehalten, der Rahmen ist nicht in der im Trend liegenden schwarzen Hochglanzoptik ausgeführt, sondern in mattem Schwarz. Als Nachteil ist anzuführen, dass der KDL-W2000 keine 1.080p/24 Hz-Eingangssignale akzeptiert. Ob dieses Manko durch viele Stärken aufgewogen werden kann, klärt unser Praxistest.
Verarbeitung
Schlichtes Design, saubere Verarbeitung
Geringe Bautiefe
Mattschwarzer Rahmen
Akkurat eingepasstes Bedienfeld auf der Oberseite des TV
Schlicht und schnörkellos: Mattschwarze, nicht reflektierende Displayoberfläche, klare Formen
Solider, drehbarer Standfuß
Gut integriertes Lautsprechersystem
Ordentlich verarbeitete Fernbedienung
Die Verarbeitung des optisch enorm schlichten KDL-46W2000 ist sauber - die Spaltmaße am Gehäuse sind gleichmäßig, der Standfuß erscheint solide und von der Basis her breit genug, um den LCD-Fernseher auch tragen zu können. Optische Raffinesse bietet dieses relativ preiswerte BRAVIA LCD-Basis-Full-HD-Modell allerdings kaum. Vielmehr wirkt der Fernseher relativ nüchtern, was für viele Anwender aber auch Vor- und kein Nachteil sein muss. Anstatt den Rahmen in der aktuell im Trend liegenden Hochglanz-Schwarz-Optik auszuführen, kommt beim KDL-W2000 ein schwarz-matter Rahmen zum Einsatz. Rund um das Gerät geht ein aus Kunststoff bestehender Aluminium-farbener Streifen, um der Anmutung einen etwas frischeren Touch zu verleihen. Das seitliche und das rückseitige Anschlussterminal des TVs präsentieren sich gut verarbeitet, die zum Test verwendeten Kabel rasten ordentlich ein. Die mitgelieferte Fernbedienung entspricht den Anforderungen der Preisklasse. Gesamtnote in Anbetracht des Kaufpreises: Gut - sehr gut.
Anschlüsse
Keine überdurchschnittliche Bestückung auf der Rückseite: Nur 2 x HDMI (auch an der Vorderseite gibt es keine weiteren HDMI-Terminals), dazu 2 x Scart, 1 x Komponente plus Zweikanal-Tonanschlusds, 1 x Zweikanal-Tonausgang - wenigstens gibt es noch einen separaten PC-Eingang
Die seitlichen Anschlüsse
Die Anschlussbestückung ist nicht übertrieben reichhaltig. Nur 2 HDMI-Terminals sind etwas wenig, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der KDL-W2000 ein Einsteigermodell in der 46 Zoll-Liga ist. Des Weiteren finden sich hinten zwei Scartbuchsen, ein Komponenteneingang inklusive Zweikanal-Toneingang, ein Zweikanal-Tonausgang und ein separater PC-Eingang. Seitlich weist der Sony noch einen S-Video- und einen FBAS-Eingang inklusive dem dazugehörigen Zweikanal-Toneingang sowie einen 3,5 mm Kopfhörerausgang auf.
Gesamtnote Anschlüsse in Relation zum Kaufpreis: Gut.
Technologie
Kurze Übersicht über elementare technischen Ausstattungsmerkmale:
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BRAVIA Engine: Unter diesem Oberbegriff fasst Sony alle bildverbessernden Maßnahmen zusammen, die der Bildprozessor ermöglicht. Sony hat ein neues Verfahren zur Bildoptimierung und Rauschreduktion entwickelt, um lebensnahe Bilder mit hohem Kontrast zu gewährleisten. Dieser komplexe Prozess optimiert Bilder mit geringem Kontrast, so dass sie gestochen scharf und realistisch wirken. Für Farbenreichtum und -genauigkeit werden die Farben Blau, Grün und Weiß separat optimiert.
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Live Color Creation: Für die Sony BRAVIA TVs entwickelte Schaltung, die ein im Vergleich zu herkömmlichen LCDs um 30 Prozent vergrößertes Farbspektrum erzeugt.
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WCG-CCFL: WCG-CCFL steht für „Wide Color Gamut CCFL“-Hintergrundbeleuchtung (CCFL: Cold Cathode Fluorescent Lamp). Dies ist eine Sony Technologie, die sich bei BRAVIA Fernsehern findet. Im Vergleich zu einer herkömmlichen CCFL-Hintergrundbeleuchtung ermöglicht WCG-CCFL eine Verbesserung der Farbqualität um etwa 30 %. WCG-CCFL setzt eine neue Art von lichtdurchlässigem Material ein, um sattere und genauere rote und grüne Farbtöne zu erzielen.
Menüs
Basismenü
Der Druck auf die große, blaue "Menü"-Taste auf der Fernbedienung aktiviert das Basismenü. In diesem kann man - sofern der digitale DVB-T-Tuner aktiv ist - seine digitalen Favoriten direkt aufrufen, ferner kann man zwischen dem digitalen und dem analogen Kabeltuner wechseln. Die EPG-Funktion (bei Verwendung des digitalen Tuners) kann ebenfalls direkt vom Basismenü aus angesteuert werden. Unter "externe Eingänge" sind alle analogen und digitalen Audio- und Videoeingänge des Sony aufgelistet. Diese können im Übrigen auch individuell benannt werden. Über den Menüpunkt "Einstellungen" kommt man ins Setup z.B. für Bild- und Toneinstellungen. Nach dem ersten Anschalten des KDL-W2000 meldet sich ein Assistent zur Stelle, der beim Einrichten des TV-Tuners hilft - schon nach relativ kurzer Zeit sind alle (in unserem Fall analogen) Kabelprogramme gefunden.
Bildmenü
Weiterführende Einstellungen
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Das Bildmenü. Zunächst kann gewählt werden, ob die vorgenommenen Einstellungen auf alle Eingänge (Option "Alle") oder nur auf den gerade aktiven Eingang (Option: "Video") wirken sollen. Im zweiten Punkt kann der Anwender entweder das "Standard"-Bildfeld (ausgewogene Einstellung, sehr gut geeignet für die meisten Quellen) oder aber das Bildfeld "Brillant" mit mehr Kontrast und Bildschärfe (macht nur Sinn bei starkem externen Lichteinfall) auswählen. Unter "Anwender" hat man die Möglichkeit, selber die Bildeinstellungen vorzunehmen. Zunächst kann das Hintergrundlicht eingestellt werden (dies funktioniert nicht, wenn als Energiespar-Option "hoch" gewählt wurde), des Weiteren verfügbar sind Regler für Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton (Tint, Rot/Grün-Balance bei NTSC-Signalen).
Verschiedene Bildfelder
Im Modus "Anwender" stehen diese Farbtemperatur-Möglichkeiten zur Verfügung
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Die Farbtemperatur kann in verschiedenen Schritten justiert werden (Kalt/Neutral/Warm 1 und Warm 2, die beiden warmen Farbdarstellungs-Modi sind nur verfügbar, wenn der Bildmodus auf "Anwender" steht). Natürlich gibt es auch einen recht effektiv arbeitenden Bildschärferregler und eine dynamische Rauschunterdrückung, die in vier Stufen plus Automatik schaltbar ist (automatische Einstellung/nur im Analog-Modus möglich, des weiteren: Aus/niedrig/mittel/hoch).
Bildschärferegler
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Sehr umfangreiche weitere Einstellmöglichkeiten finden sich unter den "Weiterführenden Einstellungen". Diese stehen nur im Modus "Anwender" zur Disposition. Im einzelnen finden sich: eine Schwarzkorrektur, die schwarze Bereiche des Bildes für einen besseren Kontrast hervorhebt, "Verb. Kontrastanhebung" stellt Hintergrundbeleuchtung und Bildkontrast automatisch auf die auf dem Bildschirm gezeigten Bildinhalte ein. Für Filme, die viele Szenen mit relativ dunklen Bildinhalten mitbringen, ist diese Einstellung besonders sinnvoll. Gammakorrektur, Weißkorrektur (Hervorhebung der weißen Bildbereiche), "Farbbrillance" erhöht die Leuchtkraft und die Dynamik der gezeigten Farben (nur bei Farbraum "Weit"; Farbraum einstellbar ("Weit" für erweiterte Farbreproduktion, "Normal" für normale Farbraumreproduktion), für digitale Quellen steht eine MPEG-Rauschunterdrückung zur Verfügung.
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Das Tonmenü. Auch hier bestimmt der Menüpunkt "Einstellungen", ob die getroffenen Justagen nur für den aktuell angewählten Eingang oder für alle Eingänge gelten sollen. Es stehen "Standard" und "Dynamisch" als Ton-Modi zur Verfügung. Letzterer Modus ist mit einer Betonung von Bässen und Höhen mit einer leichten "Badewannen-Charakteristik" versehen. Für den Modus "Anwender" dient eine flache Frequenzkurve als Ausgangsbasis für eigene Justagen. Höhen, Tiefen und die Balance können nach eigenen Wünschen geregelt werden. "Lautstärkeversatz" dient zum Einstellen des Lautstärkepegels des aktuellen Eingangs (nur bei Eingangs-Option "Video") im Verhältnis zu den anderen AV-Quellen. Unter dem Unterpunkt "Surround" kann für Stereoquellen "TruSurround XT" angewählt werden, um einen Raumklang-Effekt zu erhalten. Für Mono-Quellen steht "Stereo Simuliert" zur Verfügung. "BBE" ist für eine erhöhte akustische Dynamik zuständig. "Zweiton" dient zur Auswahl des gewünschten Klangkanals bei einer Zweikanal-Übertragung mit verschieden belegten Kanälen (z.B. Kanal 1 deutsche Sprache und Kanal 2 englische Sprache). "KH (Kopfhörer) - LS (Lautsprecher) Link" - bei dieser Funktion kann entschieden werden, ob die im Fernsehgerät verbauten Lautsprecher bei Verwendung eines Kopfhörers ausgeschaltet werden oder eingeschaltet bleiben.
Menü "Bildschirm einstellen"
Zur Auswahl stehende Bildformate
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Das Menü "Bildschirm einstellen". Hier findet sich zunächst wieder die Eingangswahl-Option, ob eingangsselektiv oder für alle Eingänge gültig justiert werden soll. Unter "Bildformat" sind die verschiedenen Betrachtungs-Modi zu verändern. "Smart" füllt ein eigentlich in 4:3 vorliegendes Signal so, dass der 16:9 Bildschirm komplett ausgefüllt ist. 4:3 - für eine 1:1 Wiedergabe eines 4:3 Signals. "Wide" ist für Sendungen, die original im Breitbildformat vorliegen. "Zoom" ist für eine bildschirmfüllende Wiedergabe von Kinofilmen im Letterbox-Format gedacht. "14:9" ist für 14:9-Sendungen ausgelegt. "Auto Format" passt das Wiedergabeformat automatisch je nach Quelle an. "4:3 Vorwahl" - hier kann das gewünschte Bildformat vorgewählt werden, in dem 4:3 Sendungen angezeigt werden sollen (z.B. "Smart"). Diese Funktion ist nur bei aktivierter "Auto Format" Funktion anwählbar. Der nächste Menüpunkt ist besonders wichtig. "Vollpixel" ist für eine komplette Anzeige eines Full-HD-Bildes ohne internes Scaling. "Normal" zeigt Bilder in ihrer Originalgröße. "-1/-2" - hier wird das Bild vergrößert, damit der Bildrand nicht sichtbar wird. "H.Position" dient zur Einstellung der horizontalen Bildlage, "V.Position" zur Justage der vertikalen Bildlage (wenn das Bildformat auf "Smart", "Zoom" oder "14:9" eingestellt wird). "V.Amplitude" bestimmt die vertikale Bildgröße (wenn das Bildformat auf "Smart", "Zoom" oder "14:9" eingestellt wird).
Menü "Grundeinstellungen"
Energiespar-Optionen
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Das Menü "Grundeinstellungen". "Neuinitialisierung" - Das erste Initialisierungs-Menü mit der Wahl von Sprache und Land sowie der automatischen Senderkalibrierung (analog/digital) kann hier aufgerufen werden. "Sprache" dient der Auswahl der Menüsprache. Unter "AV-Einstellungen" kann jeder angeschlossenen AV-Quelle ein individueller Name zugewiesen werden. "Auto S-Video" dient zur Auswahl des Eingangs-Signals von den S-Video-Buchsen. Unter "Timer-Einstellungen" können Abschalt- und Einschlaftimer programmiert werden. Auch die manuelle Einstellung der Uhr wird hier vorgenommen. Das Sub-Menü "Energie sparen" stellt verschiedene Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu reduzieren. "Lichtsensor" regelt das An- und Ausschalten des Lichtsensors. Ist der Sensor aktiviert, wird die Bildhelligkeit in Abhängigkeit des externen Lichteinfalls im Aufstellungsraum geregelt. AV 2 Ausgang - bestimmt, von welcher Quelle die Signale kommen sollen, die über den AV 2 Ausgang z.B. an einen Recorder weitergegeben werden sollen. "Stummstartfunktion" ist die richtige Option für schreckhafte Naturen. Nach dem Einschalten des TVs wird zunächst mit sehr leiser Lautstärke begonnen und dann wird die Lautstärke allmählich langsam gesteigert. Der Menüpunkt "Lautsprecher" schaltet die internen TV-Lautsprecher ein oder aus. Audio-Ausgang: "Variabel" (Steuerung des Lautstärkepegels einer angeschlossenen Audioanlage über die Fernbedienung des Fernsehers) oder "Fest" (Steuerung des Lautstärkpegels der Audioanlage über die Regler an der Audioanlage). Unter "Farbsystem" kann das gewünschte Farbsystem ausgewählt werden. "Produktinformationen" zeigt die Systeminformationen zum Fernseher an. Unter "Komplette Rückstellung" versteht Sony ein Reset auf den Auslieferungszustand.
PC-Einstellmöglichkeiten
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Menü "PC-Einstellungen": Unter "Bildformat" kann das gewünschte Bildformat für die eingehenden PC-Signale gewählt werden ("Normal" für Anzeige in Originalgröße, "Voll 1" - Vergrößerte Anzeige des Bildes unter Beibehaltung des originalen Horizontal-Vertikal-Seitenverhältnisses, "Voll 2" - bildschirmfüllende Anzeige). Unter dem Punkt "Normwerte" können die PC-Einstellungen bis auf die Justagen für Energie sparen und das Bildformat zurückgesetzt werden. "Auto Format" stellt Phase und Bildlage automatisch ein, wenn der TV ein Signal von einem angeschlossenen PC erhält. Phase, Pixelbreite, V-Position und H-Position können manuell justiert werden. "Energie sparen" schaltet den Fernseher in den Bereitschaftszustand, wenn 30 Sekunden lang kein Signal empfangen wurde.
Reichhaltig und sinnvoll bestückt, punkten die Menüs des Sony auf der ganzen Linie. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend
Bedienung
Übersichtliche Regler für Programmwahl und Lautstärke
Große, blaue "Menu"-Taste, um ins Basismenü zu gelangen
Der Sony KDL-W2000 ist sehr einfach in der Handhabung. Die Fernbedienung weist übersichtlich gruppierte Tastenfelder auf, so dass auch Neueinsteiger schnell zurecht kommen. Arbeitswinkel und Reichweite gehen in Ordnung. Hat man sich erst einmal an den etwas weichen Tastendruckpunkt gewöhnt, geht alles leicht von der Hand. Die On Screen Menüs sind grafisch schlicht gehalten, die Schriftengestaltung wirkt sehr professionell. Sehr gut ist es um die Lesbarkeit der einzelnen Menü-Parameter bestellt. Die automatische TV-Installation (analog) verläuft absolut reibungslos, zudem agiert der Sony recht schnell.
Gesamtnote Bedienung: Ausgezeichnet - hervorragend.
Testequipment
Bild
Gutes TV-Bild
Beginnen wir mit der visuellen Untersuchung des eingebauten TV-Tuners. Ist das gesendete Material von ordentlicher Qualität, erzielt der KDL-W2000 durchaus achtbare Leistungen. Bereits im "Standard"-Bildprogramm erscheint das Bild recht ausgewogen bezüglich der Farbgebung. Das "Brillant"-Bildprogramm ist für Privatanwender kaum geeignet - die Farben wirken zu knallig, der Kontrast ist überzogen und durch die hohe Bildhelligkeit wirkt das Bild zu grell. Mit den Einstellungen, die unter "Anwender" zur Verfügung stehen, kann man das Bild effektiv den eigenen Vorstellungen bzw. den räumlichen Gegebenheiten anpassen. Zunächst fällt die sinnvolle Staffelung aller Regler auf. Nehmen wir als Beispiel die Farbtemperatur. Hier sind die Abstufungen ("Kalt/Neutral/Warm1/Warm2") sinnvoll gewählt, so dass keine Einstellung prinzipiell überflüssig ist - manche etwas kalt wirkenden TV-Programme kann man mit "Warm 1" gut "aufpeppen". Die Einstellungen übertreiben nicht, sondern erzielen eine praxisgerechte Detailoptimierung. Die Gammaeinstellung (unter "weiterführende Einstellungen), die die Graustufen beeinflusst, ohne Schwarz- und Weißpunkt zu beeinflussen, besitzt zwar nur wenig Einstellschritte, zeigt aber, je nach Quellmaterial, eine deutliche Verbesserung bezüglich der Herausarbeitung der Bildinhalte. Typisch für ein Full-HD-Gerät reagiert der Sony sehr sensibel auf Rauschen, das in analogen Tunersignalen leider oft in deutlich sichtbarem Umfang enthalten ist. Gegenmaßnahme: Bis zur Stufe "Mittel" kann man die dynamische Rauschunterdrückung gut einsetzen, darüber hinaus wirkt das Bild dann zu weich gezeichnet und es entstehen sichtbare Nachzieher. Unschärfen des TV-Signals werden durch das Upscaling des 576i-Signals auf die Full-HD-Auflösung des Panels noch deutlich verstärkt. Scharf übertragene TV-Signale werden vom KDL-W2000 sauber hochgerechnet - nur selten sind kleine Flimmereffekte zu sehen. Das bordinterne De-Interlacing des KDL-W2000 hinterlässt einen vernünftigen Eindruck. Das Bild erscheint stabil, Bewegungsunschärfen treten nur in schwacher Form auf. Diagonale Linien werden in der Regel sauber und klar dargestellt.
Bei der 720p-Zuspielung eines DVD-Signals agiert der KDL-W2000 auf hohem Level. Das Upscaling von 1.280 x 720 Pixel auf 1.920 x 1.080 Pixel gelingt überraschend gut. Bei "Star Wars Episode 3" beeindruckt der Sony gleich zu Beginn mit seinem hohen Kontrast, als der republikanische Sternzerstörer durchs Bild gleitet: Der im Dunkeln liegende Flügel des riesigen Raumkreuzers wird enorm detailreich abgebildet. Alle weiteren Hürden, die diese Sequenz bereit hält, meistert der preiswerte Sony souverän: Die Außenhaut des Sternzerstörers und der beiden Raumgleiter von Anakin und Obi-Wan wirkt beinahe greifbar durch die sorgfältige Herausmodellierung auch kleiner Details. Das Bild erscheint stabil und sauber, auch bei langsamen oder schnellen Bewegungen ist kaum ein Verschmieren und ein damit verbundener Schärfeverlust zu beklagen. Noch Potential für Verbesserungen zeigt der Schwarzwert auf. Dieser ist zwar als voll befriedigend zu bezeichnen, durch eine weitere Verbesserung ließe sich aber nochmals mehr Bildtiefe realisieren. Auch, wenn der KDL-W2000 nicht das tiefste Schwarz realisieren kann - dunkle Bildanteile zeichnet der 46-Zöller ordentlich durch und zeigt viele Einzelheiten. Farblich agiert der Sony LCD angenehm neutral, die Farben erscheinen nicht zu poppig-übersättigt. Mittels der umfangreichen Bild-Einstellmöglichkeiten kann man gut manuell nachoptimieren.
Bei der Blu-ray von "Stirb Langsam 4.0" kann man dem KDL-W2000 nur einen bereits hinlänglich bekannten Vorwurf machen: Wieso kann dieses visuelle Talent kein 1.080p/24 Hz? Das ist überaus schade, denn ansonsten punktet der Flachbildschirm mit einer Vielzahl visueller Qualitäten. Bis auf einen minimal milchigen Schleier vor dem Bild - typisch für die meisten LCD-TVs auf dem Markt - erscheint das Bild sehr sauber und klar. Feine Muster und Strukturen werden präzise dargestellt, Nachzieher, die vom Panel kommen, produziert der KDL-W2000 keine. Flüssig und akkurat gezeichnet, werden alle Arten von Bewegungen wiedergegeben. Dass der Schwarzwert noch zu verbessern ist, beweisen bei "Stirb Langsam 4.0" die vielen Filmteile, die in der Dunkelheit spielen. Genauso aber wird deutlich, wie gut der Sony auch in dunklen Bildbereichen Einzelheiten herausholt. Was sehr erfreulich ist und bereits bei der DVD-Darstellung auffiel: Der Sony ist kein Freund einer vordergründigen, farblich übersättigten, inhomogenen Bildwiedergabe. Vielmehr erscheint das gesamte Bild, wenn man sich die Mühe einer ca. 30-minütigen Justage gemacht hat, überraschend "Kino-like" für einen LCD. Ein hochklassiges Plasma wie der Panasonic TH-42PZ80 bietet, bedingt durch den besseren Schwarzwert und die nochmals harmonischere Farbdarstellung, zwar noch mehr Kino-Flair - der KDL-W2000 beweist aber, dass Sony auf dem besten Wege ist, dies auch mit der LCD-Technik zu realisieren.
Bei "Fluch der Karibik 1" fällt erneut die gekonnte Farbwiedergabe des Sony auf. Keine unschönen farblichen Übersteigerungen stören die Bildharmonie, alles wirkt sehr authentisch: Der tiefblaue Himmel über Captain Jack Sparrow. mit den plastisch geformten Wolken unterstützt diesen Eindruck ebenso wie die exakte Zeichnung seines Gesichts. Alle Protagonisten erscheinen durch die realistische Wiedergabe der Hautfarben sehr wirklichkeitsnah. Auch die roten Uniform-Oberteile der Soldaten kommen gut zur Geltung, das "Rot" wirkt auch wie "Rot" und verfälscht den Farbeindruck nicht durch orange oder violette Farbstiche. Die Bildschärfe ist sehr hoch, alle Konturen sind trotzdem sauber gezeichnet. Der KDL-W2000 schafft geschickt den Spagat zwischen Überschärfung auf der einen Seite und zu deutlicher Weichzeichnung auf der anderen. Wir kennen nur wenige LCD-Fernseher, die eine so natürliche Bildschärfe erzielen. Weitere Optimierungen am Schärferegler sind eigentlich kaum von Nöten. In der Mittelstellung ist das Bild bereits überzeugend. Durch den hohen Kontrast kommt der Sony auch mit den dunklen Filmsequenzen sehr gut zurecht. Hier ist nur der Schwarzwert zu optimieren.
Bei den Blu-ray-Testbildern von Burosch Display Tuning startet der Sony gleich mit einer exzellenten Darstellung der Grautreppe - es sind keine störenden Farbeinflüsse festzustellen, was sehr selten ist. Meist sind die Panels von Plasma- oder LCD-TVs mit irgendeinem Farbstich (z.B. magenta oder grün) versehen, was man in einem Graustufen-Testbild gleich entlarven kann. Die einzelnen Stufen differenziert der KDL-W2000 hervorragend auseinander. Es sind jedoch nicht nur alle Stufen der Treppe klar erkennbar, sondern auch fast alle kleinen Quadrate, die kontrastierend in den einzelnen Stufen untergebracht sind. Sehr gut gelingt dem Sony auch die strahlende Weiß-Wiedergabe. Perfekt geht es weiter: Besser als der KDL-W2000 kann man die "Line Squares" kaum wiedergeben. Keine Farbstörungen, kein Flimmern - das Bild steht wie eine Eins und zeigt alle Muster und Schriften glasklar. Gut meistert der KDL-W2000 das MGA-Testbild, nur leichte Störmuster sind zu beobachten. Farbliche Einschüsse finden sich an dem Punkt, an dem reines Grau wiedergegeben werden soll, keine - sehr löblich. Klar und deutlich erscheint das "Stars"-Testbild, keine Doppelkonturen/"Heiligenscheine" beeinflussen die visuelle Harmonie. Die meisterliche Leistung des Flachbildschirms findet bei den Colour Bars ihre Fortsetzung: Satte, reine Farben, stimmige Übergänge - der Sony lässt die meisten Kontrahenten im wahrsten Wortsinne blass aussehen. Wie wir schon beinahe erwarteten, stellt auch das Testbild "Faces" keine Hürde für den KDL-W2000 dar. Hauttöne werden sehr differenziert dargestellt, die Weißwiedergabe ist authentisch und strahlend, aber nicht überzogen, und der Kontrast (sehr gut sichtbar an den Haaren der dunkelhaarigen Lady) ist exzellent. Fazit: Bravo, Sony - oder besser: BRAVIA, Sony - die Full HD-Testbild-Wiedergabe ist nahe der Pefektion.
Gesamtnote Bild in Relation zum Kaufpreis: Ausgezeichnet
Klang
Um es kurz zu machen: So gut wie der preiswerte KDL-W2000 klang noch nie ein Flachbildschirm mit eingebauten Lautsprechern. Sony hat es geschafft, einen rundherum überzeugenden Sound zu kreieren - kräftig, mit erstaunlicher Dynamik und deutlich wahrnehmbarer Brillanz macht sich der 46-Zöller akustisch ans Werk. Was uns überrascht: Selbst Bässe sind wahrnehmbar - natürlich nicht in enormen Tiefen, aber in normalen Regionen sind sie deutlich präsent. Der Sony schafft es auch sehr gut, Stimmen und Instrumente voneinander zu trennen - und, nun kommt die nächste Überraschung: Das gelingt auch bei deutlich angehobener Lautstärke tadellos. Sofern man bei solchen in einen Flatscreen integrierten Lautsprechersystemen überhaupt von Pegelfestigkeit sprechen kann: Der KDL-W2000 erfüllt hier durchaus die Wünsche von potentiellen Käufern, die auch mit dem TV-Gerät einmal lauter hören möchten. Dass der Sony so gut gefällt, liegt auch daran, dass die verbauten Klang-Optimierer auch tatsächlich Wirkung zeigen und nicht nur Hall und Verzerrungen produzieren. "BBE" in der Einstellung "Hoch" bietet eine hörbar dynamischere, klarere Wiedergabe. Verwendet man die "TruSurround XT"-Option, so produziert der KDL-W2000 beinahe schon einen ebenso guten Klang wie mancher kleinere externe Soundbar. Gesamtnote in Anbetracht der Produktkategorie und des Kaufpreises: Ausgezeichnet.
Fazit
Bis auf die fehlende 1.080p/24 Hz-Unterstützung ist der KDL-W2000 ein moderner und leistungsstarker LCD-TV
Der Sony KDL-W2000 begeistert mit seinem sauberen Bild, den erstaunlich starken akustischen Eigenschaften und umfangreichen sowie praxisgerechten Menüs. Gerade die Bild-Einstellmöglichkeiten sind vom Umfang her vorbildlich und arbeiten zudem sehr effektiv. Die Optik des TV-Geräts ist zwar relativ nüchtern, dafür passt sich der KDL-W2000 problemlos allen Einrichtungsstilen an und ist dank des matten Rahmens auch im abgedunkelten Heimkino, in dem von einer Hochglanzoptik herrührende Reflexionen nur stören würden, die richtige Wahl. Größter Nachteil des 46 Zoll großen, für einen fairen Marktpreis käuflich zu erwerbenden Flachbildschirm ist die fehlende 1.080p/24p-Unterstützung. Diese sollten auch Einsteigergeräte mittlerweile mitbringen. Ebenso zu verbessern ist die Anschlussbestückung. Nur zwei HDMI-Eingänge sind einer zu wenig.
Scharf und farbecht darstellender LCD-TV mit vielfältigen
Bildeinstelloptionen und beeindruckendem Klang

Flachbildschirme Mittelklasse
Test 06. Mai 2008
Preis-/Leistungsverhältnis










Pro:
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Sehr ausgewogenes, farbechtes Bild
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Saubere Wiedergabe von Details auch bei niedriger auflösenden Eingangssignalen
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Guter analoger TV-Tuner
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Sehr reichhaltige Bild-Einstelloptionen
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Sehr guter Klang der internen Lautsprecher
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Einfache Bedienung
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Fairer Kaufpreis
Contra:
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Keine Verarbeitung von 1.080p/24 Hz-Signalen
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Nur 2 HDMI-Eingänge
Technische Daten
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Bild:
16:9 Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) LCD-TV
46 Zoll Bilddiagonale (117 cm)
Kontrast 1.800:1
Dynamischer Kontrast 8.000:1
Helligkeit 450 cd/m2
Reaktionszeit 8 ms
Betrachtungswinkel 178 Grad (hor./vert.)
BRAVIA Engine
576i/480i/480p/720p/1.080i/1.080p/60 Hz-Support
Bildfelder: Brillant/Normal/Anwender
Bildformat-Modi: Smart/Zoom/Wode/14:9/4:3
Automatische Bildformaterkennung
Digitaler Kammfilter
Lichtsensor
Live Color Creation
Farbsystem: NTSC 3.58/4.43 (Videoeingang)/PAL/SECAM -
Audio:
Automatische Lautstärkeanpassung
BBE® Sound/BBE® Digital
Ausgangsleistung (Musik) (L, R) (W)
10 + 10 = 20 W
Virtual Dolby®/Dolby® Pro Logic®
SRS® TruSurround XT® -
Anschlüsse
S-Video
Mini-Klinke (Kopf-/Ohrhörer) (mm) 3,5
PCMCIA-Steckplatz
Cinch-Audioausgang
AV-Eingang Cinch
Composite
Antenneneingang
Scart 1 (RGB)
Scart 2 (RGB, Smartlink)
2 x HDMI™
Komponente
PC-Eingang (D-Sub, 15-polig) + Audioeingang -
Menü
Auto-Standby-Funktion
Einschalt-Timer
OSD-Bildschirmmenü
Kindersicherung
Sleep Timer (Abschaltautomatik) -
Videotext
Digital Text
EPG (NexTView/Digitale elektronische Programmzeitschrift)
Textseitenspeicher 700 -
Abmessungen
Mit Tischstandfuß (B x H x T, cm)
112,0 x 80,5 x 33,4
Ohne Tischstandfuß (B x H x T, cm)
112,0 x 75,5 x 11,8 -
Allgemeine Daten
Farbe
Schwarz
Leistungsaufnahme (Standby) (W)
0,3
Leistungsaufnahme (W)
225,0
Gewicht (brutto) (kg)
30,0
Gewicht inkl. Standfuß (kg)
36,0
Text: Carsten Rampacher
06. Mai 2008