EXCLUSIV-TEST: Blu-ray-Player Sony BDP-S550 - perfekter Allrounder ? 

17.09.2008 (cr)

Einführung

Der Sony BDP-S550 ist die "goldene Mitte" im Sony Blu-ray-Player Sortiment und kommt auf eine unverbindliche Preisempfehlung von 439 EUR, wenn er ab November im Handel erhältlich ist. Ausgestattet ist der flache, kompakt erscheinende Blu-ray-Spieler enorm gut. So supportet er nicht nur die mittlerweile selbstverständliche 1.080p/24 Hz-Signalausgabe und die Bitstream-Ausgabe von Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio, sondern auch das neue interaktive Feature BD Live. Extra für BD Live Daten hat Sony dem Player einen 1 GB großen Micro Vault Tiny USB-Speicherstick beigelegt. Mit an Bord ist auch ein Video-EQ, der interne Decoder decodiert auch DT-HD Master Audio und Dolby TrueHD. Wie sich Sonys neuer Blu-ray-Experte im Test schlägt, erfahren Sie im nun folgenden Bericht - dem ersten zum brandneuen BDP-S550. 

Verarbeitung

Gut verarbeitete Gerätefront

Auch die hinteren Gehäuseecken sind akkurat bezüglich des Finish

Elegant eingelassene Bedienelemente

Gut ablesbares Display

Die Laufwerkslade

Die mitgelieferte Fernbedienung erscheint hochwertig

Das Innenleben mit vom Rest getrennten Netzteil

Platinenlayout

Netzteilsektion 

Der Sony BDP-S550 wirkt vor allem aufgrund der geringen Gerätetiefe recht kompakt. Im Vergleich zum BDP-S500 erscheint der Nachfolger nicht mehr so imposant, was die eigentliche Fertigungsqualität angeht, schneidet er aber nicht schlechter ab. Alle Spaltmaße am Gehäuse sind gleichmäßig und gering. Die Materialqualität ist ansprechend und entspricht absolut den Vorstellungen dieser Preisklasse. Im Inneren ist der BDP-S550 gut, aber nicht überdurchschnittlich verarbeitet. Die mitgelieferte Fernbedienung ist aus qualitativer Sicht ausgezeichnet. Gesamtnote unter Berücksichtigung der Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Anschlüsse

Einschub für den Micro Vault Tiny für die Sicherung von BD Live-Daten

Mitgelieferter Micro Vault Tiny

Reichhaltige Anschlussbestückung

Die Anschlussübersicht:

  • HDMI 1.3-Ausgang

  • Netzwerkanschluss für die Nutzung von BD Live

  • Anschluss für Sony Micro Vault Tiny (da der Player keinen internen Speicher für BD Live-Daten hat ist ein 1 GB Speicher im Lieferumgang zum externen Speichern von BD Live Daten - nicht für das Abspielen von Bild- und Fotodateien ausgelegt. Befinden sich solche auf dem Micro Vault oder einem anderen USB-Stick, kann sie der Player nicht abspielen)

  • Optischer Digitalausgang

  • koaxialer Digitalausgang

  • Komponentenausgang

  • 7.1-Ausgang

  • Stereo-Cinch-Audioausgang

  • FBAS Video-Cinchausgang (kein S-Video)

  • S-Video-Ausgang

Anschlussseitig steht alles bereit, was aktuell von Interesse ist. Hinzu kommen der Netzwerkanschluss (für kabelbasiertes Netzwerk zur Nutzung von BD Live) und ein Einschub für den Micro Vault Tiny (sehr kleiner Stick im USB-Format). Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet bis hervorragend. 

Konfiguration und Menüs

Übersichtliche, moderne, an die PS3 angelehnte Menüs

Alle relevanten Video-Einstellmöglichen

Toneinstellungen

Netzwerkeinstellungen für BD Live

Menü bezüglich der Wiedergabe-Optionen

Hinter diesem Symbol verbergen sich die System-Einstellungen

 

Die optische Gestaltung der Menüs ist an die PS3 angelehnt (XMB - Xross Media Bar). Die Gestaltung mit großen Symbolen ist modern. Es wird auch erläutert, was mit der jeweiligen Funktion bezweckt wird. Allerdings könnten die Übersetzungen der Menüs ins Deutsche etwas klarer ausfallen. 

Hauptmenü "Einrichtung":

Untermenüs:

a) Netzwerk-Update

b) Videoeinstellungen

  • TV-Typ entweder 16:9 oder 4:3
  • Bildformat (Original oder "festes" Bildformat)
  • DVD-Bildformat (Letterbox, Pan&Scan)
  • Kino-Umwandlungsmodus (Auto/Video, hier geht es um den De-Interlacingmodus, entweder automatisch oder dediziert für Videomaterial)
  • Videoausgangsformat: HDMI, Komponentenvideosignal, Video, S-Video.  Wählt man als Ausgangsformat HDMI, tut sich ein weiteres Untermenü zur Wahl der Ausgabeauflösung im HDMI-Betrieb auf: 480/576i, 480/576p, 720p, 1.080i, 1.080p. Die Wahl wird anschließend bestätigt. Auch über Komponente kann die Ausgabe bis 1.080i gewählt werden. 
  • 1.080p/24 Hz-Ausgabe: Auto/Ein/Aus
  • Farbraum HDMI YCbCr/RGB Umschaltung: Auto, YCbCr 4:2:2, YCbCr 4:4:4, RGB 16-235, 0 bis 255
  • x.v. Farbausgabe (erweiterter Farbraum): Auto/Aus
  • Pausenmodus: Auto/Vollbild

c) Audioeinstellungen

  • Audioausgabe-Priorität: HDMI, koaxial, optisch, Mehrkanal-Analog, Stereo-Analog
  • Lautsprechereinstellungen (dann möglich, wenn als Audio-Prioritätssignalausgabe Mehrkanal-Analog gewählt wird): Einstellbar sind Größe (small/large für Front insgesamt, nicht L/R separat, Center, Surround, Surround Back, Subwoofer ja/nein), Abstand (in 0,2 Meter Schritten), Pegel (für jede einzelne Box regelbar und nicht nur für Gruppen) in 0,5 dB Steps regelbar, Testton ein- und ausschaltbar. Wenn der interne 7.1 Decoder und somit der analoge Ausgang genutzt wird, kann die Signalausgabe über HDMI nur in Stereo wiedergegeben. 
  • Audio HDMI: Auto, 2-Kanal PCM
  • BD-Audioeinstellungen: Mischen oder direkt (für DTS-HD Master Audio und Dolby TrueHD auf "direkt" einzustellen)
  • Audio-Abschwächer: Ein/aus
  • Dolby Digital: Downmix/PCM/Dolby Digital
  • DTS:  Downmix/PCM/DTS
  • 48 kHz/96 kHz PCM: 48 kHz 16-Bit oder 96 kHz 24 Bit umschaltbar
  • Dynamikbegrenzung: Auto/Standard/TV/gesamter Bereich
  • Raumklang: Dolby Surround/Normal

d) BD/DVD-Wiedergabegabeeinstellungen

  • BD-/DVD-Menü zur Einstellung der gewünschten Sprach-Prioritäten fürs Menü

  • Ton: Bestimmung der gewünschten Sprache im Film

  • Untertitel

  • BD- und DVD-Kindersicherung inklusive Regionalcodebestimmung 

  • Kennwort

  • Hybrid-Disc-Wiedergabeschicht: BD oder DVD/CD

  • BD Internetverbindung zulassen/nicht zulassen

e) Photoeinstellungen

  • Diashow-Geschwindigkeit: Schnell, normal, langsam

f) Systemeinstellungen

  • OSD-Sprachwahl

  • Anzeige (Display-Dimmer): Hell/dunkel/aus

  • Steuerung für HDMI ein/aus

  • Bereitschaftsmodus: Normal/Schnellstart

  • Anzeigeautomatik ein/aus

  • Bildschirmschoner ein/aus

  • Software-Update-Mitteilung ein/aus

  • Systeminformationen (über aktuelle Softwareversion und die MAC-Adresse)

g) Netzwerkeinstellungen

  • Internet-Einstellung (alle relevanten Netzwerkeinstellungen für automatische und manuelle Netzwerkeinrichtung zur Nutzung von BD Live)

h) Schnellkonfiguration

  • Notwendige Ersteinstellungen anwenden/abbrechen

Der BDP-S550 ist reichhaltig ausstaffiert. ERs fehlt an nichts - hinzu kommt noch ein Video-EQ mit mehreren vorprogrammierten Bildfeldern, individuellen Einstellmöglichkeiten für den User und verschiedenen Rauschfiltern (mehr dazu in der Bildwertung). Sonst weist der Sony die neue BD Live-Funktion auf, mit der interaktive Features entsprechender Blu-ray-Discs genutzt werden können. Voraussetzung ist ein Netzwerk,  in das der 550er mittels des Netzwerkanschlusses und des dafür vorgesehenen Konfigurationsmenüs eingebunden werden kann. Minuspunkte gibt es für Einschränkungen bezüglich der parallelen Signalausgabe im Audio- und Videobereich (HDMI Multichannel Signal-Ausgabe ist nur bei deaktiviertem analogen 7.1-Ausgang möglich, YUV-analog und HDMI-digitalen können nicht gleichzeitig ausgegeben werden). Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Laufwerk (Abspielbare Formate, Einlesezeiten)

Das Laufwerk arbeitete sehr zuverlässig, der BDP-S550 stürzte nicht einmal ab

Abspielbare Formate:

  • BD-ROM Profile 1.1
  • BD-ROM Profile 2.0
  • BD-R/RE
  • AVC-HD-DVD (8 und 12 cm)
  • Audio-CD
  • DVD-Video
  • DVD-R/RW
  • DVD+R/RW
  • CD-R/RW
  • JPEG- und MP3-Dateiwiedergabe

Der Sony verfügt über ein neues "Precision Drive HD" Laufwerk, das sehr zuverlässig seiner Arbeit nachging - kein Absturz war zu verzeichnen. 

Einlesezeiten:

  • Blu-ray Fluch der Karibik: 35 Sekunden bis zum ersten Menü
  • Blu-ray Stirb Langsam 4.0: 35 Sekunden bis zum Fox-Logo
  • Blu-ray Casino Royale: 25 Sekunden bis zum Sony-Logo
  • DVD Star Wars Episode IV: 22 Sekunden bis zur "Warning" Angabe
  • DVD Star Wars Episode III: 20 Sekunden bis zur "Warning" Angabe
  • DVD Sahara:15 Sekunden

Vergleichswerte Samsung BDP-1500:

  • Blu-ray Fluch der Karibik: 30 Sekunden bis zum ersten Menü
  • Blu-ray Stirb Langsam 4.0: 45 Sekunden bis zum Fox-Logo
  • Blu-ray Casino Royale: 40 Sekunden bis zum Sony-Logo
  • DVD Star Wars Episode IV:  25 Sekunden bis zur "Warning" Angabe
  • DVD Star Wars Episode III: 25 Sekunden bis zur "Warning" Angabe
  • DVD Sahara: 20 Sekunden

Vergleichswerte Panasonic DMP-BD50:

  • Casino Royale Blu-ray: 36 Sekunden bis zum Erscheinen des Sony Logos
  • Fluch der Karibik Blu-ray: 45 Sekunden bis zum Erscheinen des 1. Menüs
  • Stirb Langsam 4.0 Blu-ray: 45 Sekunden bis zum ersten Bild
  • Star Episode 3 DVD: 20 Sekunden (bis zur "Warning"-Angabe)
  • Star Wars Episode 4 DVD: 22 Sekunden (bis zur "Warning"-Angabe)
  • Sahara DVD:  18 Sekunden

Wie der Vergleich zeigt, bietet der BDP-S550 passable Einlesezeiten, die ihn im Vergleichsfeld an der Spitze positionieren. Trotzdem ist noch Verbesserungspotential vorhanden. Gesamtnote: Gut. 

Geräuschentwicklung Laufwerk/Gesamtgerät

Das Laufwerk des Sony macht während des Einlesevorgangs hörbare, aber nicht zu aufdringliche Geräusche. Im Spielbetrieb ist es praktisch nicht zu hören. Der eingebaute Ventilator läuft enorm leise und sorgt somit für keine unschönen Geräuschemissionen. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 

Bedienung

Beleuchtete Fernbedienung

Alle Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet

Übersichtlichkeit und eine gute Haptik prägen die Fernbedienung

Die Menüführung ist nach kurzer Eingewöhnung trotz der vielen Menüpunkte gut zu durchschauen. Die Kennzeichnung durch klare Symbole überzeugt. Die Fernbedienung liegt durch die geriffelte Rückseite sehr gut in der Hand. Die einzelnen Tastengruppen sind gut voneinander getrennt. Das Navigtationskreuz ist zentral untergebracht, wichtige Funktionselemente sind in unmittelbarer Nähe der Navi-Unit platziert. Beinahe zu nahe - man rutscht beim Navigieren manchmal ungewollt auf einen der benachbarten Buttons ab. Mit der integrierten Beleuchtung setzt sich die Fernbedienung von der Konkurrenz ab - Die wichtigsten Tasten und die Navi-Einheit erstrahlen in tiefem Blau. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 

Testequipment
Bildqualität Blu-ray-Disc, Signalausgabe 1.080p/24 Hz

Videoequalizer:

Der BDP-S550 verfügt über verschiedene Bildqualitäts-Modi: Standard, heller Raum, Theater Raum (Unterschied zwischen den Programmen liegt in der Ausprägung des Kontrastes. Für geringen externen Lichteinfall nimmt man "Theater Raum", bei starkem externen Lichteinfall nimmt man "heller Raum", unter normalen Bedingungen "Standard"), und Speicher. Wählt man "Speicher", können verschiedene Parameter justiert werden: Kontrast (in Schritten von - 3 bis + 3, nur 6 Regelschritte, dadurch sehr krasse Sprünge und wenig Feintuning-Möglichkeiten, die härteren, deutlich sichtbaren Sprünge finden in den Minusbereichen statt), Helligkeit (- 3 bis + 3, dadurch nur geringe Möglichkeiten zum Feintuning, gleichmäßig verteilte, lineare Steps im Minus- und Plusbereich), Chroma (Farbsättigung, - 3 bis + 3, nur minimale Veränderungen sichtbar), Farbton (- 3 bis + 3), Konturenschärfe (einstellbar von 0 bis 3 in recht großen Regelschritten, das Bild wird schärfer, allerdings arbeitet die Reglung nicht pixelgenau, somit wird auch unerwünscht das Bildrauschen durch das simple komplette Schärfen des gesamten Bildes stärker), Gammakorrektur (Gammakurve kann anhand verschiedener Fixpunkte angepasst werden. Hier sollte aufgepasst werden, denn wer hier die falsche Korrektur anwendet, verschlimmbessert das Bild. Man sollte sich also damit auseinander setzen, was man mittels der Gammakorrektur tatsächlich bewirkt). Zusätzlich sind noch verschiedene Rauschunterdrückungen (Block Noise Reduction, Mosquito Noise Reduction, Field Noise Reduction) verfügbar. Obwohl die Auswahl an Rauschunterdrückern groß ist, hält sich der Nutzen in Grenzen, die jeweils zu erzielenden Effekte werden nur in schwachem Ausmaß sichtbar. 

Bildgüte bei unseren Referenz-Blu-rays:

  1. Alien vs. Predator 1: Sequenz in Kapitel 2 ab Laufzeit 2:23: Zoom Out von der Felswand weg - der Sony bietet ein enorm scharfes Bild, das die kletternde Alexa Woods in allen Einzelheiten zeigt. Die Gebirgsstruktur und die Eiszapfen erscheinen ausgesprochen detailliert gezeichnet. Bei Spielzeit 2:38 sind die Gletscherspalten im Hintergrund bis beinahe ins letzte Detail zu erkennen. Mit dieser Leistung lässt der BDP-S550 im Direktvergleich den deutlich preiswerteren Samsung BD-P1500 (Marktpreis ab rund 270 EUR) sichtbar hinter sich, der Sony formt auch kleine Strukturen besser aus und erzeugt mehr räumliche Tiefe. Das Eis mit bläulicher Einfärbung erscheint beim BDP-S550 ungeheuer realistisch - so gut haben wir diese Szene auf einem vergleichsweise günstigen Player noch nicht gesehen. Bei Laufzeit 12:45 bildet der Sony den Mond trotz schwieriger Rahmenbedingungen glaubwürdig und plastisch ab. Selbst kleinste Asteroideneinschläge sind klar auszumachen. Die Bewegungsdarstellung beim sanft vorbei gleitenden Mond ist von großer Ruhe und von Gelassenheit geprägt. Bei Laufzeit 12:48 erscheint der Mond in hellem Licht, hier arbeitet der BDP-S550 die Oberfläche enorm präzise und beinahe makellos heraus. Auch kleine Sterne im hochfrequenten Bildbereich flimmern nicht, sondern stehen bei parallelen Bewegungsabläufen in vorderen Bildebenen fest am vorgesehen Punkt. Visuell kann sich der Sony auch am Panasonic DMP-BD50 vorbeidrängen - das Bild des Sony ist farblich neutraler, die Detailtreue liegt höher und das gesamte Bild erscheint nochmals stabiler. Seinen Meister findet der Sony im Denon DVD-2500BT, der noch mehr Ruhe ins Bild bringt und bezüglich Schärfe und Detailwiedergabe klar verdeutlicht, warum er mit 1.199 EUR mehr als doppelt so teuer ist. 
  2. Casino Royale: Kapitel  2, Laufzeit 9:39, Blick von oben auf die Kampfarena: Auch von oben ist die Schlange scharf und trotzdem ohne Doppelkonturen zu erkennen. Der gegenüberstehende Mungo wird ebenfalls detailreich abgebildet (obwohl er wesentlich kleiner ist als die Schlange). Das sich etwa in Bildmitte befindende Wellblechdach wird sehr präzise erfasst, der BDP-S550 zeigt deutlich, dass es aus verschiedenen Blechen zusammen geschnitten wurde. Die sich drehende "Manege" wird mit ruhigem Bewegungsablauf abgebildet. Im direkten Vergleich müssen sich Samsung BD-P1500, Panasonic DMP-BD50 und auch die PS 3 bezüglich der Gesamtbildqualität hinter dem 550er einreihen. Bei Laufzeit 10:00 Minuten ist das unrasierte Gesicht von Bonds Gehilfen in allen Einzelheiten erkennbar - dies ist besonders gut am fein gezeichneten Dreitagebart zu sehen. Bei Laufzeit 10:26 werden die angesengten Holzbalken mit exakter Maserung und den deutlich sichtbaren Gebrauchsspuren erfasst. Bonds Gesicht hebt sich sehr gut vom Hintergrund ab, was das Können des Sony bezüglich des Differenzierens verschiedener visueller Ebenen gut herausstellt. In Kapitel 9 bei Laufzeit 67:24 bildet der BDP-S550 das Badezimmer im Luxushotel in Montenegro sehr präzise ab. Die Frotteestruktur der Handtücher ist genau auszumachen. Auch die qualitative Hochwertigkeit der im Badezimmer verbauten Armaturen und Fliesen ist durch das exzellente Durchzeichnungsvermögen des Sony sehr gut zu erkennen. Die Oberflächenstruktur der glänzenden Badfliesen ist besonders unter den Handtüchern sehr gut sichtbar. 

Fazit Bild Blu-ray:

  • Der Sony beeindruckt mit einem  Blu-ray-Bild, wie wir es in diesen Preisklassen noch nicht kannten. Er bildet Details mit enormem Feingefühl ab, agiert farblich neutral und strukturiert auch in dunklen Bildsequenzen sauber durch. Man kann das Bild getrost in Werkseinstellung oder im Bildfeld "Theater Raum" (bei nur geringem externen Lichteinfall)  belassen - der Video-EQ ist keine enorme Stütze. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 
Bildqualität DVD, Signalausgabe 1.080p
  1. Star Wars Episode 3: Die zu Beginn durchs Bild laufende gelbe, Star Wars-typische Schrift läuft flimmerfrei und ruhig. Allerdings überstrahlen die Ränder der Buchstaben, dadurch wird das eigentlich satte Gelb von einer weißen Corono umgeben. Dies sorgt dafür, dass die Schrift leicht verschwommen erscheint. Der durchs Bild laufende republikanische Sternzerstörer wird nicht perfekt erfasst. Die Kanten oben im Bild flimmern leicht, das erkennbare Bildruckeln ist typisch für den Film und liegt nicht am Player. Nur das minimale Flimmern der Flügel des Sternzerstörers rührt vom Sony her. Spielzeit 2:27: Einzelne Ebenen beim Abknicken der Jäger ins Schlachtgetümmel oberhalb von Coruscant differenziert der BDP-S550 gut, aber nicht überdurchschnittlich auseinander. Bezüglich der Bildschärfe erzielt der Sony gute Leistungen, muss sich aber dem teuren Denon DVD-2500BT geschlagen geben. Der Sony liegt bezüglich der Gesamtbildschärfe auf einem Level mit dem Samsung BD-P1500, der zudem ein ruhigeres Bild offeriert und somit im Direktvergleich für eine Überraschung sorgt. Bei der Explosion (Laufzeit 2:51) im Raumschiff-Kampf bildet der Sony dann das Geschehen sichtbar besser ab als der Samsung-Konkurrent und beweist hier, dass er nicht umsonst mehr kostet: Er zeichnet die Explosion präziser durch, somit agiert er mit noch mehr Liebe zum Detail als der bereits sehr gute Samsung. Bei Laufzeit 2:58 weist der Sony den Samsung nochmals in die Grenzen, er zeigt den Flügel von Anakins Jedi-Fighter sichtbar exakter, die Gebrauchsspuren und die Metallstruktur sowie Details rund um die Pilotenkanzel (Das Spiegeln der Explosion im Glas der Kanzel) sind sehr gut sichtbar und holen nahezu ein Optimum aus der DVD. Trotz allem - für den fairen Marktpreis ist auch das Leistungspotential das Samsung BD-P1500 hervorragend. Der Sony kommt erst im November auf den Markt, hier muss man abwarten, was die Entwicklung des Marktpreises dann mit sich bringt. 
  2. Star Wars Episode IV: Spielzeit 2:01: Der Planet Tattuin unten im Bild wird mit vielen Details abgebildet. Die einzelnen Farbabstufungen werden sauber auseinander differenziert. Die Atmosphäre (blauer Streifen) ist deutlich auszumachen. Auch der Mond dahinter ist bezüglich der Oberflächenstruktur (z.B. Krater durch Asteroideneinschläge) sauber aufgebaut. Selbst der zweite Mond in der hintersten visuellen Ebene überzeugt mit gut sichtbaren Oberflächenstrukturen. Auch kleine Sterne überzeugen durch die flimmerfreie Darstellung. Spielzeit 2:23: Der Sternzerstörer, der Prinzessin Leias Konsulatsschiff jagt, wird beim Heranfliegen ohne Kantenflimmern oder Bewegungsunschärfen gezeigt. Die als Turm ausgeführte Kommandobrücke des riesigen Raumkreuzers erscheint scharf und detailliert - gerade in Anbetracht der Entfernung des Zerstörers eine sehr gute Leistung. Bei Spielzeit 2:41, als C3PO den Kopf nach links dreht, spiegelt sich sehr schön der vor dem Roboter liegende Flur des Raumschiffs im Kopf von C3PO wieder. Auch die Detailverarbeitung von C3PO (Verschraubung, Nieten) wird vom BDP-S550 präzise erfasst. Bei Laufzeit 8:36 ist sehr gut der Aufbau der Wüste inklusive Dünen und Bondstruktur sichtbar. Die Spuren, die die Roboter im Sand hinterlassen, heben sich gut sichtbar hervor. Auch die Wolken im Hintergrund der Sandberge, die viele Player gern verschlucken, werden hier visuell genau erkannt. 

Fazit Bild DVD

  • Der Sony BDP-S550 ist für seinen Kaufpreis auch ein respektabler DVD-Player, der mit solidem Upscaling und sehr gutem De-Interlacing positiv auf sich aufmerksam macht. Nur minimale Schwächen scheinen selten durch. Das Detaillierungsvermögen, der Kontrast, die angenehm natürliche Farbwiedergabe und die Gesamtbildschärfe untermauern das hohe Niveau, welches der Sony offeriert. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 
Digitalton, Klang des internen Mehrkanaldecoders

Der Digitalton des BDP-S550 begeistert ohne Abstriche - sehr klar, sehr differenziert, mit viel Brillanz und Schwung meistert er den Auszug aus "Ghost in the Shell 2" in Dolby TrueHD auf der Dolby Demo Blu-ray. Er verleiht dem differenzierten Hochtonbereich sehr viel Ausdruck und agiert ungemein weitläufig und luftig. Der BDP-S500 setzt hier Maßstäbe und erzielt beim Sound mit die besten Leistungen, die wir überhaupt bislang bei einem Blu-ray-Player hören konnten. Nur die absolute Elite vermag mit dem Sony gleichzuziehen - eine hervorragende Leistung. Der interne Decoder für Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio erzeugt im Vergleich zu guten Decodern in AV-Receivern der Mittelklasse/oberen Mittelklasse ein etwas fades und dünnes Klangbild. Der Bass wirkt relativ schmal und bietet kein üppiges Fundament, wie es der Spitzen-Subwoofer PSW-4000 aus unserem KEF 5.1 Ensemble eigentlich genau in der "Ghost in the Shell"-Sequenz bereit stellt. Es fehlt auch etwas an feindynamischer Bewegung (Glockenspiel). Das Klangbild ist akustisch aber harmonisch und angenehm. Ein echter Benefit der neuen Tonformate ist jedoch kaum spürbar. Im DTS-HD Master Audio-Betrieb sind die identischen Höreindrücke vorhanden: Angenehm klingt der Sony-Decoder, aber er schafft es nicht, tief gehende Emotionen akustisch zu vermitteln. Wir raten daher zum Anschluss über HDMI an einen entsprechenden AV-Receiver mit Dolby TrueHD/DTS-HD Master Audio-Decoder

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.  

Fazit

Gelungener Einstand für den BDP-S550

Der Sony BDP-S550 überzeugt mit seiner edlen Optik und seiner sehr guten Verarbeitung ebenso wie mit der üppigen Ausstattung, die kaum ein Detail vermissen lässt. Das scharfe, stabile Bild begeistert bei der Blu-ray-Wiedergabe mit der Berücksichtigung auch feiner visueller Einzelheiten. Das stabile De-Interlacing mit schaltbarem Videomodus und die saubere Hochskalierung auf 1.080p sorgen im DVD-Betrieb für tadellose Zensuren. Im Vergleich zum Vorgänger BDP-S550 erscheint der neue Sony zwar optisch als nicht mehr so imposant, visuell aber sind seine Qualitäten, was Kontrastdynamik und Detailtreue angeht, aber sogar leicht gestiegen. Überragend ist die Klangqualität bei Nutzung des HDMI-Ausgangs. Brillant, sauber und feindynamisch exzellent wird der Bitstream weitergereicht. Die Bedienung erfolgt aufgrund der zahlreichen Menüunterpunkte eine kurze Phase der Eingewöhnung, dann aber geht sie relativ einfach von der Hand. 

Der BDP-S550 platziert sich mit üppiger Ausstattung, enorm scharfem und klaren Bild sowie dem exzellenten Klang über den HDMI-Ausgang ganz vorn in der Liga bis 500 EUR

Blu-ray Bildwiedergabegeräte obere Mittelklasse
Test 17. September 2008
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Blu-ray-Wiedergabe mit stabilem und scharfem Bild
+ Natürliche Farbwiedergabe
+ Sehr guter Scaler und De-Interlacer
+ Exzellente Tonausgabe über HDMI-Ausgang
+ Sehr hohe Betriebssicherheit
+ Reichhaltige Ausstattung

- Video-EQ nicht allzu wirkungsvoll
- Interner Decoder klingt etwas fade

Test: Carsten Rampacher
17. September 2008

Technische Daten

Technische Daten des  BDP-S550

1080p High Definition

Ja

24p True Cinema

Ja

DVD Upscaling auf 1080p

Ja (Precision Cinema HD
Upscaling)

x.v.Colour

Ja

PhotoTV HD

Ja

Video D/A Converter

12 bit/148.5 MHz

Analoge Video-Ausgabe

Komponente,

S-Video, Composite

Dolby TrueHD Bitstream Ausgabe

Ja

DTS-HD Master Audio Bitstream Ausgabe

Ja

Dolby TrueHD Decoding

Ja

DTS-HD Master Audio Decoding

Ja

Audio D/A Converter

192 kHz/24 bit

Analoge Audio Ausgabe

7.1-Kanal

BonusView (Profile 1.1)

Ja

BD-Live (Profile 2.0)

Ja

Local Storage port for BD-Live

Ja, USB 2.0

(USB Flash Memory, 1 GB Speicher inkludiert)

BRAVIA Sync, HDMI CEC (HDMI v 1.3)

Ja

Ethernet Netzwerkanschluss

Ja

Network Firmware Update

Ja

AVCHD

Ja

JPEG

Ja

Laufwerk

Precision Drive HD

Graphisches Benutzerinterface

Ja (Xross Media Bar)

Beleuchtete Fernbedienung

Ja (Blaue LED)

Startzeit im Quick Start Modus

ca. 6 s

Abmessungen (B x H x T mm)

430 × 70 × 220

Gewicht

3.3 kg