INFO: Was ist wichtig beim Kauf von Flachbildschirm/Blu-ray-Player/AV-Receiver? 
Flachbildschirm

Wichtig:

  • Exzellenter Kontrast. Das menschliche Auge reagiert sehr sensibel bezüglich des Kontrastes. Dieser sollte bereits in der Werkseinstellung überzeugend ausfallen. Zur Kontrolle des Kontrastes sollte, wenn der neue Flachbildschirm gekauft wird, eine entsprechende Test-Disc (mit Graustufentestbildern, Schachbrett, Real-Testbildern etc.) mitgenommen werden. Nur ein kontraststarker Screen macht im Alltag Freude! (Ein Flachbildschirm mit wenig Kontrast erzeugt nur ein flaches, flaues und emotionsloses Bild). Und: Nicht den Kontrastangaben des Herstellers trauen! Eine eigene Überprüfung MUSS vor dem Kauf erfolgen!
  • Schwarzwert! Am besten bei wenig externem Lichteinfall testen. Nur Flachbildschirme, die zumindest einen brauchbaren Schwarzwert mitbringen, garantieren ein authentisches, plastisches Bild. 
  • Überzeugende Bildschärfe. Alle Konturen müssen klar erkennbar sein, das Bild darf nicht zu weich gezeichnet wirken. Genauso wenig sollten Überschärfungseffekte (Doppelkonturen/"Heiligenscheine") auftreten. 
  • Gleichmäßige Bildhelligkeit. Der Flachbildschirm sollte gleichmäßig ausgeleuchtet sein (bis in die Ecken) und keine besonders dunklen oder besonders hellen Flecken enthalten.
  • Ausreichend hohe Bildhelligkeit, wenn der Bildschirm deutlichem oder starkem externen Lichteinfall ausgesetzt ist
  • Wenig Panelrauschen (um zu prüfen, ob der ins Auge gefasste Flachbildschirm rauscht oder nicht: Blu-ray oder HD DVD mit exzellenter Bildaufbereitung in einen entsprechenden HD-Player einlegen und dann das Ergebnis betrachten. Wichtig: Video-EQ/Bildverbesserungstechnologien alle auf "off". Nun dürfte eigentlich kaum Rauschen sichtbar sein, wenn das Panel qualitativ überzeugend ist)
  • Full-HD-Auflösung (wenn der Bildschirm primär für das Betrachten nativer HD-Quellen verwendet wird)
  • Der Flachbildschirm sollte 1.080p/24 Hz-Signale entgegen nehmen und mit einer natürlichen Vielfachen von 24 Hz letztendlich auch das Panel ansteuern (gebräuchlich sind z.B. 72 oder 120 Hz)
  • Der Flachbildschirm sollte eingehende Full-HD-Signale 1:1 verarbeiten, d.h. ohne interne Scalierung. Ob dies der Fall ist, lässt sich am besten mit entsprechenden Testbildern herausfinden. WICHTIG: Den richtigen Bildformatmodus einstellen (die Modi, die eine pixelgenaue Verarbeitung garantieren, heißen gern "True Scan" oder ähnlich)
  • Wer einen Zuspieler verwendet, der nur 1.080i oder 1.080p/60 ausgibt, sollte sich nach einem Bildwiedergabegerät mit "Reverse Pulldown" Funktion umschauen
  • Wer häufiger mit mehreren Personen Filme schaut, sollte sich vergewissern, dass der horizontale und der vertikale Betrachtungswinkel groß genug ausfällt und die außen sitzenden Personen noch ein stimmiges visuelles Ergebnis feststellen können
  • Wenn man über einen analogen/digitalen Kabelanschluss verfügt, sollte man vor einem Kauf auf jeden Fall die Güte des eingebauten Tuners überprüfen. Bei vielen Flachbildschirmen sind die Leistungen dieser Bauteile unbefriedigend. 
  • Unbedingt zumindest die Herstellerangaben zum Stromverbrauch vor dem Kauf konsultieren! Gerade manche Full-HD-Geräte mit großen Bildschirmdiagonalen benötigen viel Strom!
  • Wer mehrere digitale HD-Zuspieler audiovisuell mit seinem Flatscreen verbinden möchte, sollte auf ausreichende HDMI-Eingänge (minimal drei) achten.
  • Wer gern Bilder der Digitalkamera über seinen Flatscreen präsentiert, sollte darauf achten, ob ein entsprechender Karteneinschub (am weitesten verbreitet: SD Card/Memory Stick) oder ein USB-Anschluss vorhanden ist. 
  • Bedienbarkeit: Die Fernbedienung des Flachbild-Fernsehers wird in der Regel besonders intensiv genutzt. Daher ist darauf zu achten, dass sie sehr gut in der Hand liegt und die Optionen Quellwahl, Programmwahl, Lautstärke einfach auffindbar sind. 
  • Wer wenig Ahnung von der Materie hat, freut sich über verschiedene Hilfefunktionen und Assistenten, die beim Einstellen elementarer Funktionen behilflich sind (z.B. Philips)
  • Soll der Flachbildschirm mit Hilfe des mitgelieferten Standfußes aufgestellt werden, so sollte man diesen bezüglich seiner Stabilität genau überprüfen. Sollte dies wichtig sein: Prüfen, ob der Standfuß drehbar ist und ob der maximale Drehwinkel den Bedürfnissen vor Ort im eigenen Aufstellungsraum entspricht. 
  • Soll der Flachbildschirm an der Wand befestigt werden: Oft sind die vom Hersteller angebotenen Halterungen viel zu teuer. Lösung: Am besten vor Ort fragen, viele Stahlbauer realisieren eine hochwertigere Halterung zu einem Bruchteil des Preises. 

Weniger wichtig:

  • Wer einen modernen Gerätepark einsetzt, braucht maximal noch zwei Scartbuchsen (diese sollten aber RGB-beschaltet sein) und nicht drei oder gar vier. 
  • Wer einen SAT-Receiver verwendet, muss auf den internen TV-Kabel-Tuner (bei teureren Modellen ist oft ein digitaler und ein analoger Tuner eingebaut) keinen Wert legen
  • Unzählige Bildverbesserer - weniger ist hier mehr. Die eingebauten Bildverbesserer sollten bei analogem/digitalem TV-Bild und bei der Aufbereitung extern eingehender SD-Signale eine sichtbare Leistungssteigerung bezüglich der Bildqualität herbeiführen
Blu-ray-Player

Wichtig:

  • 1.080p/24 Hz-Signalausgabe
  • Bitstream-Ausgabe der neuen HD-Tonformate über HDMI (Spezifikation 1.3 erforderlich)
  • Gutes Bild auch beim Abspielen herkömmlicher DVDs
  • Video-EQ zumindest für die Grundfunktionen Schärfe/Kontrast/Helligkeit/Farbe (leider nicht oft vorhanden)
  • Einlesezeit: Legen Sie vor dem Kauf eine Blu-ray/DVD/CD ein: Liegt die Einlesezeit im tolerablen Rahmen?
  • Wird der Player in der Nähe des Sitzplatzes des Auditoriums aufgestellt, sollte man auf die Laufgeräusche (während des Einlesens/im Spielbetrieb) des Laufwerks und auf einen etwaig permanent/in Zyklen laufenden Lüfters achten
  • Graphical User Interface: Sind die On Screen Menüs verständlich und klar gegliedert?
  • Wer die kommenden interaktiven Blu-ray-Funktionen nutzen möchte, sollte darauf achten, dass diese vom Blu-ray-Player unterstützt werden

Weniger wichtig:

  • Discountpreis. Lieber auf Qualität und sinnvolle Funktionen als auf einen besonders niedrigen Kaufpreis achten.
  • Abspielen exotischer Formate. Dafür gibt es Billigplayer für > 50 EUR, die dies beherrschen
  • Optischer UND koaxialer Ausgang. Wer einen mit HDMI bestückten AV-Receiver nutzt, sollte nur darauf achten, dass der HDMI-Ausgang der Spezifikation 1.3 entspricht. 
  • Wer den Player mittels HDMI anschließt, muss nicht mehr auf besonders hochwertige Audio-D/A-Wandler und auf einen besonders leistungsstarken Video-D/A-Konverter achten, da die audiovisuelle Signalausgabe auf digitalem Weg erfolgt.  
  • Netzwerkfunktionen etc. sind ein schönes Add-On, aber kein "Must-have". 
AV-Receiver/-Verstärker

Wichtig:

  • Wer fürs HD-Zeitalter auch aus akustischer Sicht "fit" sein möchte, sollte auf jeden Fall ein Gerät mit Dolby TrueHD/Dolby Digital Plus sowie DTS-HD Master Audio/DTS-HD High Resolution Audio-Decodern erstehen. 
  • Wer das Gerät für einen größeren Hörraum (ab 30 Quadratmeter) und bei Pegeln deutlich über Zimmerlautstärke nutzt: Preisklasse ab 600 EUR, noch besser ab 1000 EUR ansteuern! Auf einen sauberen inneren Aufbau (großer Trafo, Elkos mit ordentlicher Kapazität, ausreichende Kühlung) achten. Übrigens: Auch im kleinen Hörraum für Hörer, die meist relativ leise hören, sind leistungsstarke Geräte mit hochwertigem Aufbau sehr gut geeignet, weil sie bereits bei geringen Lautstärken einen intensiveren, entspannteren Klangeindruck realisieren.
  • Genügend Ein- und Ausgänge für die Geräteperipherie (besonders achten auf HDMI-Schnittstellen, wer einen größeren HD-Gerätepark sein Eigen nennt, sollte auf mindestens 3 HDMI 1.3-Eingänge achten!)
  • Digitale Ein-/Ausgänge sollten frei zugewiesen werden können
  • Wer noch ältere visuelle Zuspieler oder relativ preisgünstige Bild-Quellgeräte (z.B. LaserDisc-Player, älteren DVD-Player, DVD-Recorder, VHS-Recorder) verwendet, sollte für eine akkurate Signalaufbereitung darauf achten, dass der ins Auge gefasste AV-Receiver oder -Verstärker über einen internen De-Interlacer (und ggfs. auch einen Scaler) verfügt. Oftmals sind die De-Interlacing und Up-Scaling des zum Einsatz kommenden Bildwiedergabegeräts eher durchschnittlich bis schlecht - im Gegenzug sind die De-Interlacing- und Scaling-Funktionen selbst günstigerer AV-Receiver mittlerweile relativ gut. 
  • Wer in seinen Quellgeräten und im Bildwiedergabegerät keinen brauchbaren Video-EQ hat, sollte darauf achten, dass die Videosektion des AV-Receivers/-Verstärkers einen guten Video-Equalizer mitbringt. 
  • Wer analoge Signale wie FBAS oder S-Video in Komponente-analog wandeln möchte, sollte darauf achten, dass der AV-Receiver einen analogen Videosignal-Konverter mitbringt (im digitalen HDMI-Zeitalter nicht mehr selbstverständlich!)
  • Manuelle Lautsprecher-Justagemöglichkeiten: Von Vorteil ist eine getrennte Einstellmöglichkeit für die Übernahmefrequenz von Front/Center/Surround/Surround Back/Subwoofer
  • Wer später leistungsstärkere externe Endstufen anschließen möchte, sollte auf einen 5.1/7.1-Vorverstärkerausgang (Pre-Out) achten.
  • Wer gern Bass- und Höhenregelung für jede Lautsprechergruppe getrennt haben möchte, sollte darauf achten, dass der AV-Receiver oder -Verstärker dieses ermöglicht. Gerade bei preiswerten Modellen gibt es nur Regelungen für Front L/R oder aber für alle Boxen zusammen
  • Für einen problemlosen Anschluss von Lautsprecherkabel mit größerem/großem Querschnitt bzw. von Bananensteckern ist es wichtig, dass die Lautsprecher-Anschlussterminals auf der Rückseite des Geräts entsprechend groß, hochwertig und leichtgängig sind. 
  • Wer unbedingt seinen iPod oder seinen portablen Media-Spieler eines anderen Herstellers in seine AV-Anlage einbinden möchte, sollte darauf achten, dass der Hersteller des AV-Receivers/Verstärkers ein optionales iPod-Dock im Programm führt bzw. dass das Gerät über eine USB-Schnittstelle verfügt. Nur bei der Einbindung des iPods ist eine Steuerung der Funktionen über die Fernbedienung des AV-Receivers/Verstärkers möglich. Ist keine USB-Schnittstelle oder kein Dock vorhanden, aber ein Front AV-Eingang, so kann der Mediaplayer oder iPod über ein 3,5 mm Miniklinke auf 2-Kanal-Stereo-Cinch-Kabel angeschlossen werden. 
  • Wer nicht über eine voll programmierbare Systemfernbedienung (z.B. von Logitech oder Philips) verfügt, sollte darauf achten, dass die mitgelieferte Fernbedienung gut in der Hand liegt und vorprogrammiert oder noch besser lernfähig ist, damit später mit einer Fernbedienung zumindest ein Großteil der Geräte gesteuert werden kann
  • Die On Screen Menüs (sofern vorhanden) sollten gut ablesbar und logisch aufgebaut sein
  • Das Gerätedisplay sollte problemlos ablesbar sein und einen ansprechenden Kontrast bieten

Weniger wichtig

  • Auch wenn mittlerweile nahezu jeder AV-Receiver über ein automatisches Lautsprecher-Einmesssystem inklusive Equalizing verfügt: Oftmals sind solche Systeme nicht wirklich brauchbar, sondern erzeugen einen emotionslosen und flachen Sound, da der eingebaute EQ zu wenig leistungsfähig ist und keine wirkliche Anpassung auf räumliche Bedingungen und das angeschlossene Lautsprechersystem vornimmt  - es wird nur der Frequenzgang "glattgebügelt" und besondere Fähigkeiten der Boxen (druckvoller Bass, filigrane Hochtonwiedergabe) kommen nicht zum Tragen. Selbst beim Einstellen der Basiswerte (Lautsprecher-Größe, Lautsprecher-Entfernung vom Hörplatz, Pegelangleich) werden mitunter Fehler gemacht, so dass die finale Kontrolle vor Inbetriebnahme definitiv erfolgen sollte. 
  • Anzahl der FBAS/S-Video-Eingänge: Nur, wer noch viele alte Zuspieler (VHS-Recorder, LaserDisc-Player, DVD-Recorder ohne Komponenten- oder HDMI-Ausgang) einsetzt, braucht noch viele FBAS/S-Video-Eingänge.
  • Übermäßig viele Multiroom-Optionen. In den USA bereits sehr oft eingesetzt, fristet Mulitroom mit bis zu vier Hörzonen hierzulande ein Schattendasein. Hand aufs Herz: Wer nutzt wirklich vier Hörzonen und beschallt diese mit einem AV-Receiver? Multiroom mit 2 Hörzonen (z.B. Haupt-Hörraum und direkt angrenzendes Nebenzimmer) macht hingegen durchaus Sinn, da dann auch der Verkabelungsaufwand recht gering ausfällt
  • Netzwerk-Funktionen (LAN oder WLAN-Einbindung) sowie Internet Radio. Ein nettes Add-On-Feature, das aber nicht zu den wichtigsten Funktionen eines guten AV-Receivers oder -Verstärkers zählt. Außerdem: Nicht selten überfordert die entsprechende Einbindung weniger erfahrene Anwender.
  • Pure Direct/Direct-Wiedergabemodi: Akustisch bringen diese Betriebsarten im Vergleich zu normalem Stereo bzw. Multichannel wenig bis gar nichts. Eigentlich sollte in diesen Modi der kürzeste Signalweg im Sinne einer möglichst reinen, klaren Wiedergabe verwendet werden. Fakt ist aber, dass sich der Sound kaum wahrnehmbar verbessert. 
  • Billige Bassanhebungen ("Super Bass" etc.). Diese bringen nur Rauschen und Schwammigkeit ins Klangbild und sorgen für Übersteuerungseffekte. 

Text: Carsten Rampacher
31. März 2008