TEST: Toshiba 42C3000P (2/2)
Testequipment
Bild

Der 42C3000P gefällt mit seiner sauberen Bildsignalverarbeitung

Der Toshiba 42C3000P erfreut insgesamt mit einer sehr hohen Bildqualität, welche besonders bei der Zuspielung von nativem HD-Material offensichtlich wird. Nehmen wir als Beispiel "Casino Royale" auf Blu-ray: Hier bietet der Toshiba Flachbildschirm eine hoch liegende Bildschärfe, so wirkt das Bild in der Startszene auf Madagaskar sehr realistisch, ohne dass störende Überschärfungseffekte wie Doppelkonturen oder Ähnliches auftreten. Diagonale Linien, dies wird in der Sequenz, als 007 den Bombenleger quer über die Großbaustelle jagt, stellt der 42C3000P sehr gut und praktisch ohne Treppenstufen dar. Auch dann, wenn man dem Flachbildschirm ein 1.080i-Signal zuführt und somit das bordinterne Faroudja De-Interlacingmodul für die Vollbildwandlung zuständig ist, kann die Wiedergabe diagonaler Linien praktisch restlos überzeugen - ein Beweis für die tadellose interne Signalverarbeitung. Diese zeigt sich auch in Form der natürlichen Farbdarstellung - die Farbgebung wirkt nie übersättigt oder zu blass, sondern geht stets einen gefälligen, realistischen Mittelweg. Zudem wies das Panel unseres Testgerätes praktisch keinen sichtbaren Farbstich auf (sehr selten, meist ist z.B. ein leichter Grün- oder Violettstich zu erkennen). 

Eine sehr unnatürliche, synthetisch wirkende Farbgebung ist zwar in der heutigen Zeit kaum noch bei Marken-LCDs zu finden, so klar und sauber wie die Toshiba LCD-Flotte stellen aber noch längst nicht alle LCD-Fernseher dar. Führend bezüglich einer herausragenden Farbwiedergabe im Sinne von Studio-Qualität sind momentan Samsung-LCDs, an deren Entwicklung (Präzision bei der Darstellung der verschiedenen Farbräume, "filmgerechte" Farbwiedergabe etc.) der renommierte US-Bildexperte und Sachbuchautor/Test-DVD-Publisher Joe Kane beteiligt ist. Sehr gut ist, dass der 42C3000P auch 1.080p/24-Signale entgegen nimmt und weiterverarbeitet. Aus Gründen der internen Signalverarbeitung ist aber selbst bei diesem Bildsignal ein leichtes Bildruckeln festzustellen - nicht gravierend, vom Experten aber wahrzunehmen (Casino Royale, Wasserflugzeug landet auf den Bahamas). 1.080p/60-Bildsignale werden ebenfalls verarbeitet, hier allerdings ist das Ruckeln bei langsamen Bewegungen und Kameraschwenks systembedingt (lesen Sie hierzu unser 1.080p-Special). 

Bei Filmen mit sehr anspruchsvoller Ausgestaltung dunkler Szenen gerät der 42C3000P an seine Grenzen, was die Darstellung von Einzelheiten anbetrifft, die sich in sehr dunklen Bildteilen befinden. Als Beispiel möchten wir hier die Blu-ray von "Königreich der Himmel" anführen. Noch deutlicher als beim kleineren Modell 32C3000P sumpft das Bild ab, Details werden nicht mehr erkannt und dargestellt. Überhaupt bleiben die Themen Schwarzwert und Kontrast in dunklen Bildteilen weiterhin im Fokus, wenn es um Verbesserungsvorschläge geht: Der größere 42C3000P bietet im direkten Vergleich einen schlechteren Schwarzwert als das 32 Zoll-Modell 32C3000P - natürlich kann man den Schwarzwert nicht als wirklich "schlecht" bezeichnen, aber eine bessere Zensur als voll befriedigend kann man den Fähigkeiten des 42C3000P in dieser Teilwertung nicht verpassen.  

Was ein moderner LCD in solchen Szenen kann, beweist der exzellente Panasonic TX-32LX70F, der allerdings auch als 32 Zoll-Modell fast so viel kostet wie der größere 42C3000P - und: Geht es um die Bildschärfe, liefert der Toshiba auch gegen starke Konkurrenz eine hervorragende Leistung ab, diese Feststellung gilt auch für die Detailwiedergabe: Bei der HD DVD von "King Kong" zeigt das HD ready Gerät jede Menge Details (Anfang des Films, Tiere im Zoo, Straßenzüge, im weiteren Verlauf: Gesichter der Protagonisten). Im direkten Vergleich beweisen nur talentierte Full HD-LCDs wie der Xoro HTL3742w, dass sich doch noch mehr kleine, subtile Einzelheiten auf dieser erstklassigen HD DVD befinden. Bei der HD DVD von "Apollo 13" erzielt der Toshiba im Übrigen bessere Resultate als bei "Königreich der Himmel", obwohl auch "Apollo 13" viele dunkle Sequenzen bereit hält. Sehr schön arbeitet der LCD-TV das Innenleben des havarierten Raumschiffes heraus. 

Bei "Alien vs. Predator" (Blu-ray) schlägt sich der Toshiba wacker und punktet bei 1.080i-Zuspielung erneut mit seinem sauberen, scharfen De-Interlacing - nur fällt gerade bei diesem Film auf, dass der TV ein typisches LCD-Problem noch nicht ganz beiseite gelegt hat: Ein schwacher, milchiger Schleier ist selbst dann über dem Bild, wenn man exakt davor sitzt. Es nimmt erfreulicherweise aber auch dann nicht wirklich zu, wenn der Betrachtungswinkel ungünstiger wird, hier bietet der 42C3000P auch für mehrere Zuschauer eine gute Bildqualität ohne große Einbußen. Diesen Schleier haben nahezu alle LCD-TVs in schwächerem oder stärkerem Ausmaß - betrachtet man hier zum Vergleich einen Pioneer PDP-5080XA, so fehlt bei diesem Top-Plasma dieser Schleier völlig, was eine nochmals deutlich höhere Dynamik, Authentizität und Klarheit ins Bild bringt. Die Farbwiedergabe, wie beschrieben beim 42C3000P schon sehr gut, gewinnt durch die eben geschilderte sehr direkte Wedergabe des PDP-5080XA weiter sichtbar an Kontur. Hier merkt man, dass das teure HD ready-Plasma (3.599 EUR 50 Zoll, 2.399 EUR 42 Zoll/PDP-4280XA, beides UVPs) doch noch eine andere visuelle Dimension ermöglicht - trotz praktisch gleicher Auflösung des Panels (Toshiba: 1.366 x 768 Pixel, Pioneer: 1.365 x 768 Pixel). 

Das Auflösungs-Plus des 42C3000P ist im Übrigen sein Trumpf nicht nur gegen den Pioneer PDP-4280XA, sondern auch gegen den für rund 1.200 EUR (Marktpreis) zu habenden, extrem guten Panasonic Viera TH-42PV71F. Dieser erzielt zwar nicht die identische visuelle Klarheit, Authentizität und Brillanz wie der PDP-4280XA, kostet aber auch nur einen Bruchteil von ihm. Die sehr gefällige, saubere und Kino-gemäße Wiedergabe des TH-42PV71F ist in Anbetracht des Marktpreises ebenso hervorzuheben wie das Fehlen eines LCD-typischen Schleiers. Beim Thema De-Interlacing schlägt sich der TH-42PV71F ebenfalls sehr gut, hier hat Panasonic stark aufgeholt. Bei manchen schnellen Bewegungen aber wirkt der Faroudja-Deinterlacer im 42C3000P noch treffsicherer und stellt ohne jede Neigung zum Ruckeln dar. Was beim Toshiba noch erfreut: Es ist nur wenig Panelrauschen und auch nur wenig Farbrauschen zu beobachten. 

Hier wird ein farblich sehr gut darstellender Samsung LCD-TV LE-40R81B geschlagen, wer genau hinschaut, entdeckt etwas mehr Rauschen beim Samsung - und einen absolut nicht begeisternden analogen TV-Tuner. Im direkten Vergleich wirkt der analoge Kabeltuner im Toshiba empfangsstärker, bietet das schärfere Bild und die bessere Bewegungsdarstellung. Nicht begeistert hat uns der Overscan des 42C3000P - hier fehlen an allen Seiten ca. 2,5 bis 3 %. Dass die meisten anderen Konkurrenten hier auch nicht besser sind, ist kein wirklich schlagkräftiges Argument. Ein solches stellt dafür der Video-EQ des 42C3000P dar. Die einzelnen Regler lassen sich recht feinfühlig bedienen und ermöglichen so ein effektives Feintuning. Gut: Man kann die Intensität des Restlichtes vom Panel manuell ebenso regulieren wie die Bildhelligkeit. Der Schärferegler erzielt eine sinnvolle, weil keine Doppelkonturen erzeugende Nachschärfung (bei verantwortungsvollem Gebrauch). Die eingebauten Rauschreduzierungen fangen kleinere Rauschmuster effektiv ab, bei der MPEG-Rauschreduzierung genügt die Stufe "niedrig".. Hier braucht man keine höhere Stufe, nur bei sehr schlechten Quellen (stark verrauschte Fernsehsender oder DVDs mit üblem Quelltransfer von 70er/80er Jahre B-Produktionen). 

Wenn man SD-Quellen wie TV-Sender oder DVDs vom Toshiba de-interlacen und auf die native Panelauflösung hochrechnen lässt, fällt auf, dass der interne Scaler seiner Aufgabe gut nachkommt. Elite-Leistungen wie bei einem Denon DVD-3930 darf man allerdings nicht erwarten. Der Denon rangiert als Premium Universal-DVD-Player aber auch in einer anderen Leistungsliga als der 42C3000P. Wer trotzdem am Toshiba Flatscreen einen derartig hochwertigen Zuspieler anschließt, sollte diesem auch die Skalierung herkömmlicher DVDs überlassen. Wer hingegen einen DVD-Spieler mit Scalingeinheit verwendet, der eher bürgerlichen Preisklassen entstammt, sollte vergleichen, welche Komponente, DVD-Player oder LCD-TV, bei der Darstellung von DVDs besser skaliert - nicht selten wird das Votum pro 42C3000P ausfallen. Somit kann bilanzierend festgehalten werden, dass man für die Preisklasse auch mit dem internen Scaler voll und ganz zufrieden sein kann. Gesamtnote Bild für den Toshiba 42C3000P in Relation zum Kaufpreis: Ausgezeichnet. 

Das Bild-Basismenü mit Aktivierungsmöglichkeit für die Active Backlight Control

Der 1. Teil des wirksamen und fein dosierbaren Video-EQs

Und hier der 2. Teil

Wirkungsvoller Bildschärferegler

Für versierte Anwender - überragend für diese Preisliga - steht bereits ein umfangreiches und wirksames Farbmanagement zur Verfügung, individuell können Farbton, Sättigung und Helligkeit justiert werden

Klang

Umfangreiche Justage-Optionen finden sich auch im Tonmenü

Der 2. Teil des Ton-Menüs

Die verschiedenen Optionen des SRS WOW-Klangverbesserungssystems

Akustisch liefert der 42C3000P eine prima Leistung ab. Das eingebaute Onkyo Slim Speaker System gefällt mit einer überraschend lebendigen und keinesfalls störend-lethargischen Wiedergabe. So lässt sich sogar Musik anhören - was bei vielen anderen LCD-TVs unerträglich ist. Natürlich kann man keine Güte erwarten, die eine auch bescheidene Stereo- oder Surroundanlage offeriert, aber für einen Flachbildschirm ist das Gebotene zweifelsohne als beachtlich zu bezeichnen. Stimmen sind immer gut verständlich und werden, auch bei leicht gehobenem Pegel, klar und ohne Verzerrungen präsentiert. 

Das eingebaute Lautsprechersystem ermöglicht eine erstaunlich gepflegte Akustik 

Mittels der verschiedenen SRS WOW-Optionen lassen sich sogar Anflüge von Räumlichkeit erzielen. Wenn man mittels des Subwoofer-Ververstärkerausgangs (sehr gut, dass Toshiba schon bei diesem preiswerten Modell einen solchen mitliefert) einen kleineren aktiven Subwoofer anschließt, kann man auch im Bassbereich gute Ergebnisse erzielen - verständlicherweise ermöglicht das kompakte eingebaute Lautsprechersystem keine tieffrequenten Höhenflüge. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut - sehr gut. 

Fazit

Für unter 1.000 EUR bietet der 42C3000P bereits ein ausgezeichnetes Bild

Der Toshiba 42C3000P bietet für vergleichsweise wenig Geld eine sehr ansprechende Bildwiedergabe. Wer natives HD-Material von einem HD DVD- oder Blu-ray-Player zuspielt, kann sich darüber freuen, was das HD ready-Gerät an Bildgüte aus dem Quellmaterial herausholt: Das Bild wirkt klar, scharf und detailreich. Zum hervorragenden Eindruck passt auch die natürliche, LCD-untypisch lebendige Farbwiedergabe. Unser Test-Panel wies auch praktisch keinen ernstzunehmenden Farbstich auf, sondern stellte neutral dar. Der für diese Preisliga ungewöhnlich gute und praxisgerechte Video-Equalizer ist ein weiterer Pluspunkt des 42C3000P. Sogar ein selektives Farbmanagement ist integriert. Akustisch erzielt das eingebaute SlimSpeaker-System, das von Onkyo entwickelt wurde, gute Ergebnisse und gefällt mit dem munteren Klang. Die Verarbeitungsqualität des 42C3000P ist ebenfalls prima, so dass eigentlich nur das leichte Ruckeln von der internen Bildsignalverarbeitung im 1.080p/24-Betrieb sowie der nicht allzu dunkle Schwarzwert als Kritikpunkte übrig bleiben. Der eingebaute analoge TV-Tuner kann, insbesondere bei empfangsstarken Sendern, mit einer ordentlichen Qualität aufwarten. Bilanz: Ein ausgewogener 42 Zoll-LCD, mit dessen Kauf man nicht viel falsch machen kann. 

Mit hoher Bildqualität und praxisgerechter, hochwertiger Ausstattung sichert sich der Toshiba 42C3000P ein eindrucksvolles Testergebnis

LCD-TVs untere Mittelklasse
Preis-/Leistungsverhältnis
Test 19. September 2007

+ Sehr scharfes, klares und differenziertes Bild bei Zuspielung besonders von nativem HD-Material
+ Neutrale, ausgewogene Farbwiedergabe
+ Homogene Bildhelligkeits-Verteilung
+ Guter Video-EQ und aufwändiges Farbmanagement
+ HDMI 1.3-Terminals
+ 1.080p/24-geeignet
+ Ordentlicher analoger TV-Tuner
+ Sehr günstiger Marktpreis

- Schwarzwert zu verbessern
- Minimales Ruckeln auch bei 1.080p/24


Test: Carsten Rampacher
19. September 2007

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