TEST: Runco 32-Zoll Highend-LCD CR-32HD
09.10.2007 (cr)
Einführung
Basisdaten:
- Native Auflösung: 1366 x 768 (HD ready)
- Sichtbare Bilddiagonale: 81 cm (32")
- Kontrastverhältnis: 1000:1
- HD-Eingänge: 1 x DVI (mit HDCP), 2 x Komponente
- VirtualWide® Modus wandelt Bilder mit dem Bildseitenverhältnis 4:3 in das 16:9 Format um - ohne Einbußen bei der Bildqualität
- ISF-Kalibrierung mit 2 Betriebsarten (Day und Night)
- Bautiefe: 114 mm
- Kabeltuner mit 185 Kanälen (NTSC, kein PAL)
- PiP
- In Haussteuerungssystem (z.B. AMX und Crestron) zu integrieren
- 10W x 2 mitgelieferte 2-Wege Stereolautsprecher für die Befestigung links und rechts am Gehäuse
- Farbe: Schwarz mit Chromelementen
- Preis: 3.895 EUR
Sehr selbstbewusst verwendet die US-amerikanische Display- und Beamer-Edelschmiede Runco den Slogan "The World's finest Home Theatre Products" - bereits hier wird die Zielsetzung deutlich, nicht irgendwelche Projektoren und irgendwelche Flachbildschirme anzubieten, sondern das Leadership bezüglich moderner und hochwertiger visueller Technologien übernehmen zu wollen. Natürlich schlägt sich dieser Anspruch auch in der Preisgestaltung nieder. Nicht mehr und nicht weniger als die anspruchsvollsten Kunden möchte Runco mit seinen Produkten erreichen - wer also diese Produkte mit Offerten vom Elektroniksupermarkt vergleicht, sollte erst gar nicht weiter lesen, wer hingegen wissen möchte, was an visuellem High-End die Amerikaner bereits in einem 32 Zoll HD-ready-LCD-Display verbauen können, schaut sich unseren nun folgenden Bericht am besten sofort an. Mit einer Preisempfehlung von 3.895 EUR ruft der deutsche Vertrieb IMAGE GmbH eine stattliche Summe für das Gerät auf - dafür jedoch bekommt der Kunde eine interne Bildsignalverarbeitung auf professionellem Niveau geboten. Besonders Scaling- und De-Interlacing-Eigenschaften sollen höchsten Ansprüchen genügen. Was der Edel-Flachbildschirm tatsächlich kann, klärt unser Praxistest.
Verarbeitung
Eine hervorragende Materialqualität und eine sensible Detailverarbeitung prägen das Erscheinungsbild des CR-32HD
Überall beherrschen präzise Spaltmaße und hoher Materialeinsatz das Bild
Vorteil des CR-32HD ist auch die geringe Bautiefe von 11,4 cm
Auch die Gehäuserückseite ist sehr hochwertig gemacht, inklusive fester Verschraubung
Anschlusskabel für die mitgelieferten Lautsprecher, die sich links und rechts am Gehäuse befestigten lassen
Tragegriffe hinten am Gerät
Die Fernbedienung hinterlässt einen sehr nüchternen und wenig hochwertigen Eindruck
Bezüglich der Verarbeitung des Hauptgerätes kann man nur lobende Worte finden. Aufgrund des sehr hohen Einstandspreises stellt der potentielle Kunde natürlich sehr hohe Ansprüche, die aber auch in der Praxis befriedigt werden. Der massive Metallrahmen ist von vorzüglicher Material- und Fertigungsqualität. Alle Passungen sind sehr akkurat, zudem ist das gesamte Gerät sehr üppig verschraubt. Schiefe Steckverbindungen oder Ähnliches sucht man hier vergeblich. Der CR-32HD hat einen anderen Standfuß als die "normalen" handelsüblichen LCD-TVs der 32 Zoll-Liga. Zwei breite einzelne Füße unter dem Gehäuse, natürlich ebenfalls komplett aus Metall, geben sicheren Halt. Allerdings benötigt der Runco aufgrund dieser Konstruktion auch einen breiteren Tisch, auf dem er stehen kann. Das etwas versteckt untergebrachte Anschlussfeld ist ebenfalls sehr gut verarbeitet. Alle Stecker rasten sicher und zuverlässig ein. Runco verbaut kein integriertes Lautsprechersystem in den CR-32HD, sondern liefert zwei links und rechts zu befestigende Boxen mit, die ebenfalls ausgezeichnet verarbeitet sind. Entfernt man einige Schrauben links und rechts aus dem Gehäuse, kann man die Lautsprecher einhängen. Anschließend wird wieder alles fest verschraubt, so dass auch bei versehentlicher Berührung keine der beiden Boxen die Talfahrt in Richtung Fußboden antreten wird. Für die Lautsprecherkabel gibt es sogar im Gehäuse verlegte Kabel. Kein Ruhmesblatt stellt die mitgelieferte Fernbedienung dar, sie wirkt sehr einfach und nüchtern. Gesamtnote Verarbeitung in Relation zum Kaufpreis: Ausgezeichnet - hervorragend.
Bedienung
Die Übersetzung der schlicht gehaltenen On Screen Menüs vom Englischen ins Deutsche ist im Großen und Ganzen passabel
Das Menü nimmt nur einen kleinen Teil des Bildschirms ein
Die Fernbedienung liegt griffgünstig in der Hand
Übersichtliche Bedienelemente, für beide ISF-Betriebsarten gibt es eine eigene Taste (Day und Night)
Zu bedienen ist der CR-32HD ausgesprochen einfach - die Fernbedienung liegt sehr gut in der Hand, die Navigationseinheit ist problemlos zu erreichen. Für beide ISF-Betriebsarten (Tag und Nacht) gibt es eine Direktzugriffstaste auf dem IR-Controller. Auch die Eingänge sind einzeln anwählbar (alternativ können sie ebenfalls über das Menü, Unterpunkt "Quelle", angesteuert werden). Die On Screen Menüs sind sehr schlicht, aber übersichtlich gestaltet. Kritik gibt es dafür, dass sie insgesamt größer ausfallen könnten. Sie nutzen lediglich einen kleinen Teil des Bildschirms. Runco ist eine verhältnismäßig kleine Firma - die Übersetzung der OSD-Menüs ins Deutsche ist aber trotzdem ordentlich, zu bemängeln ist, dass einige Begriffe (z.B. Splash Duration) gar nicht aus dem Englischen übersetzt wurden. Gesamtnote Bedienung: Ausgezeichnet
Anschlüsse
Der Runco hat einen NTSC-Tuner - nicht nur wegen dem anderen Anschlussstecker hierzulande nicht zu gebrauchen. Des Weiteren finden sich zwei FBAS-Videoeingänge (die der Runco-Besitzer wohl eher nicht benötigen wird) inklusive Stereo-Cincheingang. Des Weiteren gibt es sogar einen Monitor-Ausgang (FBAS/Stereo-Cinch)
Zwei Komponenteneingänge, einen PC-RGB-Eingang und einen DVI-Eingänge kann der CR-32HD noch aufbieten - im HDMI-Zeitalter zu wenig
Seitlicher Videoeingang mit FBAS- und S-Video-Beschaltung
Die Anschlussbestückung des CR-32HD kann sich keine meisterlichen Zensuren sichern. An digitalen Videoeingängen steht lediglich ein (wenigstens mit HDCP ausgestatteter und für Signale bis zu 1.080p/60 geeigneter) DVI-Eingang zur Verfügung. Des Weiteren finden sich zwei analogen Komponenteneingänge, zweimal FBAS und insgesamt drei Stereo-Cincheingänge. Ein Monitorausgang (FBAS/Stereo-Cinch) und ein weiterer seitlicher Videoeingang vervollständigt die nicht mehr ganz zeitgemäße Ausstattung. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Befriedigend.
Bild
Der Runco CR-32HD versteht über seinen DVI-Eingang (HDMI --> DVI-Adapter oder entsprechendes Kabel erforderlich) Signalarten von 480i bis 1.080p/60. 1.080p/24 wird nicht unterstützt.
Der CR-32HD verfügt über einen sehr umfangreichen bordinternen Video-EQ, entscheidende Teile, die über das normal Gebotene hinausgehen, sind aber erst nach Eingabe des Passworts für die ISF-Kalibrierung (Passwort für dieses Gerät: 726) verfügbar.
Dieses Bildmenü ist ohne die Passworteingabe, die für das Aufrufen der ISF-Kalibrierungsparameter notwendig ist, verfügbar
Einstellbare Farbtemperatur. Um unter "eigene Einstellung" selbst kalibrierte Werte zu erstellen, muss man zunächst ins ISF-Menü, um dort unter dem Submenü "Weißabgleich" ein individuelles Setting zu erstellen
Aus drei Ziffern bestehendes Passwort für die ISF-Kalibrierung. Hier ist es möglich, Modi für die optimale Bildwiedergabe bei Tag und bei Nacht zu erstellen. Eigentlich ist das ISF-Menü als zusätzliche Hilfe für Bild-Servicetechniker gedacht, die beim Kunden für eine perfekt an die räumlichen Verhältnisse angepasste Bildqualität sorgen
Das ISF-Menü bietet erweiterte Bildeinstellmöglichkeiten. Unter anderem auch eine in drei Stufen schaltbare Gammakorrektur
Einstellbarer Weißabgleich im ISF-Kalibrierungsmenü. Die hier getroffenen Einstellungen werden im Menü "Farbtemperatur" unter dem Unterpunkt "eigene Einstellungen" abgelegt. "Splash Duration" ist für die Anzeigedauer des Picture-in-Picture-Modus
Auch die wirkungsvoll arbeitende Digital Noise Reduction (DNR) findet sich im erweiterten ISF-Menü
Einstellbare Baudrate. Im Gegensatz zur Bitrate, die die Menge übertragener Daten in Bit pro Sekunde angibt, gibt die Baudrate die Anzahl der Zustandsänderungen des Trägersignals pro Zeiteinheit an. Dieser Menüpunkt ist für das Aufspielen von Firmware-Updates von Bedeutung. Auch für externes Haussteuerungssystem (z.B. AMX oder Crestron) ist die Einstellung der Baudrate von Nöten. Übrigens: Die Funktion "Blau aktivieren" wirkt wie ein für die genaue Farbeinstellung vorteilhafter Blaufilter
Natürlich stellten wir die teure interne Signalverarbeitungselektronik des Runco vor harte Proben. Wir schlossen einen unserer Toshiba HD-E1 über Komponente an und gaben das Bild in 576/480i/60 und in 1.080i/60 aus - in jedem Fall hatte der interne Scaler und, bei bewegten Bildern, auch der interne De-Interlacer eine Menge zu tun.
Wir legten unsere Burosch Display Tuning HD-DVD mit 12 Full HD-Testbildern ein - allerdings musste der HD-ready-Flachbildschirm von Runco grundsätzlich Skalierungsarbeit leisten: Entweder ein Herunterrechnen der 1.920 x 1.080er-Signale auf die native Panelauflösung von 1.366 x 768 Pixeln oder ein Hochrechnen - bei entsprechender Konfiguration des Komponentenausgangs des HD-E1 - von 480i auf 1.366 x 768 Pixel. De-Interlacingarbeit musste der CR-32HD grundsätzlich leisten - wir haben nur Interlaced-Signale zugeführt. Zudem ist der HD-E1 nicht in der Lage, 1.080p, ganz gleich, ob in 50, 60 oder 24 Hz, auszugeben.
- Sehr gut meistert der Runco das Graustufen-Testbild - er holt bei akkurater Einstellung alle 16 Streifen und einen Großteil der kleinen, leicht kontrastierenden kleinen Quadrate innerhalb der Streifen ans Tageslicht. Auch wenn diese Leistung höchst erfreulich ist, rechtfertigt der Runco hier seinen enormen Einstandspreis noch nicht.
- Bei den sogenannten "Line Squares" erzielt der Runco enorme Ergebnisse: Bereits bei Zuspielung eines 480i (!)-Signals wird eine sehr hohe Bildschärfe im Verbund mit einer hohen Bildreinheit erzielt. Der oft matschige, unvollkommen wirkende Bildeindruck ist hier nicht festzustellen. Skaliert der CR-32HD dann ein 1.080i-Signal auf die native Panelauflösung herunter, ist die Bildqualität nochmals höher: Das Bild ist enorm scharf, klar und detailliert.
- Beim Scaling-Testbild brilliert der Runco und zeigt deutlich, wieso er eine besondere Position hinsichtlich der Qualität der internen Bildsignalverarbeitung einnimmt. Der Anwender sieht ausschließlich die exakt diagonal verlaufenden Linien, die rauschfrei und klar dargestellt werden - erstklassig. Zum Vergleich herangezogene 32 Zoll-TVs aus der "Großserie" haben sichtbare Bildunreinheiten und Rauschmuster produziert. Überragend beim Runco: Ganz gleich, ob (je nach eingehender Signalart) ein 576i-Bild hochskaliert oder ein 1.080i-Bild herunterskaliert werden musste, das Ergebnis war immer auf dem identischen hohen Level.
- Eine erneute Spitzenleistung konnte der Runco beim MGA (Magenta-Grün-Auflösung, Luminanz/Chrominanz-Auflösung)-Testsignals erzielen: Mittels dieses Testsignals kann der Anwender den Frequenzgang von Helligkeit (Luminanz) und Farbe (Chrominanz) sowie die entsprechende Abhängigkeit zueinander überprüfen. Physikalisch bedingt, weist die Luminanz stets die doppelte Frequenz von der Chrominanz auf. Dieses Verhältnis wird in diesem Testbild verdeutlicht. Nun kommen wir jedoch zum eigentlichen Kern dieses Testbildes: Bei exakter Wiedergabe werden bei 37,1373 MHz Luminanz (im Bildschirm oben rechts, das ist die theoretisch maximale Auflösung) genau 1 Pixel weiß und ein 1 Pixel schwarz dargestellt . Es dürfen keinerlei Farbstiche an diesem Punkt enthalten sein - nur reines Schwarz und Weiß sollten im Idealfall zu sehen sein. Weder Artefakte noch Rauschmuster im Luminanz- bzw. Chrominanzbereich dürfen den Gesamteindruck negativ beeinflussen - und genau hier trumpft der CR-32HD auf: Eine absolut reine, verfärbungs- und rauschfreie Darstellung definiert ganz klar einen für praktisch alle anderen uns bekannten 32 Zoll-LCDs unerreichbaren Maßstab. Wer also auch bei einem vergleichsweise kleinen 32 Zoll-Bildschirm auf allerhöchste Signalverarbeitungsqualität Wert legt, hat hier seinen Favoriten gefunden.
- Stars: Das Testbild ist über die gesamte Bildfläche symmetrisch aufgebaut und dient zur Einstellung der Bildschärfe und zur Beurteilung der Gleichmäßigkeit der Farbdarstellung. Mittels der Rasterung lässt sich präzise ausmachen, wann die Bildschärfe, sichtbar an Doppelkonturen ("Heiligenschein"), zu hoch eingestellt ist (übersteuert), bzw. wann zu wenig Bildschärfe vorhanden ist (Linien wirken nicht exakt gezeichnet, Bild ist zu weich). Die Gleichmäßigkeit der Farbdarstellung zeigt sich in der Ausprägung der farbigen Sterne. Im Idealfall sollten der rote, der grüne und der blaue Stern in identischer Intensität wahrgenommen werden. Hier schwächelt der Runco minimal und weist eine zu geringe Blau-Intensität auf. Ansonsten ist alles nahezu optimal, das Bild ist klar und scharf, und es kommt trotzdem nicht zu Doppelkonturen.
- Pixel Cropping: Dieses Testbild soll mögliche Overscan-Probleme offen darlegen. Zusätzlich ist es mittels des im Testbild eingebauten Scaling Testsignals möglich, a) zu überprüfen, ob skaliert wird und b), wie gut. An den vier weißen Pixel Cropping Keilen kann der Anwender kontrollieren, ob das Bild möglichst komplett dargestellt und nicht an einer oder mehreren Seiten beschnitten wird. Durch die Zahlenstruktur ist es problemlos möglich, zu überprüfen, ob unterschiedlich stark abgeschnitten wird und somit deutlicher Overscan festzustellen ist. Durch die beim CR-32HD vorhandenen Einstellmöglichkeiten für den Overscan ist es ohne Schwierigkeiten möglich, durch den Zuspieler bedingte Overscan-Probleme auszugleichen und ein perfektes Bild ohne feststellbaren Overscan zu erzielen. Der Runco merkt sich dabei für jede Signalart die eingestellten Werte. Den diesem Testbild enthaltene Scaling-Check managt der CR-32HD ohne jedes Problem und erzielt ein perfektes Ergebnis.
- Colour Bars: Mit diesem Testbild kann zweierlei überprüft werden: Zum einen muss die Trennlinie zwischen den benachbarten Farben absolut exakt verlaufen (sehr kritisch: Farbverlauf Grün/Magenta, sieht auch Colour Sweep), zum anderen müssen alle Farben rein und satt dargestellt werden, mit einer 100-prozentigen Intensität. Der Runco stellt Farben sehr neutral dar (bis auf eine ganz leichte Blau-Unterbetonung) und liefert zudem insgesamt ausgesprochen saubere Farbübergänge. Erneut eine Klasseleistung.
- Faces: Dieses Testbild ist besonders praxisgerecht, denn die Natürlichkeit der Wiedergabe von Hauttönen steht hier im Zentrum. Zwei junge Damen mit unterschiedlichem Teint schaffen besonders schwierige Bedingungen für den Flachbildschirm - denn in den hellen und dunklen Bildbereichen, bei hellerer und dunklerer Hautfärbung, muss das identische Differenzierungsvermögen gegeben sein. Der CR-32HD ermöglicht ein realistisches, klares Bild, die Hautschattierungen gehen fließend ineinander über, so dass ein authentischer Bildeindruck geboten wird.
- Moving Ramp: Im Idealfall soll bei diesem bewegten Testbild eine absolut gleichmäßige, d.h. lineare eines Weiß-nach-Schwarz-Verlaufs sichtbar sein. (von 0 % Schwarz bis 100 % Weiß). Durch die diagonale Referenzsignaldarstellung wird dem Gerät untersagt, das Bild aus dem Zwischenspeicher aufzubauen, d.h., jede Zeile muss immer wieder neu aufgebaut werden. Daher wird dieses Testsignal zu einem absoluten "Stresstest" für Displays und deren vorgeschalteter Signalverarbeitung. Je weniger Treppen/verrauschte Farbflächen im bewegten Verlauf sichtbar werden, umso besser ist die komplette geräteinterne Signalverarbeitung. Ein Zahlenwert läuft für eine exakte Analyse auftretender Probleme mit, so dass zur Dokumentation genau angegeben werden kann, bei welchem Punkt im Weiß-Schwarz-Verlauf Darstellungsschwächen existieren. Der Runco meistert die Moving Ramp gut - nur selten treten diagonal sichtbare Linien auf, die von einem nicht schnell genug verlaufenden Aufbau der einzelnen Zeilen herrühren. Verglichen mit den meisten Kontrahenten wird aber auch bei diesem kritischen Testbild eine ausgezeichnete Leistung erzielt.
Blu-ray, Zuspielung 1.080p/60 und 1.080i/60 über die Sony PS 3:
Bei "Casino Royale" erfreut der mittels Video-EQ optimierte Runco mit einem erstaunlich farbechten Bild: Die Farben wirken klar und rein, es scheinen kaum Anteile fremder Farbschattierungen in den jeweiligen Farbtönen enthalten zu sein. Dies zeigen übrigens auch die Farb- und Graustufentestbilder von Burosch: Ansonsten sind gerade in Graustufentestbildern gern Grün- oder Magentastiche enthalten, die auf eine nicht akkurate Farbverarbeitung hindeuten. Einziger minimaler Makel bei der Farb-Werkseinstellung ist eine leichte Unterbetonung von Blau, dadurch wirkt bei "Casino Royale" in der zu Beginn auf Madagaskar spielende Sequenz der Himmel nicht ganz so satt und intensiv. Im Gegenzug erstklassig erscheinen die Sandtöne des Bodens während des Tierkampfes in der Arena. Sehr filigran und gekonnt stellt der CR-32HD die großen Baukräne dar. Auffällig ist das sehr löbliche Rauschverhalten des Panels: Farbflächenrauschen tritt praktisch gar nicht auf. Die fließende Bewegungsdarstellung seitens des Panels deutet auf die gute Reaktionszeit hin. Überlässt man das De-Interlacing dem Runco und führt 1.080i/60-Signale zu, kann man sich nur verblüfft die Augen reiben: Hier wird eine herausragende Qualität geboten - flüssige Bewegungsabläufe, ein sehr stabiles Bild und praktisch keine wahrnehmbaren Nachzieheffekte deuten auf das sehr hohe Niveau der internen Signalverarbeitung hin. Der Schwarzwert ist gut - aber selbst dieses edle Runco-Display beweist, dass noch Verbesserungspotential besteht.
Mittels der "Back Light"-Reglung kann im Übrigen die Intensität der Hintergrundbeleuchtung hoch- oder heruntergeregelt werden. Der Kontrast ist insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. In dunklen wie auch in hellen Bildbereichen holt der CR-32HD bei "Casino Royale" eine Menge Details ans Tageslicht (die dunklen Haare von Vesper Lund z.B. werden sehr detailliert wiedergegeben - dabei wird nicht der Fehler begangen, dass die Haarfarbe einfach "aufgehellt" wirkt, sondern sie erscheint sehr authentisch und richtig dunkel). Bei der Blu-ray von "Fluch der Karibik" überzeugt erneut das saubere Bild - mit sehr hoher, aber nie unnatürlicher Schärfe und einer authentischen Farbwiedergabe. Das Bild erscheint nie künstlich-digital, sondern brilliert mit der realistischen Ausstrahlung, die auch durch die sehr gelungene, detailreiche Wiedergabe der Gesichter der Akteure weiter an Kontur gewinnt.
HD DVD, Zuspielung 1.080i/60 über Komponente und HDMI/DVI-Kabel/Adapter, Player Toshiba HD-E1
Der Toshiba HD-E1 ist nicht in der Lage, 1.080p, ganz gleich ob in 60 oder in 24 Hz, auszugeben. Das bezüglich der Auflösung höchstmögliche Bildsignalausgabeformat ist somit 1.080i. Der Runco hat somit zwei Aufgaben, wenn er dieses Signal zugespielt bekommt. Zum einen sorgt er fürs De-Interlacing, zum anderen kümmert er sich um das Herunterskalieren auf die native Panelauflösung. Beide Jobs erledigt er bei "King Kong" und bei "Serenity" erstklassig. Die Bewegungen des Riesenaffen stellt der Runco fließend und ohne Schärfeverlust dar. Zuvor modelliert er die Wellen des Ozeans bei der Schifffahrt in King Kongs Heimat sehr plastisch heraus. Die Vegetation stellt er in üppigen, aber nie poppigen Grüntönen dar. Bestechend arbeitet er auch die Gesichter der Protagonisten heraus: Die facettenreich dargestellten Hauttöne gehen fließend und sauber ineinander über. Nirgendwo stören Schattenmuster oder Pixelbildungen. Sehr auffällig bei "King Kong" ist wiederum, dass der Runco praktisch keine störenden Rauschmuster aufweist. Der vielen LCDs eigene, leicht milchige Rauschschleier fehlt praktisch völlig. Leider fehlt es auch an einem perfekten Schwarzwert - das Dargestellte verdient sich zwar für einen LCD durchaus Respekt, absolut gesehen geht aber noch deutlich mehr, wie gerade unser Pioneer PDP-5080XA zeigt. Interessantes Detail: Die Bildqualität (Signalzuführung jeweils 1.080i) ist über Analog-Komponente und Digita-DVI praktisch identisch - echte Farben, ein sehr guter Kontrast und eine hohe, aber stets angenehme Bildschärfe sind anzumerken. Der De-Interlacer des Runco kann mit überzeugend-sauber gezeichneten diagonalen Linien weiter Punkte sammeln. Bei "Serenity" begeistert die Sauberkeit der Detaillierung: Auch bei einem bewegten Raumschiff wird nahezu jedes Detail (die Begrenzung stellt hier die HD ready-Auflösung des Panels dar) gezeigt.
DVD, Zuspielung 576p von der Sony PS 3 (über HDMI-DVI) 576i über den Denon DVD-2930 (über Komponente)
Beim Animationsfilm "Die Unglaublichen" ist schon beinahe "unglaublich", ein wie sauberes und rauscharmes Bild der CR-32 bereitstellt. Das sehr gute Quellmaterial kann so ausgezeichnet zur Geltung gebracht werden. Die Detaildarstellung ist ebenfalls sehr löblich: Auch feine Muster und Strukturen (z.B. das Innere der Kirche, in der Mr. Incredible zu Beginn heiratet) können so vom Zuschauer exzellent wahrgenommen werden. Verwenden wir den Denon DVD-2930, so ist bei der 576i-Signalausgabe der Runco-Flatscreen auch für das De-Interlacing zuständig. Also obliegt nun nahezu der gesamte Bildsignal-Verarbeitungsprozess dem CR-32HD. Und er erledigt alles vortrefflich - so dass man allmählich begreift, wieso eine so stattliche Summe für das US-amerikanische Display aufgerufen wird. Alle Bewegungsabläufe erscheinen klar und natürlich, alle Hintergründe sind während des Bewegungsvorgangs ruhig. Bei "Star Wars Episode IV" wirkt das vom Runco aufbereitete Bild sehr klar und plastisch - das beweist, dass die Scaling- und De-Interlacingqualitäten des 32 Zoll-Flachbildschirms problemlos mit denen sehr hochwertiger DVD-Player mithalten kann. Bei einer 720p-Zuspielung, bei der der DVD-2930 das De-Interlacing und das Upscaling erledigte, wirkte das Bild sogar nicht ganz so scharf und ruhig. Insgesamt tut sich nur das Thema "Schwarzwert" als erneute kleine Schwäche auf. Gleich zu Beginn von Star Wars Episode IV wirkt das sternenreiche Universum (der CR-32 stellt ausgesprochen viele Sterne dar) doch nicht richtig schwarz, sondern eher wie in ein - zugegebenermaßen recht tiefes - Dunkelgrau eingekleidet.
Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.
Ton
Das kleine Audio-Menü
Während die meisten LCD-Flachbildschirme auf Lautsprechersysteme vertrauen, die im Gerät integriert sind, liefert Runco zwei Boxen mit, die links und rechts vom Displaygehäuse montiert werden - was klare akustische Vorteile mit sich bringt. So geben die Lautsprecher aufgrund des größeren zur Verfügung stehenden Volumens auch bei gehobener Lautstärke nicht sofort auf und klingen hörbar souveräner: Es ist mehr Volumen vorhanden, und das Klangbild besteht nicht lediglich als blechernen Mitten, sondern auch aus Höhen und aus einer ansatzweise vorhandenen Basswiedergabe. Auch, wenn man davon ausgehen kann, dass der typische Runco-Besitzer über eine leistungsstarke AV-Anlage verfügt, ist es sehr löblich, dass auf die Entwicklung hochwertige seitlicher Lautsprecher offensichtlich großer Wert gelegt wurde. Ein 32 Zoll-Gerät, dies muss auch noch erwähnt werden, könnte im Übrigen auch noch eher als Standalone-Lösung ohne große Anlage z.B. im Home Office, eingesetzt werden - wo in Ermangelung einer separaten AV-Anlage dann guter Sound aus den Displaylautsprechern wichtig wäre. Insgesamt vergeben wir für die tadellosen Runco-Boxen die Note sehr gut.
Fazit
Teuer, aber Top: Runco-Flachbildschirm CR-32HD
Der CR-32HD ist der mit Abstand teuerste 32 Zoll-Flachbildschirm, der bislang unsere Testreihen durchlief. Dafür aber bietet er auch exzellente Leistungen: Seine interne Signalverarbeitung holt auch aus analogen SDTV-Signalen eine Menge heraus. Besonders überragend sind die Scaling- und De-Interlacingeigenschaften. Ein praktisch flimmerfreies Skalieren auf die native Panelauflösung, das auch feine Details sehr sauber einarbeitet, ist auch bei sehr hochwertigen DVD-Playern alles andere als selbstverständlich. Das De-Interlacing gelingt dem Runco ebenfalls weit überdurchschnittlich: Fließende Bewegungen, eine souveräne Bildstabilität und praktisch keine Nachzieheffekte oder Pixelbildungen sorgen zusammen mit der gekonnten Wiedergabe diagonaler Linien für einen hervorragenden Gesamteindruck. Der sehr gute Video-EQ rundet das erstklassige Gesamtbild ab. Nur bei den Themen Blau-Wiedergabe und Schwarzwert zeigt sich, dass auch Runco kein perfektes Display baut: Der Schwarzwert könnte noch tiefer sein, die Blauwiedergabe eine Idee satter ausfallen. Ansonsten werden Farben klar, rein und rauschfrei dargestellt. Rauschen ist dem CR-32HD ohnehin fremd - auch dann, wenn man sehr nahe vor dem Flachbildschirm sitzt, sind keine nennenswerten Rauschmuster festzustellen. Die Verarbeitung - bis auf die unzureichende Fernbedienung - ist dem hohen Preislevel absolut angemessen. Das Gehäuse aus Metall hinterlässt bis ins kleines Detail einen edlen, hochwertigen und langlebigen Gesamteindruck. Das eben angesprochene, sehr einfache Finish der Fernbedienung ist einer sehr einfachen Bedienung allerdings nicht im Wege: Mit dem CR-32HD dürfte kaum ein Anwender Schwierigkeiten hinsichtlich des Handlings haben. Das Anschlussangebot fällt sehr reichhaltig aus, allerdings fehlt das Wichtigste: Schon preiswerte LCDs haben mittlerweile bis zu drei HDMI-Eingänge, während der CR-32HD zwar gleich zwei Komponenteneingänge anbietet, aber nicht einen einzigen HDMI-Input. Hier muss der 1.080p/60-geeignete DVI-Eingang (mit HDCP) ausreichen. Bei der nächsten Generation sollte Runco hier Nachbesserung betreiben.
Der teure und edle Runco CR-32HD besticht mit meisterlicher interner Signalverarbeitung und Signalaufbereitung - ein Gerät für visuelle Gourmets, bei denen die schiere Bildqualität vor der maximalen Bildgröße im Fokus des Interesses steht

Flachbildschirme Highend-Klasse
Test 09. Oktober 2007
Preis-/Leistungsverhältnis 









+ Erstklassiger interner Scaler arbeitet ohne Flimmern und
Rauschmuster
+ Brillanter De-Interlacer sorgt für flüssige Bewegungen und enorme
Bildstabilität
+ Exzellente Aufbereitung analoger Komponentensignale in 480i/p, 576i/p und
1.080i
+ Sehr hohe, aber gleichzeitig natürliche Gesamtbildschärfe ohne
Doppelkonturen
+ Authentische Farbwiedergabe, rein, differenziert und satt
+ Sehr guter, in der Praxis bestens zu nutzender Kontrast
+ Wirkungsvoller Video-EQ mit ISF-Kalibrierung für Tag und Nacht
+ Praktisch kein Panel- und Bildrauschen festzustellen
+ Sehr guter Klang der mitgelieferten Lautsprecher
+ Extrem hochwertige Verarbeitung des Hauptgerätes
+ Sehr einfache Bedienung
- Keine HDMI-Eingänge
- Keine 1.080p/24-Signalverarbeitung
- Minimal unterbetontes Blau
- Zu einfache Fernbedienung
- Enormer Kaufpreis
Test: Carsten Rampacher
09. Oktober 2007