TEST: Panasonics Viera TH-42PV71F setzt visuelle Bestmarke!

10.04.2007 (cr/th)

Einführung

Basisdaten:

  • Modell: Panasonic 42 Zoll-Plasma Viera TH-42PV71F
  • Kaufpreis (UVP): 1.599 €
  • Erwarteter Marktpreis: ca. 1.400 €
  • Auflösung: 1.024 x 768 Pixel
  • Kontrast: 10.000:1
  • Darstellbare Farben: 29 Mrd.
  • Graustufen: 3.072
  • HD-Optionen: 2 x HDMI, Entgegennahme von 720p, 1.080i, 1.080p/60
  • Farbe: Schwarz, mit schwarz-hochglänzenden und silbernen Elementen
  • Sonstiges: Klavierlackschwarzer Standfuß im Preis enthalten

Traditionell zur CeBIT führt Panasonic die neuen Plasma-Modelle aus der Viera-LCD- und Plasma-Produktfamilie ein - und ebenfalls schon beinahe Tradition ist es, dass gerade die günstigen Plasma-Modellreihen schon beinahe einen Kultstatus genießen, weil sie für vergleichsweise wenig Geld innovative Technik und eine sehr gute Bildqualität bieten. Besonders hervorzuheben war schon bislang, dass die Panasonic Plasmas auch bei SDTV-Material eine ausgezeichnete Figur hinterließen und auch normalen Fernsehbildern gekonnt ein angenehmes Auftreten verliehen. Nun steht der neue TH-42PV71F für schlanke 1.599 € (UVP) in unserem Testraum - hinsichtlich der Auflösung hat sich nichts geändert, nach wie vor stehen 1.024 x 768 Pixel zur Verfügung. Richtig massiv wird es beim Thema Kontrast, hier gibt Panasonic als maximal mögliche Zahl 10.000:1 an. Mit 29 Milliarden darstellbaren Farben und 3.072 darstellbaren Graustufen stehen die Chancen auf eine natürliche, dynamische Farbwiedergabe sehr gut. Der Panasonic verfügt über zwei HDMI-Eingänge, die auch 1.920 x 1.080p-Signale entgegen nehmen können - allerdings nur in 60 und nicht in 24 Hz. Optisch treten die 2007er Plasmas nun nicht mehr in schwarz-silberner, sondern in beinahe komplett schwarzer Farbgebung an. Dem aktuellen Trend folgend, hat Panasonic auch schwarz-hochglänzende Oberflächen integriert. Nun sind wir gespannt, wie sich das TH-42PV71F in unserem Praxistest mit extragroßer Bildwertung schlägt.

Verarbeitung

Im Vergleich zum Viera TH-42PV60 wirkt das neue Modell deutlich eleganter

Einige Bedienungselemente finden sich unter einer kleinen Klappe unten an der Gerätefront

Das Gehäusematerial oben auf dem Gerät wirkt nicht besonders hochwertig. Auch die Passqualität, mit der beide Rahmenhälften zusammengesetzt sind, ist nicht perfekt, geht aber noch in Ordnung

Die verschiedenen Bauelemente auf der Gerätefront können hingegen absolut überzeugen - keine Detailschwächen

Das Innere des Rahmens glänzt in gut gemachter Klavierlack-Optik

Die Fernbedienung ist aus qualitativer Sicht guter Durchschnitt

Ordentliche, aber nicht perfekte Passungen

Im Vergleich zur letzten Generation hat Panasonic hier, trotz gesunkenem Kaufpreis, nachgelegt. Auf den ersten Blick präsentiert sich das Plasma in guter Verfassung, und selbst, wenn man genauer hinschaut, kann man in Anbetracht der Preisklasse nicht viel aussetzen. Gut, das Gehäusematerial wirkt stellenweise wenig hochwertig, hier bieten viele Konkurrenten aber auch nicht mehr - auch Kontrahenten, die bezüglich des Anschaffungspreises deutlich über dem Viera-Modell angesiedelt sind. Unangefochtener Verarbeitungsmeister in diesen Preisregionen bleiben die aktuellen Xoro Full HD-Modelle, der HTL3742w konnte nahezu restlos mit seinem edlen Finish überzeugend und verweist den Panasonic mitsamt den anderen Kontrahenten in die Schranken. Ordentlich ist die Anschlusssektion verarbeitet, und der Standfuß ist zwar kein Musterbeispiel für exzellente Materialqualität, sichert aber einen soliden und "kippfreien" Stand. Die mitgelieferte Fernbedienung ist aus qualitativer Perspektive kein Highlight, aber auch nicht als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Gesamtnote: Sehr gut - ausgezeichnet (in Relation zum Kaufpreis).

Anschlüsse

Gute Anschlussauswahl

Der TH-42PV71F offeriert eine ordentlich bestückte Anschlusssektion. Es stehen zwei HDMI-Eingänge zur Verfügung, die auch 1.080p-Signale entgegen nehmen, allerdings nur in 60 Hz und nicht in 24 Hz. Des Weiteren ist ein YUV-Eingang vorhanden, flankiert vom dazugehörigen 2-Kanal-Audioeingang. Ferner bringt der Viera TH-42PV71F zwei Scarteingänge mit. Sehr löblich ist, dass Panasonic beim sehr gut zugänglichen Anschlussfeld gleich unter den Scartbuchsen aufgeführt hat, welche Signalarten entgegen genommen werden können. Genauso zu loben ist der zusätzlich vorhandene analoge PC-Eingang. Hier wäre es allerdings sinnvoll gewesen, für die Audiosignale vom PC noch einen Miniklinke-Audioeingang anzubieten. Das Angebot wird von einem 2-Kanal-Audioausgang vervollständigt. Gesamtnote: Ausgezeichnet.

Technik und Setup

Bezüglich der Auflösung gibt es nichts Neues, es bleibt bei 1.024 x 768 Pixeln. Ansonsten jedoch hat Panasonic aufgerüstet. So wird der Maximalkontrast mit 10.000:1 angegeben, und die 3.072 Graustufen sowie die 29 Milliarden darstellbaren Farben sind auch nicht zu verachten. Möglich wird der enorme Kontrast durch das "Real Black Drive System" mit neuem Schwarzfilter. Auch das 3D-Farbmanagement soll einem gefälligen Film- oder TV-Erlebnis zuträglich sein. Mehrere Farben werden gleichzeitig gesteuert, ohne auf angrenzende Farben zu wirken. In dem das System Farbton, Dichte und Helligkeit unabhängig einstellt, wird eine besonders hohe Bildgüte erreicht. Natürlich sind die Viera Plasmas technisch gerüstet, um den Farbraum des HDTV-Standards (ITU-R BT.709) korrekt wiedergeben zu können. Durch das schon bekannte Sub-Pixel-Kontrollsystem werden Bildkonturen korrigiert, indem jeder R-, G- und B-Punkt einzeln angepasst wird. Die Folge: Auch diagonale Linien erscheinen fein gezeichnet auf dem Bildschirm und weisen praktisch keine störenden Treppenstufen auf. 

Was das Setup angeht, können wir bis auf minimale Details nur Erfreuliches berichten. Panasonic hat sich entschlossen, eine neue grafische Menügestaltung vorzunehmen, die unseren Geschmack voll trifft. Die Optik ist völlig frei von Spielereien, also sehr schlicht gehalten, durch den komplett neuen verwendeten Schriftsatz aber wirken die Menüs sehr professionell. 

Das neu gestaltete Hauptmenü ist sehr übersichtlich

Optimale Lösung: Panasonic hat endlich die zuvor etwas umständliche Eingangswahl abgeschafft, nun herrscht beste Übersicht

Im Setup kann man die Bildwechselfrequenz auf 50 oder 100 Hz einstellen

Das Viera TH-42PV71F Plasma verfügt über verschiedene vorprogrammierte Bildfelder. Der Modus "Kino", hier eingestellt, führt eine etwas zu deutliche Farb- und Helligkeitsabsenkung durch. Dadurch wirkt das Bild zu flau und emotionslos. Da ist es besser, die "Normal" Einstellung, die sehr ausgewogen ist, zu verwenden. Übrigens: Die Bildjustage-Parameter arbeiten eingangsselektiv, so lassen sich z.B. für HDMI und YUV unterschiedliche Einstellwerte verwenden

Hier nun ist der Modus "normal" eingestellt. Der Video-EQ, mit dem der Anwender die Möglichkeit hat, das Bild seinen Anforderungen anzupassen, ist nicht sonderlich umfangreich. Alle relevanten Basisfunktionen sind aber enthalten. Kritik verdient der unsensible, viel zu grob gerasterte Schärferegler. Auch nicht eben üppig: Als Farbton lassen sich nur "warm", "normal" oder "kühl" wählen. Zwischen-Abstufungen sind keine vorhanden. 

Verschiedene Programme finden sich auch im Ton-Menü. Hier haben wir die Einstellung "Musik" angewählt

Alternativ gibt es den Modus "Sprache" - hier sollten sich Stimmen als besonders verständlich präsentieren

Insgesamt bringt der Viera 42-Zoll Plasma der neuesten Generation ein enormes Angebot an High-Tech mit -  und das zum günstigen Preis. Dafür vergeben wir die Gesamtnote "ausgezeichnet - hervorragend".

Bedienung

Sehr übersichtliche Fernbedienung des TH-42PV71F

Die Navigationseinheit der Panasonic-Fernbedienung

Perfekt: Große Zifferntasten, große Wipp-Funktionselemente für Kanalwechsel und Lautstärke

Die Bedienung des TH-42PV71F ist mustergültig einfach. Ganz gleich, ob Bildeinstell-Parameter geändert werden sollen, oder ob man zwischen den verschiedenen Eingängen hin- und herschalten möchte: Alles geht sehr leicht von der Hand. Die Menus sind übersichtlich aufgebaut, gut übersetzt und klar verständlich. Die mitgelieferte Fernbedienung ist ebenfalls mit für den sorgenfreien Bedienprozess verantwortlich. Praktisch sind die großen Wipptasten für Lautstärke und Kanalwahl bei Verwendung des eingebauten TV-Tuners (nur analog). Die Zifferntasten sind schön groß geraten, so dass auch weniger versierte Anwender schnell mit dem Handling des TH-42PV71F klarkommen. Die Navigationseinheit auf der Fernbedienung ist zwar etwas hoch angebracht, nach kurzer Zeit jedoch geht man mit dem Navi-Kreuz intuitiv und schnell um. Gesamtnote: Hervorragend. 

Testequipment:
Bildqualität

Test-Setup

Unsere Zuspieler

Verschiedene interessante Feststellungen ließen sich während aller umfangreichen Testreihen machen. Zunächst einmal begeistert der TH-42PV71F mit einem ausgesprochen harmonischen, homogenen Bild, selbst dann, wenn wir ein FBAS-Signal vom Humax PR-HD1000 über Scart einspeisen, blamiert sich der Panasonic keinesfalls. Die gebotene Bildsauberkeit liegt sogar verblüffend hoch. Die Farbgebung ist natürlich mit Hang zur Zurückhaltung - es geht noch satter und intensiver. Wenn wir das Signal nun mittels Scart-RGB in den Panasonic-Plasmaschirm einführen, wirkt das Bild klarer, schärfer und farblich noch reiner. Schon traditionell bieten Panasonics Plasma-Modelle bei analogem Scart-RGB interlaced eine sehr ausgewogene und gefällige Bildqualität. Durch diese Eigenschaft wird das TH-42PV71F auch für Anwender interessant, die ihr aktuell vorhandenes Low Tech-Equipment Schritt für Schritt upgraden möchte und mit dem Kauf eines Plasmabildschirms beginnen: Denn auch antiquierte Zuspieler, die nur RGB-Signale über die Scartbuchse ausgeben können, erzielen auf dem modernen Panasonic Flachbildschirm ein gutes Bild. Sehr für den Panasonic spricht, dass normal in SDTV vorliegende Fernsehsendungen mit Genuss angeschaut werden können: Es ist kaum Bildrauschen vorhanden, und alle Konturen im Bild sind tadellos herausgearbeitet. 

Diese Ergebnisse sind zum einen Verdienst von Panasonics sehr guter Bildsignalverarbeitung, zum anderen aber liegt es auch an der vergleichsweise niedrigen nativen Panelauflösung. 1.024 x 768 Pixel sind das Minimum, welches man sich im beginnenden HD-Zeitalter ins Haus holen sollte. Wir haben über HDMI auch unseren Samsung BD-P1000 und unseren Toshiba HD-E1 mit dem TH-42PV71E verbunden - und es gilt dasselbe wie auch für den Pioneer PDP-427XA, der mit der identischen nativen Auflösung antritt: Sicherlich macht das Betrachten von HD DVDs und Blu-ray-Discs auch auf diesen beiden Plasmabildschirmen viel Vergnügen, es lassen sich auch bezüglich Bildschärfe, Farbwiedergabe und Bildsauberkeit deutliche Vorzüge gegenüber SDTV-Material erkennen. Aber: Das überbordende Faszinationspotential, welches Full HD-Material auf Full HD-Screens entwickelt, kann nicht ausgenutzt werden. Dafür - das muss ebenso klar Erwähnung finden - sind Full HD Bildschirme zum Betrachten von SDTV-Sendungen mittels analogem Kabeltuner nur unzureichend geeignet. Die Tatsache, dass die interne Elektronik das Bild von 720 x 576 auf 1.920 x 1.080 Bildpunkte hochrechnen muss, führt zusammen mit dem meist leicht verrauschten TV-Signal zu einem verwaschenen, inhomogenen Bildeindruck. 

Wir haben den Panasonic mittels Scart-RGB, Komponente und HDMI angeschlossen

Für seine Bestimmung - nämlich einen gelungenen Kompromiss aus SDTV- und HDTV-Performance zu bieten - erzielt der TH-42PV71F herausragende Ergebnisse. Bis auf den bei raschen Bewegungen (bei der Wiedergabe von Filmmaterial) leicht ruckelnden De-Interlacer lassen sich keine Schwächen ausfindig machen. Hervorzuheben ist, auch dann, wenn man HD DVDs und Blu-ray-Discs schaut, die sehr natürliche Farbwiedergabe (Modus "normal"), die auch feine Farb-Zwischentöne sehr treffend berücksichtigt. Der gebotene Kontrast weiß in dunklen und in hellen Filmsequenzen zu begeistern, hier hat der neue Plasmabildschirm sichtbare Fortschritte gegenüber dem Viera TH-42PV60 gemacht. Der Schwarzwert ist zwar gegenüber der Vorgängergeneration nicht besser geworden (was in Anbetracht der ausgezeichneten Performance des Viera TH-42PV60 auch keine Schande ist), aber Panasonic verhindert nun gekonnt, dass Details in den dunklen Bildbereichen verschwinden: Der TH-42PV71F zeigt noch eine Menge Einzelheiten und bringt noch eine erstaunliche Struktur ins Bild. Sehr gut gefällt uns auch, dass mittels Scart-RGB oder Komponente keine störenden Helligkeits- und Kontrastschwankungen im Vergleich zur HDMI-Signalzuführung vorhanden sind. 

Der Panasonic stellt schärfer dar, der Pioneer erzeugt natürlichere Farben

Gehen wir nun ins Detail und widmen uns verschiedenen Testbildern von der AVEC Professional Test-DVD. Beim "Pluge" Testbild erzielt der TH-42PV71F sehr gute Leistungen. Nach einigen kurzen Justagearbeiten wird die visuelle Testsequenz ordnungsgemäß angezeigt, was viele andere Plasmas oder LCD-TVs nicht schaffen. Bei der 0 bis 100 % Grautreppe (16-stufig) erreicht der Panasonic die identischen hervorragenden Werte wie der Pioneer PDP-427XA, allerdings sind beide Plasmas nicht ohne Farbstich: Der Panasonic geht leicht ins Grünliche, der Pioneer minimal in Richtung Violett (beide Displays über HDMI angeschlossen). Bei der 0 bis 30 bzw. 70 bis 100 % Grautreppe (16-stufig) geht sowohl Panasonic als auch bei Pioneer nur die Trennlinie zwischen den "schwärzesten" Stufen 15 und 16 verloren - exzellent. Im weißen Bereich bleiben alle Trennungen sichtbar. Beim Auflösungs-/Bildschärfetestbild (Multiburst) zeigt sich, dass bei 576er-Zuspielung sowohl der Scaler des Pioneer als auch der des Panasonic beim Upscaling noch Verbesserungspotential aufweist. Die Differenzierung der feinen Linien gelingt nicht perfekt. Skaliert der Toshiba HD-E1 auf 1.080i hoch und müssen die beiden Displays auf ihre native Panelauflösung herunterrechnen, wirkt das Ergebnis dann nahezu optimal: Alle Linien werden sauber auseinander differenziert wiedergegeben. Beim schwarz-weissen Siemensstern (still) agiert der Panasonic hervorragend und stellt sehr sauber und nahezu artefaktefrei dar. Die sehr gleichmäßige Ausleuchtung des Bildes überzeugt ebenso wie die hohe visuelle Klarheit. Der Pioneer PDP-427XA muss sich hier geschlagen geben, er zeigt etwas mehr Artefakte und erzielt keine so gleichmäßige Ausleuchtung. Bezüglich des Overscans schlägt sich der TH-42PV71F sehr gut  - abhängig ist dies allerdings von der Art des zugeführten Signals. Bei 1.080i Signaleinspeisung sind es nur 1 % in der vertikalen und 3 % in der horizontalen Ebene. Bei 720p Signaleinführung sind es ca. 1 % mehr Overscan als bei 1.080i, bei 576i kommen horizontal wie vertikal nochmals rund 1 % dazu. Übrigens: Genauso wie der Pioneer PDP-427XA mag auch der Panasonic bei der HDMI-Signalzuführung kein 576i-Signal (nur 576p). 

Die Farbwiedergabe des Panasonic ist in Werkseinstellung bilanzierend gut. Wie sich bei verschiedenen Farbtestbildern zeigt, fehlt es im letzten Detail etwas an Sättigung und Tiefe. Das wäre alles kein wirkliches Problem, wenn der TH-42PV71 umfangreiche Farb-Einstelloptionen hätte. Diese fehlen allerdings, so bleibt die Farbwiedergabe des 42-Zöllers hinter der des Pioneer PDP-427XA zurück, der nach wie vor Maßstab bei der Farbqualität bleibt. Allerdings nur knapp, denn die Differenzierbarkeit einzelner Farbnuancen ist beim Panasonic hervorragend, zudem stellt der Panasonic das Weiß sauberer und authentischer dar. Auch komplexe Farbübergänge werden ausgezeichnet wiedergegeben. Bei allen Real-Testbildern punktet der TH-42PV71F mit seiner hohen Gesamtbildschärfe und dem enorm geringen Rauschen. Hier kann sich der Pioneer PDP-427XA nicht so exzellent in Szene setzen. Er rauscht zwar auch wenig, der Panasonic jedoch überholt den Pioneer aufgrund der noch neueren Technologie. Auch in Bezug auf die maximal mögliche Bildschärfe hat der Pioneer PDP-427XA seinen Meister gefunden: So scharf und zugleich sauber wie der Panasonic stellt kaum ein anderes Gerät Objektkanten dar. 

Beim Thema De-Interlacing hat Panasonic ebenfalls aufgeholt. War der De-Interlacer beim TH-42PV60 noch nicht allzu begeisternd, kann man nun mit dem De-Interlacing von Videomaterial sehr zufrieden sein - ein klares Bild ohne störendes Ruckeln und mit nur geringen Nachzieheffekten. Geht es ums De-Interlacing vom Filmmaterial, sind noch Verbesserungen möglich. Gerade bei schnellen Bewegungen oder Kameraschwenks sieht man sowohl Nachzieheffekte als auch Bildruckeln. Verglichen mit dem Pioneer PDP-427XA kann der Panasonic bei der Vollbild-Aufarbeitung von Videomaterial in Front gehen, hier wirkt das Bild des Pioneers nicht ganz so flüssig und homogen. Beim De-Interlacing von Filmmaterial hingegen sehen wir den Pioneer vorn, der hier auf dem Level sehr guter DVD-Spieler liegt. 

Die Vorteile des enorm scharfen Bildes kann der TH-42PV71F auch bei der HD DVD von "King Kong" voll ausspielen. Für die verhältnismäßig niedrige Auflösung von 1.024 x 768 Pixel wirkt das visuelle Ergebnis sehr detailreich und plastisch. Seinen herausragenden Kontrast stellt der Panasonic beim Ablegen des Schiffs mit der Filmcrew an Bord unter Beweis. Einzelheiten in den Gesichtern der Protagonisten holt der 42-Zöller sehr schön an die Oberfläche. Auch Details des Schiffs werden sauber strukturiert gezeigt. Sein sehr günstiges Rauschverhalten sorgt wiederum für hohe Zufriedenheit beim Zuschauer, auch das gefürchtete Rauschen in großen Farbflächen kennt der Panasonic nicht. Sehr gut schafft es der TH-42PV71F auch, feine Farbunterschiede herauszuarbeiten. Die Farbwiedergabe an sich ist zwar sehr gut, aber nicht perfekt. Die Beobachtungen, die wir schon bei der Darstellung verschiedener Farbtestbilder machen konnten, bestätigen sich auch bei King Kong. Die Farben wirken nicht satt und intensiv genug. Wer dies durch Anwahl der Farbeinstellung "warm" ändern möchte, sieht wiederum ein zu dunkles und zu stark in die braun-rote Richtung abdriftendes Bild vor sich. Eine Mittel-Einstellung zwischen der Normal- und der Warm-Position wäre hier wünschenswert. 

Ziehen wir einen kleinen Konkurrenzvergleich, kann sich der Panasonic hervorragend behaupten. Bei Pioneer müssen wir auf die neue Generation warten, der Pioneer PDP-427XA liegt zwar noch bei der Verarbeitungsgüte, der Farbwiedergabe und beim De-Interlacing von Filmmaterial vorn, muss sich aber bei Detailtreue, Gesamtbildschärfe, Bildsauberkeit und Kontrast dem TH-42PV71F geschlagen geben. Für das Panasonic-Produkt spricht auch der sehr faire Kaufpreis. Sehr unangenehme Konkurrenz könnte dem Panasonic in Gestalt des Xoro HTL3742w drohen. Allerdings sprechen beide Geräte ganz andere Kundengruppen an. Der Xoro, den es natürlich auch als 42 Zoll-Variante (HTL4242w) gibt, ist das richtige Modell für HD DVD- und Blu-ray-Anwender, denn mit seiner Full HD-Auflösung, gekoppelt mit hervorragendem Kontrast, extrem niedrigem Bildrauschen und überraschend gutem Schwarzwert, holt der Xoro sehr viel aus den neuen hochauflösenden Medien. Zu loben ist auch der tadellos arbeitende interne De-Interlacer, der problemlos mit Panasonic und Pioneer mithält. Der TH-42PV71F überzeugt als sehr gelungener Kompromiss aus "alter und neuer Fernseh-Welt". Natürlich erzielt er bei Full HD-Material nicht die Ausnahmeleistung des Xoro, dafür fehlt es einfach an Auflösung. Aber dafür macht der Panasonic auch bei herkömmlichen SDTV-Sendungen ein lebendiges, gelungenes und in sich schlüssiges Bild, während Full HD-Bildschirme generell als "normale" Fernseher nicht besonders gut zu gebrauchen sind, weil sie Fehler wie Rauschen oder andere störende Artefakte sehr deutlich zeigen und zudem sehr viel Bildpunkte zur ursprünglich niedrigen Auflösung generieren müssen. Der Vorgänger TH-42PV60 muss sich seinem Nachfolger deutlich geschlagen geben; Der bessere De-Interlacer, der in dunklen Bildbereichen deutlich bessere Kontrast, die höhere Gesamtbildschärfe und die verbesserte Detailtreue lassen dem TH-42PV60  kaum eine Chance. In Kürze werden wir noch überprüfen, ob der TH-42PV71F auch 1.080p/24-Signale und nicht nur 1.080p/60-Signale (hier gab es keine Probleme) entgegen nimmt. Gesamtnote Bild für den TH-42PV71F (in Relation zum Kaufpreis): Hervorragend.

Ton

Beim Klang der eingebauten Lautsprecher hat sich ebenfalls etwas getan: Im Gegensatz zum Vorläufer kann man nun mit dem Gebotenen zufrieden sein. Die erzielbaren Pegel gehen ebenso in Ordnung wie die Verständlichkeit von Stimmen, die Raumwirkung ist voll befriedigend. Auch verglichen mit der Konkurrenz schlägt sich der Panasonic nicht schlecht. Der deutlich teurere Pioneer PDP-427XA klingt nur etwas klarer und frischer. Gesamtnote: Gut. 

Fazit

Wohlfeile Offerte: Der TH-42PV71F punktet als sehr ausgewogener Plasmafernseher ohne erkennbare Mängel

Der Viera TH-42PV71F hinterlässt insgesamt einen exzellenten Eindruck und verweist die Konkurrenz auf die Plätze. Sein sehr ausgewogenes Gesamtkonzept, verbunden mit einem erfreulich niedrigen Einstandspreis, sorgt für eine Ausnahmeposition auf dem Markt. Der gelungene Kompromiss aus SDTV- und HDTV-Wiedergabequalitäten wird viele Anwender begeistern. Das neue Bedienkonzept ist sehr gelungen, ebenso sieht das Gerät elegant aus. Wirkliche Schwächen finden sich keine - Panasonic hat es geschafft und kassiert mit dem TH-42PV71 zum ersten Mal völlig verdient unser "Masterpiece". Damit haben die Japaner gezeigt, dass auch wirklich preisgünstige Bildwiedergabegeräte allerhöchste Testweihen erreichen können. Glückwunsch!

Volltreffer: Panasonics TH-42PV71 setzt mit der harmonischen, scharfen und detailreichen Bildwiedergabe Maßstäbe. Für den grandiosen Testerfolg ist auch der günstige Kaufpreis verantwortlich

Masterpiece Bildwiedergabegeräte obere Mittelklasse
Test 10. April 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Ausgezeichnet für SDTV- und HDTV-Material einzusetzen
+ Exzellente Gesamtbildschärfe und Detailtreue
+ Feine Differenzierung farblicher Übergänge
+ Überragender Kontrast in dunklen und hellen Bildbereichen
+ Tadelloser Schwarzwert
+ Sehr geringes Rauschen
+ Sehr fairer Kaufpreis

- Farbintensität könnte noch gesteigert werden

Test: Carsten Rampacher, Thomas Hermsen
Datum: 10. April 2007