Blu-ray-Player-Vergleich: Pioneer BDP-LX70/Panasonic DMP-BD10A/Samsung BD-P1000

01.08.2007 (cr)

Aktuell ist der deutsche Markt bezüglich Blu-ray-Playern noch sehr überschaubar. Im Fokus des Interesses - möchte man einen Standalone-Player erwerben - stehen in erster Linie drei Geräte, die wir schon ausführlich in Einzeltests behandelt haben:

  1. Pioneer Blu-ray-Player BDP-LX70, UVP 1.399 €, kein Marktpreis zu ermitteln
  2. Panasonic Blu-ray-Player DMP-BD10A, UVP 999 €, Marktpreis rund 800 bis 870 €
  3. Samsung Blu-ray-Player BD-P1000, UVP ursprünglich 1.479 €, Marktpreis ca. 500 bis 600 €

Nun stellt sich die Frage, welcher dieser drei Blu-ray-Spieler das beste Gesamtkonzept bietet. Hierbei sollte Ausgeglichenheit Trumpf sein, denn Spitzenleistungen in lediglich einer Disziplin reichen nicht aus, um sich als stärkste Offerte zu präsentieren. Neben der elementar wichtigen Bildqualität im Blu-ray-Betrieb sollte das Gerät auch als Wiedergabemaschine für normale DVDs überzeugen, mit tadellosen akustischen Eigenschaften aufwarten können und sich einfach bedienen lassen. Der Kunde darf in Anbetracht des Preisniveaus - auch wenn es deutlich niedriger geworden ist, wird doch noch nach einer gewichtigen Investition verlangt - auch einiges von den Hightech-Playern erwarten. Ob diese Erwartungen in allen drei Fällen erfüllt werden und ob es einen Player gibt, der sich einsam an die Spitze setzen kann, klärt unser Testbericht.

Verarbeitung

Beim Samsung BD-P1000 bekommt der Kunde ein hochwertiges Finish zum kleinen Marktpreis

Der BDP-LX70 ist weit davon entfernt, als Gerät mit Billig-Optik bezeichnet zu werden - sein Auftritt ist auf jeden Fall schick und elegant. Aber - bei dem Preisniveau könnte der geneigte Käufer noch deutlich mehr Hochwertigkeit erwarten

Gibt geschlossen eine blendende Figur ab: Der DMP-BD10A 

So bitter es für Panasonic und Pioneer auch sein mag: Das am hochwertigsten wirkende Gerät in diesem Umfeld ist der laut Marktpreisen sehr günstige Samsung BD-P1000. Seine gesamte Optik wirkt hochwertig, elegant und in sich stimmig. Der Panasonic DMP-BD10A sieht nur so lange zeitgemäß und schick aus, wie die gut verarbeitete Frontklappe geschlossen und das Gerät ausgeschaltet ist: Sobald man die Klappe öffnet, macht sich 80er Jahre Videorecorder-Optik breit, und wenn man das Gerät zudem einschaltet, fällt der Blick unweigerlich auf das völlig unzureichende Display. Der Pioneer BDP-LX70 sieht auf den ersten Blick schon gut aus, das Hochglanz-Finish dürfte in Anbetracht des beträchtlichen Preisniveaus aber nobler ausfallen. Die schwarze Oberfläche des BD-P1000 wirkt auf jeden Fall deutlich tiefer und aufwändiger. Bezüglich des Displays erbringen im Übrigen auch Samsung und Pioneer keine Glanzleistungen, im Gegensatz zum DMP-BD10A aber ist das Gebotene, besonders beim Pioneer, zumindest tragbar. Punkten können Pioneer und Panasonic mit guten Gerätestandfüßen, die einen einigermaßen wertigen und gediegenen Eindruck hinterlassen. 

Was bitte hat ein solches Display an einem Highend-Gerät verloren? Die Antwort kennt nur Panasonic

Das Pioneer-Display ist auch kein Musterbeispiel an bestmöglicher Auflösung, aber wenigstens akzeptabel

Auch der BD-P1000 tut sich nicht als "Display-King" hervor. Es gab und gibt Videorecorder, die mehr bieten

Die Geräterückseiten sind allesamt gut verarbeitet. Sehr positiv hervor tut sich der BDP-LX70, sein Anschlussfeld wirkt ausgesprochen hochwertig.

Ohne Fehl und Tadel: Der BDP-LX70 besticht durch ein nobel verarbeitetes Anschlussfeld

Vorwürfe bezüglich unbefriedigender Verarbeitung kann man auch dem DMP-BD10A nicht machen, wenn es um die Geräterückseite geht. Die Anschlussbuchsen sind aber weniger hochwertig gehalten als beim BDP-LX70, der zudem über einen besonders massiv verarbeiteten Stereo-2-Kanal-Ausgang verfügt

Schade: Der teurere Panasonic DMP-BD10 wirkt nicht so nobel von hinten wie der Samsung BD-P1000. Der BD-Player beweist auch von hinten Klasse mit sehr sauber eingepassten Buchsen

Bravo, Pioneer -  so sehen hochwertige Gerätestandfüße aus

Auch die Standfüße des Panasonic DMP-BD10A sind ordentlich

Was die Güte der mitgelieferten Fernbedienungen angeht, leistet sich erfreulicherweise keiner der drei Kandidaten einen extremen Flop. Gleichzeitig wäre es aber auch falsch, aufgrund des Gebotenen in ungehemmte Begeisterungsstürme auszubrechen. Alle drei Remote Units bieten guten Durchschnitt und sorgen weder für einen Höhenflug noch für Einbrüche in der Verarbeitungsdisziplin. 

Die Fernbedienung des BD-LX70

Die Fernbedienung des DMP-BD10A

Die Fernbedienung des Samsung Blu-ray-Players

Wenden wir uns nun dem inneren Aufbau aller drei Kandidaten zu.

Nicht besonders hochwertig wirkt der DMP-BD10A von Innen

Auch der BD-P1000 bietet keinerlei Reize bezüglich eines besonders aufwändigen Innenaufbaus

Den besten Eindruck hinterlässt noch der BDP-LX70

 

Wie ein vernünftiger innerer Aufbau aussehen kann, beweist der Denon DVD-3930

Für technische Ästheten lohnt sich sich keinesfalls, auch nur einen der drei Blu-ray-Player aufzuschrauben. "Otto Normalverbraucher" sollte hier ohnehin vorsichtig sein, denn wer sich mit dem Schraubenzieher austoben und seine Neugierde bezüglich der verbauten Baugruppen befriedigen möchte, riskiert den Verlust der Herstellergarantie -  wenn nachgewiesen wird, dass man das Gerät eigenhändig geöffnet hat. Während es bei einem Denon DVD-3930, ist man technisch versierter Mensch, schwer fällt, in Anbetracht des vorbildlichen inneren Aufbaus nicht  ins Schwärmen zu geraten, ist es bei unseren drei Testkandidaten kein Verlust, sie nie von innen gesehen zu haben. Alles wirkt zwar nicht grob fahrlässig "hingehudelt", aber auch nicht sonderlich liebevoll gemacht. So entsteht der Eindruck, es mit DVD-Playern der Preisliga um die 300 € zu tun zu haben, aber nicht mit hochmodernen Hightech-Maschinen. Am besten zieht sich noch der BDP-LX70 aus der Affäre, der allerdings auch der Teuerste ist.

Fazit Verarbeitungswertung
  1. Samsung BD-P1000: Auftakt nach Maß für den koreanischen Blu-ray-Player. Er ist zu einem sehr günstigen Marktpreis zu haben und leistet sich keine wirkliche Schwäche. Er tritt nobel auf und kann diesen Anspruch, zumindest äußerlich, auch im Detail halten.

  2. Pioneer BPD-LX70. Der Pioneer gefällt mit schicker Optik und einem blitzsauberen Anschlussfeld. Auch das Innenleben kann man noch durchgehen lassen - echte Schnitzer gibt es keine. In Anbetracht des hohen Preisniveaus könnte der Kunde im Detail, z.B. bezüglich der Oberflächenqualität des Gehäuses, aber noch mehr verlangen.

  3. Panasonic DMP-BD10A: Mit geschlossener Klappe noch ein Beau - offen sieht man lieber weg. Das Display ist unzureichend, der innere Aufbau höchstens ausreichend. Auch das Anschlussfeld strahlt im direkten Vergleich am wenigsten Hochwertigkeit aus. 

Anschlüsse

Anschlüsse BDP-LX70, Teil 1: Netzwerkanschluss, HDMI, Komponente, FBAS, S-Video (die beiden letzteren Anschlüsse braucht kein Mensch, haben aber alle drei Kandidaten)

Anschlüsse BDP-LX70, Teil 2: Optischer und koaxialer Digitalausgang, 5.1-Ausgang, sehr hochwertiger 2-Kanal-Audio-Ausgang

Top: Für wenig Geld hält der Samsung alle relevanten Terminals bereit. Netzwerkfunktionalitäten bringt er im Gegensatz zum BDP-LX70 keine mit

Mangelerscheinung? Fehlanzeige! Der DMP-BD10A ist klarer Anschluss-Champion. 7.1-Ausgang, gleich zwei 2-Kanal-Ausgänge, optischer und koaxialer Digitalausgang

HDMI-Ausgang des DMP-BD10A

Für die Integration in ältere AV-Anlagen hält der Panasonic auch eine Scartbuchse bereit

Fazit Anschlüsse
  1. Panasonic DMP-BD10A: Der Panasonic Blu-ray-Player hat Anschlüsse im Überfluss. 7.1-Ausgang, 2 x Stereo-Cinch - es fehlt an nichts. Sogar eine Scartbuchse ist vorhanden.

  2. Samsung BD-P1000, Pioneer BDP-LX70: Beide Modelle geben sich keine Blöße, ohne die Opulenz des DMP-BD10A zu erreichen

Ausstattung

In Anbetracht der gebotenen Preise sollte der Käufer eigentlich ein hohes Ausstattungsniveau erwarten können. Da die Blu-ray-Disc ein modernes Hightech-Medium ist und sich daher viele audiovisuelle Möglichkeiten zum Erreichen einer neuen Bild- und Tondimension bieten, wäre davon auszugehen, dass die dazugehörige Hardware auch die Voraussetzungen bietet, das Potential zumindest annähernd auszuschöpfen.

Was also sollte ein zeitgemäßer Blu-ray-Player auf jeden Fall mitbringen?

  1. Den Support von 1.080p/24 für eine Weiterleitung des auf der Blu-ray-Disc enthaltenen Filmmaterials in der ursprünglichen Bildwiederholfrequenz zum Bildwiedergabegerät

  2. Den Support von 1.080p/60 für die 1.080p-Darstellung auf Bildwiedergabegeräten, die kein 1.080p/24 beherrschen

  3. Ein Upscaling normaler DVDs auf bis zu 1.080p

  4. Einen brauchbaren Video-EQ

  5. Eine HDMI-Schnittstelle, die dazu in der Lage ist, Dolby Digital Plus sowie DTS-HD High-Resolution, aber ganz besonders Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio mittels Bitstream auszugeben

  6. Alternativ zu Punkt 5 zumindest eine interne Decodingmöglichkeit für Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio. Ausgabe über den 7.1-Ausgang

Weitere Ausstattungsmerkmale, die einen Mehrwert darstellen, wären eine DVD-Audio-/SACD-Wiedergabe und ein besonders umfangreiches internes Lautsprechersetup.

Wenn man einen Abgleich zwischen den oben getroffenen Anforderungen und den Möglichkeiten unserer drei Testkandidaten vornimmt, tritt eine ernstzunehmende Ernüchterung ein. Denn keiner der drei Blu-ray-Player erfüllt das Anforderungsprofil in den wesentlichen Zügen.

Menü fürs Lautsprecher-Setup beim BD-P1000

Beginnen wir mit dem Samsung BD-P1000. Er unterstützt kein 1.080p/24, auch nicht mit dem neuesten Update. 1.080p/60 kann ausgegeben werden, und es ist möglich, herkömmliche DVDs auf 1.080p hochzuskalieren. Einen Video-EQ bringt der Samsung erst gar nicht mit. Eine HDMI-Schnittstelle, die DTS-HD Master Audio oder Dolby TrueHD als Bitstream ausgeben kann, sucht man vergeblich. Der Standard 1.2 war vor einem Jahr aktuell - hier merkt man das Alter der Konstruktion. Eine interne Decodingmöglichkeit besteht weder für Dolby TrueHD noch für DTS-HD Master Audio. Das Lautsprechersetup des internen Decoders ist ausgesprochen dürftig. Zudem ist dieser interne Decoder mit wenig Sinn bringenden Einschränkungen implementiert - er funktioniert "richtig" nur bei Blu-ray-Discs, hier ist der BD-P1000 in der Lage, zumindest die Core-Versionen zu decodieren, d.h. bei DTS-HD wird der DTS 5.1 Core-Bitstream decodiert, bei Dolby TrueHD der Dolby Digital 5.1-Bitstream. Bei Blu-rays mit normalen DD 5.1 und DTS 5.1 Tonspuren werden diese wie gewöhnlich decodiert. Unverständlich ist jedoch, dass bei normalen DVDs dieser Decoder nur sehr eingeschränkt funktioniert: DTS-Ton wird gar nicht wiedergegeben, und Dolby Digital kann nur in Stereo decodiert werden. Bilanzierend ist das Kapitel Decoding also eher unrühmlich für den BD-P1000. DVD-As und SACDs gibt der Samsung nicht wieder.

Grafisch sehr schönes LS-Setu-Menü des BDP-LX70

Video-EQ des Pioneer BDP-LX70

Fahren wir mit dem Pioneer BDP-LX70 fort. Applaus - und zwar einen durchaus großen - gibt es für den 1.080p/24-Support. Weniger erfreut hat uns, dass der Pioneer sich Bildwiedergabegeräten, die nur 1.080p/60 können, verweigert. Hier bleibt dann nur die Ansteuerung in 720p oder 1.080i. Ein Upscaling normaler DVDs bis auf 1.080p ist möglich. Einen Video-EQ besitzt der BDP-LX70, allerdings nur mit rudimentären Justagemöglichkeiten. Nicht gut sieht es aufgrund der HDMI 1.2a Schnittstelle mit der Ausgabe von Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio als Bitstream aus - nicht möglich (erst ab 1.3a). Ein internes Decoding für DTS-HD Master Audio oder Dolby TrueHD gibt es nicht. Seit dem aktuellsten Update kann Dolby TrueHD in LPCM 5.1 intern umgewandelt werden. Insgesamt eine eher betrübliche Leistung. Hier hätten wir gerade von Pioneer mehr erwartet. Besserung aber naht: Bereits auf der IFA rüstet Pioneer mit dem BDP-LX70A auf. Etwas mehr Umfang würden wir uns auch vom grafisch sehr schönen Lautsprecher-Setup erhoffen. Der BDP-LX70 gibt weder SACDs noch DVD-As wieder.

Umfangreiches LS-Setup, zudem sehr übersichtlich, beim DMP-BD10A. Nur die veraltete Millisekunden-Justage fürs Time Alignment stört. Vorbildlich: Jeder Lautsprecher ist individuell zu kalibrieren bezüglich des Pegelangleichs

Pluspunkt für den Panasonic DMP-BD10A: Ein guter Video-EQ ist mit an Bord

Sehr übersichtlich und einfach geriet die Verwendung des Video-EQs. Für jeden Parameter ist ein eigener Knopf auf der Fernbedienung vorhanden

Der Panasonic DMP-BD10A ist ebenfalls weit davon entfernt, alle Ansprüche an einen modernen Blu-ray-Spieler zu erfüllen. Er beherrscht nicht die Signalausgabe von 1.080p/24. Er ist jedoch in der Lage, 1.080p/60 auszugeben und auch DVDs auf 1.080p hochzuskalieren. Einen brauchbaren Video-EQ - Beifall! - bringt der Panasonic mit. Die HDMI-Schnittstelle kann weder Dolby TrueHD noch DTS-HD Master Audio als Bitstream ausgeben. Intern decodiert der Panasonic wenigstens Dolby TrueHD. Von den DTS-HD-Tonformaten beherrscht der interne Decoder nur DTS-HD High Resolution Audio, die verlustbehaftete Variante. DTS-HD Master Audio wird nicht unterstützt. Wird eine DTS-HD Master Audio Tonspur ausgelesen, wird nur der "normale" DTS 5.1 Core Bitstream decodiert und anschließend ausgegeben. Die Auswahl der internen Decodingformate präsentiert sich nicht als unbedingt bestens gelungen, da es viele Blu-ray-Discs mit DTS-HD Master Audio auf dem Markt gibt, aber kaum Blu-ray-Discs mit Dolby TrueHD. Daher wäre es sinnvoller gewesen, einen Decoding-Support für DTS-HD Master Audio zu implementieren. Für den Panasonic spricht, dass er, was keiner der beiden Konkurrenten kann, auch DVD-Audio-Discs wiedergeben kann - und dies auch noch qualitativ ausgesprochen hochwertig, wie sich später herausstellen wird. Hinzu kommt, dass der DMP-BD10A bezüglich Gliederung, Umfang und Nutzwert beste Lautsprecher-Setup hat, auch wenn die veraltete ms-Justage fürs Time Alignment nervt.

Was die elementaren Ausstattungsmerkmale betrifft, gibt es folgende Reihenfolge:

  1. Panasonic DMP-BD10A. Ein altes Sprichwort sagt, dass der Einäugige unter den Blinden König sei. Genauso verhält es sich mit dem DMP-BD10A. Er gibt zwar kein 1.080p/24 aus und decodiert intern auch kein DTS-HD Master Audio, bietet aber wenigstens ein internes Decoding (bis 7.1) für Dolby TrueHD und für DTS-HD High Resolution Audio. Zudem verfügt der Panasonic als einziges Gerät über einen vernünftigen Video-EQ. Des Weiteren kann er DVD-Audio-Discs abspielen und ermöglicht sinnvolle und umfangreiche Einstellungen hinsichtlich des internen Lautsprechermanagements. 

  2. Pioneer BDP-LX70. Der Pioneer verdient sich höchste Anerkennung für die 1.080p/24-Wiedergabe. Ebenfalls ist zumindest für einige Grundparameter ein Video-EQ mit an Bord. Ansonsten gibt es Punktabzüge für die fehlende 1.080p/60-Unterstützung, die fehlenden Bitstream-Ausgabemöglichkeiten und die nicht vorhandenen internen Decoder für Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio.

  3. Samsung BD-P1000. Dass der Samsung das älteste Gerät ist, merkt man an seiner nicht mehr zeitgemäßen Ausstattung. Kein wirklich wichtiger Parameter - bis auf die 1.080p/60 Signalausgabe - wird erfüllt. 

Betrachtet man das sonstige Ausstattungsniveau, bieten Samsung und Pioneer zwei spezielle multimediale Nutzungsmöglichkeiten.

Kartenleser des Samsung BD-P1000

Der Kartenleser verfügt über zwei getrennte Slots, die sich zur Aufnahme von Speicherkarten in den Formaten Compact Flash, XD Picture card, Micro Drive, SD, MMC & RS-MMC, Memory stick & Memory Stick Duo eignen. Von Karten können sowohl JPG-Bilder als auch MP3-Dateien gelesen werden. Ebenso können auch CDs mit diesen Formaten gelesen werden. Die JPG-Qualität ist sehr gut. Nicht nur mit kleinen Formaten kommt der Samsung zurecht, sondern auch hochauflösende Bilder werden mit der maximal im Player-Setup eingestellten Auflösung angezeigt. Die eigenen Bilder werden sehr detailscharf und farbintensiv dargestellt. Einzelne Details lassen sich auch durch eine Zoom-Funktion vergrößern.

Netzwerkfunktionalität des Pioneer BDP-LX70

Als erster Blu-ray Disc-Player eignet sich der Pioneer BDP-LX70 auch als Netzwerk-Player zum Abspielen von Musik, Photos und Videos. Der Netzwerkanschluss auf der Rückseite ermöglicht die Einbindung in ein Heimnetzwerk. Die DLNA-Zertifzierung ermöglicht die Nutzung mit zahlreichen Media-Servern, die inzwischen auf dem Markt erhältlich sind. 

Die komfortabelste Lösung ist hierbei die Verwendung eines NAS (Networked Attached Storage), welches unabhängig von einem PC arbeiten kann und dem Pioneer Zugriff auf die Multimedia-Dateien ermöglicht. Wesentlich einfacher dürfte für die Benutzer die Verwendung eines PC sein. Da der Rechner im Grunde genommen nur über das Netzwerk die Daten von seiner Festplatte übertragen muss, sind die Hardwareanforderungen sehr gering, was z.B. auch den Einsatz eines älteren Notebooks mit wenig Geräuschentwicklung und geringem Stromverbrauch ermöglicht. Dabei muss dieser Rechner nicht einmal mit der Windows Media Center Edition ausgestattet sein, denn das Programm "Windows Media Connect" gibt es auch einzeln. Auch der jüngste Windows Media-Player verfügt über die "Windows Media Connect"-Funktionalität. Die einfachste Verbindung zwischen Rechner und Pioneer-Player geschieht über einen Router, der dann automatisch die IP-Adressen via DNS zuweist. 

Aber auch ganz ohne zwischengeschalteten Router lässt sich der Pioneer direkt mit einem PC verbinden. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, dass zur Direktverbindung ohne Router kein normales Netzwerkkabel sondern ein "Crossover"-Netzwerkkabel verwendet werden muss. Außerdem muss müssen die IP-Einstellungen des Players und des PCs manuell vorgenommen werden, damit diese miteinander kommunizieren können. Bei Verbindungsproblemen gestaltet sich die Fehlersuche etwas schwierig, da der Pioneer selbst keinen Verbindungsstatus anzeigt und selbst bei erfolgreicher Netzwerkverbindung es immer mehrere Sekunden dauern kann, bis im Hauptmenü der Zugriff auf das "Medienarchiv" freigegeben wird. Bei der ersten Verbindung ist es daher ratsam, auch eine Firewall zunächst zu deaktivieren, um diese als Fehlerquelle auszuschließen. Bei der Verwendung von Windows Media Connect oder dem Windows Media Player ist außerdem zu beachten, dass der Pioneer-Player vom Windows Media Player erst freigegeben werden muss und auch die Ordner, in denen die Dateien gespeichert sind, erst freigegeben werden müssen. Dies geht im Windows Media Player über "Optionen > Medienbibliothek > Freigabe konfigurieren/Ordner überwachen".

Die Auswahlmöglichkeiten

Filmwiedergabe-Menü mit Thumbnail

Auch hochauflösende JPEG-Bilder können mittels des BDP-LX70 wiedergegeben werden

Das Übersichtsmenü für die Musikarchive

Informationen über den gerade laufenden Titel

Wurde eine Verbindung hergestellt, so wird das Menü "Medienarchiv" im "Home Menü" des Players aufgelistet und erlaubt einen Zugriff auf die in die Kategorien Filme, Fotos und Musik aufgelisteten Dateien. Zum Abspielen auf dem Pioneer werden folgende Formate unterstützt:

Film : MPEG1 / MPEG2 / WMV (auch HDTV-Dateien)
Bilder : JPEG / PNG / GIF
Musik : MP3 / WMA (auch 5.1) / WAV

Die Geschwindigkeit des Netzwerkzugriffs ist zum Teil abhängig von der vorhandenen Bandbreite und der Anzahl der Titel. Denn bei der Navigation durch die Titellisten muss der Player immer wieder einzelne Abschnitte nachladen. Daher empfiehlt sich zwecks schneller Navigation die Anbindung des Media Servers via kabelgebundenen Netzwerk oder mindestens 54 Mpbs WLAN, da ansonsten der Zugriff teilweise hakt. Aber auch mit einer schnellen Netzwerkverbindung reagiert der Zugriff immer wieder etwas träge beim Durchsuchen des Archivs. Das Abspielen selbst bereitet dabei aber keine Probleme. Vor dem Abspielen einer Datei lädt der Pioneer bereits einen ausreichend großen Puffer in seinen Zwischenspeicher, der kurzfristige Störungen bei der Datenübertragung ausgleicht. Das ermöglicht es, selbst ein nur via 11 Mbps WLAN angebundes Notebook als Zuspieler für Musik zu nutzen. WMV Videodateien werden auch mit Merkanalton abgespielt. Durch die großzügige Pufferung reicht ein 54 Mbps WLAN für die flüssige Wiedergabe von 1080p-Material im WMV-Format. Die Wiedergabe ist sehr flüssig und Ruckeln lässt sich nur selten erkennen. HDTV-Material bereitet beim Abspielen keine Probleme. Den recht großzügig bemessenen Puffer kann man ganz einfach testen, indem man die Netzwerkverbindung unterbricht. Dieser ist so groß bemessen, dass selbst WMV HD-Material nach der Trennung der Netzwerkverbindung noch mehrere Sekunden weiterläuft.  Die Netzwerkschnittstelle bietet derzeit keinen direkten Zugriff auf das Internet und lässt sich somit auch noch nicht für zukünftige interaktive BD-Live-Features nutzen. Eventuell wird es aber ein Update geben, welches die Funktionalität der Netzwerkschnittstelle erweitert. Trotz teilweise etwas träger Navigation ist die Möglichkeit zum Streamen von Multimedia-Dateien ein Feature, welches bislang kein anderer Blu-ray Disc-Player bietet. Fraglich ist dabei aber, ob der Benutzer im Alltag Lust hat, zum Musik hören immer gleich seinen Fernseher einzuschalten, denn ohne Mini-Display am Abspielgerät ist das Auswählen von Musik nicht ohne eingeschalteten Fernseher möglich.

Bilanz: Nutzen der multimedialen Zusatzfeatures

Der Kartenleser des BD-P1000 ist sicherlich ein nettes Feature, welches dem Multimedia-Liebhaber goutieren dürfte. Der wahre Home Theatre-Liebhaber hätte sich allerdings lieber einen umfangreichen Video-EQ und bessere Audiosignal-Decodierungsmöglichkeiten bzw. Ausgabemöglichkeiten gewünscht. Ähnlich verhält es sich mit den Netzwerkfunktionen des BDP-LX70. Sie sind ein hübsches On-Top-Ausstattungsmerkmal, das gerade stark PC-affine potentielle Kunden anlocken dürfte. Sinnvoller wäre es aber ohne Zweifel gewesen, wenn Pioneer den "Elementartugenden" eines BD-Players - unter diesen verstehen wir alles, was Bild und Ton positiv beeinflusst - noch mehr Bedeutung beigemessen hätte bzw. anstatt der Netzwerkfunktion einen besonders hochwertigen inneren Aufbau realisiert hätte. So bleibt in beiden Fällen - Samsung und Pioneer - ein etwas zwiespältiger Eindruck zurück, zumal man sich fragen muss, welcher potentielle Käufer diese Features in der alltäglichen Praxis auch wirklich intensiv nutzt.

Betriebssicherheit

Absolute Spitzenleistungen können wir hier keinem der drei Kandidaten konstatieren. Mit Blu-ray-Discs machen alle drei Player allerdings auch keine größeren Probleme. Bislang hatten wir keine Kompatibilitätsprobleme, durch häufigere Software-Updates können derartige Schwierigkeiten - hier kann man in jedes x-beliebige DVD- und AV-Forum als "Beweis" hineinschauen - je nach einzelnem Gerät durchaus auftreten. Sowohl in Bedienungsanleitungen als auch in Beipackzetteln zu manchen Blu-ray-Scheiben wird außerdem darauf hingewiesen, dass es zu Kompatibilitätsproblemen, je nach Hardware/Software-Situation, kommen kann. Einen Tag Dauerbetrieb mit sehr vielen Blu-ray-Disc-Wechseln stecken alle Player locker weg - mit so manchen, insbesondere billig gepressten DVDs (Kinder DVDs vom Wühltisch im Elektroniksupermarkt z.B.) freunden sich unsere drei Hightech-Player aber nur sehr eingeschränkt an. Alle drei wollten einige DVDs nach wenigen Minuten bzw. mitten im Film nicht mehr weiter abspielen. Die Auslesesicherheit bei zerkratzten Discs ist bei unseren Test-Kandidaten voll zufriedenstellend, der Pioneer scheint nach unseren bisherigen Erfahrungen die beste Fehlerkorrektur zu haben. Auch bei anderen Aktionen wie dem Wechsel der Auflösungen, vielen kurz hintereinander erfolgenden Navigationsaktionen etc. gab sich der BDP-LX70 keinerlei Blößen, während sowohl Panasonic als auch Samsung mehrmals nur durch Neustart wieder zum Leben erweckt werden konnten.

Reihenfolge Betriebssicherheit:

  1. Pioneer BDP-LX70
  2. Panasonic DMP-BD10A, Samsung BD-P1000
Bedienung

Die Samsung-Menüs wirken nicht besonders professionell

Sehr nüchtern, aber enorm übersichtlich: Menüstruktur des DMP-BD10A

Tadellos sind die OSDs des BDP-LX70

Eines vorweg: Alle drei Player sind nicht die richtigen Wiedergabegeräte für ungeduldige Zeitgenossen. Besonders Samsung und Panasonic nehmen sich schon gehörig Zeit bis zum Einlesen einer Disc. Auch der Pioneer ist kein Schnellstarter, wenngleich nicht ganz so langsam. Die mit Abstand attraktivsten und zudem sehr übersichtlichen Menüs bringt der BDP-LX70 mit. Hier ist es eine Freude, in den sorgfältig gestalteten OSDs zu navigieren und Einstellungen zu treffen. Besonders hervorzuheben ist das sehr aufwändig gestaltete Lautsprecher-Setup, auch die tollen Menüs bei Nutzung der Netzwerk-Funktion sind bestechend. Mit teils unlogischer Submenü-Aufteilung und wenig begeisternder Grafik verkörpert der BD-P1000 den Gegenpol zum Pioneer. In der Mitte reiht sich der Panasonic ein, dessen Menüs sind zwar optisch extrem schlicht, dafür klar aufgebaut und sehr leicht verständlich. Was das Handling der Fernbedienungen angeht, kann sich der Panasonic vor dem Pioneer behaupten. Keine Tasten-Flut, sondern eine übersichtliche Anordnung aller Funktionselemente, zudem sind die Tasten nicht zu klein geraten. Die Navigationseinheit funktioniert hervorragend. Der Fernbedienung des BDP-LX70 kann man ebenfalls wenig vorwerfen, allerdings passt alles ergonomisch nicht ganz so optimal wie beim Panasonic. Obwohl auch der IR-Controller des Samsung nicht mit Bedienelementen überfrachtet ist, belegt er den letzten Platz - es ist aber ein guter letzter Platz. TV-Funktionalitäten wird ein zu zentraler Stellenwert eingeräumt, zudem ist der Druckpunkt schlechter als bei beiden Kontrahenten. Im Vergleich zu mancher katastrophaler Fernbedienungs-Lösung kann man aber auch mit der Kontrolleinheit des BD-P1000 sehr zufrieden sein. 

Wertung:

  1. Pioneer BDP-LX70
  2. Panasonic DMP-BD10A
  3. Samsung BD-P1000
Testequipment
Bildqualität

Bildqualität Blu-ray-Wiedergabe

Hier schlägt die Stunde des BDP-LX70. Wer den Pioneer-Player mittels HDMI an ein 24p-fähiges Bildwiedergabegerät anschließt, wird vom Ergebnis tief beeindruckt sein. Ein unerschütterlich stabiles, über alle Maßen souveränes Bild verkörpert schlicht und einfach das visuell Beste, was momentan möglich ist. Die Bildschärfe liegt extrem hoch, trotzdem vermeidet der BDP-LX70 gekonnt jeden Anflug unschöner Überschärfungseffekte. Bei "Casino Royale" zaubert er ein messerscharfes, dreidimensionales Bild auf den Bildschirm - ganz besonders imposant ist der Bildeindruck natürlich dann, wenn man einen Full HD-Flachbildschirm einsetzt, aber auch auf einem PDP-507XD sind die Resultate schon beinahe beängstigend gut. Bei "Tränen der Sonne" und bei "Königreich der Himmel" ermöglicht der BDP-LX70 ein bombastisches, von höchster atmosphärischer Dichte geprägtes Filmerlebnis: Der überragende Kontrast zeigt auch in dunklen Szenen noch sehr kleine Details, und die neutrale Farbwiedergabe verfällt weder in eine zu kühle noch in eine zu warme Wiedergabe. Exzellent ist auch das Rauschverhalten des Pioneer-Players - wenn etwas rauscht, dann ist es auf der Blu-ray, oder aber der verwendete Flachbildschirm ist dafür verantwortlich. Der BDP-LX70 beherrscht, wie weiter oben bereits erwähnt, kein 1.080p/60, daher muss man, verwendet man ein Bildwiedergabegerät, welches nur 1.080p/60 supportet, den Pioneer-Player auf 1.080i einstellen. Auch dann ist das Bild überragend, allerdings ist es dann auch fraglich, inwiefern sich der De-Interlacer des Bildwiedergabegeräts negativ bemerkbar macht. Noch eine Anmerkung: Nicht jeder Flachbildschirm, der 1.080p/24 entgegen nimmt, kann dieses Signal bzw. ein ganzzahliges Vielfaches von 24 auch zur Ansteuerung des Panels verwenden. Es kann daher sein, dass, je nach Bildwiedergabegerät, selbst im 24p-Betrieb Bildruckeln wahrzunehmen ist. Dies liegt dann an internen Umwandlungsprozessen im eingesetzten Flachbildschirm, der nur selektierte Frequenzen zur Panelansteuerung verwenden kann. Dieses Problem tritt besonders bei einigen LCDs in Erscheinung. 

Der Panasonic DMP-BD10A beherrscht die 1.080p/24 Signalausgabe nicht. Ihn deshalb gleich massiv abzuwerten, wäre aber grundlegend falsch. Es steht außer Frage, dass im 1.080p/60-Betrieb das typische Pulldown-Ruckeln bei langsamen Bewegungen und Kameraschwenks wahrzunehmen ist. Insbesondere dann, wenn man sich einmal richtig darauf "eingeschossen" hat, ist es ebenso störend wie die DLP-typischen Lichtblitze. Aber, Hand aufs Herz: Wer einfach in sehr hoher Qualität Blu-rays schauen und dabei Spaß haben möchte, wird mit dem DMP-BD10A trotzdem sehr gut bedient sein. Wer nicht weiter darauf achtet, wird die Ruckelbewegungen des Bildes auch höchstens noch am Rande wahrnehmen. In allen anderen bildqualitativen Bereichen schneidet der DMP-BD10A sehr gut ab, er verfolgt aber eine andere Philosophie als der BDP-LX70: Das Bild des Panasonic hat eine minimal ins Warme tendierende Farbwiedergabe und wirkt bezüglich der Helligkeit leicht gedämpft. Somit ist das Bild definitiv nicht 100 % neutral, dafür aber ungemein angenehm. Sich gleich vier Filme hintereinander anschauen, wird mit dem DMP-BD10A somit zur puren Freude. Die Schwarzwiedergabe des DMP-BD10A ist die Beste, die wir bislang überhaupt bei einem Bildwiedergabegerät gesehen haben. Weitere Pluspunkte: Das Bild wirkt sehr sauber, Rauschmuster erlaubt sich der DMP-BD10A keine. Mittels des guten Video-EQs lässt sich z.B. die Bildschärfe prima anpassen, somit kann man aus so mancher Blu-ray noch mehr herausholen. Die Signalausgabe in 720p und 1.080i gelingt dem Panasonic ebenfalls ausgezeichnet. Die enorme Gesamtbildschärfe des BPD-LX70 erzielt der DMP-BD10A in keiner Betriebsart, sein Fokus liegt stets auf einem im höchsten Maße homogenen, angenehmen Bild - perfekt für viele User-Profile. Der absolute visuelle Highender wird sich hingegen eher mit dem BDP-LX70 anfreunden können, der mit brillanter Bildschärfe und neutraler Gestaltung aller relevanten Parameter auftrumpfen kann. 

Bleibt der Samsung BD-P1000, der verglichen für seinen niedrigen Einstandspreis mit sehr guten Ergebnissen dienen kann. Im direkten Vergleich mit den beiden Top-Playern von Pioneer und Panasonic ist das Bild nicht ganz so rauscharm, die Bildschärfe im Blu-ray-Betrieb geht absolut in Ordnung. Die Farbwiedergabe hat auch beim Samsung einen minimal warmen Einschlag, die Schwarzwiedergabe hinkt der des Pioneer und insbesondere der des Panasonic etwas hinterher. Das gilt auch für den Kontrast, gerade bei "Königreich der Himmel" oder bei "Tränen der Sonne" bringt der BD-P1000 nicht ganz so viel Struktur in die dunklen Bildbereiche. Leider fehlt dem BD-P1000 ein Video-EQ, so dass man keinerlei Nachbesserungen vornehmen kann.

Gesamtwertung:

  1. Pioneer BDP-LX70: Wer den aktuell besten Player für die Wiedergabe von Blu-rays haben möchte, kann getrost zugreifen: Ein so beeindruckendes Bild wie der BDP-LX70 bietet aktuell kein anderer Player. Besonders die Vorteile der 24p Signalverarbeitung dürften auch sehr anspruchsvolle Anwender restlos begeistern.
  2. Panasonic DMP-BD10A: Sehr harmonisch und angenehm gibt der DMP-BD10A Blu-ray-Discs wieder. Das Bild ist zudem absolut sauber und begeistert mit tiefstem Schwarz. Bei Bewegungsdarstellung, Schärfe und Detaillierung fällt der Panasonic aber hinter den Pioneer zurück.
  3. Samsung BD-P1000: Der "Oldie" schlägt sich wacker und präsentiert sich als preisgünstige Alternative, die zwar nicht ganz die Performance der Alternativen von Pioneer und Panasonic mitgehen kann, aber auch nirgendwo ernsthaft einbricht.

Bildqualiät bei normalen DVDs

So exzellent die Bildqualität, die der BDP-LX70 bei Blu-ray-Discs zur Verfügung stellt, ohne Zweifel ist, so unspektakulär sind die Ergebnisse, wenn es um die Darstellung normaler DVDs geht. Das Bild ist, wie Direktvergleiche gezeigt haben, bezüglich Durchzeichnung, Gesamtschärfe, Knackigkeit der Farben und Kontrastgüte unter dem Level eines Pioneer DV-989AVi-S - also kein Ruhmesblatt. Objektiv betrachtet, ist der BDP-LX70 alles andere als ein schlechter DVD-Player, aber von einem so teuren Gerät, welches außerdem als Blu-ray-Wiedergabegerät neue Maßstäbe setzt, hätte man einfach mehr erwartet. Den BDP-LX70 wird der versierte Home Theatre Anwender kaufen, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gesteigerten Wert darauf legen wird, dass auch seine bislang vorhandene, in vielen Fällen extensive DVD-Sammlung in herausragender Qualität wiedergegeben wird. Gut, man kann als Hersteller argumentieren, dass versierte Anwender noch reine DVD-Maschinen vom Schlage eines Denon DVD-3930 zuhause stehen haben, aber dies als Grund in der Hinterhand zu haben, dass man den DVD-Wiedergabequalitäten nicht allzu viel Beachtung schenkt, ist auch nicht ohne weiteres hinzunehmen. Insgesamt hat Pioneer stets ausgezeichnete DVD-Spieler im Angebot gehabt, die der Konkurrenz während der gesamten DVD-Ära das Leben sehr schwer machten - schade, dass der BDP-LX70 diese erfolgreiche und erfreuliche Tradition nicht fortführt. Wenigstens überzeugt der bordinterne De-Interlacer, der eine souveräne Bildruhe und einen flüssigen Bewegungsablauf sicherstellt. 

Ganz anders gestaltet sich das Thema DVD-Wiedergabe beim Panasonic DMP-BD10A: Er bleibt seiner bereits im Blu-ray-Betrieb gezeigten Auslegung auch bei der DVD-Wiedergabe treu, das heißt, er produziert ein sehr angenehmes, harmonisches Bild, das mit sehr tiefer Schwarzwiedergabe und hervorragendem Kontrast punkten kann. Bis auf den Toshiba HD-XE1 gibt es keinen anderen HD DVD- oder Blu-ray-Player, der ein so gutes Bild bei normalen DVDs realisiert. Der Video-EQ des DMP-BD10A entpuppt sich auch hier als probates Mittel, so mancher herkömmlichen DVD noch ein wenig mehr Bildqualität zu entlocken. Die Gesamtbildschärfe liegt hoch, aber nie so hoch, dass das Ergebnis die Augen empfindlicherer Naturen belasten würde. Panasonic hat hier einen nahezu optimalen Kompromiss gefunden. Bedingt durch die sehr gute Detaillierung und den herausragenden Schwarzwert garantiert der DMP-BD10A auch eine erstaunlich hoch liegende Bildplastizität. Der De-Interlacer arbeitet - hier hat Panasonic große Fortschritte gemacht - ausgezeichnet, diagonale Linien werden sauber dargestellt, Bewegungsunschärfen sind praktisch nicht auszumachen. Das Upscaling bis auf 1.080p gelingt ohne Artefaktebildung oder Bildrauschen im hochfrequenten Bildbereich, was auch für die Qualität des eingebauten Scalers spricht.

Der Samsung BD-P1000 schlägt sich in dieser Teildisziplin alles andere als schlecht. Er skaliert erstaunlich sauber bis auf 1.080p hoch - mehr Bildrauschen als beim vorbildlichen Panasonic und auch beim guten Pioneer muss man allerdings in Kauf nehmen. Interessanterweise ist die Scaling- und De-Interlacingqualität in der 1.080p-Einstellung am besten, obwohl die internen Berechnungen in diesem Fall am aufwändigsten sind. Im 1.080i- und 720p-Betrieb wirkt das Bild weniger plastisch und klar, auch dann nicht, wenn wir Bildwiedergabegeräte mit hervorragenden internen De-Interlacern bzw. Scalern verwenden. Prima sind Kontrast, Farb- und Schwarzwiedergabe des BD-P1000, die angenehme Farbgebung, die wir schon vom Blu-ray-Betrieb kennen, bleibt auch beim BD-P1000 ebenso wie beim DMP-BD10A im DVD-Betrieb erhalten. Der De-Interlacer zeigt voll befriedigende Leistungen, ab und zu tritt aber Bildruckeln in Erscheinung, und auch leichte Bewegungsunschärfen werden in kritischen Sequenzen (Star Wars Ep. III, Eröffnungsschlacht, Gladiator Kampfszenen) sichtbar.

Wertung:

  1. Panasonic DMP-BD10A. Der Panasonic bleibt auch bei der Darstellung normaler DVDs seinem Charakter treu. Er erzeugt ein sehr angenehmes Bild mit erstklassiger Schwarzwiedergabe und begeistert durch absolute Rauscharmut beim Upscaling. Der De-Interlacer genügt auch hohen Anforderungen. Hier hat Panasonic einen großen Sprung nach vorn gemacht. Mittels des wirksamen Video-EQs können DVDs sichtbar aufpoliert werden.
  2. Pioneer BDP-LX70. Der Pioneer hält bei der Wiedergabe herkömmlicher DVDs leider nicht das, was er im Blu-ray-Betrieb verspricht. Die gezeigte Leistung reicht zwar, um den durch Updates aufgefrischten, insgesamt aber doch etwas altersschwachen Samsung gerade noch auf Distanz zu halten, den ausgeglichenen, performance-starken Panasonic muss er aber klar ziehen lassen.
  3. Samsung BD-P1000. Leichtes Rauschen beim Upscaling, ein zwar voll befriedigender, aber nicht überdurchschnittlicher De-Interlacer - das wären die Nachteile. Gegenüber einem Wiedergabe-Ass wie dem DMP-BD10A und einem zwar leicht geschwächten, aber immer noch guten Pioneer BDP-LX70 reicht dies, um trotz sonst beachtlicher Qualitäten knapp auf den letzten Platz zurückzufallen.
Klang

In dieser Disziplin verbucht der DMP-BD10A einen eindrucksvollen Sieg - ganz knapp gesagt: Er ist überall der mit Abstand beste Player, und nicht nur das: Er ist das einzige Gerät in diesem Trio, das man als Audio-Wiedergabegerät richtig Ernst nehmen kann. Beginnen wir mit dem Dolby TrueHD-Decoding - hier steht der Panasonic ohnehin allein auf weiter Flur, da Pioneer und Samsung die Decodierung dieses HD-Tonformats in vollem Umfang erst gar nicht anbieten. Mit sehr präziser Staffelung, sehr klarer Effektwiedergabe und einem insgesamt kräftigen, räumlichen Sound begeistert der DMP-BD10A rundherum. DTS-HD Master Audio-Tonspuren, bei denen der DMP-BD10A lediglich den DTS 5.1-Core Bistream decodiert, erklingen trotzdem sehr eindrucksvoll, mitreißend und weitläufig. Normalen Dolby Digital- und DTS 5.1-Tonspuren nimmt sich der Panasonic mit einer Akribie an, die selbst manchem 700 €-AV-Receiver fremd ist: Sein luftiger, exakter, gleichzeitig aber stets sehr angenehmer Hochtonbereich, die lebendige Mitteltonwiedergabe und der fundierte Bass verdichten sich zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis. Die Überraschung schlechthin gelang dem DMP-BD10A bei der Wiedergabe von DVD Audio-Scheiben: Natürlich handelt es sich bei Panasonics Blu-ray-Spieler nicht um eine akustische Highend-Maschine, die feine Detaillierung, der klare Hochtonbereich und die sehr gekonnten Übergänge zwischen den einzelnen Frequenzbereichen zeugen aber von überraschenden Qualitäten, die man dem einfach aufgebauten DMP-BD10A nicht auf Anhieb zugetraut hätte. Die Wiedergabe von CDs über den analogen Ausgang ist tadellos, der Klang ist homogen, klar und gut aufgebaut. Digital verbunden über HDMI oder auch über Digital-optisch/koaxial, gefällt der Klang durch feinfühlige Detaillierung und eine homogene, in sich geschlossene Gesamtcharakteristik. 

Der Pioneer BDP-LX70 muss sich hinter dem DMP-BD10A einordnen - insgesamt wirkt sein Klangbild flacher und weniger vielschichtig, wenn man vom Pioneer intern wandeln lässt und Signale über die analogen Ausgänge ausgibt. Man merkt, dass der Entwicklungsfokus bei diesem Modell klar auf einer Top-Bildqualität bei Blu-rays und einer umfangreichen Implementierung von Netzwerk-Features lag. Die sonst bei Pioneer übliche, stets sehr sorgfältige Audio-Abstimmungsarbeit wurde dem BDP-LX70 offensichtlich nicht zuteil, wenn es um die analoge Signalausgabe geht. Die grob- wie auch feindynamischen Qualitäten sind als noch gut, keinesfalls aber als überdurchschnittlich zu bewerten. Angenehm klingt das Ergebnis zweifelsohne, vom berühmt-berüchtigten Hocker reißt das Ergebnis aber auch niemanden. Bei sehr schön aufgenommenen CDs stört die etwas indifferente Art des BDP-LX70 das Hörvergnügen besonders - als CD-Spieler-Ersatz ist diese Maschine daher nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Besser ist es um die Klangqualität bestellt, wenn man den optischen/koaxialen Digitalausgang beziehungsweise das HDMI-Terminal verwendet. Dann erscheint das Klangbild deutlich facettenreicher, souveräner und mitreißender. Digital angeschlossen kann man daher mit dem Gebotenen sehr zufrieden sein, wenngleich die sehr feine Detaillierung des Panasonic nicht ganz erreicht wird.

Den Samsung BD-P1000 bewahrt in der Klangdisziplin nichts vor dem mit Abstand letzten Platz. Besonders bei der analogen Signalausgabe sind die Ergebnisse nur ausreichend. Die Ausgänge haben einen niedrigen Pegel, zudem ist der Hochtonbereich flau, die Mitten klingen leicht überbetont und der Bass ist relativ unpräzise. Hier sollte man beim Nachfolger auf jeden Fall deutlich nachlegen. Verwendet man den internen Decoder bei der Wiedergabe von Blu-ray-Discs, wirken die Effekte wie zugeschnürt und können sich nicht richtig entfalten. Stimmen klingen sehr distanziert, der BD-P1000 zeigt nur wenig vokale Details. Verwendet man einen der digitalen Ausgänge für die Tonübertragung, sind die Ergebnisse besser. Die Akustik erscheint ausgewogener und detailreicher. Der Hochtonbereich klingt allerdings auch bei der digitalen Signalausgabe, als läge ein Vorhang darüber. Eine wirklich brillante, fesselnde Wiedergabe will dem BD-P1000 nicht gelingen. 

Wertung: 

  1. Panasonic DMP-BD10A
  2. Pioneer BDP-LX70
  3. Samsung BD-P1000
Gesamt-Fazit

1. Platz

Panasonic DMP-BD10A: Panasonics Blu-ray-Player kann diesen Vergleichstest für sich entscheiden. Zu einem noch vertretbaren Preis wird hier eine Wiedergabemaschine geboten, die sich nirgendwo grobe Schnitzer leistet. Sicherlich, etwas ärgerlich ist es schon, dass der Panasonic keinen 1.080p/24-Support bietet. Auch könnte das Finish hochwertiger und ein DTS-HD Master Audio-Decoder mit an Bord sein. Mit seiner sinnvollen sonstigen Ausstattung, dem Dolby TrueHD-Decoding, der ausgezeichneten Akustik, dem sehr angenehmen, rauscharmen Bild im Blu-ray- und DVD-Betrieb kann der DMP-BD10A letztendlich aber die Konkurrenz hinter sich lassen - einfach zu bedienen ist er im Übrigen auch noch.

Gesamtsieger Blu-ray-Player-Vergleich
01. August 2007

2. Platz: Pioneer BDP-LX70

Der Pioneer-Player bringt zur Zeit das beste Bild aller Abspielgeräte überhaupt mit - wenn man eine Blu-ray einlegt und ein 1.080p/24-fähiges Bildwiedergabegerät einsetzt. Plastisch, messerscharf, kontrastreich, souverän, ruhig, flüssig - es scheint, als wäre der Traum vieler Heimkino-Enthuasiasten wahr geworden. Leider sind die restlichen Qualitäten des BDP-LX70 nicht so ausgefeilt, wie wir es sonst von Pioneer-Komponenten kennen: Die Wiedergabe normaler DVDs gelingt auf gutem, aber nicht überdurchschnittlichem Level, die Klangeigenschaften sind ordentlich, aber keinesfalls besonders erwähnenswert. Sehr gut gelungen ist das Bedienkonzept mit den schön gemachten Menüs, auch die Betriebssicherheit überzeugt. Wer in der Praxis die umfangreichen Netzwerk-Funktionalitäten tatsächlich benötigt, bleibt abzuwarten. Besser würde das Konzept sicherlich aufgehen, wenn man in den BDP-LX70 ein Wireless-Modul integriert hätte. Der Preis des BDP-LX70 erscheint uns sehr hoch.

Bestmögliches Blu-ray-Bild zum aktuellen Zeitpunkt

3. Platz: Samsung BD-P1000

Der betagte Samsung BD-P1000 wird "nur" dritter in diesem Vergleich, was aber alles andere als ein wirkliches Unglück ist. Vielmehr weist auch der BD-P1000 viele positive Eigenschaften auf. Er ist relativ preiswert zu haben, ist schön anzusehen, gut verarbeitet und bringt eine prima Bildqualität im Blu-ray- und DVD-Betrieb mit. Für multimedial ausgerichtete Zeitgenossen ist der integrierte Kartenleser ein weiteres Argument pro Samsung. Negativ fallen die lückenhafte Ausstattung und die bescheidenen akustischen Eigenschaften auf.

Preis-/Leistungs-Tipp der Redaktion

 

Test: Carsten Rampacher
01. August 2007