Test: NEC PX-42XR4G/PX-50XR5G (1/3)

25.08.2006 (hsh/cr)

NEC PX-42XR4G

NEC PX-50XR5G

Einführung

Das Angebot an Flachbildschirmen wächst und wächst, während konventionelle Röhrengeräte mittlerweile beinahe gänzlich ausgedient haben. Doch genauso, wie es zu den Hochzeiten von CRT-Modellen verschiedene Anwenderprofile gab, so sprechen auch die unzähligen flachen Displays völlig unterschiedliche Zielgruppen an. Zum einen wird der "normale" Anwender fokussiert, der einen flachen Fernseher sucht, mit dem er täglich die Nachrichten und die Lieblingsserie schauen kann und ab und zu einer Dokumentation oder einem Film folgt. Hier sind Komplettangebote die richtige Wahl, also Modelle, die auch einen analogen und/oder digitalen TV-Tuner sowie Lautsprecher mitbringen. Dann aber gibt es auch die Fraktion der Home Theatre-Liebhaber, denen ein Projektor im tagtäglichen Handling zu unkomfortabel ist (Raum muss abgedunkelt werden, häufiges Ein- und Ausschalten senkt die Lampenlebensdauer etc.), die aber auf ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Bildwiedergabegerät nicht verzichten möchten. Features wie TV-Tuner oder eingebaute Lautsprecher stehen hier absolut nicht im Mittelpunkt, dafür aber eine professionelle Anschlussbestückung und umfangreiche Bildeinstellmöglichkeiten. Gerade an diesen mangelt es vielen Plasma- und LCD-TVs, die auf dem Consumer-Markt angeboten werden - aber es gibt sehr wohl Flachbildschirme, die exakt auf diese potentielle Klientel zugeschnitten sind: Beispielsweise unsere beiden Testgeräte in den Formaten 50 und 42 Zoll, die von NEC in unserem Testraum eingetroffen sind. Preislich sind die beiden optisch schlichten Plasmabildschirme mit 2.598 € für den PX-42XR4G und 4.048 € für den PX-50XR5G sehr attraktiv, allerdings gibt es nur ein reines Display. Tischfüße, Standfüße oder Wandhalterungen werden optional offeriert. Wer doch nicht auf einen analogen oder digitalen Tuner und auf Lautsprecher verzichten kann, ist in der Lage, auch diese Bedürfnisse optional zu decken. Allerdings: Der wahre, nach Qualität strebende Heimkinoliebhaber wird auf diese zusätzliche Ausstattung verzichten und wird sehr erfreut darüber sein, dass NEC "serienmäßig" erst gar keine meist in der Praxis sowieso nur wenig Begeisterung auslösende interne Tunereinheit verbaut.  Auch die Anschlussbestückung passt zum professionellen Anspruch der NEC Displays. Es befinden sich zwei HDMI- und zwei Komponenteneingänge (YUV-Inputs inklusive 2-Kanal-Cinch-Audioeingang) im Sortiment, auf Scart-Eingänge, denen eher der Charme vergangener Zeiten der Unterhaltungselektronik, nicht aber der Reiz der hochauflösenden Moderne anhaftet, fehlen gänzlich, was wir absolut nicht als Nachteil ansehen. Hightech-Merkmale wie 68,7 Milliarden darstellbare Farben und 4096 Graustufen dokumentieren, wie ernst es NEC mit dem Vorhaben meint, versierte Kunden anzusprechen. Die Auflösung des moderneren Panels des 50-Zöllers beträgt übrigens 1.365 x 768 Pixel, das ältere Panel des 42-Zoll-Geräts kommt auf die in dieser Größen-Liga gängige Auflösung von 1.024 x 768 Pixel, so dass hier das Bild für die 720p Darstellung horizontal heruntergerechnet werden muss. 

Verarbeitung

Ordentliche Verarbeitungsqualität im Detail bei den NEC-Plasmas

Die Spaltmaße beim silbernen Rahmen, der um das Display läuft, sind nicht sonderlich gering, dafür aber gleichmäßig

Die Rückseite der NEC Panels besteht löblicherweise komplett aus Metall, die im Kern massiven Tischfüße, die für soliden Stand beider Modelle sorgen, sind allerdings mit Kunststoff überzogen

Bei beiden Plasma-Displays werden die identischen Fernbedienungen mitgeliefert - hier besteht Nachbesserungsbedarf hinsichtlich der Materialqualität und der gesamten Anmutung

Widmen wir uns nun der Verarbeitungsqualität und der optischen Erscheinung. Hier sind zunächst löbliche Worte zu verlieren, denn die flachen Bildschirme überzeugen mit einem zwar schlichten, aber keinesfalls schlechten Design. Der silberne, schmale äußere Rahmen (der sich allerdings in Aluminiumausführung noch besser machen würde als in Kunststoff) legt sich gekonnt um die (hier in Mattschwarz gehaltenen) inneren Rahmen. Die Spaltmaße beim silbernen Außenrahmen sind zwar nicht sehr gering, dafür aber gleichmäßig. Dass NEC für den inneren Rahmen Mattschwarz und nicht das weitaus schickere Klavierlackschwarz gewählt hat, zeigt nicht, dass man keine optische Hochwertigkeit bieten wollte, sondern nur, dass man auch hier professionellen Ansprüchen gerecht werden möchte: Das matte Schwarz erzeugt deutlich weniger störende Reflexionen, was den Home Theatre-Puristen freuen dürfte. Die mitgelieferte und bei beiden Modellen identische Fernbedienung ist kein Quell wahrer Freude, sie ist zwar sehr einfach zu bedienen, wirkt dafür aber in Bezug auf Materialqualität und Verarbeitung eher bescheiden. 

Der bei unseren Testgeräten verbaute Standfuß hält beide Geräte, sowohl den 42- als auch den deutlich größeren 50-Zöller, stabil und sicher in korrekter Position. Allerdings dürfte das Oberflächenmaterial durchaus noch hochwertiger ausfallen. Sehr gut hingegen ist, dass die Rückseite der Plasmabildschirme aus Metall besteht. Auch an der Ausführung des Anschlussterminals gibt es nichts zu kritisieren, allerdings ist die Zugänglichkeit beim 42-Zöller stark eingeschränkt (auf der Rückseite schräg im 90-Grad-Winkel nach unten zeigend), beim 50-Zöller (seitlich) dafür perfekt. 

Merkmal Geräte: NEC PX-42XR4G/NEC PX-50XR5G
Gehäusematerial Ordentlich verarbeitetes Kunststoffgehäuse in gefälliger Optik. Gesamtnote: Gut - Sehr gut
Passgenauigkeit Tadellose, gleichmäßige Spaltmaße. Gesamtnote: Ausgezeichnet.
Integration der Lautsprecher Keine LS bei unseren Testgeräten vorhanden, optional lieferbar
Einpassung aller Anschlüsse Hier sitzen alle Buchsen fest und sind akkurat eingepasst. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 
Kabelaufnahme/Kontaktsicherheit der Anschlüsse Alle zum Test herangezogenen Kabel saßen fest und nahmen zuverlässig Kontakt auf. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 
Qualität des Fußes für Tischaufstellung Die Tischfüße geben sicheren Halt, die Oberfläche könnte aber aus noch wertiger erscheinendem Kunststoff bestehen. Gesamtnote: Gut - sehr gut. 
Qualität der mitgelieferten Fernbedienung Hier besteht hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und Materialauswahl Nachbesserungsbedarf. Gesamtnote: Befriedigend
Fazit Gesamtnote: Sehr gut
Anschlüsse

Nicht optimal ist das Anschlussfeld beim 42 Zoll-NEC zugänglich. Wenigstens erleichtert eine zusätzliche Beschriftung den Anschluss externer Quellen

Sehr löblich: 2 x HDMI beim NEC PX-42XR4G

Das ist ein zeitgemäßes Anschlussfeld: Anstatt ein breites Sortiment an veralteten Scartbuchsen zu offerieren, bietet das NEC Panel zwei Komponenteneingänge plus den entsprechenden 2-Kanal-Stereo-Cincheingängen

Optional befinden sich auch externe Lautsprecher im NEC-Angebot. Diese kann man an die Lautsprecherklemmen auf der Panel-Rückseite anschließen. Entsprechende 2 x 9 Watt-Verstärker sind bereits eingebaut

Die Anschlussbestückung passt: Zweimal HDMI und zweimal Komponente, das ermöglicht den Anschluss von bis zu vier Zuspielern, die in hoher Signalqualität mit den NEC Panels zusammenarbeiten. Es gibt an beiden Modellen auch einen D-Sub-PC-Eingang, auch S-Video- und FBAS-Anschlussmöglichkeit sind für den Notfall vorhanden,  falls der ins Auge gefasste Zuspieler keine höherwertigen Ausgänge zur Verfügung stellen sollte. 

Nahezu perfekt an der Panelseite sind die Anschlüsse beim PX-50XR5G zugänglich

2 x HDMI sind eine Selbstverständlichkeit für NECs 50-Zöller

Auch das 50 Zoll messende Modell bietet dem Home Theatre-Fan zwei Komponenten-Verbindungsmöglichkeiten

Bilanzierend zeigt diese Anschlussbestückung eine beeindruckende Konsequenz, die sich zu zeitgemäßem Hightech bekennt und endlich einmal das bietet, was der anspruchsvolle Anwender erwartet. Was soll der Freund exzellenter Bildübertragung mit drei Scartbuchsen, die oftmals immer noch angeboten werden? Da wären mehr Komponenteneingänge doch sehr viel sinniger. 

Anschluss NEC PX-42XR4G/PX-50XR5G
HDMI 2 x
DVI nein
SDI nein
Komponente-Cinch inklusive 2-Kanal Stereo für Tonübertragung ja, 2 x
Komponente-BNC nein
Scart nein
PC-Eingang (analog, D-Sub) ja
S-Video-Hosidenbuchse ja
FBAS  ja
Optischer Digitalausgang/koaxialer Digitalausgang nein/nein
2-Kanal-Stereo-Audioausgang nein, dafür dritter. 2-Kanal-Audio Eingang (Cinch)
Kopfhörerausgang Nein
Subwoofer-Vorverstärkerausgang Nein
Fazit Eine äußerst professionelle und praxisgerechte Bestückung für anspruchsvolle Anwender. Gesamtnote: Ausgezeichnet

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