TEST: Infinity Sub/Sat-Set TSS-4000 (1/3)
20.04.2006 (cr)
Einführung
Das alte Leid: Der Ehemann liebt kraftvollen, nachdrücklichen Sound bei der
Filmtonwiedergabe und eine präzise, filigrane Darstellung, wenn er
Mehrkanal-Musikkonzerte genießt. Doch die Ehefrau liebt das stilvolle Ambiente
der Wohnlandschaft, und kann sich aus ästhetischen Gründen nicht mit einem
optisch massiv auftretenden Lautsprechersystem anfreunden. Ihr Mann
möchte aber auf keinen Fall ein attraktives, kompaktes Lautsprechersystem,
dessen akustische Leistungen aber eher an einen tragbaren CD-Recorder als an
eine hochwertige Mehrkanalanlage erinnern - was also tun? Wir könnten ein für
beide Seiten lukratives "Friedensangebot" aus dem Hause Infinity
anbieten: Unter dem Namen "Total Solutions System" (kurz "TSS")
4000 bieten die Akustikexperten ein optisch schlank und elegant auftretendes,
aber leistungsfähiges Lautsprechersystem an, das von einem aktiven Subwoofer
mit satten 400 Watt RMS-Leistung flankiert wird. Natürlich darf der geneigte
Käufer nicht erwarten, dass diese gelungene Verschmelzung von Ästhetik und
Akustik zum Sonderpreis erhältlich ist. 2.692 € wechseln für die komplette
5.1-Lösung den Besitzer, in diesem Preis enthalten sind auch zwei, auf dem
obigen Bild sichtbare und sehr noble Boxenständer für die vorderen Satelliten.
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Im Mittelpunkt des Infinity-Ensembles steht allerdings der TSS-4000 Sub. Mit 300 mm Basschassis ausgestattet, ist
der als Sidefire konzipierte Basslautsprecher prinzipiell in der Lage, auch bei
höherem Pegel noch für Nachdruck zu sorgen. Doch die Basskraft des Infinity-Woofers
soll kontrolliert und nicht mit störenden Begleitgeräuschen wie Dröhnen oder
Vibrieren in den Hörraum abgegeben werden daher ist das Raumoptimierungs-System R.A.B.O.S. (Room Adaptive Bass Optimization
System) ein besonders interessantes Ausstattungsmerkmal des Subwoofers.
R.A.B.O.S. kümmert sich um die Bekämpfung von Bassdröhnen, das durch Raummoden verursacht wird.
Mittels des im Lieferumfang enthaltenen Zubehörs (Schalldruckmessgerät, Testton-CD, präpariertes
Millimeterpapier, Schablone) lassen sich fürs Bassdröhnen verantwortliche Peaks im Frequenzgang ausfindig machen und bekämpfen. Mittels eines parametrischen Equalizers können auf der Rückseite des aktiven Subwoofers die nötigen Justagen getroffen werden. Diese ganze Prozedur dauert
rund 45 Minuten, danach ist Ruhe im Hörraum - der Bass ertönt klar, satt und kontrolliert,
Disharmonien erzeugende Dröhn- und Wummergeräusche sind beinahe komplett
eliminiert worden. Die schlanken Satelliten sind für Verstärkerleistungen von bis zu 150 Watt geeignet, was ein großes Spektrum an
passender Zuspiel-Elektronik eröffnet. Gleich vier Basschassis, zwei Mitteltöner und ein Hochtöner sind pro Säule verbaut.
Wir sind nun gespannt, wie sich das attraktive TSS-4000 in unserem umfangreichen Praxistest schlägt - ist hier eine rundherum empfehlenswerte Synthese aus optischer Noblesse und klanglicher Finesse entstanden?
Verarbeitung
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Dickes Aluminium kommt für das Lautsprechergehäuse der Satelliten zum Einsatz. Die ebenfalls aus Metall bestehenden Frontgitter fügen sich harmonisch ins Design ein und sind sehr akkurat befestigt. Einziger minimaler Störfaktor sind die Gehäusedeckel, die aus Kunststoff bestehen. Die Passung der Deckel gibt aber keinerlei Anlass zur Klage.
Auch, wenn man die Satelliten sehr genau unter die Lupe nimmt, fallen keinerlei Verarbeitgunsschwächen auf, alles wirkt präzise und haltbar zusammengebaut
Die vergoldeten Schraubanschlüsse fürs Lautsprecherkabel sind ausreichend groß und sehr leichtgängig. Auch das gesamte Umfeld ist ausgezeichnet verarbeitet und massiv verschraubt.
Leichte Verarbeitungsmängel scheinen, wie auf dem Bild zu erkennen, beim aktiven Subwoofer durch. Vor dem Subwoofer-Gehäuse hat man noch, was eigentlich aus Gründen der haptischen Qualität sehr lobenswert ist, noch eine Aluminiumplatte gesetzt. Leider aber ist im oberen Bereich, rund um die im obigen Bild sichtbare Gehäuseecke, die Passung nicht sauber genug.
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Ein solides Finish zeichnet die Rückseite des aktiven Subwoofers aus. Die Regler lassen sich einfach drehen und sind vernünftig gelagert. Natürlich gehört auch ein Anschluss für ein Kaltgeräte-Netzkabel in dieser Preisklasse mit dazu. Die kleinen Metall-Drehschalter für Tiefpassfilter, R.A.B.O.S.-Aktivierung und Phase verbreiten zwar ein wenig Selbstbauer-Flair, sind aber robust.
Übersicht:
(Noten: Ungenügend, mangelhaft, ausreichend, befriedigend, gut, sehr gut, ausgezeichnet, hervorragend, perfekt plus alle Zwischennoten)
Merkmal | Infinity TSS-4000 |
Erster optischer Eindruck | ausgezeichnet - hervorragend |
Oberflächenqualität | Gehäuse ohne Lautsprecherdeckel: Auszeichnet - hervorragend, Lautsprecherdeckel: Befriedigend |
Qualität der Gehäuseecken | Satelliten: Ausgezeichnet, aktiver Subwoofer: gut |
Qualität der Anschlussterminals | ausgezeichnet |
Qualität des Anschlussfeldes beim aktiven Subwoofer | ausgezeichnet |
Qualitätsniveau in Anbetracht des Kaufpreises | sehr gut |
Fazit | Gesamtnote: Sehr gut - ausgezeichnet |