AREA DVD- Test: HDTV LCD-Projektor Panasonic PT-AE 900 (2/2)
16.01.2006
Bild
Die Bildqualität der LCD-Projektoren hat mittlerweile ein derart hohes Niveau erreicht, dass sich Verbesserungen von Generation zu Generation inzwischen nicht mehr ganz so deutlich bemerkbar machen wie noch vor zwei bis drei Jahren. Die Verbesserungen betreffen vor allem den Kontrast, der in den verschiedenen zur Auswahl stehenden Bild-Modi unterschiedlich hoch realisiert werden kann.
Als Voreinstellungen stehen sieben verschiedene "Picture Mode" zur Auswahl. Neben dem "Normal"-Modus gibt es noch einen auf Helligkeit optimierten Dynamik-Modus und außerdem drei farboptimierte Kino-Modi. Zusätzlich stehen noch der etwas kühler wirkende "Video"-Modus sowie der auf eine "wirklichkeitstreue Farbwiedergabe" optimierte Natur-Modus zur Auswahl. Die Presets sind gut gewählt und erlauben eine gut abgestimmte Vorauswahl für verschiedene Anwendungszwecke. Während "Dynamik" und "Video" vor allem auf Helligkeit und Kontrast optimiert sind, aber dabei etwas kühl wirken, sollen die Cinema-Modi ein farblich möglichst neutrales Bild reproduzieren. "Cinema 1" wirkt dabei im Lampensparmodus schon ein wenig zu dunkel, während "Cinema 3" ein richtig helles Bild darstellt.
Individuelle Anpassungen von Farben und Kontrast sind mit Hilfe von Testbildern einfach möglich, da die Abweichungen von den Idealwerten im gesamten Helligkeitsverlauf einer Graustufentreppe fürs Auge recht gleichmäßig erscheinen. Im "Dynamik"-Modus wird die maximale Helligkeit erreicht, wofür man allerdings etwas unharmonische Farben in Kauf nehmen muss. Gerade in hellen Szenen wirkt das Bild recht kühl und grünstichig.
Der von Panasonic genannte Maximal-Kontrast von 5500:1 wird in der Praxis (fast) erreicht: Mit der dynamischen Iris-Blende kommt der PT-AE900 im Dynamik-Modus auf einen Maximal-Kontrast von rund 5200:1. Dabei sind aber mehrere Dinge zu beachten: Die Farben sind im Dynamik-Modus sehr grünstichig, außerdem wirkt das Bild in hellen Szenen selbst im Lampensparmodus schon zu grell. Dadurch wird u.a. auch Rauschen bei DVDs deutlicher sichtbar. Außerdem ist dieser hohe Kontrast eher ein theoretisches Modell, da es in der Praxis kaum Bilder gibt, die einen solch deutlichen Wechsel zwischen Hell und Dunkel bieten. Meist sind in Bildern unterschiedliche Helligkeitsbereiche vorhanden, was den möglichen Regelbereich der Blende reduziert. Mit korrekt abgestimmten Farben lässt sich aber zumindest noch ein Kontrast von rund 1600:1 erreichen. Der noch beim PT-AE700 etwas zu hohe Schwarzwert wurde beim PT-AE900 weiter verbessert und liegt mit aktivierter Iris-Blende auf einem sehr guten Niveau.
Unser Testgerät wies in Testbildern recht deutlich erkennbares "Shading" auf, dass durch eine violette Einfärbung des linken oberen Bildrandes sichtbar wurde. Dies ist bei vielen LCD-Projektoren ähnlich häufig anzutreffen wie das "Vertical Banding", welches beim PT-AE900 in helleren Graustufen in Form leichter senkrechter Linien-Strukturen sichtbar wurde. In der Praxis fallen beide Phänomene bei den meisten Filmen in Farbe kaum auf, zumindest den Farbverlauf des "Shading" erkennt das geübte Auge aber dennoch in Schwarzweiss-Filmen und auf helleren Flächen.
Die Pixelstruktur des HDTV-LCD-Panels mit 1280 x 720 Pixeln ist selbst aus der Nähe praktisch nicht zu erkennen. Die "Smooth Screen"-Technik eliminiert den sogenannten "Screendoor"-Effekt komplett. Allerdings sollte darauf hingewiesen werden, dass dieser Effekt selbst bei anderen LCD-Projektoren mit nativer 720p-Auflösung nur noch von wirklich sehr empfindlichen Betrachtern überhaupt wahrgenommen wird, da das Pixelraster bei solch hohen Auflösungen ohnehin schon sehr fein ist. Und die zeilenweise Ansteuerung der LCD-Panels lässt sich zumindest aus Abstand von weniger als einem Meter von der Leinwand auch trotz "Smooth Screen" wahrnehmen, was aber in der Praxis keine bedeutende Rolle spielt.
Ebenso wie bereits der PT-AE700 leidet die Bildqualität des PT-AE900 unter Doppelkonturen, die sich sowohl bei S-Video, YUV als auch HDMI zeigen, obwohl man eigentlich annehmen müsste, dass der Digital-Eingang ein absolut unverfälschtes Bild darstellen sollte. Erst ab einer Schärfeeinstellung von -3 verschwinden die Doppelkonturen, was allerdings auch einen deutlich reduzierten Schärfeeindruck zur Folge hat. Da die Doppelkonturen in der Praxis lange nicht so deutlich auffallen wie auf Testbildern, kann man von einer Anpassung der Schärfe durchaus absehen.
DVDs und HDTV-Bilder werden über YUV und HDMI sehr scharf und plastisch dargestellt. Allerdings ist der Schärfe-Eindruck des Bildes nicht hundertprozentig perfekt. Selbst native HDTV-Bilder, die in 720p zugespielt werden, weisen beim genauen Hinsehen minimale Unschärfen auf. Im Direktvergleich mit einem Hitachi PJ-TX 200 bot der Hitachi-Projektor ein sichtbar detailreicheres Bild. Für den einen oder anderen Betrachter könnte das Panasonic-Bild aber sogar harmonischer erscheinen, weil er Bildfehler wie z.B. Aliasing von Xbox 360-Spielen sanft glättet und diese dadurch weniger Flirren zeigen.
Für die Wiedergabe von S-Video-Quellen taugt der Panasonic nur bedingt, denn über diesen Anschluss wirkt das Bild etwas verschwommen und die Farben sehr blass. Über den sich als Alternative für Geräte ohne YUV oder DVI/HDMI anbietenden SCART-RGB-Eingang ist das Bild hingegen im Vergleich sehr scharf und farbintensiv.
Fazit
Mit dem PT-AE900 bietet Panasonic einen nochmals verbesserten Nachfolger des PT-AE700. Schwarzwert und Kontrast befinden sich jetzt auf einem sehr hohen Niveau, welches gerade in dunklen Film-Szenen kaum noch Anlass zur Klage gibt. Die Fernbedienung ermöglicht einen erhöhten Bedienkomfort auch für andere Heimkino-Komponenten.
Leider zeigt der PT-AE900 ebenso wie sein Vorgänger auch wieder leichte Doppelkonturen und zumindest unser Testgerät wies auch leichtes Shading auf. Beim Kauf sollte daher auf eventuelle Einfärbungen in den LCD-Panels geachtet werden.

Einsteigerklasse
Preis-/Leistung: 





Pro:
-
Hoher Kontrast
-
Guter Schwarzwert
-
Programmierbare Fernbedienung mit Display
-
Sehr gutes De-Interlacing
-
SCART-Buchse mit RGB
Contra:
-
Minimale Unschärfen selbst bei HDTV-Bildern
-
Unscharfes, detailarmes Bild über S-Video
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Leichte Doppelkonturen
-
Sichtbares Shading
-
Keine manuelle Justierung der Iris-Blende möglich
Technische Daten:
BILD | |
Format | 16:09 |
Sichtbare Diagonale | 1,0 bis 7,6 m |
HD ready | • |
Format-Darstellung | 16:9 / 4:3 |
ANSI-Lumen | 1.100 |
Kontrast-Verhältnis | 5.500:1 |
Auflösung (H x V) / Pixel (3x TFT-LCD) | 1280 x 720 / 2,76 Mio. |
Dynamische Iris | • |
2fach Zoomlinse | • |
New Smooth Screen Technologie | • |
Digital Cinema Reality (DCR) | • |
Künstliche Intelligenz | • |
BEDIENUNG | |
Lens-Shift | horizontal + vertikal |
Bild-Modi | 7 |
Vertikale Trapezkorrektur | • |
Cinema Color Management (CCM) | • |
Benutzerprofile | 3 |
Standbild | • |
Front-/Rück-/Tisch-/Deckenprojektion | • |
Bildschirm-Menü (OSD-Sprachen) | 8 |
Lernfähige Fernbedienung | • |
FARBSYSTEME | |
PAL, PAL-M, PAL-N, SECAM, NTSC, M-NTSC | • |
ANSCHLÜSSE | |
HDMI | • |
YUV-Komponenteneingang | • |
VGA (RGB-IN, 15polig) | • |
Scart-Anschluss | • |
S-Video Eingang (Hosiden) | • |
Video Eingang (RCA) | • |
OPTIONALES ZUBEHÖR | |
Ersatzlampe | ET-LAE900 |
Deckenhalterung | ET-PKE900 |
ALLGEMEINES | |
Stromverbrauch, max. | Betrieb: max. 180 Watt; Standby: 0,8 Watt |
Lüftergeräusch (Normalmodus) | 25 dB |
Lampensparmodi | 2 |
B x H x T | 33,5 x 10,4 x 27 cm |
Gewicht | 3,6 kg |
Farbe | silber |
Unverbindliche Preisempfehlung | 1999 Euro |