Test: Isophon 7.0-Surround-Set (Europa II, Solaris, Galileo) (2/2)
Klangeindrücke

Pegelfestigkeit:

Das Hauptproblem mit der Pegelfestigkeit bei diesen Lautsprechern liegt weniger in der Belastbarkeit der Membranen selbst, sondern eher an einer Zuspielung, die überhaupt verzerrungsfrei hohe Pegel liefern kann. Mit dem Audionet Amp VII jedoch konnten wir unsere Testreihen ohne diesen limitierenden Faktor durchführen und den Lautsprechern durchaus sehr beachtliche Pegel entlocken, die auch über längere Zeiträume sauber und druckvoll, selbst sehr große Räume jenseits der 50m², beschallen können. Mit diesen Endstufen lag die Pegelfestigkeit in etwa auf demselben hervorragendem Niveau wie bei dem Nubert nuWave 125-Set und ist damit unserer Meinung nach vollkommen ausreichend für normale bis fordernde Hörumgebungen. Wer aber daran interessiert ist (und die räumlichen Gegebenheiten hat), die Startsequenz aus Apollo13 in möglichst realistischer Lautstärke wiederzugeben, sollte sich eher nach dem Teufel Theater 10 umsehen. Bei solch extremen Pegeln vermag es der "Kompromisslos-Subwoofer" M12000 ganz lässig, derart brutal aufzuspielen, dass den meisten Zuhörern spontan Fluchtgedanken in den Sinn kommen dürften. Auch die M1000FCR Satelliten steigen nicht vorher aus, sondern begleiten das infernalische Geschehen ohne wahrnehmbare Einbrüche. Solche Tugenden standen bei der Entwicklung der Isophon Lautsprecher definitiv nicht auf der auf der Pflichtenliste. Sie können zwar auch die angesprochene Startszene sehr laut und eindrucksvoll umsetzen, verzichten aber auf den nächsten Schritt von „sehr laut“ auf „extrem“. Die anvisierte Käuferschaft dürfte aber mit der vorhanden Pegelfestigkeit vollkommen auskommen und sind ohnehin im Normalfall nicht darauf aus, ihre hochwertige Errungenschaft solch extremen Strapazen auszusetzen.

Surround:

 

Zugegeben: auch wir waren sehr gespannt, wie hoch die klangliche Performance dieser Zusammenstellung unter Berücksichtung der sehr guten Zuspielung ausfällt – und unsere Erwartungen wurden sogar noch weit übertroffen. Ob wir nun mit Luke Skywalker heftige Weltraumschlachten erlebten oder uns Harry Potter in eine mysteriöse Welt voller Magie entführte, stets wurden wir dank einer akustisch herausragenden akustischen Darbietung nochmals ein ganzes Stück näher an das Geschehen herangeholt. Und genau das ist es, was ungeachtet des technischen Aufwandes eigentlich ausschließlich zählt: die Emotionen bzw. Begeisterung, die der Zuhörer durch diese Lautsprecher erfährt. Wir haben uns exemplarisch einige DVDs herausgesucht und möchten Ihnen anhand dieser Beispiele den Reiz dieses Isophon-Sets rüberbringen. 

House of Flying Daggers: Dieser Film ist in der Lage, das Potential eines jedes Surround-Sets gnadenlos aufzuzeigen. Insbesondere das Kapitel 3 gehört zu den besten Surround-Sequenzen, die wir kennen und verlangt den Lautsprechern wirklich alles ab, da sowohl an Hochton-Detaillierung als auch an die Homogenität zwischen den Lautsprechern und an die Sauberkeit im Bass sehr hohe Ansprüche gestellt werden. Die angesprochene Szene spielt sich so ab, dass eine blinde Frau zunächst inmitten eines altertümlichen chinesischen Tanzraumes steht, während Sie von mehreren, kreisförmig aufrecht aufgestellten Becken umgeben ist und zur Aufgabe hat, von vorne reingeworfene Bohnen aufgrund des Aufprallortes zu lokalisieren, um danach ihre Tanzbewegung auszurichten. Das Isophon-Set ist hierbei in der Lage, auch die kleinsten Klangnuancen in faszinierender Weise umzusetzen – schon das Rascheln, während die Bohnen vom Teller entnommen werden, klingt sehr feingliedrig und hochdetailliert, doch kurz nachdem dieses Objekt nach ein paar Sekunden gegen die Membrane eines dieser Becken trifft, schaltet das Isophon-Set sehr schnell auf eine intensive, volle Bass-Wiedergabe um und verbindet auch bei den später zu Dutzenden hereinprasselnden Bohnen die hohe Kunst der hochdetaillierten, aber gleichzeitig druckvollen und nachhaltigen Spielweise. Wir haben bislang noch kein Surround-Set erlebt, welches in dieser Güte Kraft und Feinsinnigkeit miteinander verbindet. Zurück zum Film: lediglich ein paar Momente später muss sich die Protagonistin gegen einen Angreifer direkt zur Wehr setzen, hat aber das Problem, dass Sie sich in einem anderem Raum befindet, wo sie komplett von einem Perlenvorhang umgeben ist. Der Angreifer will ihre Wahrnehmung beschränken und setzt mit seinem Schwert ganz langsam von außen den kompletten Vorhang in Bewegung, so dass die blinde Frau nicht mehr akustisch wahrnehmen kann, woher ihr Feind sich nähert. Genau diese Szene ist eine der eher wenigen Möglichkeiten, hohe Brillianz im Hochtonbereich auf allen Kanälen gleichzeitig zu bewundern, was in Kombination mit den Isophon in äußerst beeindruckender Weise auch tatsächlich der Fall ist. Jedes einzelne Klimpern der unzähligen Steinchen ist klar und präzise aus den 7 Lautsprechern zu entnehmen, auch das vorherige leise Rasseln des Schwertes an dem Vorhang versieht das Isophon-Set mit einem solch beeindruckendem Maße an akustischer Finesse, dass diese Vorführung zu einem reinen Erlebnis für uns wurde. 

Obwohl ja bereits das ähnlich teure KEF Reference-Set und auch das Teufel Theater 10 in der Lage sind, versteckte Klangdetails zu offenbaren, so schälten die Isophons mit solch beeindruckender Liebe zum Detail ein so hohes Maß an komplexer Umsetzung heraus, wie es bislang einzigartig ist. Davon abgesehen, dass der Film auch ansonsten sehr anspruchsvolle Effekte hat, können wir Interessenten nur anraten, sich diese beiden Sequenzen bei Vorführungen auf diesem Isophon-Set im Vergleich zu anderen Produkten zeigen zu lassen. Sie werden staunen, was noch an Steigerung möglich ist.  

Herr der Ringe – Die Gefährten SEE: Die Abenteuer um Frodo Beutlin und seinen Begleitern dürften weitaus bekannter sein als die zuletzt genannte DVD. Wir möchten ein paar Stellen dieses Filmes nutzen, um insbesondere die Qualitäten des Solaris Center Speakers zu demonstrieren: viele Verkäufer in HiFi-Studios kennen den Prolog zu diesem Film wahrscheinlich schon auswendig, und auch wir haben schon unzählige Male den Worten von Galadriel gelauscht. Umso größer war die Überraschung, als die Stimme beim Durchlauf mit dem Solaris in bislang unerreichter Auflösung und Transparenz in unserem Studio Einzug erhielt. Besonders beeindruckte uns die exakte Spielweise des Centers, da sich die Stimme direkt im Raum – und nicht aus dem Center heraus präsentierte. Eine weitere wichtige Eigenschaft : der Solaris ist sehr neutral und bringt trotz der großen Membranfläche und der bass-potenten Bandpass-Sektion solche Sequenzen nicht automatisch „aufdickend“ rüber. Viele, auch recht hochwertige Center neigen dazu, die Stimme dieser Sequenz so zu interpretieren, als ob die Frau mehrere Kilo zugenommen hätte, weil sie durch eine Mittenanhebung grundsätzlich etwas zu voluminöse Stimmen erzeugen. Der Solaris hingegen gibt solche Stimmen traumhaft feinfühlig und hauchzart wieder – auch im späteren Verlauf des Filmes, als Arwen ganz leise zu Aragorn flüstert, konnten wir uns von dieser faszinierenden Darbietung überzeugen. Doch der Solaris kann auch anders: ob nun Saruman eine Unterredung mit seinen Orks hält, oder Gandalf mit seiner rauen prägnanten Stimme über den Center erklingt, stets erwartet den Zuschauer eine äußerst lebensnah wirkende Umsetzung mit genau dem richtigen und glaubwürdigem Maß an Stimmvolumen und nachdrücklicher, natürlicher Intensität. Und auch, wenn wir jetzt kurz in den zweiten Teil hinüberwechseln, so demonstriert die sehr tiefe Stimme von Baumbart in beeindruckender Manier, wie groß und mächtig der Solaris Stimmen abbilden kann. Der hervorragende Solaris ist unserer Meinung ganz maßgeblich an den großen Leistungen des Isophon Sets beteiligt. Doch noch eine weitere Eigenschaft überraschte uns beim Testen: zwar besitzt der Solaris gegenüber der EuropaII die gleiche Anzahl an Membranen und ist in vielen technischen Details mit ihr gleich, doch dass sich bewegende Stimmen von links oder rechts auf den Center derart harmonisch anhören, nahmen wir sehr erfreut und offengestanden etwas überrascht zur Kenntnis. Doch andererseits muss an dieser Stelle gesagt werden, dass 3 völlig identische Frontlautsprecher selbstverständlich in der Lage sind, noch die letzten kleinen Klangunterschiede zwischen Front und Center auszumerzen, was aber in Anbetracht des generell höheren akustisches Niveaus der Isophons zur Nebensache wird. Davon abgesehen ist die hier gezeigte Harmonie zwischen Front und Center mit einer „Mischbestückung“ bislang einzigartig und nur minimal schlechter. Auch der kleinere Center, Helios, kann dem Niveau des Solaris erstaunlich gut mitgehen, kommt aber etwas früher an seine Grenzen, was die Darstellung komplexerer Szenen betrifft. 

Der Solaris klingt noch etwas souveräner und kann auch bei höheren Pegeln noch mehr Stimmvolumen in die Wiedergabe einfließen lassen. Von der klanglichen Abstimmung kann man den Helios zwar ebenfalls ganz hervorragend mit der EuropaII kombinieren, doch unserem Eindruck nach, wäre die Harmonie im Zusammenspiel mit Vietas als Frontlautsprecher noch ein bisschen ausgewogener, da auch die Vieta etwas vordergründiger spielt und nicht ganz an die souveräne, lässige Charakteristik der EuropaII herankommt. Dennoch ist der hier demonstrierte Level an Klang derart hoch, dass beide Centerspeaker uneingeschränkt zu den Besten ihrer Art zählen, wobei der Solaris sogar Anspruch darauf erheben kann, DER beste zu sein. Wir kennen zumindest keinen der uns besser gefallen hat. 

Eagles Fare-Well Tour: Die neueste Auflage der Eagles-Live Performance glänzt wie schon der Vorgänger mit satten DTS Sound und natürlichem Klangbild, worüber sich die Isophon Lautsprecher natürlich sehr freuen und auch in diesem Fall eine sehr beeindruckende Atmosphäre in den Hörraum zaubern. Die Abmischenden der DTS Tonspur gaben sich große Mühe, keinen verwaschenen Live-Sound auf die DVD zu geben, sondern übertrafen sogar noch die exzellente Abmischung der wohlbekannten „Hell Freezes Over“ DVD. Das (vom Vorgänger) wohlbekannte Lied „Hotel California“ wird auf dieser DVD mit einem Trompeten-Solo auf den hinteren Kanälen eingeleitet, welches in faszinierender detaillierter und fein aufgelöster Weise im Hörraum für Begeisterung sorgte und wenig später von ebenso sauber aufspielenden Gitarren aus den 3 Frontlautsprechern abgelöst wird. Generell ist das Zusammenspielen der Lautsprecher auch bei Musik sehr harmonisch und setzt mit Bravour die Atmosphäre von Konzerthallen in die heimischen vier Wände sehr gekonnt um, Mehr noch als bei typischen Film-Effekten können sich bei dieser Anwendung auch die Galileo ins Rampenlicht setzen und ihre außergewöhnlichen Talente unter Beweis stellen, denn das Maß an Souveränität, Leichtigkeit und vor allem der Spielfreudigkeit sind für solch kompakte Boxen nur in Ausnahmefällen zu beobachten. Besonders freute uns auch, dass diese verbindliche, dynamische Spielweise bis zu den Bässen hinunter erhalten bleibt und für Musikfreunde auch als Stereo-Lautsprecher ein heißer Tipp ist. Keine Frage: die Qualitäten als präzise, feingeistige Schallwandler zeigen sich ganz besonders bei musikalischen Surround-Anwendungen und präsentieren die Isophon Lautsprecher von ihrer Schokoladenseite. Ein großer Anteil geht jedoch ebenfalls auf das Konto des Centerspeaker Solaris – der nicht nur technisch und preislich recht nahe an der EuropaII ist, sondern auch bei der Wiedergabe von Gesangsstimmen mehr nach großer Standbox, als nach Centerlautsprecher klingt. 


Unabhängig von einzelnen Fallbeispielen gängiger DVDs gibt es natürlich noch eine ganze Menge verschiedener Fähigkeiten dieser Lautsprecher zu entdecken – wir können leider nur versuchen, Ihnen einen Anhaltspunkt unserer Eindrücke zu vermitteln. Besonders deshalb, weil in dieser Preisklasse ohnehin ein ausführliches Probehören die beste Methode ist, damit Sie Ihren individuellen Höreindruck bekommen. (Über die Hersteller-Website können Sie den nächstgelegenen der ca. 20 Fachhändler in Deutschland ermitteln.) Um noch einmal auf die Surround-Performance zurückzukommen: eine überraschende Entdeckung machten wir ebenfalls beim Hören von Musik mittels ProLogic2x und DTS Neo:6. 

Zwar ist hier zweifellos ein recht großer Einfluss seitens der Elektronik zu verzeichnen, doch im Vergleich mit sämtlichen anderen Lautsprecher-Sets, die daran vorher angeschlossen waren, verbesserte sich das Klangbild durch den Tausch gegen die Isophon Lautsprecher enorm. Auch hier wieder ein Indiz dafür, dass gute Rearspeaker sehr wertvoll sind und nicht vernachlässigt werden sollten. Was die ewige Frage zwischen Direktstrahler (wie in diesem Test) oder Dipolen betrifft, können natürlich auch wir keine allgemein gültige Antwort geben, denn dafür sind die Hörpräferenzen der verschiedenen Musik- und Filmton-Freunde einfach zu individuell. Zudem sollte die Entscheidung für eine dieser beiden Typen auch im Einklang mit den Platzverhältnissen und natürlich auch der Raumakustik gesehen werden. Richtig aufgestellt, haben beide Varianten Ihre eigenen Reize. Die Galileo im Einsatz als Direktstrahler verwöhnt das Publikum mit ihrer feinsinnigen Detailauflösung und Bass-Potenz, doch sollte unbedingt penibel genau mit den Front-Lautsprechern auf Delay und Pegel angeglichen werden, um die optimale Surround-Wirkung auch tatsächlich entfalten zu können. Bei Direktstrahlern, die weniger fein auflösend spielen – oder gar Dipolen – gestaltet sich eine harmonische Integration meistens deutlich leichter. Die richtige Aufstellung ist übrigens bei einem solch hochwertigen Set ohnehin ein maßgeblicher Faktor für die später eintretende Klanggüte, so dass wir empfehlen, diese Lautsprecher entweder direkt vom Händler ausliefern und professionell einmessen zu lassen, oder zumindest selbst die wichtigsten Grundlagen der Raumakustik und Boxenaufstellung zu verinnerlichen und ausgiebig mit Hilfe von Messung UND dem eigenen Geschmack jedem einzelnem Lautsprecher möglichst ideale Vorraussetzungen zu geben. Sie haben es verdient.

Stereo: 

Obwohl der Stereo-Test in Form eines Einzeltests der Europa II später noch ausführlich behandelt wird, möchten wir auch schon an dieser Stelle die grundlegenden Merkmale dieser Box beschreiben. Wie schon die Vieta begeisterte uns auch die etwas größere Europa II mit einer grandiosen Stereo-Performance, die zunächst einmal auf einem neutralen, ehrlichen Klangcharakter und auf der faszinierenden Fähigkeit zur detaillierten, exakten Abbildung beruht. Weiterhin ist die Europa II in der Lage, die akustische Bühne sehr weit aufzuspannen und verteilt alle Geschehnisse fast schon greifbar im Hörraum. Durch die Möglichkeit, auch tiefe Frequenzen bis knapp 30Hz wiederzugeben, ist selbst die Wiedergabe tiefer Orgeltöne sehr realistisch möglich. Mit absoluter Leichtigkeit setzt sich die Europa II an die Spitze aller anderen, uns bekannten Frontlautsprecher von Surround-Systemen, und distanziert sämtliche potentielle Gegner im Stereo Betrieb deutlich. Es geht dieser Box dabei so ähnlich wie der  Audionet Map V2 mit EPS-Modul und Amp VII-Kombi: im Surroundbetrieb schon vorzüglich und mit Abstand an der Spitze des bisher Erlebten, so holen beide Komponenten bei der Stereo-Performance zum vernichtenden Rundumschlag aus. Einzig die KEF Reference 205 bleibt in Teilbereichen zumindest in der Nähe der Europa II, muss sich aber ganz besonders in der Bass-Performance der Übermacht geschlagen geben. Doch auch das Niveau an Detaillierung oder Räumlichkeit erreicht die KEF nicht ganz. Dennoch bleibt auch diese Box eine hervorragende Wahl für Hörer, die hohe akustische Brillanz sehr schätzen und wegen des besseres Wirkungsgrades auch mit deutlich schwächeren Verstärkern zurecht kommt.  



Gegenüber allen anderen Lautsprechern, die wir im Rahmen eines Surround-Tests zu Gehör bekommen haben, fallen die Unterschiede sogar noch deutlicher aus: das Teufel Theater 10 und auch das Test: Jamo D 7 THX Ultra 2-System haben konzeptbedingt den Nachteil, auch im Stereobetrieb mit Subwoofer-Unterstützung laufen zu müssen und kommen an die Präzision und Homogenität der Europa II trotz sehr guter Subwoofer nicht heran. Doch auch die anderen Qualitäten der Europa II werden nicht erreicht – die feinfühlige Einarbeitung kleinster Details – oder die stimmungsvolle Darbietung sanfter Frauenstimmen sind auf der Europa II schlichtweg auf einem höherem Level. Von der Konzeption her haben solche THX Sets andere Vorteile, wie wir bereits in der Surround-Wertung dargelegt haben. Vom Aufbau hingegen recht ähnlich ist auch das Test: Nubert nuWave 125  Referenz-Set aus dem (ebenfalls schwäbischen) Hause Nubert. Doch die geographische Nähe lässt sich nicht auf die klanglichen Aspekte übertragen: die Nubert NuWave125 ist für 965 Euro fast schon unverschämt günstig und bietet für das Geld sensationelle Leistungen, doch gegenüber einer Europa II sieht die Nubert insbesondere in der Auflösung und Detaillierung der Höhen eher blass aus, womit die Europa II mit dem leider oft gegenwärtigem Vorurteil aufräumt, dass sich bei High-End Produkten nur noch marginale Klangfortschritte erzielen lassen.

Fazit

Was auch immer wir den Isophon Boxen vorgelegt haben, wurde von Ihnen delikat und exakt wiedergegeben, so dass wir am Ende sogar überrascht waren, welche Steigerungen bei der Surround-Wiedergabe noch möglich sind. Fairerweise möchten wir an dieser Stelle aber auch darauf hinweisen, dass wir diesen Lautsprechern auch die entsprechend äußerst hochwertige Zuspielung zur Seite gestellt haben. Aber selbst unter der Berücksichtigung, dass unser Testaufbau (inkl. Lautsprecher) einen Wert von ca. 50.000 € hat, so ist es keineswegs selbstverständlich, eine in diesem Maße beeindruckende Leistung als Resultat zu erhalten, so dass festzuhalten ist, dass die Lautsprecher der schwierigen Aufgabe vollkommen gerecht wurden und die gesamten klanglichen Fähigkeiten der Zuspielung ausschöpfen und umsetzen konnten. Um den außergewöhnlichen Leistungen Ausdruck zu verleihen, vergeben wir den beiden klanglichen Wertungen die völlig verdiente Höchstpunktzahl, während die Pegelfestigkeit nur mit 4 Sternen eingestuft wird. Zum Einen ist hier im Vergleich die Übermacht der reinen THX Ultra Systeme speziell im Bassdruck zu hoch – und zum Anderen sind überhaupt erst kraftvolle Endstufen in der Lage, die Lautsprecher kontrolliert und ohne Gefahr für die Chassis bei sehr hohen Pegeln zu betreiben.  

Pegelfestigkeit:
Klang Surroundbetrieb: 
Klang Stereobetrieb:  (Zusatz-Plus für sehr außergewöhnliche Leistungen)

Gesamt-Fazit



Mit der hier vorgestellten Isophon Zusammenstellung lösen Sie eine Dauerkarte für den Logensitz. Dieses Set erlaubt es Ihnen, dank der neutralen, ehrlichen Abstimmung jede Art von Medium auf allerhöchstem Niveau zu genießen. Doch vor dem Genuss steht leider noch der Griff ins Portemonnaie, der bei diesem Set in zweierlei Hinsicht groß ausfällt: zunächst einmal sind die Lautsprecher zwar (unserer Meinung nach) ihr Geld absolut wert, doch kosten dennoch unwiderlegbar eine ganze Menge. Doch machen wir uns nichts vor: wer First-Class haben will, muss eben bei allen Dingen im Leben auch damit rechnen, entsprechende Preise zu bezahlen, denn auch ein Luxusauto kostet überdurchschnittlich viel Geld, obwohl es letzten Endes genauso von A nach B fährt wie ein Mittelklassewagen. So ähnlich verhält es sich auch bei Lautsprechern: wem es nur darum geht, eine DVD in akzeptabler Qualität zu hören, wird sicherlich nicht zur Zielgruppe der schwäbischen Edelschmiede gehören. Doch anspruchsvolle Hörer, mit dem Wunsch das höchstmögliche Maß an akustischer Perfektion zu erlangen, finden in diesem Surround-Set das Ziel Ihrer Wünsche. Allerdings sollten auch nach dem Kauf der Lautsprecher noch genügend finanzielle Mittel vorhanden sein, um zumindest langfristig auch eine akustisch ebenbürtige Zuspielung zu ermöglichen. Sicherlich klingen die Isophon-Schallwandler auch „schon“ bei AV-Boliden sehr gut und distanzieren günstigere Sets deutlich, doch trotzdem liegen weite Teile der akustischen Möglichkeiten ungenutzt brach und können die volle Faszination, zu denen diese Lautsprecher in der Lage sind, nicht entfalten. Aus diesen beiden Gründen ( hoher Anschaffungspreis der Lautsprecher + hohe Anforderungen an Zuspielung) ziehen wir von der Preis-/Leistungswertung je einen Punkt ab, was für solche edle High-End Ware immer noch ein äußerst respektables Ergebnis im Hinblick auf einen Preis von über 17.000 € ist. Was die Gesamtwertung hinsichtlich der Positionierung im Markt betrifft, vergeben wir nicht nur das Referenz-Prädikat, sondern adeln diese Lautsprecher als Masterpiece sämtlicher, von uns bislang bekannten und getesteten Multichannel-Lautsprecher-Systeme, die nach dem konventionellen Prinzip (Standlautsprecher vorn, großer Center, direktabstrahlende Surroundlautsprecher) arbeiten. Daran haben nicht nur die beeindruckenden akustischen Leistungen Ihren Anteil, sondern auch der hohe technische Aufwand mit viel Liebe zum Detail sowie die perfekte, äußere Verarbeitung mit vorbildlicher Kombinationsvielfalt und Kundenorientierung trug maßgeblich zu unserer Entscheidung bei. Wir sind heute schon gespannt darauf, ob es ein Hersteller schafft, die klanglichen Grenzen nochmals nach oben zu setzen und werden fortan diese Isophon / Audionet Kombination als Maßstab für alle Neuerscheinungen heranziehen und haben es daher als Referenz in einem unsere Test-Studios fest installiert um aussagekräftige Vergleiche, selbst bei denkbar hochwertigsten Produkten tätigen zu können.  

Das edle Isophon 7.0-Set verbindet superben Mehrkanalklang mit bestmöglicher Stereoperformance 

Masterpiece
Bestes bislang getestetes Mehrkanal-Set 7.0
Test 30. August 2005
Preis-/Leistungsverhältnis
Pro:

+ faszinierender, detaillierter Klang von den obersten Höhen bis hin zum präzisen, tiefen Bass
+ Homogenität unter den Lautsprechern untereinander sehr gut
+ technisch extrem hochwertiger, aufwändiger Aufbau
+ Gehäuseverarbeitung und Finish exzellent
+ Auswahlmöglichkeiten bei Gehäuse und Frontblende sehr groß und unerreicht flexibel
+ 10 Jahre Garantie und langfristige Möglichkeit des Nachkaufens
+ große Auswahl an Alternativlautsprechern bzw. Ergänzungsprodukten

Contra:

- sehr hoher Kaufpreis von ca. 17.000 € ( – und das ohne Subwoofer ! )
- Pegelfestigkeit ist bei THX Ultra2 Systemen im Bass-Bereich bei extremen Pegeln besser
- stellt hohe Anforderungen an sämtliche Aspekte der Zuspielung

Technische Daten laut Hersteller im Überblick:
  • Isophon EuropaII
    Grundpreis: von 3849 bis 4799 € / Stück
    Tieftöner: 2x 225mm
    Mitteltöner: 3x 120mm
    Hochtöner: 1x 25mm
    BassPrinzip: Doppelbandpass einzeln ventiliert, hochpassgefiltert
    Trennfrequenz: 140 / 3400 Hz
    Impedanz: 6 Ohm
    Sinusbelastbarkeit: 300 Watt
    Impulsbelastbarkeit: 560 Watt
    Höhe: 122cm
    Breite: 25cm
    Tiefe: 46cm
    Gewicht: 56kg

  • Isophon Solaris
    Grundpreis: von 2999 bis 3499 €/Stück
    Tieftöner: 2x 175mm
    Mitteltöner: 3x 120mm
    Hochtöner: 1x 25mm
    BassPrinzip: Doppelbandpass einzeln ventiliert, hochpassgefiltert
    Trennfrequenz: 150 / 3400 Hz
    Impedanz: 4 Ohm
    Sinusbelastbarkeit: 200 Watt
    Impulsbelastbarkeit: 380 Watt
    Höhe: 29cm
    Breite: 66cm
    Tiefe: 34cm
    Gewicht: 24kg

  • Isophon Galileo
    Grundpreis: von 2999 bis 3499 €
    Tieftöner: 1x 178mm
    Mitteltöner: 1x 120mm
    Hochtöner: 1x 25mm
    BassPrinzip: einfach ventilierter Bandpass, hochpassgefiltert
    Trennfrequenz: 160 / 3200 Hz
    Impedanz: 4 Ohm
    Sinusbelastbarkeit: 100 Watt
    Impulsbelastbarkeit: 170 Watt
    Höhe: 47cm
    Breite: 21cm
    Tiefe: 34cm
    Gewicht: 17kg

Test: Lars Mette
Redaktion: Carsten Rampacher

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