Die Truman Show

Studio

Paramount Pictures (1998)

Verleih

Paramount Home Video (2000)

Laufzeit

99 min. (FSK 12)

Regie

Peter Weir

Darsteller

Jim Carrey, Ed Harris, Laura Linney

DVD-Typ

DVD - 9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Tschechisch, Dolby Digital 5.1
4. Ungarisch, Dolby Digital 2.0
5. Polnisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Deutsch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Holländisch, Bulgarisch, Isländisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film   

Truman Burbank (Jim Carrey) ist Hauptdarsteller und Star der nach ihm benannten "Truman Show", die weltweit 24 Stunden lang live ausgestrahlt wird. Starallüren kennt Truman allerdings nicht, schließlich weiß er nicht einmal, dass er in der Serie mitspielt: Truman ist nämlich die einzige Person in der Serie, die kein Schauspieler ist. Im Gegensatz zu den anderen "Bürgern" ist die Truman Show für ihn sein Leben und das Einzige, was er kennt. Er wurde kurz vor seiner Geburt von der Produktionsfirma, die die Serie produziert, adoptiert und wuchs auf einer kleinen Insel auf. Diese ist natürlich auch nicht echt, sondern nur Teil eines riesigen, von der Außenwelt isolierten Filmstudios. Jeder Schritt seines Lebens wird durch Tausende von Kameras aufgenommen - Intimsphäre gibt es für Truman nicht.
Er verschwendet keinen Gedanken daran, seine kleine heile Welt mit hübscher Frau und gutem Job zu verlassen. Denn seit seiner Kindheit leidet er unter dem Trauma des Todes seines (Serien-) Vaters, der bei einer Bootsfahrt ums Leben kam, und scheut sich derart vor dem Meer, dass er nicht einmal über die Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet, fahren würde. Natürlich wurde diese Angst bewusst von den Produzenten der Show erzeugt und aufrechterhalten, um zu verhindern, dass ihr Held auf dumme Gedanken kommt.
Doch sei geraumer Zeit passieren merkwürdige Dinge in Truman´s Leben: Zuerst fällt ein Studioscheinwerfer direkt vor seine Hauseinfahrt und dann meint er auch noch, seinen Vater wiederzusehen. Natürlich will Truman niemand glauben. Doch die verräterischen Zeichen, dass irgendetwas in seinem Leben nicht in Ordnung sein kann, werden immer deutlicher. Schließlich macht sich Truman auf, zu entdecken, was außerhalb seiner ihm gewohnten Welt liegt. Doch dies wird ihm natürlich nicht leicht gemacht, da der Regisseur der Truman Show (Ed Harris) alles daran setzt, sein Lebenswerk weiter laufen zu lassen. Und um Truman von der Auflösung seiner Lebenslüge abzuhalten, scheut er nicht einmal davor, seinen Helden, der im Fernsehen zur Welt kam auch im Fernsehen zu töten...

"The Truman Show" ist ohne Zweifel einer der größten Filme des Jahres 1998. Gattaca - Autor und Regisseur Andrew Niccol hat sich mit diesem Film eine grandiose Story ausgedacht, die eigentlich mit nichts zu vergleichen ist, das vorher in der Traumfabrik Hollywood produziert worden ist. "The Truman Show" macht einen komplett neuen Ansatz der Medienkritik, indem er die Stilistik der "Real Live - Dramas" und pseudo-authentischen Serien und Talkshows kopiert und ins Extrem steigert, so dass Fernsehen und Realität wirklich eine Einheit bilden. Regisseur Peter Weir ist es dabei gelungen, seine heile Filmwelt derart perfekt zu inszenieren, so dass sie gleichzeitig vollkommen echt als auch wiederum surreal erscheint. Doch ist vor allem Hauptdarsteller Jim Carrey, der wie kein anderer in die Rolle des Truman passt, das Gelingen dieses Films zu verdanken: Der bisher nur als nerviger Kasper aus albernen Komödien wie "Ace Ventura" oder "Dumm und Dümmer" bekannte Schauspieler ist hier erstmals in einer vollkommen seriösen Charakterrolle zu sehen. Doch gerade, dass dieser vollkommen verdrehte Typ der einzige "normale" Mensch in der "Truman Show" sein soll, prädestiniert ihn geradezu für diese Rolle.

Aus Sicht des Jahres 2000 ist die Idee, die noch vor einem Jahr für vollkommen aberwitzig gehalten wurde, im Ansatz schon bittere Realität: Das Fernsehen hat die Kritik der Truman Show als Inspiration aufgenommen und macht daraus noch ordentlich Profit, indem mehrere mediengeile Deppen á la "Big Brother" in allen möglichen Konstellationen der vollkommenen Überwachung ausgesetzt werden - und dies auch noch freiwillig. Da bedarf es bis zur Truman Show nur noch eines kleinen Schritts. Und solange es genügend selbstverliebte Existenzen gibt, die glauben, sich auf diesem Wege profilieren zu können und auf der anderen Seite auch noch ausreichend Zuschauer, die sich solch einen Unfug ansehen, könnte das, was in der Truman Show noch als Satire erzählt wurde, irgendwann sogar noch einmal Realität werden.

 

Bild  

Während die Truman Show 1999 in den USA nur als Letterbox-Fassung im Format 1,66:1 veröffentlicht wurde, schickt Paramount die Mediensatire als eine der ersten europäischen Paramount-DVDs mit einem anamorphen Bild im Format 1,85:1 ins Rennen. In dieser Hinsicht schon einmal 1:0 für die PAL-DVD. Auch ansonsten gebührt Paramount für den Erstling alle Achtung: Das Bild ist weitgehend frei von Rauschen (von leichten Dropouts abgesehen), sehr scharf, hat einen hohen Kontrastumfang und eine saubere Komprimierung ohne Anzeichen von Artefakten. Die Farben sind kräftig und satt - eben genau so, wie es sein sollte. Offensichtlich hat man sich sorgfältig auf den Markteintritt in Europa vorbereitet und die meisten Kinderkrankheiten wie Artefakte oder Bewegungsunschärfen, mit denen viele Labels in der ersten Zeit zu kämpfen hatten, von vornherein beseitigt. Dies muss allerdings mit einer kleinen Einschränkung gesagt werden: Denn beim genauen Hinsehen fällt in mehreren Szenen auf, dass einige feststehende Objekte innerhalb des Bildes leicht unruhig herumzittern, weswegen es nicht bereits im ersten Anlauf für unsere Bestnote reicht. Aber: Wenn Paramount so weitermacht, dürften die Code 2-DVDs des Nachzüglers schon in Kürze zu den besten DVDs auf dem deutschen Markt gehören. Sollte dieser hohe Standard gehalten werden, so könnte es sich bei Paramount zukünftig auszahlen, anstelle der US-DVD noch ein wenig länger auf die Code 2-Fassung zu warten. Denn in technischer Hinsicht können diese den Vorteil der höheren PAL-Auflösung auch einmal wirklich ausnutzen.

 

 

Ton  

Die Abmischung des Tons ist sehr dialogorientiert vorgenommen worden und bringt eigentlich erst gegen Ende des Filmes die Surroundlautsprecher richtig mit in das Geschehen ein. Dann entsteht aber auch ein ordentlicher und raumfüllender Klangeindruck. Während in den USA "The Truman Show" eine der ersten Paramount-DVDs war, die den Tonspurwechsel auf direktem Wege ermöglichte, muss man bei der Code 2-DVD hierzu allerdings erst ins Menü wechseln.

 

Special Features  

In Sachen Bonus-Material hat die Code 2-DVD ähnlich wie die US-DVD nur wenig zu bieten: Gerade einmal zwei Trailer gibt´s zu sehen -  und das war's auch schon. Auch ansonsten gibt es noch einiges zu verbessern: Die Einstellung der Menü-Sprache muß manuell erfolgen - obwohl es technisch möglich ist und auch von den meisten Anbietern praktiziert wird, dass der Player hierfür die Setup-Einstellungen ausliest und die dort eingestellte Sprache verwendet. Die Menüs sind zwar anamorph - es fehlt aber das Umschaltsignal für 16:9-Fernseher, damit diese auch automatisch aufs Breitbild umschalten. Leider ist, wie bereits erwähnt, auch die Auswahl der Sprachfassung nur über das Menü möglich, wodurch der Wechsel zwischen Original- und Synchrofassung erschwert wird.

Review von Karsten Serck

12.04.2000