The 6th Day

Studio

Columbia Pictures (2000)

Verleih

Columbia TriStar Home Entertainment (2001)

Laufzeit

118:32 min. (FSK 16)

Regie

Roger Spottiswoode

Darsteller

Arnold Schwarzenegger, Robert Duvall, Tony Goldwyn, Michael Rapaport u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Music Score & Kommentar des Komponisten, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch, Türkisch, Deutsche Übertitelung des Audio-Kommentars

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film   

Amerika in nicht allzu ferner Zukunft. Die Gentechnik ist mittlerweile in den Alltag der Menschen eingekehrt: Stirbt einmal ein Haustier, so lässt es sich reproduzieren, bevor überhaupt das Kind des Hauses hiervon etwas mitbekommen hat. Das Klonen von Menschen ist zwar ebenfalls möglich, jedoch unter Androhung hoher Strafen verboten. Als Familienvater Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt, muss er schockiert feststellen, dass ein Klon von sich selbst den Platz neben seiner Frau eingenommen hat. Noch ehe er herausfinden kann, wer ihn geklont hat und warum, ist ihm auch schon die Killertruppe eines mächtigen Wirtschaftskartells auf den Fersen, um Adam, den lebenden Beweis eines Verstoßes gegen die Anti-Klon-Gesetze, zu beseitigen....

Nach dem eher untypischen "End of Days" ist Arnold Schwarzenegger in "The 6th Day" wieder in einer klassischen Rolle zu sehen, die dem Stil entspricht, mit dem sich Schwarzenegger in den Neunziger Jahren lange Zeit als Action-Held Nr.1 etablierte. Und in der ersten Stunde bekommt man wieder das volle Programm rasanter Action geboten: Arnie als Verfolgter in einer etwas schillernden Zukunftsvision mit leichten Übertreibungen und klischeehaften Bösewichten, die ein wenig im Stil an Schwarzeneggers Mars-Trip unter der Regie von Paul Verhoeven erinnert. Doch kurz nach dem Layer-Wechsel geht dem Film dann leider plötzlich der Schwung aus, fast so, als ob dem Drehbuch-Autoren-Team die Ideen ausgegangen wären und sie sich in letzter Not zur Inspiration alle Filme mit Dolph Lundgren und Michael Dudikoff angeschaut hätten. Zäh und lustlos erzählt, besteht die Handlung danach fast nur noch aus langweiligen Verfolgungsjagden und Schießereien und auch der Witz ist irgendwie vorbei. Auch wenn zu allem Überfluß sogar die Special Effects teilweise recht arm aussehen (z.B. die Helikopter), so ist es dennoch immer noch verwunderlich, weswegen "The 6th Day" so ziemlich floppte, denn gerade im letzten Jahr gab es viele deutlich schlechtere Filme, die an der Kinokasse weitaus mehr Erfolg hatten. Ob's vielleicht daran liegt, dass "The Sixth Day" im Vergleich zu den alten Schwarzenegger-Filmen, die zum Großteil auf dem Index der deutschen Jugendschützer landeten, dem Publikum zu zahm war? Denn offen zur Schau gestellte Gewalt gibt es hier kaum zu sehen. Symptomatisch wird dies durch eine Szene kurz vor Ende, als sich ein Helikopter mit seinen Rotorenblättern auf den Filmbösewicht bedrohlich zubewegt. Ein Paul Verhoeven hätte dies sicherlich dazu genutzt, literweise Filmblut vor die Linse zu sprühen, doch entgegen der Erwartung des Zuschauers entkommt der Filmbösewicht zunächst diesem Angriff, um dann einen relativ harmlosen und eher klassischen Filmetod zu sterben.

 

Bild  

"The Sixth Day" knüpft an die hervorragenden Leistungen von "Charlie's Angels" an. Die teilweise etwas weichen Bilder, die man von Columbia lange Zeit in Erinnerung hatte, sind wohl endlich passé, denn auch diese DVD ist wieder scharf bis in letzte Detail und wurde sorgfältig komprimiert. Die Farben leuchten poppig-bunt, der Kontrast ist hervorragend und Rauschen nirgendwo zu entdecken. Was will man eigentlich mehr?

 

Ton  

Bereits der Vorspann macht mit einem bombastischen Sound viel Vorfreude auf den Film. Dieser Verdienst gebührt in erster Linie Trevor Rabin, der für "The 6th Day" einen temporeichen und melodiösen Music Score geschrieben hat, der für einen einfachen Action-Film eigentlich schon fast zu gut ist und mit viel Bombast und Räumlichkeit schon einmal einen sehr guten Klangteppich mit viel Dynamik auslegt, der dann noch durch recht gute Effekte ergänzt wird. Aber dem Score gebührt auf jeden Fall schon einmal mehr als die Hälfte der "Miete". Daher passt es auch sehr gut, dass man auf der dritten Audio-Spur auch gleich den isolierten Score mit Kommentierungen von Trevor Rabin findet. Leider klingt der isolierte Score aber selbst in den Szenen, wo Rabin nichts sagt, immer deutlich kraftloser als in der Filmfassung, obwohl auch der Score in 5.1 vorliegt.

Special Features  

Ausnahmsweise bietet die Code 2-DVD sogar einmal etwas mehr Extras als die US-DVD, die im Vergleich nur als "Light-Version" durchgeht: 

Isolated Music Score in Dolby Digital 5.1 mit Kommentar von Trevor Rebin

• Die Zukunft beginnt heute - Making of (15:26 min.)
Eine Mischung aus Making of und Dokumentation über die Hintergrunde der Story. Ist zwar durchaus ganz interessant, besteht aber in erster Linie nur aus kurzen Filmschnipsel und Kurz-Statements, die zu hastig zusammengeschnitten wurden. Erfüllt daher nicht die Erwartungen eines richtigen Making ofs und nervt vor allem durch das zu schnelle Erzähltempo.

• Am 6. Tag - Making of der Special Effects
Neun jeweils rund fünf Minuten lange Clips, die sich den Special Effects widmen und zeigen, wie diese in einer Mischung aus Modellen und CGI-Effekten realisiert wurden. Auch wenn die Effekte selbst am Ende mitunter etwas billig wirken, sind diese kurzen Clips ganz interessant gemacht.

• Storyboard-Vergleich
Drei Szenen des Films werden mit Split Screen gezeigt, wobei man oben die entsprechenden Storyboard-Zeichnungen und unten die fertige Szene aus dem Film sieht. Wirklich nur etwas für Leute, die sich an Storyboard-Entwürfen begeistern können.

• RePet - Werbung und Fernsehspot
RePet ist die im Film gezeigte Firma, die das Klonen von Haustierend ermöglicht. Im Hintergrund laufen Clips, die den "Service" dieser Firma bewerben sollen. Was im Film nur im Kleinformat zu sehen ist, wird hier in voller Größe präsentiert. Die Promos sind aber schlecht gemacht, gerade das "RePet"-Logo ist arg peinlich.

• Animatics
"Animatics", kleine computergenerierte Sequenzen im Zeichentrick-Still ohne große Detailtreue ersetzen zunehmend die Storyboard-Zeichnungen, die dem Regisseur Einstellung für Einstellung so zeigen, wie sie nachher im Film zu sehen sein sollen. Das ist nicht unbedingt für Jedermann spannend, zeigt aber, welcher Aufwand bereits in der Vorbereitung eines Films stecken kann. Dies wird hier anhand von zwei längeren Szenen demonstriert.

• Filmographien

• Trailer von "The Sixth Day", "Vertical Limit" und "Die unheimliche Begegnung der 3. Art"

Fazit: Ein mäßiger Film, der aber nicht ganz so schlecht ist, wie er oft gemacht wurde, wird hier von Columbia mit sehr gutem Bild und schönem Sound präsentiert. Die Code 2-DVD bietet sogar mehr Extras als die US-DVD, allerdings ist gerade das Making of recht penetrant.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

10.05.2001