The Insider

Studio

Touchstone Pictures (1999)

Verleih

VCL/MAWA (2000)

Laufzeit

ca. 151 min. (FSK 6)

Regie

Michael Mann

Darsteller

Al Pacino, Russell Crowe

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch (optional)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film   

Als Jeffrey Wigand (Russell Crowe), ein auf hoher Ebene Angestellter des Tabakmultis Brown & Williamson, von seinem Arbeitgeber entlassen wird, nimmt er auf dem letzten Weg aus dem Büro Akten zu sich mit nach Hause, die brisantes Material über seine bisherige Tätigkeit enthalten: Jahrelang wurden bei der Zigarettenproduktion suchtfördernde Mittel beigemischt, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen krebserregend sein können. Wigand will sein Wissen an die Öffentlichkeit bringen: Er wendet sich an Lowell Bergman (Al Pacino), Producer für das Politmagazin "60 Minutes" beim US-Sender CBS und vertraut diesem sein Geheimnis an. Wigand erklärt sich zu einem Interview bereit, in dem er die Wahrheit ans Tageslicht bringen will. Doch damit beginnen für ihn die Probleme: Denn Wigand hat sich schriftlich gegenüber seinem Arbeitgeber dazu verpflichtet, keine Informationen über seine Tätigkeit bei Brown & Williamson herauszugeben. Bei einem Verstoß gegen die Regeln droht ihm das Ende seiner als sicher geglaubten wirtschaftlichen Existenz mit großem Haus und schickem Audi. Trotz aller Drohungen entscheidet sich Wigand schließlich zu dem Interview. Seine Frau, die den Druck nicht länger ertragen kann, verlässt Wigand mitsamt den Kindern. Doch es wird noch schlimmer: Denn CBS weigert sich, das Interview zu senden, weil die Rechtsabteilung befürchtet, dass Brown & Williamson den Sender zivilrechtlich belangen könnte. Die Angst vor der Millionenklage ist wohl auch nicht ganz uneigennützig von den Anwälten vorgebracht worden, vermutet Journalist Bergmann, schließlich könnte auch die geplante Übernahme des Senders gefährdet werden, von der Spitzenleute des Konzerns direkt finanziell profitieren würden. Bergman sieht nur noch einen Weg, sein Versprechen gegenüber Wigand einzulösen und dessen Aussage öffentlich zu machen: Er lanciert Informationen über die internen Streitereien bei CBS über die Wigand-Aussage an die Printmedien. Erst als durch die Berichterstattung in den Zeitungen das Ausmaß von Wigands brisanten Enthüllungen bekannt wird, sieht sich der Sender gezwungen, das Interview zu senden, dessen konkreter Inhalt nun keinen Schaden mehr anrichten kann, weil der Großteil ohnehin bereits bekannt geworden ist....

Die auf wahren Begebenheiten beruhende Story, die für den Film, wie im Vorspann extra betont wird, nur dramatisiert wurde, ist so schnell auf den Punkt gebracht, dass es kaum knapp 160 Minuten bedurft hätte, um sie auf der Leinwand zu verewigen. Doch ähnlich wie in seinem genialen Action-Thriller "Heat" nimmt sich Regisseur Michael Mann genügend Zeit, um seine Hauptpersonen (diesmal auch wieder Al Pacino) ins rechte Licht zu rücken. Bereits durch den langsamen, mit Nebensächlichkeiten bedachten Aufbau der Story kann das Klischee "Heldenhafter Journalist hilft Mann mit Gewissen, die Wahrheit aufzudecken" erst gar nicht entstehen. "The Insider" ähnelt sehr stark "Die Unbestechlichen" mit Dustin Hoffman und Robert Redford, dem wohl bekanntesten Film des Genres, nur das die Geschichte über den immer mehr durch die Umstände ins Unglück geratenden Wigand auch am Ende keine richtigen Helden kennt. Sowohl Wigand als auch Bergman stehen am Ende beide als Außenseiter da. Die Art und Weise, in der Michael Mann den Zuschauer bis zur letzten Minute in den Alptraum Wigands mit einbezieht, ohne sichtlich die Story zu überspitzen, ist bis zur letzen Sekunde nervenzerreißend. "The Sixth Sense" mag zwar bei der diesjährigen Oscar-Verleihung der Film mit dem größten Hype gewesen sein und "American Beauty" der Film, der die momentan Seelenlage der Amerikaner am pointiertesten ansprach. Doch der letztlich ganz ohne Edelmetall ausgezeichnete "Insider" dürfte wohl eindeutig der spannendste Kandidat gewesen sein.

 

Bild  

Mit Ausnahme einiger Kratzer der Bildvorlage bietet die DVD ein harmonisches Bild mit gutem Kontrast. Obwohl es nicht regelrecht stört, ist das Bild etwas soft, so dass Details ein wenig zu aalglatt wirken. Die bewusst kühl und blass gehaltenen Farben und ein stellenweise erhöhter Kontrast tragen mit dazu bei, dass der Weg Jeffrey Wigands bis zum Ende düster und ausweglos erscheint.

 

Ton   

Da "The Insider" vor allem durch seine Dialoge lebt, fallen Special Effects schon einmal aus. Die düster-atmosphärische Hintergrundmusik und dezent eingefangene Hintergrundgeräusche tragen dazu bei, dass zumindest stellenweise ein leichter Hauch von Raumklang bemerkbar wird. Die englische Originalfassung fällt durch eine minimale Asynchronität zwischen Bild und Ton auf.

 

Special Features  

Die Extras fallen ebenso wie bei der US-DVD sehr knapp aus: Ein kurzes, aber sehenswertes Featurette, in dem kurz auch der "echte" Jeffrey Wigand zu sehen ist, "Inside a Scene", der Vergleich zwischen einer Szene des Films mit Drehbuch und Schauspieleranweisungen sowie ein (deutscher) Film-Trailer sorgen für eine kurze Verweildauer im Bonus-Material-Menü. Über die Extras der US-DVD hinaus findet man auf der Code 2-DVD noch Produktionsnotizen und mehrere Filmographien.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Yamaha DVD-S795
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

30.10.2000