Star Trek - The Next Generation Season 1

VÖ: 25.03.2002

Original

Star Trek - The Next Generation Season One

Studio

Paramount Pictures (1987)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2002)

Laufzeit

ca. 44 min. pro Episode

Regie

Corey Allen, Gabrielle Beaumont u.a.

Darsteller

Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Michael Dorn, Marina Sirtis u.a.

DVD-Typ

7 x DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.44 Mbps

Bildformat

4:3

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0 - Mono (192 kbps)
2. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Spanisch, Dolby Digital - Mono (192 kbps)
4. Französisch, Dolby Digital 2.0 - Mono (192 kbps)
5. Italienisch, Dolby Digital 2.0 - Mono (192 kbps)

Untertitel

Deutsch, Englisch, Dänisch, Französisch, Holländisch, Italienisch, Norwegisch, Schwedisch, Spanisch, Englisch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2,4

Verpackung

Digipak und spezielle DVD-Box

Preis

ca. 100-120 €
Film 

Rund 15 Jahre nach der Ausstrahlung der ersten Staffel von "The Next Generation" im US-TV startet die Serie jetzt auch auf DVD. Im Gespräch war das Thema schon lange, doch fast ebenso lange hat es gedauert, die ersten Star Trek-Serien auf DVD auch wirklich zu realisieren, wobei sich zumindest relativ schnell herauskristallisierte, dass Paramount wohl mit "The Next Generation" die Serie der DVD-Veröffentlichungen in Europa beginnen wird. Während die ursprüngliche Star Trek-Serie mit William Shatner & Co. in den USA auf einzelnen DVDs veröffentlicht wurde, setzt Paramount bei "The Next Generation" auf die Boxenstrategie mit einem Set pro Staffel. Konkrete Pläne für andere Star Trek-Serien außer "Next Generation" gibt es bislang noch nicht. Insgesamt sind auf den DVDs 26 Episoden. Jeder der DVDs enthält 4 Episoden mit rund 44 Minuten Laufzeit, auf DVD Nr. 7 sind noch zwei Episoden und das Bonus-Material untergebracht. 

Die erste Staffel einer Serie hat es naturgemäß immer recht schwer. Und so macht auch "The Next Generation" noch einen stellenweise etwas rohen Eindruck. Die Figuren sind allesamt noch ein wenig dröge und das Team muss sich auch erst noch bilden. Auch die Episoden sind von der Qualität sehr durchmischt, die Anzahl der wirklich herausragenden Episoden etwas mager, was vor allem an den teils schwachen Drehbüchern liegt. Aber zumindest ist die Serie unterhaltsam und witzig gemacht - wobei der Witz auch in einem Punkt nach hinten losgeht: Nervig sind nämlich vor allem die Episoden mit dem außerirdischen Besucher "Q", der bereits den Aufhänger des Pilotfilms bildet und die Enterprise-Crew immer wieder besucht. Bei aller Kreativität, die hinter der Konzeption dieser Serie im Design und der Entwicklung der Figuren steckt, fragt man sich wirklich, wen der Teufel geritten hat, einen so albernen Charakter wie "Q" einzuführen.

Die DVDs wurden im typischen Look der Enterprise-Bordsysteme gestaltet. Bis auf eine Animation, die nach dem Einlegen der einzelnen DVDs gestartet wird und den Logon auf den Bordcomputer simulieren soll, wurde zum Glück aber ansonsten auf verspielte Zwischenanimationen verzichtet. Trekkies dürften sich aber freuen, dass es in den Menüs ständig irgendwo blinkt oder sich etwas bewegt. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Benennung der Menüelemente. Wer aber erst einmal durchgeblickt hat, dass mit "Energie" die jeweilige Episode gestartet wird, man unter dem "Universal Übersetzer" die Sprache ändern kann und das "Logbuch" die Kapitel-Übersicht zu finden ist, wird danach aber keine Probleme mehr haben. Leider gibt es keinen Modus, der es ermöglicht, die jeweils vier Episoden pro DVD in einen Rutsch durchlaufen zu lassen. Hier muss man immer umständlich in das jeweilige Episodenmenü wechseln und von dort aus die Episode starten. Mit einem kleinen Trick geht es aber doch: Wer am Ende einer Episode während des Abspanns ins nächste Kapitel wechselt, landet direkt am Beginn der nächsten Episode.

 

Bild 

"The Next Generation" wird wie so bislang fast jede TV-Serie im 4:3-Format auf DVD präsentiert. Widescreen ist leider nicht möglich gewesen, da die Serie zwar ursprünglich auf 35mm gefilmt wurde, jedoch bereits der Schnitt mit Videomaterial auf 4:3-Basis vorgenommen wurde. Im Großen und Ganzen sieht das Bild auf den DVDs so aus, wie man es auch aus dem Fernsehen kennt, wobei die Bildqualität der DVDs noch etwas besser ist, da das artefakt- und regentropfenähnliche Rauschen, welches in den SAT 1-Ausstrahlungen zu sehen war, hier kaum noch zu bemerken ist. Dieses wurde recht geschickt entfernt, ohne dass direkt der Einsatz eines Rauschfilters als solcher zu bemerken ist. Ansonsten ist das Bild aber leider ähnlich detailarm wie man es aus dem Fernsehen kennt - dass "The Next Generation" noch aus der Zeit stammt, wo NTSC die Basis für TV-Produktionen war, die dann auf PAL hochkonvertiert wurden, trägt hier auch seinen Anteil zu bei. In Nahaufnahmen ist die Schärfe aber zumindest zufriedenstellend. Die Farbgebung fällt durch meist sehr schwach ausgeprägte Farbtöne und einen leichten violetten Farbstich vor allem in Gesichtern auf. Die Farbe "Weiß" ist selten wirklich unverfälscht zu sehen. Der Kontrast ist auch nicht ganz perfekt, vielfach wirkt das Bild etwas zu dunkel. Indes ist die Kompression bis auf selten auftretende kleinere Störungen relativ akzeptabel und beeinträchtigt die Bildqualität nicht noch weiter. Richtig aus dem Tritt gerät die Kompression nur bei ganz schnellen Bewegungen oder Helligkeitswechseln wie in der Episode "Der Wächter" auf der zweiten DVD, in der es für kurze Momente zu geringfügiger Klötzchenbildung kommt. An diesen Stellen zeigt sich doch, dass das Encoding mit durchschnittlich rund 5.44 Mbps, von denen für das Bild effektiv nur rund 4.2 Mbps übrigbleiben, doch hart am Grenzbereich ist, was bei dieser Staffel aufgrund des nicht optimalen Quellmaterials aber noch nicht so deutlich auffällt, da aufgrund der Unschärfe des Bildes nicht so viele Details komprimiert werden müssen. Bei den späteren Staffeln, wo das Bildmaterial weitaus besser sein dürfte, könnte es hier aber Probleme bei der Bildqualität geben. Daher wäre es wichtig, die Kompression zu optimieren, die auch bereits bei dieser Staffel in geringem Umfang mit größeren Bitraten realisierbar gewesen wäre, da von verfügbaren 7.95 GB pro DVD im Schnitt gerade einmal rund 7.2 GB ausgenutzt werden. Ratsam wäre es auch, spätestens ab den Staffeln sechs und sieben die Anzahl der zusätzlichen Sprachen neben Englisch und Deutsch zu reduzieren, da dann sowohl die englische Originalfassung als auch die deutsche Synchro in Dolby Digital 5.1 sein werden, womit schon alleine für diese Sprachen annähernd 1 Mbps zu veranschlagen wären.

Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um die erste Staffel von "The Next Generation" und ebenso wie bei anderen Serien wie z.B. "Akte X" ist der Anfang zunächst recht schwer. Die Bildqualität ist sicherlich keine Offenbarung, doch zumindest hat man jetzt die Möglichkeit, die gesamte erste Staffel in einer Qualität zu erleben, wie sie bislang auf VHS nicht möglich war.

 

Ton
(Englisch)
(Deutsch)

Wer der englischen Sprache mächtig ist, der hat Glück. Denn obwohl "The Next Generation" inzwischen auch schon ziemlich alt ist, bekamen alle Episoden einen Sound-Mix in Dolby Digital 5.1 verpasst. Und man möchte es kaum glauben: Dieser klingt sogar richtig gut. Die Dynamik ist ordentlich, gerade im Höhenbereich ist die Wiedergabe sehr präzise und sauber, während tiefere Frequenzen etwas gedämpft wiedergegeben werden. Die Maschinengeräusche an Bord der Enterprise sind immer sehr deutlich von allen Seiten zu vernehmen und auch sonst ist praktisch immer eine angenehm räumliche Klangkulisse wahrnehmbar. Die Lautstärkebalance ist dabei sehr ausgeglichen, so dass man meist das Gefühl hat, mit an Bord der Enterprise zu sein. Für richtige Surroundeffekte sorgt vor allem der in vielen kurzen Zwischensequenzen gezeigte Flug der Enterprise, die dann sehr präzise im linken oder rechten Surroundkanal verschwindet. Sicherlich kommt dieser Sound nicht an einen Blockbuster aus der "Armageddon"-Liga an, doch für eine TV-Serie ist der 5.1-Mix wirklich außerordentlich gut. Selten erlebt man es, dass bei einer TV-Serie vor dem Fernseher schon fast Kino-Feeling erreicht wird, und dies gelingt bei "The Next Generation" zumindest teilweise schon sehr erstaunlich. Star Trek-Fans werden hier mit Sicherheit nicht dran vorbeikommen, alleine schon, um die Serie überhaupt im englischen Original sehen zu können.

Weitaus weniger Anspruch sollte man auf den Sound der deutschen Synchro erheben. Synchronisiert wurde die Serie damals noch in Mono und genau in dieser Form ist der Ton auch auf DVD. Ein künstlicher 5.1-Upmix hätte hier auch nichts gebracht, denn aus einem einzigen Audio-Kanal plötzlich fünf zu machen, dürfte selbst für die fortschrittliche Technologie des 24. Jahrhunderts eine Überforderung sein. Erst bei den Staffeln 6 und 7 wird es auch einen deutschen 5.1-Mix geben, weil es hier noch getrenntes deutsches Sprach- und Effektmaterial gibt. Die zweite Staffel wird ebenso wie die erste in Mono sein, Staffel 3-5 dann in Stereo.
Der Mono-Ton an sich ist eigentlich gar nicht das große Problem, schließlich hört man zum Großteil auch nur die Dialoge der Darsteller. Gerade hier macht sich aber die sehr begrenzte Dynamik des Tons störend bemerkbar. Denn die Dialoge klingen sehr spitz und neigen vielfach zu leichtem Zischeln, während die unteren Frequenzbereiche kaum angesprochen werden. So ist die gesamte Stimmcharakteristik sehr unnatürlich, weswegen man im Zweifel eigentlich nur dazu raten kann, auf das englische Original auszuweichen, notfalls eben mit Untertiteln. Effekte klingen auch nicht besser, gerade hier klingt der Sound etwas scheppernd, zumal der Tiefbassbereich nur selten angetestet wird. Im Vor- und Abspann kommt der Subwoofer zwar zum Einsatz, wenn auch mit leichter Neigung zum Dröhnen. 

 

Special Features 

Bereits auf den ersten Blick fällt die Next Generation-Box aufgrund ihrer besonderen Verpackung ins Auge, die sich von den bei TV-Serien meist bekannten Falt-Digipaks oder Amaray-Boxen unterscheidet. Die sieben DVDs selbst stecken zwar auch in einem Mini-Dipack, dass in den Abmessungen nicht viel größer ist als die DVDs selbst ist. Speziell für Europa wird das Ganze aber zusätzlich noch in eine aufwendige Plastikbox gesteckt, die sehr solide verarbeitet ist und sicherlich in der Produktion den Rahmen der üblichen Kosten deutlich sprengen dürfte. Auf die weiße Lackierung, die noch auf der Abbildung zu sehen ist, wurde zwar bei der fertigen Box verzichtet, dennoch ist diese Verpackung außerordentlich gut gelungen - auch wenn man bei spöttischer Betrachtung vielleicht an eine Brotdose erinnert wird.

Das Bonus-Material würde eigens für die DVD-Veröffentlichung der "Next Generation"-Staffeln produziert und gefällt durch die schlichte und übersichtliche Aufbereitung. Die Extras findet man in den "Mission Logs" auf der siebten DVD, die auch die letzten beiden Episoden der ersten Staffel enthält. Angenehm ist insbesondere, dass man nicht durch viele kleine Features durchnavigieren muss, sondern einfach nur vier Dokumentationen startet, die sich einzelnen Themen widmen. Diese Dokumentationen bestehen aus Interviews und O-Ton-Statements der Macher von Star Trek vor und hinter der Kamera, die sowohl noch aus der Zeit der Konzeption und Dreharbeiten der Serie stammen, vielfach aber auch neueren Datums sind. Auf einen Sprecher, der durch die Dokumentationen führt, wird verzichtet. Jede der Dokumentationen ist nahezu exakt 15 Minuten lang, womit das Bonus-Material in seiner Gesamtheit eine Laufzeit von einer Stunde erreicht.

Je mehr DVDs man betrachtet, um so allergischer reagiert man auf das vielfach verbreitete reine Werbegefasel, dass nicht über Statements hinauskommt, in dem jeder jedem auf die Schulter klopft und sich alle über alles freuen. Paramount hat hier immer schon ein gutes Händchen gehabt und bei den Dokumentationen den Sinn für das Wesentliche behalten. Das fällt auch hier wieder auf: Die Dokumentationen verschaffen einen angenehmen Einblick in die Entstehung der Serie von verschiedenen Seiten aus vielen Perspektiven und halten sich nicht mit Kleinigkeiten auf. Jede der Dokus macht einen sehr abgerundeten und informativen Eindruck, so dass Trekkies hier angenehm unterhalten werden. Im Folgenden widmen sich die Dokumentationen folgenden Themen:

  • Der Beginn: Der Name erlaubt nicht viel Interpretationsspielraum. Diese Dokumentation versetzt den Zuschauer zurück ins Jahr 1987 und lässt u.a. Star Trek-Vater Gene Rodenberry erzählen, wie es begann und vor allem, was genau an Ideen hinter der neuen Star Trek-Serie stehen sollte. Da werden die recht idealistischen Vorstellungen Gene Rodenberry's über die Zivilisation des 24. Jahrhunderts erläutert und natürlich auch die Probleme, die darin bestanden, eine komplett neue Serie zu entwickeln, die Figuren enthalten sollte, die einen einzigartigen Charakter entwickeln, aber nicht nur eine 1:1-Kopie von Kirk, Spock & Co. sein sollten. So wird hier auch intensiv auf das Casting der Schauspieler eingegangen, die bei "Next Generation" mitwirken.

  • Crew-Analysen: Auch wenn das Thema der Besetzung bereits in der ersten Doku angesprochen wird, so ergeben sich hier erstaunlich wenig Überschneidungspunkte. In dieser Dokumentation geht es sowohl um das Team, welches vor der Kamera zu sehen ist und deren typischen Charakter, den sie in der Serie verkörpern sollen, als auch um die Darsteller, von denen jeder erzählt, wie er es geschafft hat, eine Rolle in "The Next Generation" zu erhalten.

  • Die Entstehung einer Legende: In dieser Dokumentation dreht sich alles um das gesamte "Look and Feel" der Serie. Gezeigt werden die Entstehung der Sets, insbesondere die an Bord der Enterprise und die wesentlichen Elemente des typischen "Next Generation"-Designs. Und auch das "Beamen", einer der bekanntesten Star Trek-Effekte, wird hier in seiner Entstehung gezeigt.

  • Erinnerungswürdige Missionen: Anstelle einer bloßen Aneinanderreihung von Ausschnitten aus einzelnen Episoden werden hier kleine Anekdoten erzählt, die einen Bezug zu der jeweiligen Episode haben. Auch wenn diese Dokumentation sicherlich von den insgesamt vier die am wenigsten informative ist, so ist das Ganze trotzdem immerhin ganz nett anzusehen.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Sony DVP-NS900V
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

05.02.2002