Star Trek - Deep Space Nine Season 1

VÖ: 24.03.2003

Original

Star Trek - Deep Space Nine Season 1

Studio

Paramount Pictures (1993-1994)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2003)

Laufzeit

ca. 44 min. pro Episode

DVD-Typ

5 x DVD-9, 1 x DVD-5

TV-Norm

PAL

Bitrate

ca. 5.5 Mbps (Video: ca. 4 Mbps)

Bildformat

4:3

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
3. Französisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
4. Italienisch, Dolby Digital 2.0 (192 kbps)
5. Spanisch, Dolby Digital (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Deutsch, Dänisch, Norwegisch, Niederländisch, Italienisch, Spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

Digipak in spezieller DVD-Box

Preis

ca. 100 €
Inhalt 

Mit "Deep Space Nine" verließ Paramount die gewohnten Pfade der Erzählungen von einer heldenhaften Crew, die in ihrem Raumschiff durch unbekannte Galaxien rast, um sich auf die Suche nach neuen Lebensformen zu begeben. Stattdessen erscheint "Deep Space Nine" zunächst wie ein Kammerspiel, schließlich ist die Crew mehr oder weniger auf ihrer in der Nähe eines Wurmlochs "verankerten" Station gefangen. Großartige Expeditionen haben bei "Deep Space Nine" also Seltenheitswert. Mann muss mit der Serie auch erst ein wenig warm werden, denn hier geht es weniger um "Hard Fiction" als vielmehr um das Miteinander der verschiedenen Kulturen an Bord der Station. Hier fällt allerdings schon direkt am Anfang auf, dass man sich ein wenig von der sehr idyllischen Roddenberry-Illusion einer perfekten Gesellschaft große innere Konflikte gelöst hat und es laufend zwischen den völlig verschiedenen Spezies an Bord Reibereien aus den verschiedensten Gründen gibt. Vor allem die gerade erst aus der Fremdherrschaft befreiten Bajoraner sind immer wieder darum bemüht, sich nach Jahrzehnten der Unterdrückung wieder zu behaupten. Hat man sich erst einmal mehrere Episoden angeschaut, so entwickelt die Serie aber doch schnell Klasse, denn die Charaktere machen den Charme von DS9 aus. Während die vorherigen Serien sehr stark durch die Kapitäne Kirk und Picard dominiert wurden, wird die Figur des Befehlshabers Sisko in DS9 nur selten in den Vordergrund gestellt. Und Figuren wie z.B. die in TNG nur als finstere Bösewichte kurz zu sehenden Ferengi wird hier erstmals ein Part eingeräumt, der sie in einem etwas sympathischeren Licht zeigt. Zwar ist "Quark" vornehmlich ein gerissener Geschäftsmann, doch kann man den Barkeeper trotzdem getrost zu den Guten zählen. Zum Glück wurde bei DS9 nicht einfach daran gedacht, wieder typische Figuren in die Serie aufzunehmen, die einfach nur die Linie von Data oder Worf fortführen, sondern trotz einiger Parallelen hat man überwiegend neu Charaktere erschaffen. Der erstaunlichste davon ist Odo, der Sicherheitschef, der zwar durchaus Ähnlichkeiten zu Data aufweist, aber ein ganz anderes Schicksal hat: Erst ist ein Formwandler, ein Wesen, dass seine Form beliebig verändern kann. Odo ist seines Wissens der einzige seiner Art und wird ständig von der Frage seiner eigentlichen Herkunft geplagt. Deep Space Nine seine Qualitäten insbesondere dadurch, dass sich hier weitaus deutlicher eine Linie erkennen lässt, die die Episoden verbindet. Obwohl die einzelnen Folgen nur selten richtige Science-Fiction-Stories mit Suspense erzählen, ist bereits die erste Staffel sehr gelungen, vor allem weil es hier auch keine negativen Ausreißer gibt, die bei TNG mangels Ideen doch teilweise vorkamen. Gerade zum Ende der ersten Staffel werden in "Der undurchschaubare Marritza" und "Blasphemie" auch ernstere Themen angesprochen, die den gewohnt harmonischen Rahmen einer Unterhaltungsserie verlassen. Begegnungen mit alten Bekannten gibt es teilweise auch: Neben dem aus TNG bekannten Chief O'Brien sind auch Gastauftritte von Captain Picard, Lwaxana Troi und der von vielen Star Trek-Fans geschätzte "Q" in einigen Episoden zu erleben.

 

Bild 

Mit leichten Kompromissen erreicht bereits die erste Staffel von "Deep Space Nine" eine passable Qualität, die ungefähr mit der nahezu zeitgleich gedrehten sechsten TNG-Staffel vergleichbar ist. Das Bildmaterial ist bis auf ein leichtes Grundrauschen recht sauber und nicht von den Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet, die bei früheren TNG-Staffeln teilweise auftraten. Der Rauschfiltereinsatz ist sichtbar, aber nicht störend. Die Kantenschärfe ist recht akzeptabel, während die Detailschärfe auch bei DS9 ein kleines Problem bildet: Das Bild wirkt etwas weich und sieht in einigen Szenen auch so aus, als ob hier sogar bewusst mit einem Weichzeichner gearbeitet wurde. Insgesamt ist das Bild aber noch nicht zu verschwommen. Die Farben und der Kontrast sind gut. So leuchtet der goldene Schriftzug im Vorspann bereits vor einem tiefdunklen Hintergrund und die kräftigen Töne der Uniformen werden in leuchtenden Tönen wiedergegeben. Trotz einer niedrigen Videobitrate, die sich nur bei rund 4 Mbps bewegt, werden keine störenden Artefakte Auffällig, selbst bei den Konturen der Schriftzüge sind keine Unregelmäßigkeiten erkennbar. Sicherlich ist hier noch Besserung bei den folgenden "Deep Space Nine"-Staffeln zu erwarten, doch für den Anfang kann man in Anbetracht des Alters mit der Qualität des Bildes schon zufrieden sein.

 

Ton 

Bei "Deep Space Nine" gibt es direkt von der ersten Staffel an den Ton in Englisch und Deutsch jeweils in Dolby Digital 5.1, was keineswegs eine Selbstverständlichkeit darstellt: So wird man sich in den europäischen Nachbarländern mit Dolby Digital 2.0 zufrieden geben müssen. Zwar macht diskreter 5.1-Ton hier streng genommen kaum Sinn, weil es praktisch keine direktionalen Surround-Effekte gibt. Doch die englische und deutsche Fassung klingen weitaus räumlicher als die anderen Sprachfassungen. Und obwohl es sich bei dem deutschen 5.1-Ton um einen Upmix handelt, klingt dieser sogar auf gewisse Art und Weise besser als die englische Originalfassung: Denn der deutsche Ton bietet weitaus mehr Volumen im Bassbereich und eine deutlichere Abmischung der Surround-Kanäle. So hört man permanent das sonore Geräusch der Maschinen, die auf DS9 vor sich hinwerkeln und weitere Umgebungsgeräusche. In der englischen Fassung klingt dieser Effekt weitaus schwächer. Dafür ist die Qualität der Dialoge in Englisch besser: Die deutsche Synchro klingt hier leicht metallisch. Systembedingt ließen sich die deutschen Dialoge nicht vollkommen isolieren und auf den Center konzentrieren, so dass man meistens auch aus den beiden Frontkanälen die Sprache hört und auch ein leichtes Übersprechen auf die Surroundkanäle stattfindet. Nichtsdestotrotz gibt einem der Sound zumindest ein klein wenig die Illusion, mit an Bord von "Deep Space Nine" zu sein.

 

Special Features 

Die Extras sind von der Konzeption weitgehend mit dem Material der "Next Generation" DVD-Boxen zu vergleichen und bestehen aus einigen Clips mit verschiedensten Schwerpunkten, die insgesamt etwas mehr als eine Stunde dauern. Im Vergleich zu den "TNG"-DVDs, bei denen vielfach auch der Inhalt einzelner Episoden thematisiert wurde, kommt dieser bei der ersten DS9-Staffel noch zu kurz. Hier werden eher die Interessen derer bedient, die sich für das Design der Station, der Masken oder Requisiten interessieren. Zumindest durch die zahlreichen "Hidden Files", die recht einfach zu entdecken sind, bekommt man noch ein paar weitere kurze Infos zu den Hauptpersonen an Bord von "Deep Space Nine".

  • Deep Space Nine - Ein neuer Anfang (17:57 min.): Im ersten Feature wird die neue Konzeption der Serie vorgestellt, die bewusst nicht "TNG" mit einem zweiten durch die Galaxie jagenden Raumschiff Konkurrenz machen, sondern "landbasiert" sein sollte. Konkret wird hier dann auf die einzelnen Charaktere und die Ausgangsstory nur wenig eingegangen, stattdessen wird unter dem Titel "Designing DS9" ein neues Kapitel aufgeschlagen, in dem es zum Großteil um das Design der Raumstation in den verschiedensten Entstehungsphasen geht.

  • Crew-Dossier - Kira Nerys (14:11 min.): Wahrscheinlich ist dies das erste umfangreiche Profil einer der Hauptfiguren, welches dann durch weitere Features dieser Art bei den nächsten Season-Boxen fortgesetzt wird. Sowohl die Vergangenheit und die Rolle der Figur Kiras an Bord von "DS9" werden hier vorgestellt als auch die Persönlichkeit der Darstellerin. Viele Ausschnitte aus Schlüssel-Episoden vermitteln einen Eindruck in den Charakter, wobei hier aber stellenweise auch weit in die Zukunft geblickt wird, indem Ausschnitte aus erst in späteren Staffeln folgenden Episoden gezeigt werden.

  • Michael Westmoore's Aliens (09:59 min.): In diesem Feature werden die verschiedenen Rassen an Bord von DS9 vorgestellt. Neben einzelnen "Exponaten" werden auch die speziellen Makeup-Tricks erläutert, die für die einzelnen Figuren angewendet wurden.

  • Geheimnisse aus Quarks Bar (04:37 min.): Knapp fünf Minuten lang ist dieser recht langweilige Beitrag, in dem eigentlich nur die verschiedenen Gläser und Flaschen, mit denen Barkeeper "Quark" ausgestattet ist, präsentiert werden.

  • Außerirdische Artefakte (02:47 min.): Auch dieser Clip ist vornehmlich eine Requisiten-Show, in der einige kleine Werkzeuge und Waffen der Crew vorgestellt werden.

  • Deep Space Nine Sketchbook (05:13 min.): In diesem Video werden einige der Skizzen für die Entwürfe verschiedener Objekte aus der Serie vorgestellt.

  • Deep Space Nine - Notizbuch (13:45 min.): Kurz vor Schluss wird's zum Glück noch etwas interessanter. Hier wird für rund sechs Minuten zunächst die Story von Deep Space Nine erzählt, was trotz einiger Parallelen zum Feature "Ein neuer Anfang" recht interessant ist. Es scheint den Machern aber schnell der Erzählstoff auszugehen, denn schon nach kurzer Zeit dreht es sich noch einmal um den Bau der Station, deren einzelne Abteilungen hier detailliert vorgestellt werden. Zum Schluss werden noch einige Makeups der Ferengi, Bajoraner und Cardissianer gezeigt.

  • Foto-Galerie

  • Bonus-CD-ROM: Jedem "Deep Space Nine" DVD-Boxset wird eine zusätzliche CD-ROM beiliegen, auf der neben einem Bildschirmschoner noch die Software für eine "virtuelle Raumstation" vorhandenen ist, die nach und nach ergänzt wird. Um diese Software nutzen zu können, ist allerdings eine Registrierung mit E-Mail-Adresse erforderlich.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

03.03.2003