Spy Game |
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VÖ: 10.10.2002 |
Original |
Spy Game |
Studio |
Universal Studios (2001) | |
Anbieter |
Universal Pictures Video (2002) | |
Laufzeit |
121:12 min. | |
Regie |
Tony Scott | |
Darsteller |
Robert Redford, Brad Pitt u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
TV-Norm |
PAL | |
Bitrate |
6.45 Mbps (Video: 4.7 Mbps) | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
Englisch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps) Audio-Kommentar (96 kbps) Audio-Kommentar (96 kbps) Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps) |
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Untertitel |
Deutsch, Englisch, Bulgarisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20 € |
Film 





1991: Für den altgedienten CIA-Agenten Nathan Muir (Robert Redford) ist die Zeit gekommen, sich endlich zur Ruhe zu setzen. Doch einen Tag vor seiner Pensionierung muss er erfahren, dass sein einstiger Schüler Tom „Boy Scout" Bishop (Brad Pitt) in großen Schwierigkeiten steckt. Bishop wurde in China wegen Spionage angeklagt und sitzt im Gefängnis. Darauf steht die Todesstrafe, und bis zu seiner Hinrichtung bleiben nur noch 24 Stunden. Die CIA fürchtet jedoch einen internationalen Skandal und lehnt es ab, das Risiko einzugehen, ihren Mann zu retten. Der Einzige, der Bishop jetzt noch zur Hilfe eilen könnte, ist Muir. Muir muss sein ganzes Geschick einsetzen, um eine mächtige Organisation auszutricksen, der er so viele Jahre gedient hat. Im Wettlauf mit der Zeit versucht Muir alles, um seinen Kameraden von damals das Leben zu retten. Ein letztes Mal setzt er gegenüber seinen Vorgesetzten sein Pokerface auf und erinnert sich an die vielen gemeinsamen Augenblicke, als beide noch auf der ganzen Welt im Einsatz waren. Er denkt an die Zeiten zurück, als er Bishop rekrutierte und wie er ihn auf das riskante Spionagespiel vorbereitete. Aber auch jene Frau kehrt in seine Erinnerungen zurück, die damals nicht nur ihren Auftrag in Gefahr brachte, sondern auch die Freundschaft der beiden Männer auf die Probe stellte....
"Spy Game" erweckt zunächst die Erwartung eines handfesten Agententhrillers, die aber schnell enttäuscht wird: Denn viel mehr als die Befreiung von Bishop steht die gemeinsame Vergangenheit der beiden CIA-Agenten im Vordergrund, die in vielen langen Rückblenden dem Zuschauer präsentiert wird, um am Ende wenig spektakulär den Grund dafür zu servieren, weswegen Bishop überhaupt in die chinesische Gefangenschaft geraten konnte. Solche Nebensächlichkeiten hätte man aber auch in fünf Minuten erklären können, aber dann wäre ja die eigentliche Story viel zu schnell erzählt. Es passiert auch sonst nicht viel in "Spy Game": Muir führt den Kampf um die Befreiung von Bishop weitgehend vom Bürosessel aus, schafft es mit den billigsten Tricks, seine absolut misstrauischen Kollegen an der Nase herumzuführen und tut dabei noch so, als ob seine ganzen Aktionen keinerlei Konsequenzen haben würden. Pensionierung schützt schließlich nicht vor Strafverfolgung und spätestens Muirs letzte Aktion müsste in Wirklichkeit einen jahrelangen Gefängnisaufenthalt zur Folge haben. Auch das Potential der beiden Hauptdarsteller wird kaum ausgenutzt, da ihre Rollen nur wenig Möglichkeiten für Individualität und Charisma bieten. Im Vergleich zu Filmen wie "Top Gun" oder zuletzt "Staatsfeind Nr. 1" überfordert Regisseur Tony Scott den Zuschauer zumindest nicht mehr ganz so stark mit schnellen Schnitten und überstilisierten Kamerafahrten.
Bild 





Der Transfer von "Spy Game" ist sehr sauber und fällt höchstens durch die Filtertricks auf, mit denen Tony Scott herumgespielt hat. So erscheinen die Rückblicke immer in verfremdeten Farben: Vietnam erscheint ausgewaschen im "Traffic"-Look, die Berlin-Aufnahmen sind kühl und farblos während in Beirut die Farben noch etwas verstärkt wurden. Die Szenen aus der Gegenwart wirken hingegen recht realistisch. Die Kantenschärfe der DVD ist gut, es mangelt hier aber an Detailwiedergabe. Dies dürfte u.a. mit der niedrigen Videobitrate zusammenhängen, die nur bei 4.7 Mbps liegt. Hier hätte man zugunsten der Bildqualität auf den DTS-Track verzichten sollen. Stellenweise fällt auch recht starkes Zeilenflimmern im Bild auf.
Ton 





Der Surround-Mix bietet trotz relativ wenig richtiger Action auf dem Bildschirm einen guten Surround-Klang, der die Umgebungsgeräusche sehr gut in die Surround-Kanäle integriert und auch einige nette Effekte bietet. Der Klang ist sehr sauber und bietet ein gutes Bassfundament. Ganz nett sind vor allem die kleinen akustischen Effekte, die plötzliche Kameraschwenks oder Zooms betonen sollen. Der sehr klassisch klingende Music Score klingt sehr gut, wird leider aber teilweise von bewusst eingesetzten elektronischen Verzerrungen überlagert, die nicht so richtig zum Film passen. Der DTS-Track klingt nicht nur lauter sondern bietet einen noch etwas wuchtigeren Bass, der selbst ohne Subwoofer schon ziemlich kräftig ist.
Da Universal auf dieser DVD "User Prohibitions" einsetzt, ist ein direkter Wechsel der Tonkanäle nicht möglich.
Special Features 





"Spy Game" ist die erste DVD von Universal mit dem "Total Axxess"-Feature: Da die DVD schon randvoll ist und der mangelnde Film-Erfolg wohl auch kein 2 DVD-Set rechtfertigte, wurden weitere Extras ins Internet ausgelagert und lassen sich dann über den sich eigenmächtig zur Installation aufdrängenden InterActual-Player ansehen. Inwieweit sich das lohnt, können wir allerdings nicht beurteilen, da sich beim Versuch, die Features aufzurufen, der InterActual-Player immer wieder selbst nach Einlesen der DVD verabschiedete.
Auf der DVD selbst sind folgende Extras:
- Audio-Kommentar mit Regisseur Tony Scott sowie ein weiterer Kommentar mit
den Produzenten Marc Abraham und Douglas Wick
- Geheime Operationen: Recht penibel klappert Tony Scott hier ein paar
Schauplätze ab, an denen der Film gedreht wurde und erzählt ein paar
kleine Geschichten über deren Auswahl. Den Drehort "Berlin" gibt
es dabei aber eigentlich nicht so richtig, da ein Großteil der
Berlin-Aufnahmen in Budapest gedreht wurde. Außerdem werden einige
Filmfiguren kurz portraitiert, was ziemlich langweilig ist. Interessanter
sind da schon die kurzen Clips, die z.B. den Dreh einzelner Szenen oder die
Arbeit militärische Berater zeigen. Sehr schön ist auch die kurze
Übersicht, mit der der unterschiedliche Stil der Aufnahmen an den
verschiedenen Drehorten begründet wird.
- Bisher unveröffentlichte Szenen: Neben einer Auswahl von acht
unveröffentlichten oder alternativen Filmszenen wird hier auch noch ein
alternatives Ende präsentiert. Optional steht hier auch ein Audio-Kommentar
zur Auswahl. Das alternative Ende unterscheidet sich leider nur um Nuancen
zu dem tatsächlich verwendeten Ende und unterscheidet sich von diesem kaum
inhaltlich, sondern vornehmlich durch etwas andere Schnitte.
- Vom Skript zum Storyboard - Mit dem Regisseur: In diesem Clip werden im
Split-Screen-Verfahren Storyboards und fertige Filmsequenzen parallel
gezeigt und zusätzlich noch von einem gutgelaunten Tony
Scott kommentiert.
- Voraussetzungen für die CIA-Anerkennung: Falls es jemanden interessiert,
kann man sich hier die Bewerbungskriterien für einen Job bei der CIA
anschauen.
- Kinotrailer
Review von Karsten
Serck
Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1
20.09.2002