Shrek - der tollkühne Held

Original

Shrek

Studio

Dreamworks Pictures (2001)

Verleih

Dreamworks Home Entertainment (2001)

Laufzeit

86:23 min.

Regie

Andrew Adamson, Vicky Jenson

Darsteller

Stimmen von Mike Myers, Cameron Diaz, Eddie Murphy, John Lithgow u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Audio-Kommentar der Produzenten

Untertitel

Deutsch, Englisch, Audio-Kommentar-Untertitelung in Englisch, Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film 

Shrek ist ein grüner, liebenswürdiger Riese, der zurückgezogen in einem Sumpf lebt und am liebsten seine Ruhe hat. Die wird leider gestört, als Prinz Farquaad, der Herrscher des Königreichs, alle Märchenfiguren verdammt, die dann bei Shrek vor der Tür stehen und um Hilfe bitten. Shrek ist das Schicksal der Märchenfiguren egal. Er will sie schleunigst wieder loswerden und begibt sich daher zum Hofe Farquaads. Farquaad bietet Shrek einen Deal an: Wenn er ihm die Prinzessin Fiona vorbeibringt, die in einem einsamen, von einem Drachen bewachten Schloss auf die Befreiung wartet, dann verspricht Farquaad, die Märchenfiguren wieder aus Shreks Sumpf herauszuholen. Zusammen mit dem Esel "Donkey" macht sich Shrek also auf die Reise. Ganz entzückt ist er dann, als er die zunächst etwas hochnäsige Prinzessin Fiona in Person kennen lernt. Doch er als furchterregender Riese hat natürlich keine Chance bei dieser Schönheit, die obendrein ja auch mit Prinz Farquaad vermählt werden soll. Allerdings gibt es da noch ein kleines Geheimnis, das die Prinzessin verbirgt, von dem Shrek aber nichts ahnen kann....

Man möchte fast meinen, das "Shrek" die Antwort auf die typischen Zeichentrick-Filme ist, die sich in erster Linie an ein minderjähriges Publikum wenden. Denn die butterweiche Welt der Idylle, die man aus vielen Disney-Filmen kennt, wird hier permanent torpediert, alleine schon, weil die klassischen Figuren der Märchenwelt wie Schneewittchen, die Sieben Zwerge oder der Wolf aus Rotkäppchen hier teilweise ihr Fett abbekommen und für Witze herangezogen werden. Hinzu kommen noch politisch unkorrekte Gags wie mit dem armen Frosch und der Schlange, die einfach aufgeblasen und als Luftballons zweckentfremdet werden und vor allem der Musik-Mix aus Pop- und Rock-Songs aus verschiedenen Epochen, die ganz im Gegensatz zur einlullenden Musik vieler Zeichentrick-Filme dem Film einen ganz anderen Flair geben. Dreamworks ist mit "Shrek" wirklich das Kunststück gelungen, einen Trickfilm zu erschaffen, der für alle Altersgruppen geeignet ist. Die Story ist zwar nicht gerade sehr einfallsreich, doch wie sie erzählt wird, ist hier das Entscheidende. Der Film wimmelt so von Gags und Überraschungen und erweist dabei auch ab und zu eine satirische Referenz an Filme wie "Charlies Angels" oder "The Matrix". Vor allem aber ist "Shrek" natürlich ein Film, bei dem man ganz genau hinsieht, denn die vollkommen im Computer entworfenen Animationen sind wirklich eine Augenweide.

 

 

Bild 

"Final Fantasy" und "Shrek" - das sind die beiden Filme, deren spektakuläre Animationen dieses Jahr für Aufsehen gesorgt haben. Die Macher von "Shrek" haben hier allerdings die Vorteile in ihrer Hand, denn dadurch, dass das Vorbild der klassische Zeichentrick ist und die Figuren deswegen immer noch einen starken Cartoon-Charakter haben, misst man die Qualität der Animationen nicht zwangsläufig mit der immer noch schwer erreichbaren Realität. Stattdessen spielt "Shrek" in einer bunten Märchenwelt mit witzigen Figuren, die mit sehr viel Detail realisiert wurden. Im Vergleich dazu erscheint "Antz", der erste Dreamworks-Film aus dem Computer, schon fast so antik wie ein Stummfilm. Dank direktem Digital-Transfer, also einem Mastering des ursprünglichen Digital-Masters aus dem Computer direkt für die DVD, sieht man "Shrek" in der nahezu bestmöglichen Qualität auf DVD. Das Bild ist sehr plastisch und farbenfroh und lässt keinerlei Störungen oder Rauschen erkennen. Nur wer wirklich ganz pingelig ist, wird in feinen Details wie Gräsern noch leichte Unregelmäßigkeiten entdecken, die aber nur beim Blick mit der Lupe auffallen. Gegenüber der US-DVD profitiert die Code 2-DVD sichtbar von der höheren PAL-Auflösung, die das Bild noch detailreicher präsentiert. Im Vergleich sind zwar DVDs wie "Das große Krabbeln" noch schärfer, doch trotzdem kann man "Shrek" ohne Bedenken als Bild-Referenz verwenden.

Eine kleine Sache, die am Rande auffiel, war das stellenweise kurze Aufblinken des "Angle"-Icons während des Vorspanns. Am Anfang des Films wird dies zwar dazu genutzt, den deutschen Titel "Shrek - der tollkühne Held" einzublenden, wird aber an den weiteren Stellen, wo es nur kurz aufblinkt, ansonsten nicht genutzt.

 

Ton 

"Shrek" bietet einen technisch brillanten Sound-Mix mit hoher Dynamik. Sowohl die Bässe als auch die Höhen werden präzise wiedergegeben. Der Raumklang ist nicht ganz perfekt, vor allem weil der Mix überwiegend recht frontlastig ist und die Surround-Kanäle nur eine unterstützende Funktion übernehmen. Hier hätte man eigentlich mehr erwarten können. Richtiger Raumklang entfaltet sich meistens nur, wenn Musik eingespielt wird oder ein paar gezielte Split Surround-Effekte eingesetzt werden, und dann klingt die DVD wirklich exzellent. Aber auch das reine Stereo-Panorama ist recht weit und luftig, so dass dieses Defizit an Surround-Klang gar nicht so deutlich bemerkbar wird. Dass der DTS-Track der US-DVD fehlt, sollte man nicht überbewerten, denn der bot bei unserem Test der US-DVD nur einen geringfügig besseren Sound.

 

Special Features 

Die Ausstattung von "Shrek" setzt in mancher Hinsicht neue Maßstäbe. Das liegt vor allem an einem Bereich, den man bei den meisten DVDs getrost vergessen kann, nämlich den DVD-ROM-Features. Dreamworks macht hieraus bei "Shrek" gerade die große Besonderheit, denn hier bekommt man Möglichkeiten geboten, die bislang noch nie auf einer DVD umgesetzt wurden: Das Highlight ist das "Shrek Revoice Studio". Diese PC-Software ermöglicht es, selbst mehrere Szenen des Films zu synchronisieren. Wer die Reviews hier mitverfolgt, wird gemerkt haben, dass wir nicht unbedingt die großen Freunde von Synchronisationen sind - etwas anderes ist es hingegen, einfach nur aus Spass an der Freude dies selbst einmal zu probieren. Sofern ein Mikrofon mit der Soundkarte verbunden ist, kann man eine ganze Menge längerer Sequenzen, die sich über den gesamten Film verteilen, selbst synchronisieren. Die Software gibt hierbei den Sprechtext vor, während man gleichzeitig die Szene sieht, und ein Countdown gibt dann das Kommando für den Einsatz. Die Software denkt hierbei clever mit und schafft es sogar sehr gut, die Sprache mit den Mundbewegungen der Figuren zu synchronisieren. Was am Ende dabei herauskommt, hängt vom eigenen Sprechtalent ab und kann bei entsprechender Improvisation vielleicht sogar besser klingen als die echten Stimmen. Die Software lässt sich obendrein kinderleicht bedienen und macht so eine Menge Spaß, vor allem, wenn man einmal die Vorgaben ignoriert und etwas ganz anderes sagt. Ansonsten sind im DVD-ROM-Bereich noch einige Flash-Spiele wie z.B. eine Kegelbahn oder ein Flipper untergebracht. Leider vermisst man allerdings die offizielle Film-Website. Auf die wird lediglich via Link verwiesen.

Die Features, die man mit DVD-Player und Fernbedienung abrufen kann, wurden gegenüber der US-DVD reduziert. Unter den Tisch fielen in erster Linie die zweite Pan & Scan - Version, der DTS-Ton und das stellenweise sehr nervige "HBO Making of". Am Ende des Reviews haben wir noch einmal die fehlenden Extras aufgelistet. Übriggeblieben sind folgende Extras, bei denen Freunde der deutschen Sprache auch eine deutsche Untertitelung erhalten.

  • Audio-Kommentar mit den beiden Regisseuren und Produzent Aron Warner: Der Kommentar wechselt meist zwischen direktem Bezug auf die jeweils zu sehende Filmsequenz und allgemeinen Infos, so dass sich hier insgesamt ein ganz ansprechender Überblick über "Shrek" aus der Perspektive der Macher ergibt.

  • The Tech Of Shrek (22:07): Gegenüber dem HBO First Look auf der ersten DVD ist dieses Making of weniger unter Hype-Zwang und geht für Außenstehende recht detailliert in die Entwicklung von Shrek ein. Es zeigt sich, welche Fortschritte Dreamworks hier gegenüber "Antz" gemacht hat. Interessant ist dabei, dass teilweise die Animationen bewusst nicht ganz so perfektioniert wurden, wie es möglich gewesen wäre, um einen einheitlichen Look zu erreichen.

  • Animierte Interviews mit der Presse: In einem etwas mehr als zwei Minuten langen Clip sind hier die auf der US-DVD einzeln anwählbaren Kurz-Interviews mit Mike Myers, Eddie Murphy und Cameron Diaz zu sehen, die Shrek, Donkey und Fiona ihre Stimme leihen. Die Art und Weise wundert allerdings schon ein wenig, denn nicht die Sprecher sind zu sehen, sondern ihre Figuren geben Antworten auf die gleichen belanglosen Fragen, die gewöhnlicherweise Darsteller in Interviews gestellt bekommen. Wenn Mike Myers dann als "Shrek" darüber redet, wie schwer man es als grünes Wesen hat und den Stress der Film-PR beklagt, ist das natürlich weitaus witziger.

  • Produktionsnotizen, Mitwirkende, Filmemacher: Im Vergleich zur US-DVD wurden die dort sehr umfangreichen Produktionsnotizen etwas gekürzt. Sie erscheinen aber auch hier etwas wie ein Abdruck eines PR-Textes. Deutlich detaillierter sind die Textinfos zu den wichtigsten Sprechern und den verantwortlichen Leuten "hinter dem PC".

  • Kurzfilm, Internationale Synchronisation (2:04): Die Figuren in "Shrek" wurden ihren Original-Sprechern auf den Leib geschrieben. Wer genau hinsieht, wird z.B. eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Fiona und Cameron Diaz entdecken. Dieser Clip zeigt zum Vergleich Aufnahmen mit den Synchronsprechern aus Deutschland, Italien, Spanien oder Frankreich.

  • Spiele: Auf der Code 2-DVD ist eine Auswahl der Spiele zu finden, die auf der US-DVD waren. Zunächst sind das die "spektakulären Trivialfragen", die allerdings mehr trivial als spektakulär sind. Spiel Nr. 2 ist vor allem etwas für Kinder: Beim Character Morph kann man sich via Fernbedienung seine eigene Figur zusammenbasteln, z.B. einen Shrek mit den Füßen von Farquaad und der Oberweite von Fiona. "Dekoriere den Pfefferkuchenmann" ist nochmals eine Altersstufe niedriger angesiedelt. Hier kann man den von Farquaad gefolterten Pfefferkuchen kann lediglich in verschiedenen Kostümen betrachten.

  • Shrek im Sumpf, Die Karaoke Dance Party (2:50): Dieser Clip in Dolby Digital 5.1 zeigt eine ganz witzige Karaoke-Show, in der zahlreiche neuere und ältere Pop, Rock und Hip-Hop-Stücke von dem Shrek-Ensemble in einem Medley vorgetragen werden. Diese Show ist als Hidden Feature abrufbar. Für alle, die irgendwie nach dem angekündigten alternativen Ende suchen: Dies soll genau der Zweck dieses Clips sein, auch wenn das irgendwie nicht so richtig rüberkommt.

Extras, die im Vergleich zur US-DVD fehlen:

• Pan & Scan-Version (auf einer zweiten DVD)
• DTS
• HBO First Look Making of
• The Baha Men Musik-Video
• Making of des Baha Men Musik-Video
• Smash Mouth's "I'm A Believer" Musik-Video
• Hidden Fun Facts
• Sneak Peek Trailer von "Spirit: Stallion of the Cimarron"
• Tips für das Xbox Shrek Video-Spiel
• Storyboard Pitch mehrer Deleted Scenes 
• Technical Goofs (Outtakes)
• Character Design Progression Reel

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

03.12.2001