Shrek

Deutsch

Shrek

Studio

Dreamworks Pictures (2001)

Verleih

Dreamworks Home Entertainment (2001)

Laufzeit

89:54 min.

Regie

Andrew Adamson, Vicky Jenson

Darsteller

Stimmen von Mike Myers, Cameron Diaz, Eddie Murphy, John Lithgow u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

NTSC

Bildformat

DVD 1: 4:3, DVD 2: 1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle
DVD 1

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 2.0
3. Französisch, Dolby Digital 2.0
4. Spanisch, Dolby Digital 2.0

Audiokanäle
DVD 2

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, DTS 5.1
3. Englisch, Dolby Digital 2.0
4. Französisch, Dolby Digital 5.1
5. Spanisch, Dolby Digital 5.1
6. Audio-Kommentar

Untertitel

Englisch, Spanisch, Französisch, zusätzlich: Audio-Kommentar-Untertitelung in Englisch, Spanisch, Französisch

Regionalcode

1

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 USD
Film 

Shrek ist ein grüner, liebenswürdiger Riese, der zurückgezogen in einem Sumpf lebt und am liebsten seine Ruhe hat. Die wird leider gestört, als Prinz Farquaad, der Herrscher des Königreichs, alle Märchenfiguren verdammt, die dann bei Shrek vor der Tür stehen und um Hilfe bitten. Shrek ist das Schicksal der Märchenfiguren egal. Er will sie schleunigst wieder loswerden und begibt sich daher zum Hofe Farquaads. Farquaad bietet Shrek einen Deal an: Wenn er ihm die Prinzessin Fiona vorbeibringt, die in einem einsamen, von einem Drachen bewachten Schloss auf die Befreiung wartet, dann verspricht Farquaad, die Märchenfiguren wieder aus Shreks Sumpf herauszuholen. Zusammen mit dem Esel "Donkey" macht sich Shrek also auf die Reise. Ganz entzückt ist er dann, als er die zunächst etwas hochnäsige Prinzessin Fiona in Person kennen lernt. Doch er als furchterregender Riese hat natürlich keine Chance bei dieser Schönheit, die obendrein ja auch mit Prinz Farquaad vermählt werden soll. Allerdings gibt es da noch ein kleines Geheimnis, das die Prinzessin verbirgt, von dem Shrek aber nichts ahnen kann....

Man möchte fast meinen, das "Shrek" die Antwort auf die typischen Zeichentrick-Filme ist, die sich in erster Linie an ein minderjähriges Publikum wenden. Denn die butterweiche Welt der Idylle, die man aus vielen Disney-Filmen kennt, wird hier permanent torpediert, alleine schon, weil die klassischen Figuren der Märchenwelt wie Schneewittchen, die Sieben Zwerge oder der Wolf aus Rotkäppchen hier teilweise ihr Fett abbekommen und für Witze herangezogen werden. Hinzu kommen noch politisch unkorrekte Gags wie mit dem armen Frosch und der Schlange, die einfach aufgeblasen und als Luftballons zweckentfremdet werden und vor allem der Musik-Mix aus Pop- und Rock-Songs aus verschiedenen Epochen, die ganz im Gegensatz zur einlullenden Musik vieler Zeichentrick-Filme dem Film einen ganz anderen Flair geben. Dreamworks ist mit Shrek wirklich das Kunststück gelungen, einen Trickfilm zu erschaffen, der für alle Altersgruppen geeignet ist. Die Story ist zwar nicht gerade sehr einfallsreich, doch wie sie erzählt wird, ist hier das Entscheidende. Der Film wimmelt so von Gags und Überraschungen und erweist dabei auch ab und zu eine satirische Referenz an Filme wie Charlies Angels oder The Matrix. Vor allem aber ist Shrek natürlich ein Film, bei dem man ganz genau hinsieht, denn die vollkommen im Computer entworfenen Animationen sind wirklich eine Augenweide. 

 

Bild 

"Final Fantasy" und "Shrek" - das sind die beiden Filme, deren spektakuläre Animationen dieses Jahr für Aufsehen gesorgt haben. Die Macher von "Shrek" haben hier allerdings die Vorteile in ihrer Hand, denn dadurch, dass das Vorbild der klassische Zeichentrick ist und die Figuren deswegen immer noch einen starken Cartoon-Charakter haben, misst man die Qualität der Animationen nicht zwangsläufig mit der immer noch schwer erreichbaren Realität. Stattdessen spielt "Shrek" in einer bunten Märchenwelt mit witzigen Figuren, die mit sehr viel Detail realisiert wurden. Im Vergleich dazu erscheint "Antz" schon fast so antik wie ein Stummfilm. Dank direktem Digital-Transfer, also einem Mastering des ursprünglichen Digital-Masters aus dem Computer direkt für die DVD, sieht man "Shrek" in der nahezu bestmöglichen Qualität auf DVD. Das Bild ist sehr plastisch und farbenfroh und lässt keinerlei Störungen oder Rauschen erkennen. Die neue Referenz-DVD ist dies aber trotzdem nicht, denn leider macht das Bild nicht immer einen richtig scharfen Eindruck. Wer schon "Das große Krabbeln" auf DVD gesehen hat, der sieht bei "Shrek" schon, dass das Bild nicht ganz so scharf und detailreich ist, wie es wahrscheinlich hätte sein können. Trotzdem ist Shrek durchaus eine DVD mit Demo-Qualitäten. Obendrein bekommt man auf jeder einzelnen DVD dieses Zweier-Sets den Film präsentiert, wobei die 4:3-Fassung wahrscheinlich in erster Linie für das Kinderzimmer gedacht ist und die Widescreen-Fassung mit DTS-Ton am besten auf einem großen Bildschirm präsentiert werden sollte.

 

Ton 

"Shrek" bietet einen technisch brillanten Sound-Mix mit hoher Dynamik. Sowohl die Bässe als auch die Höhen werden präzise wiedergegeben. Der Raumklang ist nicht ganz perfekt, vor allem weil der Mix überwiegend recht frontlastig ist und die Surround-Kanäle nur eine unterstützende Funktion übernehmen. Hier hätte man eigentlich mehr erwarten können. Richtiger Raumklang entfaltet sich meistens nur, wenn Musik eingespielt wird oder ein paar gezielte Split Surround-Effekte eingesetzt werden, und dann klingt die DVD wirklich exzellent. Aber auch das reine Stereo-Panorama ist recht weit und luftig, so dass dieses Defizit an Surround-Klang gar nicht so deutlich bemerkbar wird. Der auf der zweiten DVD vorhandene DTS-Track fällt vor allem dadurch auf, das er naturgemäß lauter ist, subjektiv mag das zwar besser klingen, doch bei genauem Hinhören lässt sich nicht unbedingt ein wesentlicher Klangvorteil feststellen.

 

Special Features 

Die Ausstattung von Shrek setzt in mancher Hinsicht neue Maßstäbe. Das liegt vor allem an einem Bereich, den man bei den meisten DVDs getrost vergessen kann, nämlich den DVD-ROM-Features. Dreamworks macht hieraus bei Shrek gerade die große Besonderheit, denn hier bekommt man Möglichkeiten geboten, die bislang noch nie auf einer DVD umgesetzt wurden: Das Highlight ist das "Shrek Revoice Studio". Diese PC-Software ermöglicht es, selbst mehrere Szenen des Films zu synchronisieren. Wer die Reviews hier mitverfolgt, wird gemerkt haben, dass wir nicht unbedingt die großen Freunde von Synchronisationen sind - etwas anderes ist es hingegen, einfach nur aus Spass an der Freude dies selbst einmal zu probieren. Sofern ein Mikrofon mit der Soundkarte verbunden ist, kann man eine ganze Menge längerer Sequenzen, die sich über den gesamten Film verteilen, selbst synchronisieren. Die Software gibt hierbei den Sprechtext vor, während man gleichzeitig die Szene sieht, und ein Countdown gibt dann das Kommando für den Einsatz. Die Software denkt hierbei clever mit und schafft es sogar sehr gut, die Sprache mit den Mundbewegungen der Figuren zu synchronisieren. Was am Ende dabei herauskommt, hängt vom eigenen Sprechtalent ab und kann bei entsprechender Improvisation vielleicht sogar besser klingen als die echten Stimmen. Die Software lässt sich obendrein kinderleicht bedienen und macht so eine Menge Spaß, vor allem, wenn man einmal die Vorgaben ignoriert und etwas ganz anderes sagt. Ansonsten sind im DVD-ROM-Bereich noch einige Flash-Spiele wie z.B. eine Kegelbahn oder ein Flipper untergebracht. Leider vermisst man allerdings die offizielle Film-Website. Auf die wird lediglich via Link verwiesen.

Leider hält das restliche Bonus-Material außerhalb des DVD-ROM-Bereichs nicht ganz das, was man von vielleicht erwartet, wenn man sich die Ausstattungsliste auf dem Cover ansieht. Extras sind in großem Umfang vorhanden - doch muss man auch genau dabei sagen, was hier als Extras angeboten wird. Zu einem Teil ist dies nämlich Werbematerial. Von einem Studio wie Dreamworks, dass z.B. bei "Gladiator" eine richtige Dokumentation über den Hintergrund des Films angefertigt hat, sollte man eigentlich mehr erwarten als die Zweitverwertung von Electronic Press Kit-Material mit nervigem PR-Ton. Angesichts der großen Anzahl von Extras, unter denen dann doch noch ein paar wirklich brauchbare Sachen zu finden sind, mag zwar nicht so schlimm sein, aber dennoch bekommt man inzwischen bei vielen DVDs den Eindruck, dass diese bis aufs letzte Megabyte mit Sachen überladen werden, die zwar auf dem Cover gut aussehen, mit denen man aber praktisch nichts anfangen kann. Pluspunkte sammelt Dreamworks dann aber wenigstens durch das "Revoice Studio", denn das ist etwas, was man nicht nur einmal anguckt, sondern mit dem man sich auch noch länger beschäftigen kann. Sehr schön sind auch die Menüs gemacht, für die Extras weitere Animationen angefertigt wurden, die genau die gleiche Qualität wie im Film bieten.

  • HBO First Look - Making of (24:31 min.): Der Name verrät bereits, dass dies ein Making of ist, welches aus der Phase der Kinopromotion übernommen wurde. Es verfehlt damit vollkommen sein Ziel, dem Zuschauer wirklich etwas über die Entstehung des Films erzählen, sondern wimmelt in erster Linie von Superlativen, die den Film anpreisen. Natürlich erfährt man auch hier, dass jeder der Beteiligten unheimlich viel Spaß hatte und sonstige Belanglosigkeiten. Wirklich Essentielles über die Entstehung des Filmes erfährt man erst in den letzten Minuten. Trotzdem könnte man sich dieses Making of gerne ansehen, wäre da nicht das ständige Geschwafel von "Incredible", "Amazing" und der lobpreisende Ton des Sprechers aus dem Off.

  • Sneak Peak (2:50 min.): Dieser Clip zeigt eine Vorschau auf das nächste Dreamworks-Zeichentrick-Abenteuer "Spirit", welches für 2002 angekündigt ist. Zwar handelt es sich hierbei "nur" um klassischen Zeichentrick, doch die prächtigen Bilder sehen trotzdem vielversprechend aus und könnten auch die Disney-Studios ins Grübeln bringen.

  • Cast: Neben recht umfangreichen Biographien sind hier auch Kurz-Interviews mit Mike Myers, Eddie Murphy und Cameron Diaz zu sehen, die Shrek, Donkey und Fiona ihre Stimme leihen. Die Art und Weise wundert allerdings schon ein wenig, denn nicht die Sprecher sind zu sehen, sondern ihre Figuren geben Antworten auf die gleichen belanglosen Fragen, die gewöhnlicherweise Darsteller in Interviews gestellt bekommen. Wenn Mike Myers dann als "Shrek" darüber redet, wie schwer man es als grünes Wesen hat und den Stress der Film-PR beklagt, ist das natürlich weitaus witziger.

  • Filmmakers: In Form von Texttafeln werden hier die eigentlichen Macher vorgestellt, die durch ihre Arbeit "Shrek" erst möglich gemacht haben.

  • Shrek in the Swamp Karaoke Dance Party (2:50): Dieser Clip in Dolby Digital 5.1 zeigt eine ganz witzige Karaoke-Show, in der zahlreiche neuere und ältere Pop, Rock und Hip-Hop-Stücke von dem Shrek-Ensemble in einem Medley vorgetragen werden. Diese Show ist auf der zweiten DVD noch als Hidden Feature enthalten. Für alle, die irgendwie nach dem angekündigten alternativen Ende suchen: Dies soll genau der Zweck dieses Clips sein, auch wenn das irgendwie nicht so richtig rüberkommt.

  • Games: In diesem Menü sind zwei Spiele zu finden. Das erste ist eigentlich nur das Spieglein an der Wand, das je nach Lust und Laune auf ihm gestellte Fragen mal ganz ergeben, dann aber auch recht frech antwortet. Spiel Nr. 2 ist ein Quiz mit relativ einfachen Fragen über den Film. Außer Zeitvertreib gibt es aber am Ende nicht etwas wie eine Belohnung für die Bemühungen.

  • Production Notes: Die sehr umfangreichen Produktionsnotizen erscheinen wie ein Abdruck eines langen PR-Textes. Zudem ist die Schrift so klein, dass sie kaum noch lesbar ist.

  • DreamWorksKids: Die in einem Extra-Menü versteckten Extras sind vornehmlich für Kinder gedacht. Die "Favorite Scenes" sind ausgewählte Ausschnitte aus dem Film, für alle, die Shrek schon gesehen haben, also nicht unbedingt interessant. Weiter geht es mit zwei Musikvideos "Baha Men - Best Years of our lives" und "Smash Mouth - I'm a Believer", wobei ersteres sogar noch zusätzlich ein kurzes Making of bietet. Richtig interessant ist dieser sehr hektisch zusammengeschnittene Clip allerdings nicht. Weiter geht es im "Game Swamp", hier warten fünf Spiele auf den Benutzer, darunter auch wieder die bereits bekannten zwei Spiele aus dem "Games"-Bereich.

  • Audio-Kommentar mit den beiden Regisseuren und Produzent Aron Warner: Der Kommentar wechselt meist zwischen direktem Bezug auf die jeweils zu sehende Filmsequenz und allgemeinen Infos, so dass sich hier insgesamt ein ganz ansprechender Überblick über "Shrek" aus der Perspektive der Macher ergibt.

  • Storyboard Pitch of Deleted Scenes. Richtige Deleted Scenes mit Animationen gibt es nicht. Anstelle dessen treten Storyboards, die ein wenig im Lehrerstill an einer Wandtafel gezeigt und dabei die entsprechenden Texte vorgelesen werden, was stellenweise etwas albern erscheint.

  • The Tech Of Shrek (22:07): Gegenüber dem HBO First Look auf der ersten DVD ist dieses Making of weniger unter Hype-Zwang und geht für Außenstehende recht detailliert in die Entwicklung von Shrek ein. Es zeigt sich, welche Fortschritte Dreamworks hier gegenüber "Antz" gemacht hat. Interessant ist dabei, dass teilweise die Animationen bewusst nicht ganz so perfektioniert wurden, wie es möglich gewesen wäre, um einen einheitlichen Look zu erreichen.

  • X-Box-Game Playing Hints: Der Name sagt es bereits, dies sind Tips für das "Shrek" X-Box-Spiel.

  • Technical Goofs: Wer das Making of gesehen hat, der wird dort bereits einige Szenen gesehen haben, bei denen die Entwickler über das Ziel hinausgeschossen sind. Dies sind also keine künstlichen Goofs, sondern wirkliche Fehler, so z.B. einen Donkey, der wie ein mit dickem Fell überzogenes Kaninchen aussieht.

  • Dubbing Featurette (2:04): Die Figuren wurden ihren Original-Sprechern auf den Leib geschrieben. Dieser Clip zeigt zum Vergleich Aufnahmen mit den Synchronsprechern aus Deutschland, Italien, Spanien oder Frankreich.

  • Progression Reel: In Form von Texttafeln sieht man hier die Entstehung der Figuren von ersten groben Skizzen bis zur fertigen Animation.

  • Trailer: Respekt - den Filmtrailer gibt es im anamorphen 16:9-Format und sogar Dolby Digital 5.1-Ton zu sehen.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Pioneer DVD-656A
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

05.11.2001