Shaft |
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Studio |
Paramount Pictures (2000) |
Verleih |
Paramount (2001) | |
Laufzeit |
ca. 95 min. (FSK 16) | |
Regie |
John Singleton | |
Darsteller |
Samuel L. Jackson, Vanessa Williams, Toni Collette, Christian Bale, Dan Hedaya, Busta Rhymes u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
Englisch für Hörgeschädigte, Englisch. Deutsch. Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Holländisch, Isländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Tschechisch, Rumänisch, Ungarisch, Türkisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film 





Endlich einmal scheint Police Detective John Shaft (Samuel L. Jackson) bei seinem Kampf gegen das alltägliche Elend und den Abschaum auf den Straßen von New York City ein echter Erfolg vergönnt zu sein. Er kann den Millionärssohn Walter Wade Jr. (Christian Bale) festnehmen, der aus rassistischen Motiven einen jungen Schwarzen umgebracht hatte. Doch dann zahlt der reiche Vater die Kaution in Höhe von 200.000 $ und der Junior setzt sich ins Ausland ab. Allerdings hält er es dort nicht allzu lange aus. Schon zwei Jahre später kommt er in die Staaten zurück, wo er jedoch erneut Shaft in die Hände fällt. Aber, statt jetzt endlich seiner verdienten Strafe zugeführt zu werden, kommt er wieder auf Kaution frei. Dass diese inzwischen eine Million Dollar beträgt, ist für den reichen Vater selbstverständlich kein Hinderungsgrund, die Summe zu stellen. Frustriert beschließt Shaft, sein Glück außerhalb des Staatsdienstes zu versuchen und schmeißt seinen Job hin, um sich fortan ganz persönlich um die Sache zu kümmern.
Was auch dringend notwendig ist, denn Wade ist hinter der einzigen Zeugin seines Verbrechens, der Kellnerin Diane (Toni Collette), her und versucht sie mit Hilfe eines als Killer angeheuerten Drogendealers aus dem Weg zu schaffen. Shafts Versuch, den Mördern zuvor zu kommen, wird noch dadurch erschwert, dass anscheinend auch auf Seiten der Polizei korrupte Elemente existieren, die sich ihm in den Weg stellen. So muss er auf die Hilfe seiner guten Bekannten Carmen (Vanessa Williams) und dem in der kriminellen Szene recht gut bewanderten Rasaan (Busta Rhymes) setzen, um seine Mission erfolgreich abzuschließen und dann unter Umständen in Zukunft seinen Lebensunterhalt als Privatschnüffler in der Detektei seines Onkels (Richard Roundtree) zu bestreiten.
Keine Frage, Samuel L. Jackson ist in "Shaft" der Inbegriff der
Coolness und damit schon fast die halbe Miete für das Gelingen des Films. Er kennt hier
nichts als trockene Sprüche und hat in jeder Situation Stil, egal ob er auf der Suche
nach den bösen Jungs mit wehendem Ledermantel die nächtlichen Straßen entlangschreitet
oder mit entsicherter Waffe seine Gegner in Schach hält.
Neben der treffenden Besetzung der Hauptrolle kommt hinzu, dass Regisseur John Singleton
die Story mit scharfen Schnitten, glitzernden Oberflächenreizen und rasanten Actionszenen
so dynamisch vorantreibt, dass sich niemand über Langeweile beschweren dürfte. Auch die
Nebenrollen sind hervorragend besetzt, mit Schauspieltalenten wie Christian Bale und Toni
Collette, daneben darf sich der für seine absolut durchgeknallten Musikvideoauftritte
bekannte Busta Rhymes mit relativer Zurückhaltung als Schauspieler versuchen, wobei er
sich vor seinen gestandenen Darstellerkollegen keinesfalls verstecken muss.
Als kurzweiliger Actionkracher schlägt "Shaft" einen Großteil der Konkurrenz
um Längen; in Hinblick auf seine eigenen Ansprüche sackt er jedoch erheblich ab. Das
liegt daran, dass sich der Film zwar anfangs einer Vielzahl ernsthafter Fragen des
Großstadtlebens annimmt und seine Figuren mit Substanz anfüttert. Dann jedoch schlägt
der Handlungsstrang immer absurdere Loopings, um irgendwie den persönlichen
Rachefeldzug
des Titelhelden einigermaßen zu rechtfertigen, wobei dann allerdings sowohl die
Glaubwürdigkeit der Personen, als auch die gesamte Geschichte mehr als nur
Bagatellschäden abbekommen, was letztlich deutliche Minuspunkte in Punkto Spannung und
Dichte der Atmosphäre verursacht. Um sich mit "Shaft" einen unterhaltsamen Abend
zu bereiten, ist daher zu raten, die eigenen Erwartungen rechtzeitig herunter zu
schrauben. Vor allem die an die Sprache: "Shaft" könnte in
der Tabelle mit Filmen, in denen das Wort "f***" in allen
Varianten besonders häufig vorkommt, einen Top-Platz einnehmen und
ist daher nichts für empfindsame Naturen.
Auch wenn noch anzumerken ist, dass sich der Schauwert wirklich alleine auf die Action
beschränkt, die in der Form von demolierten Fahrzeugen und bleihaltiger Luft auftritt;
denn auch wenn Isaac Hayes im renovierten Titelsong etwas von Shaft als "sex
machine" singt, ist das lediglich eine Reminiszenz an den Original
Shaft, denn
insofern erleidet die Titelfigur das gleiche Schicksal, wie schon James Bond: wahlloser
Sex mit jedem weiblichen Wesen, das einem Superhelden so über den Weg läuft, ist
heutzutage "out", wobei Samuel L. Jackson in dieser Hinsicht sogar auf totale
Abstinenz gesetzt wurde, ihm blieb dann nichts anderes, als den Erzählungen seines
Vorgängers Richard Roundtree zu lauschen, der im neuen "Shaft" als Onkel des
Stars eine gelungene Nebenrolle hat.
Bild 




Minimal weicher als das Bild der Code 1-DVD von "Shaft", kann auch der Besitzer der Code 2-DVD noch sehr zufrieden sein mit den visuellen Qualitäten der DVD. Die Bildschärfe befindet sich immer noch auf sehr ordentlichem Niveau, ebenso die Detailtreue, die auch feine Muster und Nuancen in den Gesichtern der Protagonisten exakt wiedergibt. Auch gefallen die lebendigen und gut gesättigten Farben, besonders Rot- und Brauntöne werden auf hohem Niveau wiedergegeben. Der Kontrastumfang ist hoch und fein abgestuft. Zum Gesamteindruck passt die gute Komprimierung, die nur sehr selten minimal Artefakte zeigt und auch diffizil gezeichnete Objektränder sehr sauber darstellt.
Ton 





Die deutsche Tonspur der Code 2-DVD wurde im Vergleich zum Vorserienmuster, welches wir bereits vor einigen Wochen getestet hatten, erfolgreich überarbeitet - der beim ersten Check kritisierte sehr hohe Grundrauschpegel ist komplett verschwunden. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und dieser legt sich über den im Vergleich zur englischen Originalversion weniger voluminös aufspielendem LFE-Kanal. Gerade beim Music Score merkt man einen Unterschied, weil der tieffrequente Bass hier in der englischen 5.1-Tonspur vehementer, weniger spitz und auch noch präziser zur Sache geht. Auch im Hochtonbereich gibt sich die englische DD-Version transparenter und dynamischer. Immerhin: Ein Fünf-Sterne-Kandidat ist die deutsche 5.1-Tonspur schon. Aber es fehlt eben in verschiedenen Belangen der letzte Kick, um zur überzeugenden englischen Originalversion aufzuschließen.
Die englische Tonspur präsentiert sich als identisch mit der 5.1-Tonspur der US-DVD. Das heißt: Der Bass ist kraftvoll und dennoch sehr sauber abgestimmt. Der Raumeindruck ist ebenso überzeugend wie die Effektpositionierung und -Abmischung sowie die Abmischung der Stimmen, die auch jederzeit sehr gut verständlich sind (wenn man etwas Probleme hat, die Dialoge zu verstehen, liegt es am Slang, aber nicht am Können der Toningenieure). Über den ganzen Film ist die Klangbalance stets ausgewogen und neutral, kein Lautsprecher leidet an chronischer Über- oder Unterbetonung. Erfreulich niedrig auch bei hohen Lautstärken ist in der englischen Originalversion das Tonrauschen, erfreulich dynamisch auch der Music Score.
Special Features 




An Extras gibt es einiges Material auf der Shaft-Code 2-DVD - genau die gleichen Bonus-Features, die sich auch auf der Code 1-DVD finden. Zunächst einmal ein als Featurette auf dem Cover angekündigtes Making-Of. Hier ist mal wohltuende Untertreibung festzustellen. Während auf vielen DVDs alle Filmentstehungsgeschichten, die länger als drei Minuten sind, schon groß als "ausführliches Making-Of-Feature" überzeichnet werden, obwohl sich kaum Informationen darin finden, ging Paramount den umgekehrten Weg und bezeichnet die immerhin rund 16 Minuten lange Entstehungsgeschichte vorsichtig als Featurette. Zusätzlich sind noch die beiden Musikvideos "Theme from Shaft" von Isaac Hayes und "Bad Man" von R.Kelly ("Half On A Baby", "I Believe I Can Fly") , auf der DVD. Leider liegen beide Clips nur in Dolby Digital 2.0 vor und haben eine etwas zu schwache Bassabmischung. Ergänzt werden die Special Features durch Kino-Trailer sowie Interviews mit Cast & Crew. Passend zum Film präsentiert sich die Menügestaltung.
Review von Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features) und Tobias Wrany (Inhalt)
12.04.2001