Seitensprünge

Studio

Paramount (1989)

Verleih

Paramount Home Entertainment (2003)

Laufzeit

108:28 min.

Regie

Joel Schumacher

Darsteller

Isabella Rossellini, Ted Danson, Sean Young

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Französisch, Dolby Digital 2.0
4. Italienisch, Dolby Digital 2.0

Untertitel

deutsch, englisch, niederländisch, türkisch, französisch, italienisch, dänisch, norwegisch, schwedisch, spanisch, finnisch, portugiesisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 EURO
Film 

Drei Hochzeiten und ein Todesfall bilden den Rahmen zu einer Liebesgeschichte, die sich ganz langsam und über diverse Hindernisse hinweg entwickelt. Hürde Nummer Eins ist dabei für beide Protagonisten der Umstand, dass sie sich bei ihrer ersten Begegnung auf der Hochzeitsfeier von Larrys (Ted Danson) Onkel mit Marias (Isabella Rossellini) Mutter bereits im heiligen Stand der Ehe befinden. Die vorgenannten personifizierten Bremsklötze haben dagegen weit weniger Skrupel, denn noch während die Party läuft schlagen sich Tom (William Petersen), Marias Mann, und Larrys bessere Hälfte Tish (Sean YOung) in die Büsche und machen das, was doch eigentlich Braut und Bräutigam für die Hochzeitsnacht vorbehalten sein sollte.
Die folgende Zeit verläuft für alle Beteiligten entsprechend problembeladen. Während Tom, der seine Defizite im Job als Autohändler seit eh' und je' mit diversen Affären abmildert hat, und Tish, die permanent auf der Suche nach ihrem starken inneren Selbst ist, ihre außerehelichen Beschäftigungen munter weiter treiben, geht die Annäherung von Larry, einem von Job zu Job hüpfenden Lebenskünstler und Maria, die als Sekretärin einer Anwaltskanzlei Einblicke in so manchen ehelichen Scheidungsabgrund bekommt, eher behutsam voran und bleibt lange Zeit auf dem Stand einer reinen Freundschaft stehen, was seinen Grund nicht zuletzt auch darin findet, dass Maria das fragile Familienleben, das vor allem das Wohlergehen ihrer kleinen Tochter betrifft, nicht unnötigen Gefahren aussetzen möchte. Doch trotz aller Vermeidungsstrategien, irgendwann kommt auch sie nicht mehr um eine endgültige Entscheidung über ihr Gefühlsleben herum.

Zunächst mal bietet die Grundgeschichte von "Cousins" (Seitensprünge) den idealen Nährboden für diverse Variationen übler Machwerke des schlechten Filmgeschmacks, vom Erotik-Thriller bis zur Rührschmonzette. Umso erfreulicher die Überraschung, wenn man beim Betrachten feststellen kann, an einen geradezu zurückhaltenden, aber gerade dadurch überzeugenden Film geraten zu sein, der zwar auf dem Gebiet der Originalität wahrlich keine Bäume ausreißt, aber dennoch einen angenehmen Nachgeschmack hinterlässt. Seinen Figuren gestattet er gerade genügend Raum, um ihr Seelenleben in mitfühlbarer Weise auszubreiten, ehe dann die Erzählkarawane aber auch schon weiterzieht zum nächsten Protagonisten, was schon jeden Anschein epischer Langeweile im Keim erstickt. Diese Vorgehensweise, die das Kunststück schafft, ausgesprochen ökonomisch und gerade deshalb emotionaler zu sein, als jede Überdüngung mit Gefühlskitsch, erstreckt sich dabei über die beiden Hauptfiguren hinaus auch auf seine zwar sparsam, aber sorgsam gezeichneten Nebencharaktere, wobei positiv ins Gewicht fällt, dass auch die jeweiligen Partner von Larry und Maria, denen in anderen Filmen die Rollen der "Bösen" zugekommen wären, ausreichend differenziert gestaltet sind, was dem Aspekt des menschlichen Dramas der Story mehr als nur ein bisschen zugute kommt. Und auch wenn der Schluss dann doch ein wenig zu gewollt in Richtung Happy End drückt, ist das Gesamtergebnis dennoch ein positives, allerdings stets unter der Einschränkung, dass man sich als Zuschauer auch bei einem Mainstreamfilm auf eine behutsamere Erzählweise einstellen kann und nicht beim Ausbleiben großer emotionaler oder humoresker Knalleffekte gelangweilt ausklinkt.

 

Bild 

Gemessen an Alter und Bedeutung des Films erreicht die Bildqualität der DVD ordentliches Mittelmaß. Zu den Schattenseiten gehört eindeutig eine übermäßige Rauschtätigkeit, die sich auch nicht auf Hintergründe beschränken mag. Im Gegenzug bleiben dann aber auch digitale Verfälschungen durch eine unsorgfältige Nachbearbeitung aus und auch die Schärfe kann überzeugen. Farbe und Kontraste wiederum zeigen zwei Gesichter. Überwiegend sind die Farbtöne ausgesprochen frisch und natürlich, was in Verbindung mit einem guten Kontrastumfang einen angenehmen Anblick bietet. Dann schmuggeln sich aber auch immer wieder Sequenzen dazwischen, in denen entweder eine Farbe dominiert (ohne dass dies auf irgendeinem künstlerischen Einfall des Regisseurs basiert) oder wo die Kontraste falsch eingestellt sind und so ebenso das Bild verfälschen.

 

Ton 

Auch wenn die deutsche Synchronfassung mit ihrer Dolby Surround Mischung hinter der 5.1-Version des Originals zurückbleibt, müssen auch Synchro-Fans nicht verzweifeln, ist doch der Surroundton nicht nur durchweg überzeugend ausgefallen, sondern auch vollkommen ausreichend für die Vorgaben des Films (dass die Dialoge unnatürlich klingen liegt nicht am Ton, sondern an der nachlässigen Arbeit im Synchronstudio). Die dominierenden Dialoge und die dezenten, aber prägnanten Nebengräusche bilden eine harmonische Einheit und mehr ist bei einem ruhigen, von speziellen Soundeffekten freien Film auch nicht zu erwarten.

 

Special Features 

Bei den Extras herrscht strenge Nulldiät.

03.03.2003

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES