Road to Perdition

Original

Road to Perdition

Studio

20th Century Fox (2002)

Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2003)

Laufzeit

112 min. (FSK 16)

Regie

Sam Mendes

Darsteller

Tom Hanks, Paul Newman u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

5.91 Mbps (Video: ca. 4.7 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (384 kbps)
3. Audio-Kommentar (192 kbps)

Untertitel

Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Amerika, im Winter 1931. Michael Sullivan (Tom Hanks) lebt, der Zeit der großen Depression zum Trotz, mit seiner Familie in bescheidenem Wohlstand. Nur wissen seine Frau und seine beiden Söhne nicht, womit ihr schweigsamer Vater sein Geld verdient: Er arbeitet als Killer für den Gangsterboss John Rooney (Paul Newman). Doch dann wird Sullivans älterer Sohn Michael jr. (Tyler Hoechlin) eines Nachts Zeuge, wie sein Vater einen Job erledigt – und Zeugen kann Rooneys Clan nicht brauchen. Sullivans Frau und sein jüngerer Sohn werden ermordet, er selbst und Michael jr. kommen nur durch Zufall davon. Gejagt von dem Auftragskiller Maguire (Jude Law) fliehen sie wochenlang quer durchs Land. Während Sullivan seinen Racheplan schmiedet, kommen er und sein Sohn sich langsam näher. Doch auch Sullivan kann den Tag nicht endlos hinzögern, an dem die Entscheidung fällt, ob er alleine auf seinem Weg in die Verdammnis weitergeht – oder ob Michael jr. ihn begleitet …

Der Unterhaltungswert eines Filmes hängt nicht nur davon ab, was für eine Geschichte er erzählt, sondern auch wie diese erzählt wird. Und in diesem Fall bekommt man mitunter den Eindruck, als ob "Road to Perdition" ein einstündiger Kurzfilm wäre, der einfach nur im Longplay-Modus abgespielt wird. Nahezu jede Szene, die irgendetwas von Ernsthaftigkeit ausstrahlen soll, wird zäh in die Länge gezogen und bis der Film so richtig in Gang kommt, sind auch schon annähernd 40 Minuten vergangen. Der Hang von Regisseur Sam Mendez zu langgezogenen Kamerafahrten ergibt zwar einige schöne Filmsequenzen, bremst allerdings zugleich den Fortgang der Handlung. Die Geschichte an sich ist durchaus interessant, wenn auch nicht sonderlich spektakulär, da es im Kern nur ein Mix aus Rachefeldzug und Vater-Sohn-Drama ohne viel Hintergrund über das Millieu und die Zeit ist. Hier erfährt man im Grunde genommen schon im Trailer zum "Paten" mehr über die Mafia als in 112 Minuten "Road to Perdition". Profitiert hat von diesem Film vor allem Tom Hanks, der für die Filmstudios so etwas wie eine Erfolgsgarantie zu verkörpern scheint, dass man ihn inzwischen selbst für Rollen castet, für die Hanks nun wirklich die allerschlechteste Wahl ist. Hanks mag ja in den Augen eines großen Publikums einer der besten Darsteller der Welt sein, doch ebenso wie in "Cast Away" füllt Hanks die Rolle uncharismatisch im Wesentlichen nur durch einen aufgesetzt-gequälten Gesichtsausdruck aus, den er für 112 Minuten kaum verändert. So ziemlich jeder halbwegs talentierte Darsteller hätte hier sicherlich die Figur mit mehr Leben ausgezeichnet als Tom Hanks. Nichtsdestotrotz ist "Road to Perdition" ein Film den man sich durchaus auch mehrfach anschauen kann, dabei aber immer wieder dazu geneigt ist, das Ganze durch Druck auf die Schnellvorlauf-Taste etwas zu beschleunigen.

 

Bild 

Das Master des Films ist sehr körnig und auch von leichten Dropouts gekennzeichnet. "Road to Perdition" ist wohl durchaus gewollt zugleich ein meist dunkler und etwas farbarmer Film. Das Bild der DVD wirkt auf den ersten Blick aufgrund der guten Kantenschärfe und des soliden Kontrastes ziemlich gut, weist beim genaueren Hinsehen aber doch einige Defizite auf: Ein Rauschfilter und die niedrige Videobitrate von lediglich rund 4.7 Mbps nehmen dem Bild viel Detail. Das Bild weist zugleich eine leichte Unruhe auf: Einzelne Bildelemente ruckeln und stellenweise sind auch leichte Artefakte zu erkennen.

 

Ton 

Der Sound dieser DVD wird vornehmlich durch den Music Score dominiert, der für einen sehr angenehmen Raumklang sorgt. Wen die Musik irgendwie an "American Beauty" erinnert, täuscht sich nicht, denn Regisseur Sam Mendes arbeitete auch bei "Road to Perdition" mit Thomas Newman zusammen, der wieder seine überwiegend durch sanfte Klänge aus wenigen Instrumenten dominierte Musik dezent aus dem Hintergrund erklingen lässt und eine angenehme Abwechslung zum theatralisch-lauten Orchester-Filmscore á la John Williams bietet, den man normalerweise bei einem Film dieser Art erwartet. In dramatischen Momenten legt allerdings auch hier die Dynamik teilweise sehr kräftig zu. Künstlich klingende Surroundeffekte gibt es in Road to Perdition bis auf die perfekt arrangierten Schusswechsel nur wenige, dafür wurden aber zumindest die Umgebungsgeräusche recht imposant mit eingefangen und akustisch verfeinert. Selbst das Meeresrauschen am Ende des Films erklingt so realistisch, als ob das Wohnzimmer kurz davor stünde, überflutet zu werden.

Positiv fällt bei dieser DVD übrigens auf, dass Fox hier auf die User Prohibitions verzichtet hat, sich also die Tonkanäle auch ohne Umweg über das DVD-Menü direkt wechseln lassen.

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar von Regisseur Sam Mendes

  • 11 unveröffentlichte Szenen: Die hier im anamorphen 16:9-Format zusammengestellten Deleted Scenes sind insgesamt sehr lang, was aber im wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass es sich vielfach nur um kurze Elemente innerhalb bekannter Szenen handelt und der Übersichtlichkeit halber die Gesamtsequenz präsentiert wird. Optional steht für jeden Ausschnitt auch ein Audio-Kommentar zur Auswahl.

  • HBO Special: The Making of Road to Perdition (24 min.): Dieses Making of entpuppt sich als reine Zeit- und Ressourcenvergeudung auf der der DVD, weil es wieder einmal ein typisches Promo-Making of ist, in dem sich die Beteiligten vornehmlich darauf konzentrieren, sich gegenseitig Honig ums Maul zu schmieren. Fox hätte auf dieses Pseudo-Making of lieber verzichten sollen und durch den freigewordenen Platz den Film mit einer höheren Bitrate komprimieren können.

  • CD-Soundtrack-Werbeclip (00:30 min.)

  • Photogalerie

  • Produktionsnotizen/Biographien von Stab und Besetzung (Text, nur in Englisch) 

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

13.03.2003