Princess Mononoke

Prinzessin Mononoke

Studio

Tokuma Shoten/Nippon Television Network u.a. (1997)

DVD-Anbieter

Buena Vista (2000)

Laufzeit

ca. 137 min.

Regie

Hayao Miyazaki

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

NTSC

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Französisch, Dolby Digital 5.1
3. Japanisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch

Regionalcode

1

Verpackung

Amaray-Case

Preis

24.74 $ (Amazon.com)
Film   

Mit reichlich Verspätung kam der japanische Anime-Hit aus dem Jahre 1997 zunächst in die USA und noch etwas später auch in die deutschen Kinos. Hayao Miyazakis Fantasy-Drama erzählt die Geschichte des jungen Prinzen Ashitaka Japan zur Zeit der Muromachi-Schogune (1333-1568). Ashitaka, einer der letzten seines Stammes, tötet in Notwehr den riesigen Eber Tatari Gami, einen uralten Waldgott, der durch eine eiserne Gewehrkugel wahnsinnig geworden ist. Dabei trifft ihn Tatari Gamis Fluch: Verletzt durch eine Armwunde, die nicht heilen will, muss Ashitaka sein Dorf im Nordosten Japans verlassen und auf die Suche nach dem Ursprung des Bösen gehen. 
Weiter und weiter reitet er nach Westen, wo Unruhe herrscht und Krieg zwischen Samurai und Siedlern. Der gemütliche Wandermönch Jiko schließt sich Ashitaka an und erzählt ihm von einem Ort tief in den Wäldern, wo ein mächtiger Gott in Hirschgestalt noch über die unberührte Natur regiere und wo alle Tiere so riesig seien wie der Eber, der ihn mit seinem Fluch belegte. Flussabwärts findet Ashitaka zwei verletzte Männer im Wasser - ehe sein Blick aufs andere Ufer fällt: Dort steht eine riesige Wölfin, verletzt durch eine Kugel, und ein kleines Mädchen saugt ihr das brandige Blut aus der Wunde. Ashitaka gibt sich zu erkennen, doch die Wölfin und das Mädchen verschwinden. 
Mit den beiden Verletzten schlägt sich Ashitaka durch zu deren Siedlung. Die kleinen Waldgeister weisen ihm den Weg ins Herz des Waldes, zu einem verborgenen See. Dort tanken die drei Männer frische Kräfte, und Ashitaka sieht von fern ein Wesen, das ausieht wie jener Waldgott, von dem der Mönch Jiko ihm erzählt hatte. Schließlich gelangen sie nach Tatara Ba, einer stark befestigten Eisenhütte am Fuße des Heiligen Berges. Die Herrin der Eisenhütte, Eboshi, dankt Ashitaka persönlich für seinen Einsatz, auch wenn der Chef ihrer Leibwache misstrauisch bleibt, wie der Junge lebend aus dem verwunschenen Wald zurückkehren konnte. Eboshi führt Ashitaka durch das Fort und zeigt ihm, wie das Erz aus dem Berg gewaschen, geschmolzen und zu Eisen verarbeitet wird. Mit ihren neuen Gewehren, die sie ihm zeigt, könne sie sich und ihre Arbeiter gegen die Angriffe der Samurai verteidigen und den Tieren des Waldes noch mehr Land abringen. Ashitaka erfährt, dass es Eboshis Kugel war, die im Leib des Wildschweingottes steckte: In blinder Wut über den Raubbau der Menschen an der Natur hatte er die Eisenhütte angegriffen. Ihre größte Feindin, erzählt Lady Eboshi, sei das Menschenmädchen San, das von der Wolfsgöttin Moro erzogen worden und zur wilden Prinzessin Mononoke herangewachsen sei. 
Mitten in der Nacht greift San ganz alleine das Fort an, um Eboshi zu töten. Sie schlägt sich bis zu der Herrin durch und ein tödlicher Zweikampf entbrennt. Doch dann geht Ashitaka dazwischen und bringt, selbst von einer Kugel getroffen, San aus dem Fort.

Obwohl der Hass auf die Menschen in ihr brennt, ist San fasziniert von Ashitaka. Sie bringt ihn erneut an jenen heiligen See im Herzen des Waldes. Dort erscheint im Morgengrauen der Waldgott, der bei Einbruch der Dunkelheit die Gestalt verändert und als Nachtwandler durch seine Wälder streift. Unbemerkt sind ihm einige Jäger gefolgt, angeführt von Jiko, der danach trachtet, den Kopf des Waldgotts abzuschlagen, um dadurch ewiges Leben zu gewinnen. Doch mit dem Waldgott ist auch eine riesige Armee von Wildschweinen gekommen, die von dem alten, blinden Eber Otsukotonushi befehligt wird. Die Jäger fliehen angsterfüllt. 
Der Waldgott heilt Ashitakas Schusswunde. Zu schwach, um aufzustehen, wird Ashitaka mit dem Wildschweinältesten konfrontiert. Er erzählt von seinem Fluch, und Otsukotonushi ist bekümmert über das traurige Ende des mächtigen Ebers Tatari Gami. Er läßt Ashitaka am Leben, doch rät er ihm, den Wald zu verlassen. Denn er ist mit seinen Kriegern gekommen, um sein Revier bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen, bevor die Tiere endgültig ihre Größe verlieren und zur bloßen Jagdbeute der Menschen werden. 
Währenddessen hat Jiko die Hilfe von Eboshis Gewehren gesucht. In der Eisenhütte bereitet sich alles auf den Angriff der Tiere vor, die in eine tödliche Falle gelockt werden sollen. Am Morgen der großen Schlacht macht Ashitaka sich traurigen Herzens auf den Weg. Da erfährt er, dass San sich entschlossen hat, mit den Wölfen die Wildschweine zu unterstützen und ebenfalls in den Krieg gegen die Menschen zu ziehen. Ashitaka stürmt zurück zur Eisenhütte, doch er kommt zu spät: Das Gemetzel hat bereits stattgefunden. Der Stamm der Wildschweine ist besiegt, die Verluste der Menschen sind enorm. San jedoch ist nicht unter den Toten - sie bringt den schwerverletzten Otsukotonushi zum heilenden Quell am See, ohne zu ahnen, dass sie damit Eboshis Jagdgesellschaft direkt zum Zufluchtsort des Waldgottes führt...

Es gibt nur wenige Anime-Filme, die ein wenig über den Kreis der eingefleischten Fans bekannt werden wie z.B. "Akira" oder "Ghost in the Shell". Ein Beispiel der jüngsten Zeit ist "Princess Mononoke", der von US-Film-Guru Roger Ebert mit wärmsten Worten gelobt wurde und auf dem DVD-Cover von der New York Post gar als "Star Wars des Zeichentrickfilms" bezeichnet wird. Wer bislang mit Anime nichts anfangen konnte und zunächst an die oftmals billig gezeichneten Zeichentrickserien im Stile von "Pokémon" denkt, der lernt hier etwas Neues: Denn die Animationen sind lebendiger und detailreicher als in den meisten Zeichentrickfilmen der letzten Jahre und übertreffen auch die Qualität so mancher neuerer Disney-Filme. Die wunderbaren und farbenfrohen Bilder sind es, die "Princess Mononoke" vor allem zu einem optischen Erlebnis machen. "Princess Mononoke" ist in erster Linie ein Film für Erwachsene und kein schnuckeliger süßer Zeitvertreib für Groß und Klein, was schon in einer recht frühen Szene deutlich wird, in der auf recht plastische Art und Weise Arme und Köpfe durch die Gegend fliegen. Die Story ist recht komplex und nicht ganz so eingängig wie die der üblichen Familien-Abenteuer der Mouse Company, dürfte aber auch bei Fantasy-Freunden auf geteilte Meinung stoßen. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er an diesem Fantasy-Abenteuer mit leichtem Öko-Touch Gefallen finden wird, sollte sich "Prinzessin Mononoke" zunächst ab 19. April im Kino ansehen.

 

Bild  

Sicherlich tragen bereits die wunderbaren Bilder an sich schon dazu bei, dass die DVD einfach sehr gut aussieht, doch zum Glück ist sie obendrein auch noch technisch perfekt: Scharfe Konturen, bunte Farben und eine tadellose Kompression ohne Patzer verhelfen "Princess Monoke" in die Referenzklasse.

 

Ton  

Zu Beginn des Films ist es vor allem die sehr gute Basswiedergabe, die positiv auffällt. Doch auch der Rest des Films klingt sehr transparent und selbst in ruhigeren Szenen recht räumlich, auch wenn man sich noch etwas mehr Präzision in den Höhen wünscht. Zum harmonischen Klangeindruck trägt auch der sehr melodiöse Music Score bei, der die Handlung einfühlsam begleitet. Neben der sehr guten englischen Synchro-Fassung mit den Stimmen u.a. von Billy Bob Thornton, Minnie Driver und Gillian Anderson ist auf der US-DVD auch die japanische Originalfassung zu finden, die Buena Vista nach Protesten des US-Publikums mit auf die DVD gepackt hat. 

 

Special Features  

Die Extras sind vom Umfang nichts Besonders: Der DVD-Fan muss sich mit einem kurzen Featurette und einem Trailer begnügen.

Review von Karsten Serck

18.04.2001