Operation: Broken Arrow

Broken Arrow

Studio

20th Century Fox (1995)

Verleih

20th Century Fox Home Entertainment (2000)

Laufzeit

ca. 100 min. (FSK 16)

Regie

John Woo

Darsteller

Christian Slater, John Travolta, Samantha Mathis u.a.

DVD-Typ

DVD - 9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

1. Englisch, 2. Deutsch für Hörgeschädigte, 3. Spanisch

Regionalcode

2

Verpackung

transparentes Amaray-Case

Preis

ca. 55 DM
Film   

Die Elitepiloten Vic Deakins (John Travolta) und Riley Hale (Christian Slater) sind Kollegen bei der US-Air Force und haben ein recht freundschaftliches Verhältnis, auch wenn der erfahrenere Deakins dem Jüngeren in einigen Bereichen überlegen ist und dieses auch öfters gerne mal zeigt. Als die beiden bei einem Übungsflug in einem mit Atomwaffen bestückten Stealth-Bomber unterwegs sind, erfährt ihre Freundschaft jedoch eine nicht unerhebliche Beeinträchtigung, als Deakins versucht, den völlig unvorbereiteten Hale zu erschießen. Diesem Schicksal kann Hale zwar entkommen - er wird per Schleudersitz aus dem Flugzeug gejagt - aber er muss trotzdem zunächst zusehen, wie Deakins seinen Plan, die Atomwaffen in seine Gewalt zu bekommen, um die US-Regierung um 250 Mio. $ zu erpressen, in die Tat umsetzen kann.

Als die zuständige militärische Kommandostelle feststellen muss, dass der Stealth-Bomber - nachdem die Piloten das Flugzeug via Schleudersitz verlassen haben - nach einer "Rutschpartie" mit Bodenkontakt an einem der zahlreichen Felsen in den endlosen Wüsten Utahs zerschellt ist, gibt sie diese wenig erfreuliche Information an die Generalität weiter. Die US-Militärführung ist dann vollkommen entsetzt, als festgestellt wird, dass die nuklearen Massenvernichtungswaffen im Waffenraum des Wracks abhanden gekommen sind. Solche schweren Störfälle werden in der militärischen Codesprache als "Broken Arrow" bezeichnet. Im Windeseile wird der Suchtrupp, der die Bergung des Bombers in die Wege leiten sollte, verstärkt, um die Bomben zu finden.

Derweil stellt Hale, der in einer Schlucht mit seinem Fallschirm (der an seinem Schleudersitz befestigt war) in einer Schlucht gestrandet ist, fest, dass er bei dem Versuch, seinem ehemaligen Kollegen die gefährliche Beute wieder abzujagen, mitten in der Wüste von Utah erst einmal auf sich allein gestellt ist. Doch schon bald trifft er auf die Park-Rangerin Terry (Samantha Mathis), die ihm gegenüber zunächst nicht sonderlich freundlich gesonnen ist, hat sie doch eine Abneigung gegen Touristen des Naturparks, die abseits der befestigten Wege unterwegs sind. Doch nachdem Hale sie überzeugen kann, dass die anderen ungebetenen "Besucher" mit Ward und seinem permanent nörgelnden Auftraggeber an der Spitze noch wesentlich unangenehmer seien - nämlich extrem kriminelle Wahnsinnige, die kein Problem damit hätten, den von Terry so sorgsam bewachten Naturpark durch die Zündung einer Nuklearwaffe für einen sehr langen Zeitraum unpassierbar zu machen. So beginnt ein brisantes Katz-und-Maus-Spiel, in dem sich alles um die gefährlichen Massenvernichtungswaffen dreht......

Regisseur John Woo war vor "Broken Arrow" durch seine Hong Kong Action-Balladen bekannt geworden, mit ihrer außergewöhnlichen Mischung aus traumhaft choreographierten Actionszenen und einer vielschichtigen Charakterisierung seiner Figuren. Insofern ließ auch "Broken Arrow" mit seinem bleigeladenen Plot und dem tödlichen Konflikt zweier ehemaliger Freunde Raum für große Erwartungen. Diese werden für einen Teil der Actionfilm-Fangemeinde sicherlich erfüllt, denn Tempo und eine gewisse Grundspannung sind schon vorhanden.

Die Handlung bringt allerdings kaum wirklich revolutionär Neues, außer der Erkenntnis für den Zuschauer, dass man, nachdem man vor einigen Stunden unsanft mit dem Fallschirm in einer Schlucht gelandet ist, schon wieder fit ist, seinen neuen Erzfeind quer durch Utahs Wüsten mit wilder Entschlossenheit zu jagen. Auch lernt der Filmfreund, dass der auch im Golfkrieg eingesetzte Geländewagen AM General Hummer wirklich ein Fahrzeug der ganz besonders robusten Sorte ist und auch nach einem größeren Brand noch seine Fahrtüchtigkeit behält - das ist sprichwörtliche Zuverlässigkeit.

Die routiniert gedrehten Actionsequenzen, die größtenteils als reichlich konventionelle Ballereien ausfallen und an nicht allzu vielen Stellen Kostproben von der Virtuosität des Woo-typischen Stils geben, hätten sicherlich mit mehr Einfällen gespickt werden können. Die "Big-Budget-Actions", wie der Hubschrauberangriff auf Riley und Terry oder die Atombombenexplosion, die schon sehenswert sind, hätten trotzdem mit noch mehr visuellem Spannungspotential gefüllt werden können. Dass der Regisseur durchaus über großen Einfallsreichtum bezüglich der Ausgestaltung von Actionszenen verfügt, zeigt zum Beispiel "Face Off", den Woo ebenfalls mit Travolta drehte. Hans Zimmer sorgt mit seiner Musik allerdings dafür, dass es doch noch einen Grund gibt, den Film anzusehen, denn der Soundtrack ist wirklich gut.

Die Darstellung des persönlichen Konfliktes zwischen Deakins und Hale ist, typisch für viele Filme dieses Genres, nicht allzu tiefschürfend und wirkt insgesamt etwas konstruiert. Zwei Männer, die kurz zuvor noch Freunde waren, verbunden mit einem Lehrer-Schüler-Verhältnis, das plötzlich aufgebrochen wird, so dass sich der Schüler unvermittelt als gleichwertige Persönlichkeit dem anderen gegenüber behaupten muss, zu dem er gerade noch aufgeschaut hatte, das alles hätte nur ein wenig Vertiefung gebraucht, um der Geschichte den entscheidenden Kick zu geben. Dies unterbleibt allerdings, und auch darum gelang es Woo mit diesem Film nicht, neue Maßstäbe für einen einfallsreichen Actionfilm zu setzen. 

 

Bild   halfstar.gif (170 Byte)

Das Bild von "Operation Broken Arrow" ist insgesamt gut. Bei genauerer Betrachtung fällt gelegentliches Zeilenflimmern negativ ins Auge. Manchmal zeigt das Bild keine gleichbleibende Schärfe, auch der Kontrastumfang leidet dann ein wenig. In einigen Szenen zeigt die DVD sehr viele Details, dafür gibt es Probleme, wenn Gegenstände oder Farbflächen in weiterer Entfernung dargestellt werden,  zum Beispiel wenn in weiterer Entfernung Wolken zu sehen sind oder ein grauer Himmel. Dann wirken die Farben leicht unnatürlich. In den Szenen, wo am Tag der Himmel zu sehen ist, fällt dann auch das ab und zu vorhandene Bildrauschen deutlicher auf, ebenso wirkt das Bild da leicht körnig. Der Film spielt zu einem großen Teil in den sowieso von rötlichen und beigen, das heißt warmen Farben dominierten wüstenartigen Canyons und in einer alten Kupfermine - so fällt hier weniger auf, dass diese Fox-DVD bei der Farbgebung öfters etwas ins leicht roséfarbene neigt.

Fazit: Die genannten Mängel fallen bei genauer Betrachtung schon auf, sind aber keinesfalls so dominant, dass der Filmgenuss wirklich merklich davon getrübt wird.

 

Ton  
(Englisch)
              (Deutsch)

Die Tonabmischung ist gut gelungen. Schon der Anfang des Films, als die beiden späteren Todfeinde im Boxring stehen, zeigt allerdings eine leichte Schwäche: Die Surroundeffekte sind zwar sehr gut ortbar, aber eine Idee zu leise abgemischt. Schade ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Explosionsszenen und diversen Schießereien leider etwas einfältig wirken - zwar routiniert umgesetzt, aber in erster Linie aus Bass bestehend und weniger aus guten Surroundeffekten. Diese bekommt der Filmfreund dafür beim Absturz des Hubschraubers der Schurken nach dem "Abschuss" durch Captain Riley Hale.

Der LFE-Kanal wird vor allem beim Flug des Tarnkappenbombers ordentlich beansprucht, die Stimmen sind sauber abgemischt. Gut integriert präsentiert sich auch die Filmmusik.

 

Special Features  

Die Ausstattung dieser DVD verdient die Bezeichnung mager: Nur ein Kino-Trailer ist zusätzlich als Bonus-Material vorhanden, die Animation des Menüs ist wenigstens ganz nett anzusehen.

Review von Tobias Wrany und Carsten Rampacher (Inhalt), Carsten Rampacher (Bild, Ton. Special Features)

Test - Equipment:
TV  Sony KV-28 WF 1D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

14.02.2000