"O" |
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Studio |
Miramax (2001) | |
Verleih |
Concorde Home Entertainment (2002) | |
Laufzeit |
90:44 min. (FSK 16) | |
Regie |
Tim Blake Nelson | |
Darsteller |
Mekhi Phifer, Josh Hartnett, Julia Stiles, Martin Sheen | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, DTS 5.1 3. Deutsch, Dolby Digital 2.0 4. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch (bei englischer Fassung nicht ausblendbar) | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20 EURO |
Film 





Odin (Mekhi Phifer) ist der unumstrittene Star seines Schul-Basketballteams und damit auf der Popularitätsskala ganz oben. Selbst der Umstand, dass er der einzige Schwarze in der ganzen Schule ist, hat eigentlich keinerlei negativen Auswirkungen auf seine Stellung im innerschulischen Gesellschaftsgefüge. Und mit Desi (Julia Stiles), der Tochter des Dekans als fester Freundin, sowie einem Coach (Martin Sheen), der in quasi adoptiert hat, sollte Odins Himmel eigentlich voller Geigen hängen. Tut er im Prinzip auch, bis sein Kollege Hugo (Josh Hartnett), der Sohn des Trainers, unerkannt immer mehr Misstöne ins Freudenkonzert schmuggelt. Da sich Hugo von aller Welt, von Odin und seinem Vater jedoch im besonderen, ungenügend gewürdigt sieht, startet er eine regelgerechte Intrigenkampagne, um Odin mit unlauteren Mitteln vom Thron zu stoßen. Dabei nutzt er alle Mittel und Wege, eingeschlossen seiner Mitschüler, wie Emily, Desis bester Freundin, um zu seinem finsteren Ziel zu gelangen. Allerdings ist anzunehmen, dass selbst er nicht geahnt hatte, auf welche Weise sein Ränkespiel noch aus dem Ruder laufen könnte, was schließlich Tod und Verderben über sämtliche Beteiligten bringt.
Irgendwie kommt Julia Stiles von William Shakespeare nicht los. Nach ihrem Auftritt in
"Ten Things I Hate About You" (10 Dinge, die ich an dir hasse), einer Variation
von "The Taming Of The Shrew" (Der Widerspenstigen Zähmung) und ihrer Rolle als
Ophelia neben Ethan Hawkes "Hamlet" hat es sie diesmal in eine moderne Version
von Othello verschlagen. Und an ihr und ihren wiederum grandios unter Beweis gestellten
darstellerischen Fähigkeiten liegt es bestimmt nicht, dass der Film letztlich nicht so
ganz funktioniert. Das gleiche lässt sich im übrigen über ihre Mitspieler, Josh
Hartnett und Mekhi Phifer, sagen, die beide in ihren Rollen voll und ganz überzeugen
können. Der Knackpunkt findet sich vielmehr in dem Umstand, dass es dem Drehbuch leider
nicht gelungen ist, eine überzeugende Auflösung zu der Frage zu produzieren, ob sich die
Story denn nun voll und ganz im hier und jetzt bewegen soll, einschließlich der gesamten
Handlungsstruktur oder ob vielmehr doch wieder ein Rückgriff auf die Vorlage der
zugrundeliegenden Tragödie genommen angesagt ist. So beginnt "O" als aktuelles
High-School-Drama, das überzeugend die Grundideen von "Othello" aufgreift und
bruchlos in das moderne Geschehen einfließen lässt. Doch dann kommt das letzte Drittel
und hier dominiert ein über alle Maßen unglaubwürdiges Mordkomplott, das man beim
besten Willen keiner der vorher so realistisch gezeichneten Figuren abnehmen kann, nebst
übertrieben gewalttätigem Showdown.
Ansehen lässt sich das Ganze zwar durchaus, aber überzeugen kann der Film auf diese
Weise nicht wirklich, was angesichts des vielversprechenden Beginns wirklich schade ist.
Bild 





Es mag sein, dass die zwischen Grobkörnigkeit und Rauschen schwankende Bildgestaltung der Intention der Inszenierung entspricht. Dann bleibt allerdings schleierhaft, welche Wirkung damit erzeugt werden sollte. So nämlich sieht die Angelegenheit nur wie ein schlecht verarbeitetes Master aus, was noch zusätzlich durch den Umstand verstärkt wird, dass die Natürlichkeit der Farbwiedergabe, sowie der gelegentlich überzeichnete Kontrastumfang nicht sonderlich überzeugend ausgefallen sind. Wenigstens ist die Schärfe in Ordnung, aber alles in allem zeigt sich das Bild nicht gerade in Höchstform.
Ton 





Bei den diversen Basketballspielen kommt es zu einer gelungenen Rundum-Klangkulisse. Und auch im übrigen ist der Ton überaus zufriedenstellend, gerade in Sachen Präzision und Dynamik der Wiedergabe des Geschehens. Ausgefallene Höhepunkte auf dem akustischen Gebiet fehlen allerdings. Und bei den druckvoll eingespielten Begleitliedern ist, im Vergleich zur Handlung, der Lautstärkepegel gelegentlich etwas zu weit nach oben gedreht worden.
Special Features 





Einer lobenden Erwähnung bedarf zunächst die Tatsache, dass auf dämliches
Promotionsmaterial verzichtet wurde. Die Zugaben zeigen sich im übrigen als solide
Mischung.
Der Audiokommentar des Regisseurs reißt zwar nicht vom Hocker, bietet aber die eine oder
andere interessante Hintergrundinformation.
Zu den drei Basketballspielszenen ist außerdem in einer separaten Sektion der Extras noch
ein zusätzlicher Kommentar des Regisseurs zusammen mit dem Kameramann im Angebot.
Die vier geschnittenen Szenen zeigen sich in überaus ordentlicher Bildqualität.
Und die Interviewausschnitte mit einigen der Mitwirkenden sind angesichts dessen, dass sie
mal wieder ausgesprochen kurz und abgehackt aufgebaut sind, überraschend inhaltsstark.
Zur Abrundung gibt es schließlich noch biografische Infos, den US- und den deutschen
Trailer, sowie eine Fotogalerie.
14.10.2002
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES