Nackt

Studio

Constantin Film (2002)

Anbieter

Universum Film (2003)

Laufzeit

96:27 min. (FSK 12)

Regie

Doris Dörrie

Darsteller

Heike Makatsch, Benno Fürmann u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

6.8 Mbps (Video: ca. 5.9 Mbps)

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Audio-Kommentar (224 kbps)

Untertitel

Deutsch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 16 €
Film 

Ein scheinbar normaler Samstagabend soll das (Liebes-)Leben dreier Paare gehörig durcheinander bringen. Emilia und Felix sind eigentlich gar nicht mehr zusammen, haben die Trennung bislang aber weder psychisch noch finanziell überwunden. Kein Wunder, dass sie mit neidischen Blicken auf die anderen schielen. Zum Beispiel auf Charlotte und Dylan, die Dank spektakulärer Erfolge an der Börse zu Millionären wurden. In der Beziehung sieht es seitdem jedoch immer armseliger aus. Frisch verliebt wirken dagegen immer noch Annette und Boris. Aber auch sie sind nicht restlos glücklich. Boris hat es satt, Dylans Angestellter zu sein, lieber wäre er selber reich und unabhängig, und für Annette ist der Gedanke fast unerträglich, dass sie ihr großes Glück einem bloßen Zufall verdankt. Die sechs Freunde treffen sich bei Charlotte und Dylan. Doch es will keine richtige Stimmung aufkommen, bis Emilia von einer bemerkenswerten Studie erzählt: Angeblich konnten selbst Paare, die seit über zwanzig Jahren zusammenlebten, den anderen nicht an den Händen erkennen. "Unglaublich", tönt es von allen Seiten. Da keimt in Felix der Geschäftssinn auf: Wenn sich alle so sicher sind, den Körper des Partners auch mit verbundenen Augen zu erkennen, können sie sich ja auf eine Wette einlassen. So beginnt ein prekäres Experiment mit überraschendem Ausgang... 

Der Titel "Nackt" bezeichnet im Grunde genommen den einzigen kurzen Moment in der Mitte dieses Films, in dem etwas passiert. Denn ansonsten wird in "Nackt" nur geredet, diskutiert, gequasselt und gelabert. Und die Figuren dieses Schauspiels wirken ebenso künstlich wie die sterilen Kulissen im Billig-Soap-Design. Nach rund 96 Minuten Beziehungspalaver bleibt außer ein wenig hübschem nackten Fleisch nichts übrig, woran man sich bei diesem Film wirklich erinnern kann. Und ganz im Gegensatz zum witzig aufgemachten DVD-Cover ist der Film auch noch nahezu vollkommen humorlos und nimmt sich viel zu ernst. Wer mit Doris Dörries Filmen bislang noch nie etwas anfangen könnte, wird durch "Nackt" bestimmt kein Fan der Regisseurin werden. Der Fairness halber sei aber erwähnt, dass der Film unter anderem deswegen so dröge wie ein Kammerspiel in drei Akten wirkt, weil er auch auf einem Theaterstück basiert, dem Drama "Happy" von eben Doris Dörrie.

 

Bild 

Das Bildmaster fällt vor allem durch seine geringe Schärfe auf, die lediglich auf SVCD-Niveau liegt. Durch den Einsatz von Rauschfiltern wurde die Detailschärfe noch zusätzlich reduziert. Für einen deutschen Film ist der Kontrast überraschend gut und insbesondere im "zweiten Akt" sind die in Signaltönen erscheinenden Farben sehr kräftig. Der Kontrast ist allerdings auch nicht perfekt: Viele Szenen wirken etwas gräulich und dunkel. Die Kompression wurde mit hoher Videobitrate vorgenommen und präsentiert sich entsprechend nahezu störungsfrei, was angesichts des detailarmen Ausgangsmaterials aber auch keine große Kunst darstellen dürfte.

 

Ton 

Surround-Effekte kann man von einem Film dieses Genres zwar nicht erwarten. Aber zumindest die Musikeinlagen bieten einen glasklaren Sound mit guter Dynamik und viel Präzision in den Höhen, der sehr weiträumig auf die vier Hauptkanäle abgemischt wurde. Ansonsten ist der Film aber überwiegend sehr frontlastig, was vor allem auf die Dialogbetontheit zurückzuführen ist. 

 

Special Features 
  • Audio-Kommentar von Doris Dörrie

  • Kinotrailer-Trailer und Trailer zu fünf weiteren Filmen

  • Geschnittene Szenen (09:26 min.): Diese Szenen werden zwar nur Letterbox präsentiert, die Qualität erreicht aber zumindest Filmniveau 

  • Hinter den Kulissen (14:55 min.): Hier sieht man B-Rolls verschiedener ausgewählter Filmsequenzen, unter anderem eine kleine erotische Tanzeinlage von Alexandra Maria Lara.

  • Biographien der Regisseurin und der Darsteller (Text) und kurze Interview-Statements aus dem Electronic Press Kit

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-S9000ES
AV-Verstärker Yamaha DSP-AZ1

06.08.2003