Mrs. Doubtfire |
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Studio |
20th Century Fox (1993) |
Verleih |
20th Century Fox Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
120:03 min. (FSK 6) | |
Regie |
Chris Columbus | |
Darsteller |
Robin Williams, Sally Field, Pierce Brosnan | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Surround 2. Englisch, Dolby Digital 5.0 |
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Untertitel |
deutsch, englisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. DM |
Film 





Die weitverbreitete und von einem gewissen bösartigen Unterton begleitete Vorstellung,
dass die Berufsbezeichnung "Schauspieler" häufig nur eine vornehme Umschreibung
für "arbeitslos" darstellt, muss Daniel Hillard (Robin Williams) zu seinem Leidwesen
eines schlechten Tages am eigenen Leibe erfahren, als er von einem Job als
Synchronsprecher für Zeichentrickfilme gefeuert wird. Als Trost bleibt ihm lediglich,
dass er wenigstens seine moralischen Grundsätze intakt gehalten hat, war Grund für sein
unfreiwilliges Ausscheiden doch die Weigerung, in einem Cartoon für kleine Kinder einer
übermäßig dem Zigarettenkonsum frönenden Hauptperson seine Stimme zu verleihen. Aber
das ist noch nicht die eigentliche Hiobsbotschaft, die Daniel erhält, denn so gerne er
seinen Job auch ausübt, gibt es doch immer noch Dinge im Leben, die ihm um ein Vielfaches
wichtiger sind. Dies gilt insbesondere für seine drei Kinder Natalie (Mara Wilson), Lydia
(Lisa Jakub) und Chris (Mathew Lawrence). Der Schock könnte daher nicht größer sein,
als ihm seine Frau Miranda (Sally Field) mitteilt, dass sie sich zur Scheidung
entschlossen habe und der zuständige Richter die
Kinder, abgesehen von einer kargen Besuchszeit, vollständig ihr zuspricht.
Völlig am Boden weiß Daniel zunächst weder ein noch aus, bis er zufällig mitbekommt,
dass Miranda auf der Suche nach einer Haushälterin zwecks Beaufsichtigung der Blagen
während ihrer Arbeitszeit ist. Durch eine kleine Manipulation an der Stellenanzeige
schaltet Daniel zunächst die potentielle Konkurrenz aus und macht sich dann mit Hilfe
seines Bruders Frank (Harvey Fierstein), seines Zeichens Maskenbildner beim Film, an das
Projekt "Euphegenia Doubtfire". Als jene Gouvernante britischer Herkunft stellt
sich der talentierte Schauspieler schließlich bei seiner ehemaligen Angetrauten vor und
bekommt den Job tatsächlich. Zwar glücklich - wenn auch unerkannterweise - mit seinen
Sprösslingen wiedervereint, fangen die Probleme jedoch erst an, muss er sich doch nicht
nur mit seiner Doppelrolle als Daniel und Mrs. Doubtfire, sondern auch mit allen Unbillen,
die das Leben für frischgebackene ältliche Haushälterinnen bereithält,
auseinandersetzen. Zudem bekommt er aufgrund seiner privilegierten Situation auch hautnah
mit, wie sich Stuart Danmeyer (Pierce Brosnan) ein alter Freund von Miranda in Stellung
bringt, um alte Gefühle wieder aufzuwärmen und dies aufgrund eines blendenden Aussehens
und unübersehbarem Erfolg im Berufsleben nicht ohne jede Chance. Doch Daniel nimmt die
Herausforderung an und intrigiert gegen den Nebenbuhler wo er nur kann, hat er doch die
Hoffnung auf eine Rückkehr ins traute Familienleben noch nicht vollständig aufgegeben...
"Mrs. Doubtfire" gehört zu der Art Filmen, bei denen die Geldgeber schon
beim ersten Vorbesprechungstermin glänzende Augen bekommen. Robin Williams in einer
Hauptrolle, die zu einem Großteil auf der Verkleidung als Gouvernante fortgeschrittenen
Alters beruht, ein familien- und insbesondere auch kinokassenkompatibler Regisseur wie
Chris Columbus: Das riecht nicht nur, das ist großes Geld.
Wenig erstaunen darf es daher, wenn der Film meist überaus vorhersehbar daherkommt und
mit den naheliegendsten Gags, die das Thema so hergibt, aufwartet. Das Ganze natürlich stets
in betonter Harmlosigkeit, um auch ja keine angesteuerte Zielgruppenmasse zu verschrecken.
Und auch der Hauptdarsteller kaspert sich in überaus gewohnter Weise durchs Geschehen.
Um so positiver fällt es auf, wenn dazwischen auch gelegentlich einmal merklich frischerer
Witz aufblitzt und auch die Dialoge nicht immer nur aus vorgestanzten Wortblasen bestehen.
Außerdem bringt es "Mrs. Doubtfire" fertig, sich deutlich von seichter
Massenware abzugrenzen, allein deshalb, weil zum Beispiel der Rivale der Hauptfigur Daniel
um die Gunst seiner Ex nicht irgendeine fiese Gestalt aus dem Hollywood-Gruselkabinett
für undankbare Nebenrollen ist, sondern ein durchweg mit positiven Attributen versehener
Genosse, der darüber hinaus auch noch ideal mit Pierce Brosnan besetzt ist, der keinerlei
Zurückhaltung zu kennen scheint, wenn es darum geht zu beweisen, wie wenig ernst er
selbst sein Image als obercooler Mr. Perlweiß nimmt. Auch traut es sich "Mrs.
Doubtfire" zu, ohne ein allumfassendes Super Happy-Chappy-End auszukommen, das in
seinem eigenen Zuckerguss untergeht. Trotzdem bleibt dem Zuschauer leider an einigen
Stellen, wo eine natürliche Zurückhaltung viel wirkungsvoller gewesen wäre, ein
deutliches Übermaß an Sentimentalität nicht erspart.
Bild 




Im Gesamtüberblick zeigt sich das Bild der DVD als überaus ansehnlich. Besonders überzeugen kann die natürliche Farbgebung. Auch Schärfe und Kontraste sind in Ordnung. Auf der Minusseite lassen sich dagegen ein deutliches Hintergrundrauschen, gerade vor helleren Flächen anführen, sowie die üblichen Nachzieheffekte und gelegentliche Stufenbildung bei der Kantendarstellung. Letztlich halten sich die Mankos aber in Grenzen, welche keine echte Beeinträchtigung des Filmkonsums zur Folge haben.
Ton 




Der Ton ist - einer Komödie artgemäß - unauffällig; insofern schadet der deutschen Sprachfassung auch die Abmischung in Dolby Surround nicht wirklich. Die Dialoge dominieren, sind aber gut abgestimmt mit der begleitenden Musik, sowie der Umgebungsgeräuschkulisse. Insofern ist der DVD daher eine durchweg solide Darstellung des Tons zu attestieren.
Special Features 




Die Zugaben sind sowohl qualitativ, als auch quantitativ durchweg gelungen.
Dabei sticht zum einen der Audio-Kommentar von Regisseur Chris Columbus hervor, dem zwar
zu bescheinigen ist, dass ein locker-flockiger Vortragsstil nicht sein Ding ist, statt
dessen doziert der Regisseur, als würde er einen Fremdtext ablesen; da er allerdings
wirklich fast permanent redet, ohne heiße Luft abzusondern, ist der Informationsgehalt
des Gesagten entsprechend hoch.
Als zweiter Höhepunkt darf die Sektion mit den geschnittenen Szenen angesehen werden,
welche fast eine halbe Stunde an nicht verwendetem Material in einer recht guten
Bildqualität bietet.
Einen weiteren Schwerpunkt der Zugaben findet sich noch zu der Zeichentrick-Sequenz, die
von Robin Williams Figur Daniel zum Anfang des Films synchronisiert wird. Hierzu gibt es
sowohl ein Interview mit dem Regisseur Chuck Jones, sowie eine erste schwarz-weiß
Rohfassung des Cartoons, als auch das endgültige vollständige Produkt (das im Hauptfilm
nur im Hintergrund läuft).
Als Abrundung folgen noch ein Featurette über die Maske für Robin Williams als Mrs.
Doubtfire, ergänzt mit Probeaufnahmen; im weiteren Interviewausschnitte mit den Mitwirkenden,
sowie den Trailer.
27.12.2001
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES