James Bond: Moonraker - Streng Geheim

Moonraker

Studio

United Artists (1979)

DVD-Anbieter

MGM Home Entertainment/20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

ca. 122 min.

FSK

12

Regie

Lewis Gilbert

Darsteller

Roger Moore, Michael Londsdale, Lois Chiles, Desmond Llewelyn, Richard Kiel u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Surround
3. Spanisch, Dolby Digital 2.0 Mono
4. Audiokommentar Cast & Crew, Dolby Digital 2.0 Mono

Untertitel

Englisch,  Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Stolz sind die USA und ihre Verbündeten auf die neue, wiederverwendbare Raumfähre. Auch die Engländer dürfen sich den neuen Raumpendler einmal genauer anschauen und bekommen ihn als Leihgabe von den Amerikanern. Als das Weltraumgefährt dann zu nächtlicher Stunde (wie auch aus der Realität bekannt) huckepack auf einer Boeing 747 nach Großbritannien überführt werden soll, geschieht das Unfassbare: Zwei unerwünschte Passagiere haben sich eingeschlichen, die nichts Besseres zu tun haben, als die Raumfähre zu entwenden - was auch gelingt. Die Boeing gerät außer Kontrolle und stürzt ab.

Nach diesem spektakulären Manöver ist die Aufregung natürlich groß, ist doch das neuester High-Tech-Erzeugnis, was den Schritt in eine neue Ära des Raumflugs ermöglichen sollte, einfach wie vom Erdboden verschluckt. Wer könnte wohl der richtige Mann sein, um die Raumfähre ausfindig zu machen?  Klar, "007" (Roger Moore) darf sich mit der Spurensuche beschäftigen, um herauszubekommen, welch teuflischer Plan sich hinter der Entführung verbirgt. Seine Nachforschungen führen ihn zum Industriellen und Multimillionär Drax (Michael Lonsdale), der übrigens auch diese Raumfähren in seinen hochmodernen Fabriken in Kalifornien und in der ganzen Welt fertigen lässt. Das sollte eigentlich als Alibi genügen, denn was hat Drax davon, seine für teures Geld verkaufte Raumfähre wieder zu entwenden? Weiteren Bauaufträgen wäre ein solches Verhalten sicherlich nicht unbedingt zuträglich.

Trotzdem, Drax bleibt mitten in Bonds Fadenkreuz. Denn hinzu kommt, dass sich Erstgenannter nach allen Regeln der Kunst bemüht, dem Leben des smarten Geheimagenten rasch auf gewaltsame Weise ein Ende zu bereiten. Was also hat Drax zu verbergen? Hilfe bekommt Bond von der ebenso hübschen wie  intelligenten US-Agentin Holly Goodhead (Lois Chiles), die in die Rolle einer NASA-Expertin schlüpfte, weil man auch von amerikanischer Seite schon einiges Mißtrauen gegen den suspekten Drax entwickelt hat.

So muss sich das neu formierte Team gegen härteste Gegner bewähren, dazu zählen im besonderen Maße der mit einem im wahrsten Sinne stahlharten Biss gesegnete "Beißer" ebenso wie Horden von Killern, die Drax auf seine ungeliebten Widersacher ansetzt.  Und als 007 durchschaut, was der größenwahnsinnige Drax tatsächlich für finstere Pläne hegt, da muss er allerschnellstens handeln, um erneut die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Schade eigentlich. Der elfte Bond-Film unter Regie des 007-erfahrenen Lewis Gilbert besitzt prinzipiell alle Anlagen, um den üblichen Bond-Cocktail zum Zuschauer zu transportieren. Die spektakuläre Szene an der Seilbahn des Zuckerhuts oberhalb von Rio de Janeiro ist ebenso genial wie Bonds High-Tech-Gondel, mit der er Venedig unsicher macht. Auch ebenso steht Bond mit Lois Chiles ein außergewöhnlich hübsches Bond-Girl zur Seite. Doch was muss der Bond-Fan am Ende über sich ergehen lassen? Eine absolut lächerliche Weltraumschlacht, die sehr deutlich unter dem restlichen Niveau des Filmes liegt. Das zieht leider auch die Bewertung nachhaltig mit nach unten, denn ohne dieses peinliche Wannabe-SciFi-Ende wäre dieser "007"-Movie wirklich sehr gelungen. "Sky's The Limit" - dieses Motto hätte man lieber mal wörtlich nehmen sollen.

 

Bild  

Das Bild ist, gemessen am Alter des Films, in Ordnung. Im Vergleich zur letzten getesteten Bond-DVD Der Spion, Der Mich Liebte, ist die Bildqualität sogar besser. Leicht störend wirken gerade bei Detailaufnahmen die offenbar vorgenommenen Nachschärfungen, die das Bild aber nur minimal digitalisiert aussehen lassen. Die Bildharmonie wird dadurch genauso etwas gemindert wie durch die sichtbaren Folgen des offensichtlich eingesetzten Rauschfilters, dessen negative Auswirkungen sich in Nachzieheffekten zeigen, sich insgesamt aber in Grenzenhalten, da bezüglich der Intensität nicht übertrieben wurde. Die Gesamtbildschärfe ist befriedigend, stellenweise sogar besser. Der Kontrastumfang ist erstaunlich gut, die Farbbalance im wesentlichen ausgewogen. Wirklich unbefriedigend ist das Bild nie, nur der schlecht platziere Layerwechsel stört. Die Kompression ist gut.

 

Ton
(Englisch)
(Deutsch)

Der nachträglich angefertigte Dolby Digital 5.1-Mix des englischen Originals ist gar nicht schlecht gelungen. Gewiss, an heutigen Produktionen gemessen, fällt das mittenbetonte, blecherne Klangbild ebenso auf wie die Unausgewogenheiten bei der Tonaussteuerung, die sich in Übersteuerungen zum Beispiel bei lauten Geräuschen wie Raketenstarts, Explosionen oder lautem Geschrei zeigt. Hier ist deutliches Kratzen zu hören, ebenso ist der Grundrauschpegel hoch, was sich bei forcierter Gesamtlautstärke in leiseren Sequenzen deutlich zeigt. Derbe Tonaussetzer sind keine zu finden, an einigen Stellen "hakt " es aber mal kurz und der Zuhörer bekommt den Eindruck, als sein ein Kanal nicht beliefert worden bei der Abmischung. Die Surroundkanäle sind befriedigend integriert, wenn man auch nicht mit einem überragendem Raumeindruck rechnen kann. Dazu ist das, was von hinten kommt, zu dürftig. Immerhin erklingt am Anfang des Films der Music Score in recht ordentlicher Qualität.

Die deutsche Tonfassung in Dolby Digital 2.0 Surround (nicht Mono wie auf dem Cover) wird nicht allzu hohen Ansprüchen gut gerecht. Es gibt allerdings sogar Ansätze brauchbarer Räumlichkeit (Surroundlautsprecher werden an einigen Stellen hörbar ins Geschehen mit einbezogen), die Stimmen sind immer gut verständlich, auch wenn der Filmfan an Kratzgeräuschen, dem Grundrauschen und an kleineren Verzerrungen merkt, dass das Ausgangmaterial nicht mehr das neuste ist. Doch dies ist auch bei der englischen 5.1-Tonspur der Fall.

 

Special Features  

"Moonraker" ist, wie alle DVDs der Bond-Collection von MGM, reichhaltig  mit Extras ausgestattet, die, das ist eine gute Tradition, auch wirklich interessant sind und nicht größtenteils überflüssig wie bei nicht wenigen DVDs zu beobachten. So sind zwei Dokumentationen mit an Bord, zum einen das gewohnt ausführliche sehr Making-Of (deutsch untertitelt), in dem die  Genese des gesamten Films und verschiedener Einzelszenen beschrieben wird: "Thy Sky Is Not Longer The Limit", im 11. 007-Film ändert sich die inhaltliche Zielsetzung, das erste Mal geht Bond aufgrund der steigenden Popularität von Sci-Fi-Filmen nun ins Weltall. Der Bond-Fan bekommt darüber hinaus Hintergrundinformationen zu den interessanten Drehorten (die Bildausschnitte haben aber größtenteils eine lausige Qualität) sowie über die "Männer hinter Bond".  

Als zweite Dokumentation gibt es viel Wissenswertes zum Thema Special F/X: "The Man Behind The Mayhem" - Die Spezialeffekte bei James Bond": John Spears war der erste "Mann hinter den Special Effekts", die stets durch ihre spektakuläre Wirkung höchst diffizil zu realisieren waren. Automobiler "Star" in der Dokumentation ist wieder einmal der Aston Martin DB5, der z.B. in "Goldfinger" zum Einsatz kam. Der Bond-Fan erhält einen gut gemachten Überblick, welches Team welche Special Effekts realisierte (auch auf den Bau der Modelle für die verschiedenen Filme wird eingegangen) und wie aufwendig die Arbeiten bei jedem einzelnen Bond-Film waren. Die Menügestaltung ist gewohnt aufwendig, störend ist, wie bei allen anderen Bond-DVDs auch, die Tatsache, dass sich die Anwahl einzelner Optionen durch die schön anzusehenden Ebenen entschieden zu lange dauert. 

Die Extras im Überblick:

Audiokommentar des Regisseurs  Lewis Gilbert und von Michael G. Wilson (ausführender Produzent), William P. Cartlidge (Co-Produzent) sowie Christopher Wood (Drehbuchautor)

Dokumentation: Making-Of von "Moonraker - Streng Geheim"

Dokumentarfilm: "The Man Behind The Mayhem" - Die Spezialeffekte bei James Bond"

Release Trailer

Fotogalerie

Review von Carsten Rampacher

18.01.2001