Meine Braut, ihr Vater und ich |
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Original |
Meet The Parents |
Studio |
Dreamworks / Universal (2000) | |
Verleih |
Dreamworks Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
103:14 min. (FSK 6) | |
Regie |
Jay Roach | |
Darsteller |
Robert De Niro, Ben Stiller u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Dolby Digital 5.1 2. Englisch, Dolby Digital 5.1 |
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Untertitel |
deutsch, englisch, niederländisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20-25 EURO |
Film 





Spätestens als Pam (Teri Polo), seine Angebetete die Packung Zigaretten unauffällig auf dem Hausdach entsorgt, mit dem Argument, das Auto sei als Versteck für die verteufelten Glimmstängel nicht sicher genug, hätte Greg Focker (Ben Stiller) eigentlich klar sein müssen, dass der Besuch bei den potentiellen Schwiegereltern noch eine Spur komplizierter werden könnte, als sowieso schon befürchtet. Immerhin muss er mit dem Status des anderen Schwiegersohnanwärters, des Verlobten von Pams Schwester Debbie konkurrieren und der ist ein ausgewachsener Arzt. Greg ist zwar ebenfalls auf dem medizinischen Sektor tätig aber eben "nur" als Krankenpfleger und als quasi männliche Krankenschwester kann er in den gesellschaftlichen Kreisen der noblen Vorstadtsiedlung kaum Eindruck schinden. Dass allerdings auch seine Versuche auf dem Gebiet der Konversation oder des schlichten zwischenmenschlichen Zusammenlebens in einem Festival an Eigentoren mündet ist dann schon erheblich bedenklicher, scheint sich hier doch ein fast unüberbrückbarer Abgrund zwischen ihm und Vater Jack Byrnes (Robert De Niro) aufzutun, dabei war Ziel des Trips doch gerade gewesen, den pater familias zur Einwilligung in die Verbindung zu seiner Tochter zu bewegen. Wer hätte auch gedacht, dass pensionierte Züchter exotischer Pflanzen so misstrauisch und humorlos sein können. Als Greg herausfindet, dass der Job mit dem Grünzeug nicht wirklich das Tätigkeitsfeld von Jack gewesen war, erklärt das zwar manches, trägt aber ganz und gar nicht zu seiner Beruhigung bei, denn sich mit einem Ex-CIA-Agenten anzulegen ist dann doch noch etwas ganz anderes, insbesondere wenn der auch noch aus der Abteilung für psychologische Härtefälle kommt. So darf es denn nicht weiter verwundern, dass es in der Folge Katastrophen förmlich hagelt und Greg bei seinen Versuchen, zu retten was zu retten ist immer tiefer ins Schlamassel gerät...
"Meet The Parents" (Meine Braut, ihr Vater und ich) ist
eine der Komödien, die auf dem Prinzip der mitfühlenden Schadenfreude
basiert. Den ganzen Film über stolpert die Hauptfigur zielgerichtet von
einem Fettnäpfchen zum nächsten und der arme Kerl darf sich aller Sympathien
des Zuschauers sicher sein, dessen vorherrschender Gedanke trotzdem
"besser er als ich" sein dürfte. Dieses Konzept funktioniert
natürlich nur mit dem richtigen Schauspieler, doch da hat die
Bewerbungskommission mit Ben Stiller einen guten Fang gemacht, der genügend
Ernsthaftigkeit mit treuherzigem Einschlag verbreitet, um ihn gern zu
haben, der aber durchaus den einen oder anderen Schlag des
Drehbuchschicksals aushalten kann. Mehr als passend darf als
Gegenspieler Robert DeNiro ran, der sich in letzter Zeit im Komödienfach
immer wohler zu fühlen scheint und seine darstellerischen Fähigkeiten
kaum sparsamer, aber zumindest mit vollster Effizienz einsetzt um eine
gute Figur zu machen.
Herausgekommen ist eine Komödie, bei der man im Zweifel nicht gerade
vor Lachen am Boden liegt, dazu ist das Repertoire doch ein wenig zu
sehr im allgemeinen Standard gefangen. Was dem Film aber nicht fehlt,
ist eine qualitativ hochwertige Handwerkskunst. Die Handlungsstruktur,
der Szenenaufbau, die einzelnen Bilder, alles ist mit Sorgfalt
arrangiert und zwar ohne dass es gleich ermüdende Routine mündet. Vor
allem aber lässt der Film in keinem Moment beim Zuschauer das Gefühl
aufkommen, angesichts einer hilflosen Feierabendproduktion nur kostbare
Zeit zu vertrödeln - ein Zustand der bei so mancher Massenware in
Sachen Filmhumor allzu oft auftritt. Hier dagegen darf man sich
sorgenfrei zurücklehnen und von Anfang bis Ende überaus entspannende
Unterhaltung genießen.
Bild 




Die Bildqualität kann mehr als beeindrucken. Praktisch Idealwerte gibt es bei der Schärfe, Kontrasten, Farben und überhaupt eine sehr plastische, lebendige Darstellung. Bei dieser ganzen Brillanz fällt es dann natürlich erst recht auf, dass nicht nur vor größeren, sondern auch bei kleineren hellen Flächen die Rauschtätigkeit etwas erhöht ist, sowie dass es gelegentlich zu leichtem Flimmern kommt. Allerdings könnte man sich trotzdem glücklich schätzen, wenn alle DVDs wenigstens annähernd das hier vorgeführte Niveau erreichten.
Ton 




Wie bei Komödien nicht selten, beschränkt sich der größte Teil des Films auf die Dialoge und die Musik. Diese sind ohne Makel aufeinander abgestimmt. Aber auch dann, wenn doch einmal ein aufwendigerer Einsatz der Klangkulisse gefragt ist, zeigt die DVD keine Ermüdungserscheinungen, die Tonqualität kann daher als überaus solide Sache gewertet werden.
Special Features 




Am interessantesten dürften die zwei Audio-Kommentare sein. Der erste von Robert DeNiro, Ben Stiller, Regisseur Jay Roach und Produzentin Jane Rosenthal ist locker, manchmal etwas durcheinander und häufig nach dem Motto "weißt Du noch,..." oder "was ich dich schon damals fragen wollte" gestrickt. Der zweite vom Cutter Jon Poll, sowie wiederum Jay Roach ist mehr auf interessantes Hintergrundwissen zur Entstehung des Films unter allen möglichen Aspekten gerichtet. Das "Making Of" hat die übliche Länge von ca. 25 Minuten und leider auch den üblichen mageren Informationsgehalt. Zwei aus dem Film herausgeschnittenen Szenen können bewundert werden, allerdings nur in schlechter Bildqualität. Dazu gibt es noch 12 Minuten an diversen Outtakes, deren Humorgehalt jedoch schwankt. Und zur Abrundung werden noch zwei Trailer präsentiert.
11.09.2001
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES