Love Story |
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Studio |
Paramount Pictures (1970) | |
Verleih |
Paramount Home Entertainment (2002) | |
Laufzeit |
96:09 min. (FSK 12) | |
Regie |
Arthur Hiller | |
Darsteller |
Ali MacGraw, Ryan O'Neal, Tommy Lee Jones | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,78:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1. Deutsch, Mono 2. Englisch, Mono 3. Französisch, Mono 4. Italienisch, Mono 5. Spanisch, Mono |
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Untertitel |
deutsch, englisch, türkisch, niederländisch, spanisch, französisch, arabisch, bulgarisch, kroatisch, polnisch, portugisisch, rumänisch, slovenisch, ungarisch, tschechisch, schwedisch, norwegisch, dänisch, finnisch, isländisch, hebräisch, griechisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 € |
Film
Auch wenn sie den aus überaus reichem Hause stammenden Oliver (Ryan O'Neal) für einen verwöhnten Snob hält, erkennt Jennifer (Ali MacGraw) mit geübtem Blick auch dessen guten Seiten und willigt in eine Verbredung ein, die in Folge wachsender gegenseitiger Zuneigung kein singuläres Ereignis bleibt, zum Leidwesen von Olivers Zech- und Pokerkumpanen, die den Lebensweg ihres Kumpels zunehmend nur noch vom Hörensagen verfolgen können. Doch neben ihrer ausgeprägten Turtelei verlieren Oliver und Jenny ihre Studienziele nicht aus dem Blick, dabei hat er das größere Bündel zu schleppen, kämpft er bei seinen juristischen Prüfungen doch nicht nur gegen die allgemeinen Herausforderungen des Lernstoffes, sondern auch gegen die Vorgaben der Familientradition an: Sein Vater (Ray Milland) weist neben hohem gesellschaftlichen Ansehen, seinen Millionen und dem Erfolg im Geschäft auch einen Abschluss mit Auszeichnung auf, ganz zu schweigen von einem etwas entfernteren Vorfahren, nach dem sogar eine ganze Halle auf dem Campus benannt ist. Das schon immer von einer gewissen Disharmonie geprägte Verhältnis zu seiner Familie erhält schließlich einen scheinbar unüberbrückbaren Sprung, als sich der Senior entschieden gegen Olivers Entschluss zu einer legalisierten Verbindung mit Jennifer ausspricht. Da Oliver keinen Grund sieht, sich die Vorbehalte, welche vor allem Jennifers Herkunft aus kleinbürgerlichem Milieu betreffen, zu eigen zu machen, kommt es folgerichtig zum endgültigen Bruch. Aber da Jennifer neben ihrem Musikstudium schon angefangen hat zu unterrichten und Oliver nach bestandenem Examen schnell in Lohn und Brot gelangt, steht dem ehelichen Glück anscheinend trotzdem kein ernsthaftes Hindernis entgegen. Als bei den Jungvermählten der Wunsch nach Nachwuchs erwacht und sie beim Ausbleiben des erhofften Kindersegens medizinischen Rat einholen, macht die niederschmetternde Diagnose jedoch nicht nur die geplante Elternschaft, sondern ihre ganze Planung für die gemeinsame Zukunft auf einen Schlag vollkommen zunichte.
Als "Love Story" damals Anfang der siebziger Jahre das Licht der
Kinoleinwände erblickte, hatte das eine massive Umsatzsteigerung bei sämtlichen
Herstellern von Taschentüchern zur Folge. Der Film wurde so zum Vorbild für zahllose
Liebesgeschichten mit tragischem Ausgang, wobei sich vor allem das Motiv der unheilbaren
Krankheit als überaus beliebt bei den zuständigen Autoren erweist. Eigentlich ist es
relativ überflüssig, noch extra zu erwähnen, dass kaum einer dieser Epigonen an das
Original auch nur annähernd heranreicht.
Ob einen "Love Story" denn tatsächlich zu Tränen rühren muss, bleibt
natürlich der individuellen Einstellung und Stimmungslage vorbehalten, kann daher kaum
Objekt einer neutralen Betrachtung sein. Festzustellen bleibt jedoch, dass der Film in
allen relevanten Elementen überzeugen kann.
Zuvörderst (und dabei grenzt er sich auch am klarsten von seinen überdeutlich auf den
sentimentalen Overkill hinkonstruierten Nachfolgern ab) ist da das Drehbuch, welches zwar
an sich recht unaufwendig bei der Entfaltung seiner schnörkellosen Geschichte ist, aber
gerade deshalb genau die richtigen (romantischen, wie tragischen) Töne trifft, da es sich
bewusst enthält, diese zielgenau anzuvisieren und die entsprechenden emotionalen
Höhepunkte in seelenloser Präzision, umspült von falschem Kitsch herauszustellen. Die
Geschichte der "Love Story" bedeutet vielmehr viel Alltag, mit Freude, Sorgen,
Streit, Versöhnung, Uni-/ Arbeitstrott und Erholung; erst irgendwo dazwischen bauen sich
die großen Gefühle auf, dafür aber echter und tiefer, als es jedem bonbonbunten
Melodram jemals gelingen könnte. Natürlich profitiert der Film enorm davon, dass er eine
umwerfende Ali MacGraw in der Hauptrolle aufzuweisen hat und auch Ryan O'Neal als ihr
vaterkomplexbeladenes Gegenstück zeigt bei seiner Darstellung das notwendige
Fingerspitzengefühl. Zur Abrundung hat Regisseur Arthur Hiller mit unaufwendigen, aber
bemerkenswert stimmungsvollen Bildern das Seine dazu beigetragen, um "Love
Story" als gefühlvolle Gesamtkomposition verdientermaßen zu einem Klassiker werden
zu lassen.
Bild
Das Ausgangsmaterial ist nicht das jüngste und dies macht sich in deutlichem Rauschen bemerkbar. Trotzdem überwiegen in der Gesamtschau die positiven Eindrücke. Insbesondere zeigt sich, dass es durchaus ratsam sein kann, auf einen massiven Rauschfiltereinsatz zu verzichten, wenn dadurch die negativen Nebeneffekte dieses Vorgehens vermieden werden können. So überzeugt die Bildqualität mit unverfälschten, kräftigen Farben, überdurchschnittlichen Kontrastwerten und überzeugender Schärfe. So ist das Bild trotz der Rauschkulisse bemerkenswert frisch und plastisch ausgefallen. Ganz wurde auf eine Überarbeitung aber wohl doch nicht verzichtet, jedenfalls zeigt sich gelegentlich ein leichtes Kantenflimmern.
Ton
Natürlich muss bei Mono-Ton immer mit gewissen Einschränkungen gelebt werden. Und die nachträgliche Aufpeppung auf ein Mehrkanalformat ist allzu oft eine echte Mogelpackung, so dass der diesbezügliche Verzicht bei dieser DVD bestimmt kein Nachteil ist. Allerdings präsentiert sich die Tonqualität auch innerhalb ihrer naturgemäß beschränkten Möglichkeiten hier eher am unteren Ende. Der Klang ist überaus kratzig und unharmonisch, was vor allem bei den Passagen mit klassischer Musik schmerzhaft auffällt. Bei der deutschen Fassung sind diese Mängel sogar noch ausgeprägter, da hier die Höhen gegenüber der englischen Version mehr betont werden. Dafür hat diese dann allerdings einen etwas dumpfen Grundklang, was den Vorteil auch schon wieder neutralisiert.
Special Features
Wirklich nicht schlecht ist der Audio-Kommentar von Regisseur Arthur Hiller, der zwar
ausgesprochen bedächtig (man könnte es sogar schon behäbig nennen) vorgeht, da er aber
eindeutig etwas zu sagen hat, schadet das durchaus nicht und macht den Kommentar zu einen
der besseren seiner Gattung.
Daneben gibt es einen kurzen Rückblick auf die Entstehung des Films, quasi ein
nachgelagertes "Making Of"; da es allerdings neben Filmausschnitten und einigen
dazwischengeschnittenen Aufnahmen vom Dreh hauptsächlich aus Interviewpassagen mit dem
Regisseur besteht, ergeben sich naturgemäß was den Informationsgehalt angeht diverse
Doppelungen zum Audio-Kommentar.
Außerdem ist natürlich noch der Trailer im Programm.
07.04.2002
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES