Josie And The Pussycats

Studio

MGM & Universal Pictures (2001)

Verleih

MGM Home Entertainment (2002)

Laufzeit

94:28 min. (FSK 6)

Regie

Deborah Kaplan, Harry Elfont

Darsteller

Rachael Leigh Cook, Tara Reid, Rosario Dawson, Alan Cumming, Parker Posey

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1
3. Italienisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

deutsch, englisch, italienisch, schwedisch, dänisch, norwegisch, finnisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 €
Film 

Wie so viele aufstrebende Rockbands sind auch die "Pussycats", bestehend aus Josie (Rachael Leigh Cook) am Mikro und an der Gitarre, der Bassistin Val (Rosario Dawson) und Melody (Tara Reid) am Schlagzeug, nicht gerade vom Erfolg verwöhnt und müssen selbst auf der Bowlingbahn ihres Heimatstädtchens um Aufmerksamkiet kämpfen. Aber so ist nun einmal die Ungerechtigkeit des Musikerlebens, wo eine Retortentruppe, wie die Boygroup DuJour selbst mit dem Absingen des Telefonbuchs Millionen scheffeln könnte. Allerdings hat sich justament das Schicksal gewendet und besagte Gesangsformation wurde soeben von ihrem Manager Wyatt Frame (Alan Cumming) buchstäblich gefeuert, nachdem es zu etwas gekommen war, was in Fachkreisen gemeinhin unter dem Begriff "künstlerische Differenzen" verdeckt wird. Aber, des einen Leid, des anderen Freud: Die Pussycats laufen Frame gerade in dem Moment vor den Wagen, als dieser von akuter Arbeitslosigkeit bedroht ist, sofern er nicht in kürzester Frist Nachfolger für seine Millionenseller DuJour vorweisen kann. Und ehe sie auch nur einen Pieps sagen, geschweige denn singen können, sehen sich die nunmehr aus werbetechnischen Gründen als "Josie And The Pussycats" firmierenden Musikantinnen auch schon mittendrin im Strudel einer gigantischen Werbekampagne. Und die bleibt nicht ohne Folge, im nullkommanix schießen sie auf Platz eins der Charts und sind plötzlich die Idole der Massen. Da die Drei genügend zu tun haben, sich mit den Licht- und Schattenseiten des neuerworbenen Ruhms auseinander zusetzen, bleibt ihnen zunächst auch das finstere Treiben der Chefin ihres Plattenlabels, der exaltierten Fiona (Parker Posey), verborgen, die noch ganz andere Pläne als eine simple Eroberung der CD-Abteilungen ausgeheckt hat und die von ihr vertriebenen Tonträger durch gewisse Ergänzungen nur als Mittel zu einem viel höhergreifenden Zweck nutzt.

Sollten der Tonspur der DVD irgendwelche unterschwelligen Botschaften unterlegt sein, wurde zumindest jene vergessen, die dem Zuschauer einflüstert, den Film des Jahres vor sich zu haben; der Gesamteindruck geht nämlich trotz einiger Lichtblicke in die genau entgegengesetzte Richtung. Gerade Anfangs zünden noch ein paar satirische Spitzen, insbesondere beim Auftritt der allzu lebensnahen Boygroup DuJour, die leider viel zu früh von der Bühne abtritt. Auch die Story vom kometenhaften Aufstieg der Pussycats und den Folgen für die soziale Interaktion im internen Gruppengefüge (Neid, Liebe, Ruhm, Party!) ist vielleicht nicht originell, aber zumindest teilweise mit der frischen Rasanz eines fortgesetzten Videoclips in Szene gesetzt, was zunächst einen gewissen Schwung garantiert. Die Verschwörungstheorien zum Thema Plattenfirmen als geheime Weltmächte hätte sogar das Zeug zu einer schrägen Agentenparodie gehabt. Dumm nur, dass die verschiedenen Bausteine zu einem eher unverdaulichem Mischmasch verquirlt worden sind, bei dem die Schwachpunkte von Drehbuch und Inszenierung nun besonders gut zur Geltung kommen. Der MTV-Stil wirkt irgendwann nicht mehr frisch, sondern nur noch ermüdend, der Liebesgeschichte fehlt es an Inspiration, was sie zur unfreiwilligen Spaßbremse mutieren lässt und die Idee von der größenwahnsinnigen Plattenchefin mit dem Format eines 007-Bösewichts ist leider nur schrill, statt originell umgesetzt. An den - leider deutlich in der Minderzahl befindlichen - zündenden Gags, lässt sich leicht ablesen, was "Josie And The Pussycats" zum Gelingen gefehlt hat; jene stammen nämlich durchweg aus den Abteilungen böse-satirisch und komisch-schräg; davon ein bisschen mehr, und der Film dürfte eine erfolgsversprechende Chance als überdrehte Parodie gehabt haben. Statt dessen plagt sich "Josie And The Pussycats" mit müden Witzen, wie der Running Gag der in ihrer penetranten Naivität auf die Dauer unglaublich nervenden Darstellung der Melody; derartiges Mittelmaß hat man schon mehr als einmal zu oft zu Gesicht bekommen, als dass das Ergebnis wenigstens noch als harmlos-nette Unterhaltung durchginge.

 

Bild 

Abgesehen davon, das einige Male ein deutliches Kantenflimmern auftritt und sich das Bild mit einem schwachen, aber stetigen Grundrauschen präsentiert, geht die Qualität der Bildwiedergabe vollkommen in Ordnung, wie es von einem aktuellen Film zu erwarten ist. Insbesondere die Farbgestaltung des in bunten Kulissen schwelgenden Films ist durchaus gelungen.

 

Ton 

Da die Natur der Story eine Dominanz von Dialogen und Musik vorgibt, hat die DVD nicht viel Möglichkeiten mit ausgefallenen Toneffekten zu glänzen. Da, wo es doch darauf ankommt, zeigen sich allerdings keine Schwächen. Insbesondere die Sequenz, in welcher Josie über ihre Kopfhörer den unterbewussten Einflüsterungen ihres Managers ausgesetzt wird, entwickelt einen mit gelungenen direktionalen Effekten gespickten Raumklang, wobei die Tongestaltung gerade in dieser Szene in der englischen Sprachfassung wesentlich ausdifferenzierter gestaltet ist, als in der deutschen Synchronisation.

 

Special Features 

Das Zugabenprogramm lässt sich qualitativ im Mittelfeld ansiedeln.
Das "Making Of"-Featurette versichert hauptsächlich, wie großartig die Dreharbeiten waren und bietet sonst wenig Informationsgehalt.
Bei den drei geschnittenen Szenen ist verständlich, dass sie nicht unbedingt in den Film mussten, dafür ist die Bildqualität einwandfrei.
Schließlich sind noch drei Musik-Videos im Programm, eins von der filmtitelgebenden Band, sowie zwei der Film-Boygroup DuJour (mit leicht parodistischen Tendenzen), sowie der übliche Trailer zum Film.

30.01.2002

Review von Tobias Wrany

Test-Equipment

TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-343
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES