Hair |
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Studio |
MGM (1979) |
Verleih |
MGM Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
115:53 min. (FSK 6) | |
Regie |
Milos Forman | |
Darsteller |
Treat Williams, Beverly DeAngelo, John Savage | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
1,85:1 (Letterbox) | |
Audiokanäle |
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 2. Deutsch, Stereo 3. Französisch, Mono 4. Italienisch, Mono 5. Spanisch, Mono |
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Untertitel |
deutsch, englisch, französisch, italiensch, spanisch, niederländisch, schwedisch,finnisch, norwegisch, dänisch, portugiesisch, polnisch | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 20-25 EURO |
Film 





Zum ersten Mal verlässt Claude Bukowski (John Savage) die heimische Farm auf dem Weg in die große Stadt, New York City, um sich dort für den Dienst an der Waffe mustern zu lassen. Seine erste Begegnung mit der Truppe um den charismatischen Berger (Treat Williams) fällt daher in die Rubrik Kulturschock; schließlich waren die Blumenkinder typische Großstadtgewächse und seltener auf dem platten Farmlande zu finden. Und als ob dies noch nicht genug gewesen wäre, hat er fast zeitgleich eine erste Begegnung mit Sheila (Beverly D'Angelo) einer Tochter aus höherem Hause, deren Anblick in Claude sofort gewisse Gefühlsaufwallungen auslöst. Zur Erreichung des hehren Ziels, seiner Angebeteten rasch näher zu kommen, erweist sich die Vertrautheit, welche sich nach einer haschvernebelten Nacht mit Berger, Jeannie (Annie Golden), Hud (Dorsey Wright) und den anderen seiner neuen Bekannten eingestellt hat, als wahrer Glücksfall, denn Berger schleust ihn zusammen mit dem Rest der Truppe auf eine Party von Sheilas Eltern. Die endet zwar mit einem gemeinsamen Gefängnisaufenthalt, da Sheilas Eltern aus unerfindlichen Gründen wenig entzückt über die zusätzlichen Gäste auf ihrer exklusiven Gartenparty sind und sich auch durch eine Tanzeinlage Bergers quer über die gedeckte Festtafel nicht von ihrer ablehnenden Einstellung abbringen lassen und schließlich die Ordnungskräfte zum Einschreiten bitten. Doch zumindest hat Claude jetzt Sheilas volle Aufmerksamkeit und was noch wichtiger ist, ihre Sympathie gewonnen. Dies kommt seinen Freunden auch zugute, als es nach einigen Wochen darum geht, Claude, der sich nicht von der pazifistischen Grundhaltung seiner Freunde hat anstecken lassen und auf einen Militärstützpunkt in Nevada versetzt wurde, noch einmal zu besuchen. Dazu greifen sie gerne auf Sheilas Wagen und später auf ihre Verführungskünste zurück, um Claude zu einem letzten Treffen aus der Kaserne zu schmuggeln. Dabei lässt sich Berger auf einen Rollentausch mit seinem Freund ein, der sich durch einen plötzlich eintreffenden Marschbefehl als fatale Fehleinschätzung des Ernstes der Lage erweist.
Milos Forman ist ein hervorragender Regisseur, was er zuletzt durch "Man On The Moon" wieder einmal unter Beweis gestellt hat. Aber auch der beste Filmemacher hat einmal einen schwachen Tag und Forman dürfte den seinen bei der Produktion von "Hair" gehabt haben. Denn auch wenn der Film ganz nett und melodisch dahinplätschert, zeichnet er sich weder durch eine besonders überzeugende Atmosphäre, noch dadurch aus, seine Figuren ausreichend zur Geltung zu bringen. Da ist zum einen die Stimmung der Hippie-Ära, die schon deswegen nicht aufkommen will, da die ganze Inszenierung viel zu künstlich konstruiert wirkt: Die Flower-Power-Zeit als Pappschablone, zum Ausschneiden und Selbstausmalen, nur das es noch nicht einmal für die richtigen Farben gereicht hat. Wenn schon ein paar hingestreute Episoden ausreichen müssen, um das Lebensgefühl einer ganzen Generation wiederzugeben, dann sollten diese Szenen wenigstens den inneren Zustand in angemessener Tiefe ausloten und entsprechend lebendig wiedergeben können, dies aber fehlt dem Film praktisch vollständig.
Hinzu kommt das übliche Problem bei Musical-Verfilmungen: Wie bringe ich die Sing- und
Tanznummern angemessen unter, wobei hier noch verschärfend hinzu kommt, dass die
Geschichte mehr in der Realität verankert ist, als bei den meisten klassischen Musicals,
mit ihren Traum- oder zumindest träumerischen Geschichten. Einige der Tanznummern in
"Hair" haben dagegen den Charakter notgedrungen eingefügter Fremdkörper.
Letztlich ist dieser Film meilenweit entfernt davon, als Symbol für ein ganzes Zeitalters
gelten zu dürfen.
Neben einem leider eher halbherzigen Versuch, am Beispiel des vernachlässigten Kindes
eines auf seine spirituelle Freiheit pochenden Mitglieds der Hippiegruppe, auch die
negative Seite der manchmal zu unbekümmerten Lebensweise der Blumenkinder aufzuzeigen,
bleibt aber auch die Leistung von Darsteller Treat Williams als Berger (trotz einer
"Haarpracht" die aussieht, wie eine Recyclingperücke Marke "Ich war einmal
ein Bettvorleger") in positiver Erinnerung, der ohne sichtbare Anstrengung genau das
unbekümmerte Charisma ausstrahlt, das seiner Figur ansteht und nur eine kaum merkliche
Veränderung des Blicks für die Vorahnung auf das Schicksal seiner Figur braucht.
Bild 




Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die ersten fünf Minuten des Films den Zweck haben, einen Eindruck davon zu ermitteln, wie schrecklich die Bildqualität hätte aussehen können, damit nach dem Vorher-nachher-Prinzip die anscheinend durchgeführte Nachbearbeitung auch wirklich angemessen gewürdigt werde. So gesehen hat der Versuch funktioniert, denn während der Beginn der DVD noch an eine abgenudelte Leihvideokassette denken lässt, ist der Eindruck für den Rest der Zeit den altersbedingten Umständen entsprechend doch recht zufriedenstellend. In Szenen, die keine so großen Anforderungen stellen, wird das Bild sogar richtig schön klar, plastisch, mit guten Grundwerten. Allerdings sollte es während des Films vermieden werden, allzu genau hinzusehen, denn dann fielen gelegentliche Unschärfen und Rauschanfälle, sowie die erheblichen Probleme, bei nur minimal bewegten Objekten die Oberflächenstruktur unverwischt zu halten, doch zu sehr ins Auge. Aber wie gesagt, gemessen am Alter des Films und angesichts des Umstands, dass man Filme im allgemeinen nicht mit dem Vergrößerungsglas ansieht, kommt das Bild noch relativ gut weg.
Ton 




Der Originalton hat zwar eine 5.1-Abmischung verpasst bekommen, im hinteren
Bereich tut sich dennoch nicht gerade viel. Was aber nicht allzu schlimm ist, liegt der
Schwerpunkt aus der Natur der Sache sowieso bei der Musik und den Dialogen. Diese sind
jeweils gut aufeinander abgestimmt, außerdem entfaltet sich die musikalische Begleitung
auf den vorderen Kanälen auch überzeugend im Raum.
Anders als die deutsche Fassung in Stereo. Da ist die Ausbreitung geringer, die Dynamik
schwächer und klappt auch die Abstimmung von Sprache und Musik nicht so gut.
Dass bei einigen Liedern altersbedingte Schwachstellen, wie Kratzen oder Verzerrungen
auftreten, haben dann allerdings die deutsche und die Originalversion
gemeinsam.
Special Features 




Hier gibt es nur den Trailer.
18.07.2001
Review von Tobias Wrany
Test-Equipment
TV: Panasonic TX-28PK1F
DVD-Player: Pioneer DV-535
Dolby Digital / DTS Receiver: Sony STR-DA50ES