James Bond 007 - Goldeneye |
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Goldeneye |
Studio |
United Artists (1995) | |
DVD-Anbieter |
MGM Home Entertainment (2001) | |
Laufzeit |
ca. 125 min. | |
FSK |
16 |
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Regie |
Martin Campbell | |
Darsteller |
Pierce Brosnan, Sean Bean, Izabella Scorupco, Famke Janssen u.a. | |
DVD-Typ |
DVD-9 | |
Fernsehnorm |
PAL | |
Bildformat |
2,35:1 (anamorph) | |
Audiokanäle |
1.
Englisch, Dolby Digital 5.1 Surround 2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 Surround 3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 Surround 4. Audiokommentar, Dolby Digital 2.0 |
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Untertitel |
Englisch, Deutsch, Spanisch, Deutsch für Hörgeschädigte | |
Regionalcode |
2 | |
Verpackung |
Amaray-Case | |
Preis |
ca. 25 EURO |
Film 





In "Goldeneye" ist Pierce Brosnan erstmals als "007" aktiv - vom Typ und von der Art her passt er äußerst gut zum englischen Mi6-Agenten mit der Lizenz zum Töten. Diesmal ist der charmante Spion gleich im passenden Umfeld: Rund um Monte Carlo liefert er sich im alten Aston Martin DB6 gleich eine wilde Jagd mit einem Ferrari 355. Die Lady am Steuer (Famke Janssen) reizt den britischen Agenten - und abends im berühmten Spielcasino trifft er sie wieder.....
Doch die durchtriebene Lady führt nichts Gutes im Schilde, denn am nächsten Tag soll im Rahmen einer großen militärischen Veranstaltung im Hafen von Monaco ein gerade entwickelter High-Tech-Helikopter vorgestellt werden, der völlig neue Möglichkeiten in der Kriegsführung eröffnet. Doch all die geladenen Generale und Offiziere haben nicht lange Freude am technisch genialen Fluggerät: Die geheimnisvolle Lady, die sich als die ehemalige sowjetische Kampfjet-Pilotin Xenia Zaragevna Onatopp entpuppt, entführt den Helikopter, weil ihr Auftraggeber ihn zu einem ganz großen Coup benötigt.
Denn der geheimnisumwitterte Chef von Xenia will Goldeneye - Goldeneye ist eine satellitengestützte russische Laserwaffe, von der der britische MI 6 bisher immer dachte, dass sie nur geplant war, aber niemals hergestellt wurde. Doch Goldeneye existiert, und es gelingt Xenia und dem ständig Alkohol zu sich nehmenden sowjetischen General Arkady Grigorovich Ourumov (Gottfried John) mit Hilfe des Helikopters, bei einem Überfall auf die Kommandostation im tiefsten Sibirien, die Steuersysteme inklusive der nötigen Codes an sich zu nehmen - außerdem gibt es von dem gefährlichen Weltraum-Kampfsystem, die mit elektrischen Schockwellen arbeiten, gleich noch ein zweites einsatzbereites Exemplar.
Nur eine einzige Person, die Systemprogrammiererin Natalya Fyodorovna Simonova (Izabella Scorupco) überlebt die anschließende Zerstörung der Kontrollstation durch einen der beiden "Goldeneyes" - der andere wartet nur darauf, seinem neuen "Chef" Alec Trevelyan (Sean Bean) zu gehorchen, der damit die Stadt London lahm legen will - zuvor räumt er die Konten sämtlicher Londoner Banken leer, so dass nach dem völligen "Blackout" durch Goldeneyes elektromagnetische Schockwellen keine Rückschlüsse mehr zu ziehen sind, wohin all das Geld transferiert wurde.
James Bond bekommt den Auftrag, die Zeugin zu finden und den Missbrauch von Goldeneye zu verhindern. Zumindest den ersten Teil seines Jobs erledigt er auch nach kurzer Zeit - wenn auch der Zufall dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielte, und er findet die verängstigte Programmiererin. Die allerdings vertraut Bond zunächst nicht und hält ihn ebenfalls für ihren Gegner. Nach einigen gemeinsam überstandenen gefährlichen Situationen entwickelt sich aber - ohne das wäre ein Bond auch kein echter Bond - eine Romanze zwischen dem englischen Charmeur und Natalia, deren Höhepunkt in einer kameratechnisch perfekt arrangierten Strand-Szene bei Sonnenuntergang findet.
"Goldeneye" ist im Gegensatz zu seinem Nachfolger "Tomorrow Never Dies" ein richtig guter "007"-Movie mit allem, was dazu gehört. Besonders sehenswert ist Bonds Verfolgungsjagd im Panzer durch St. Petersburg inklusive der Verschrottung einer halben Lada-Jahresproduktion sowie das furiose Finale in schwindelerregender Höhe auf der Insel Kuba. Auch die Charaktere sind gut gewählt: Die durchtriebene und gefährliche Xenia Onatopp, der durch Schicksal und Verbitterung skrupellos gewordene Alex Trevelyan und nicht zu vergessen Bonds "neuer Chef": "M" ist diesmal eine Dame, und sie wird glänzend gespielt von Oscar-Preisträgerin Judy Dench. Dazu kommt noch der an chronischer Selbstüberschätzung leidende Programmierer Boris Grishenko (Alan Cumming), aufgrund dessen nervtötender Art die Zuschauer sich öfters mal sein rasches Ableben wünschen.
Bild 




Das Bild ist weist insgesamt brauchbare Eigenschaften auf. Die Detailtreue und die Bildschärfe sind durchgehend gut, wenn auch nicht referenzverdächtig. Dazu werden beispielsweise feine Muster zu verschwommen dargestellt. Ordentlich ist der Kontrastumfang, der in den dunklen Szenen noch ein wenig mehr bieten könnte. Bildrauschen ist zwar zu beobachten, aber in vertretbarem Rahmen, dass auch hier ein Rauschfilter-Behandlung vorgenommen wurde, sieht man an vereinzelt auftretenden Nachzieheffekten. Die Farbwiedergabe ist von natürlicher Charakteristik, die Farbbalance ist ausgewogen. Die Komprimierung ist ohne größere Fehler, in wenigen Szenen wirkt das Bild aber etwas unruhig.
Ton 




"Goldeneye" bietet einen dynamischen, antrittsstarken Klang, der mit einem exzellenten Raumeindruck aufwarten kann. Intensiv werden die Surroundkanäle ins Geschehen integriert, die im Surroundklangfeld auftretenden Effekte sind extrem dynamisch abgemischt und lassen den Zuhörer erahnen, dass das Vollfrequenzspektrum der fünf vollwertigen Kanäle bei Dolby Digital 5.1 hier auch ausgenutzt wurde. Doch auch der sechste Kanal kommt nicht zu kurz: Mit erstklassiger Präzision und mit sehr gutem Volumen gefällt der LFE-Einsatz und unterstreicht so den Eindruck einer wuchtigen Klangkulisse, die trotzdem kleinere Effekte wirkungsvoll integriert und nicht untergehen lässt: Eindrucksvoll schon direkt am Anfang die Schießereien in der Chemiewaffenfabrik und die anschließende Explosion und dann das Autorennen zwischen 007 und Xenia Onatopp, welches tonal hervorragend zur Geltung gebracht wird. Gleiches gilt für die Fluggeräusche der zahlreichen im Film vorkommenden Flugobjekte und die ungeheuer wuchtige Explosion der Goldeneye-Basis, bei der man den großen Druck förmlich spürt. Da passt es ins Bild, dass der Music Score mit sattem Bass, guter Dynamik und sehr guter Raumwirkung eingearbeitet wurde - insgesamt ein Anwärter auf das Ton-Referenzprädikat. "Goldeneye" klingt klar besser als der neueste 007-Film "The World Is Not Enough".
Special Features 




Bei der Special Edition von "Goldeneye" findet sich diesmal nicht das schon traditionelle ausführliche "Making Of", sondern ein sogenanntes "Video-Tagebuch", welches aber einen ähnlichen Charakter aufweist, mit knapp über 14 Minuten Laufzeit aber leider nur halb so lang wie die sonst üblichen Making Ofs ist. So gehen Cast&Crew nicht so ausführlich wie sonst auf ihre Gedanken zum ersten 007-Film mit Pierce Brosnan als MI6-Agent ein. Ein Kapitel wird Bonds neuem Chef gewidmet, und "M" ist nun eine Frau, sehr prägnant gespielt von Judy Dench. Eingegangen wird auch auf die Drehorte und die dortigen Drehbedingungen, ebenso erfährt der 007-Fan Wissenswertes über besonders aufwändige Szenen (beispielsweise der Sprung vom Damm oder der Sprung mit dem Motorrad dem Flugzeug hinterher direkt zu Beginn des Films).
Die zweite Dokumentation "Die Welt von 007" ist dafür mit über 40 Minuten Laufzeit recht lange geworden und wird moderiert von Elisabeth Hurley. Das Special beschäftigt sich mit dem Werdegang der Bond-Filme, den Gadgets, dem speziellen Flair und dem Kultstatus der Figur James Bond. Natürlich ist ein solches Special immer sehr stark als Werbung in eigener Sache zu verstehen, aber ganz sehenswert ist das schwungvoll zusammengestellte Feature trotzdem. Auch nicht an 007-Filmen beteiligte Schauspieler (Andie McDowell) schildern ihre persönliche Beziehung zu den stets mit spektakulären Special F/X aufwartenden Abenteuern. Dass auch bei 007-Filmen nicht immer alles perfekt funktionierte, vor allem bei den schwierigen Stunts, ist kein Wunder. Was beispielsweise schief lief, erfährt man ebenfalls in der "Welt von 007". Die hinterlistigen Schurken, die 007 während aller Filme ständig nach dem Leben trachteten, aber auch die attraktiven Bond-Girls stellt Elisabeth Hurley ebenfalls vor. Ein Extra-Teil wird auch den Soundtracks gewidmet.
Die Extras auf der DVD im Überblick:
- Audiokommentar des Regisseurs Martin Campbell und Producer Michael G. Wilson
- Dokumentation: "Die Welt von 007" (41: 32 Minuten)
- Goldeneye Video-Tagebuch zu verschiedenen Aspekten des Films (14:14 Minuten)
- 2 Kinotrailer, 12 TV-Spots
- Werbefilm zu "Goldeneye"
- Musikvideo "Goldeneye" (gesungen von Tina Turner)
Review von Carsten Rampacher
17.04.2001