Duell - Enemy At The Gates

Original

Enemy At The Gates

Studio

Mandalay Entertainment / Constantin Film (2001)

Verleih

BMG Video (2002)

Laufzeit

136:12 min.

Regie

Jean-Jacques Annaud

Darsteller

Jude Law, Joseph Fiennes, Rachel Weisz, Ed Harris u.a.

DVD-Typ

DVD-9

TV-Norm

PAL

Bitrate

7.14 Mbps

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)
2. Deutsch, DTS 5.1 (754 kbps)
3. Deutsch, Dolby Digital 5.1 (448 kbps)

Untertitel

Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20 €
Film 

Während der Schlacht um Stalingrad 1942 steigt der Russe Vassili zum Held der Truppen auf. Der an die Front befohlene Soldat aus einfachen Verhältnissen beweist sich im verzweifelten Kampf um die Wolgastadt als herausragender Schütze, und der Polit-Offizier Danilov erkennt bald, welches Potential in diesem einfachen Soldaten steckt. Der Kampfgeist der Truppe gegen die militärische Überlegenheit der Deutschen wird durch den zum Nationalhelden stilisierten Vassili tatsächlich gestärkt, und Hitlers Truppen müssen reagieren. Während das deutsche Oberkommando den besten Scharfschützen, Major König, nach Stalingrad schickt, kommt es zwischen Kanilov und seinem pflichtbewussten Schützling Vassili zum Zwist. Beide lieben die schöne Soldatin Tania, die mutig an der Seite der Männer kämpft. Nach seiner Ankunft versucht Major König, Vassili mit allen Mitteln zur Strecke zu bringen. Vor dem Hintergrund der schrecklichsten Schlacht aller Zeiten kommt es zu einem erbarmungslosen Duell... 

Während "Enemy At Gates" noch so beeindruckend beginnt, als ob hier die Geschichte von "Saving Private Ryan" am Schauplatz Stalingrad noch einmal erzählt werden sollte, erbarmunglos gezeigt wird, wie die sowjetischen Soldaten an der Front verheizt werden und die Polit-Kommissare jeden Zweifel an der Siegeskraft der Roten Armee sofort mit Exekution beantworten, blendet der Film danach den großen Krieg aus und konzentriert sich eigentlich nur noch aus Sicht des sowjetischen Meister-Schützen Vassili auf das "Duell" zwischen den beiden feindlichen Scharfschützen, die sich gegenseitig wie eine Trophäe jagen. Dann wäre da als Nebenhandlung noch die Love Story mit der Soldatin Tanja, die Polit-Offizir Danilov gerne hätte, die aber stattdessen lieber mit dem Helden Vassili herumturtelt. Das passt vom Schema vielleicht in einen Film von Jerry Bruckheimer, aber dass hier Jean Jaques Annaud hinter der Kamera steht, der mit "Der Name der Rose" und "Sieben Tage in Tibet" wunderbares Erzählkino erschaffen hat, will man kaum glauben. Was soll dieser Film, fragt man sich bis zum bitteren Ende, denn keine der beiden Geschichten, die hier erzählt werden, kann so richtig fesseln. Das Duell endet mit einem nichtssagenden Schusswechsel und die Love Story als Happy End nach dem 08/15-Schema. Wofür jetzt Annaud in brandenburgischen Landschaften rund 90 Millionen Dollar verpulvert hat, lässt sich obendrein auch nur in wenigen Szenen erkennen. So mag "Enemy At The Gates" zwar der bislang teuerste europäische Film sein, der beste ist es allerdings keineswegs geworden.

 

Bild 

BMG-DVDs erwartet man immer wieder mit einem nervösen Zittern, doch diesmal ist kein Grund zur Aufregung vorhanden: Der deutsche Film-Print wurde sorgfältig abgetastet und überzeugt durch eine sehr plastische Darstellung mit guter Detailwiedergabe. Auch die vielfach problematischen Farb- und Kontrastwerte sind hier tadellos, wenn man einmal davon absieht, dass "Enemy At The Gates" aufgrund seiner düsteren und farblosen Bilderwelt auch schon fast als Schwarz/Weiss-Film durchgehen könnte. Auch die Kompression ist bis ein minimales Blockrauschen sehr gut. Kurz gesagt: Eine der besten BMG-DVDs der letzten Zeit.

 

Ton 

Während "Enemy At The Gates" in den ersten 20 Minuten nicht nur inhaltlich, sondern auch soundtechnisch fast "Saving Private Ryan" Konkurrenz macht und durch einen wuchtigen Sound mit viel Räumlichkeit (wenn auch kaum Split-Surround-Effekten) überzeugen kann, geht es, sobald sich der Film auf die Haupt-Story erst einmal eingefahren hat, weitaus ruhiger zu. Hier sorgt aber immerhin noch der emotionsgeladene Music Score aus der Feder James Horner für einiges Klangfutter.

 

Special Features 
  • Making of: Dieses amerikanische Making of mit rund 20 Minuten Laufzeit wurde zur Filmpromotion eingesetzt - und entsprechend marktschreierisch ist auch der Grundton des Kommentators, der sich so komprimiert anhört, als ob er mit einer Tauchermaske sprechen würde. Die Statements der Beteiligten sind da aber zum Glück weitaus sachlicherer Natur. Wer nicht der englischen Sprache mächtig ist, wird sich hier an den fehlenden deutschen Untertiteln stören.

  • Deleted Scenes: Insgesamt neun Deleted Scenes stehen hier zur Auswahl, die insgesamt eine Laufzeit von rund 9 Minuten erreichen. Zwar sind dies allesamt Szenen, die so allesamt nicht im Film zu finden sind, doch inhaltlich bringen diese keine neuen Erkenntnisse.

  • Wer ein wenig über die Dreharbeiten und Drehplätze in deutschen Landen erfahren möchte, der sollte hierzu die Produktionsnotizen einmal durchlesen, die recht umfangreich hierüber informieren. Ebenso findet man noch kurze Cast & Crew-Biographien zum Nachlesen. Dort sind ein wenig versteckt auch noch rund 15 Minuten Interviews mit dem Regisseur und den wichtigsten Darstellern zu sehen.

Review von Karsten Serck

Test-Equipment:
TV Panasonic TX-W32D3F
DVD-Player Sony DVP-NS900V
AV-Receiver Yamaha RX-V3000RDS

28.03.2002