Ein perfekter Ehemann

A Perfect Husband

Studio

Icon/Kinowelt (1999)

Verleih

Kinowelt (2000)

Laufzeit

ca. 93 min. (freigegeben ohne Altersbeschränkung)

Regie

Oliver Parker

Darsteller

Rupert Everett, Minnie Driver, Cate Blanchett, Jeremy Northam, Julianne Moore u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,85:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 5.1
2. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch (bei der englischen Originalfassung nicht ausblendbar)

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 20-25 EURO
Film   

Lord Arthur Goring (Ruperte Everett) lebt im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts und führt ein sonniges Leben in der Londoner High Society: Die Frauen lieben ihn, auf den gesellschaftlich angesehenen Parties ist er ein gern gesehener Gast. Er liebt es, zu "Bunburysieren": lange zu schlafen und sich nur äußerst selten mit den ernsthaften Dingen, um so mehr jedoch mit Tätigkeiten, bei denen das Verhältnis von Energieaufwand und Lustgewinn maximal ist, zu beschäftigen. Und genau deshalb ist der Lord trotz seiner 36 Jahre noch nicht verheiratet, und nicht nur das: Er denkt im Moment noch nicht einmal daran, sehr zum Ärger seines Vaters (John Wood), einem alten, ehrenwerten englischen Adeligen, der dem Müßiggang seines Sohnes mit wachsendem Widerwillen entgegen sieht. 

Das krasse Gegenteil von Arthur ist dessen bester Freund Sir Robert Chiltern, ein einflussreicher Politiker, der mit der schönen, klugen und tugendhaften Gertrud (Cate Blanchett) verheiratet ist, die in der Londoner Frauenbewegung politisch aktiv ist. Robert ist ernsthaft und verkörpert das Bild eines guten Ehemannes und ehrenhaften Gentlemans. Dieses Bild soll jedoch nachhaltig erschüttert werden, denn auf einem Empfang bei den Chilterns ist auch die intrigante Mrs. Cheveley (Julianne Moore), die nicht nur schon mit "Lebemann" Arthur verlobt war - nein, sie kennt auch Sir Roberts Vergangenheit ganz genau, inklusive dem Beginn seiner Karriere, die kaum "gentlemanlike" war: Sir Robert, damals noch in wenig einflussreicher Position, verriet ein Kabinettsgeheimnis an Baron Arnheim (Jeroen Krabbé), der ihn dafür fürstlich entlohnte - der Beginn von Sir Roberts Aufstieg in die High Society.

Gertrud weiß von alledem nichts, und auch die heutigen politischen Weggefährten kennen diesen dunklen Fleck auf Sir Roberts Weste nicht. Darum erpresst ihn die boshafte Mrs. Cheveley: Entweder er setzt sich im Ausschussgremium für die Billigung eines unseriösen Kanalprojekts in Argentinien ein, in das sie eine große Summe investiert hat oder aber sie gibt ein delikates Schriftstück, das Sir Roberts unlautere Vergangenheit belegt, an die Öffentlichkeit weiter.

Eine schwere Situation für den armen Sir Robert, der sich daraufhin voller Verzweiflung an seinen Freund Arthur wendet. Dieser, eigentlich gar nicht in der Hilfe bei seriösen Problemen geübt und bewandert, läuft im weiteren Verlauf des Filmes zu großer Form auf und beweist, dass er nicht nur der stilvolle Nichtstuer ist, sondern auch ein As im Verhindern intriganter Pläne. Doch leicht wird es ihm nicht gemacht, denn mit Mrs. Cheveley hat er eine Gegnerin, die mit allen Wassern gewaschen ist und die sich jeder noch so niederträchtigen Gemeinheit bedient, um ihre Ziele zu erreichen.

Doch Arthur entdeckt im Verlauf der Geschichte noch andere Dinge, die sein Leben von Grund auf verändern sollen: So erscheint ihm Mabel, die Schwester Sir Roberts, die ihn schon lange anbetet, immer attraktiver......

"Der Perfekte Ehemann" war eines der Kino-Highlights des letzten Jahres. Die perfekte Darstellung englischen Humors, die detailliiert-humorvollen Einblicke in die englische Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts und die großartigen Darsteller stellen ein Filmvergnügen sicher, wie es heute nicht mehr oft vorkommt. Besonders Rupert Everett als Lord Arthur Goring und Minnie Driver als Mabel brillieren in ihren Rollen, die sie sichtbar gerne und mit großem Engagement spielen. Aber auch Jeremy Northam spielt den ernsthaften Sir Robert mit großer Hingabe, ebenso wie Cate Blachett seine tugendhafte Gattin. Hervorragend auch: John Woods als Arthurs Vater, der mit viel Pfiff den alten ehrenhaften Gentleman verkörpert.

 

Bild   halfstar.gif (170 Byte)

Über das Bild lässt sich so gut wie nur Positives sagen: Kontrast und Schärfe sind gut, nur leichte Bewegungsunschärfen und minimale Nachzieheffekte trüben den guten Eindruck ab und zu. Die Detailtreue ist ebenfalls gut, wenn auch nicht überdurchschnittlich. Die Farbgebung ist zurückhaltend und nicht zu knallig und vermittelt einen natürlichen Eindruck. Bildrauschen ist so gut wie keines vorhanden, die Komprimierung macht einen ordentlichen Eindruck. Aus normaler Entfernung betrachtet, ist das Bild der DVD praktisch mängelfrei.

 

Ton   halfstar.gif (170 Byte)

Die englische wie auch die deutsche Tonfassung in Dolby Digital 5.1 präsentieren sich in sehr guter Form. "Ein perfekter Ehemann" ist zwar kein Film großartiger Surroundeffekte, aber die Klangelemente präsentieren sich äußerst harmonisch aufeinander abgestimmt: Besonders der geschmackvolle Music Score ist sehr gut eingearbeitet und wird differenziert und mit guter Raumwirkung wiedergegeben, in der Synchrofassung noch ein wenig harmonischer, vor allem der vollere Bassbereich lässt die Musik wärmer wirken.  Auch die Stimmabmischung ist sehr gut gelungen, im Original noch etwas besser als in der Synchrofassung: Die Integration der Stimmen in das gesamte Klangbild ist hier noch überzeugender. In der deutschen Synchro gehen manche kleinen Details der Umgebungsgeräusche durch die minimal überrepräsentierten Stimmen unter, die in der Originalversion wahrnehmbar sind, ohne dass bei der Stimmwiedergabe Elemente verloren gehen. Insgesamt ein Patt zwischen beiden Sprachversionen.

 

Special Features   halfstar.gif (170 Byte)

Als Bonusmaterial gibt es Interviews mit den Hauptdarstellern Rupert Everett, Minnie Driver, Cate Blanchett, Jeremy Northam und Julianne Moore sowie mit Regisseur Oliver Parker, jeweils zwischen sechs und neuneinhalb Minuten lang, ebenso ein "B-Roll"-Special, in dem einige Szenen in anderer Kameraeinstellung präsentiert werden. Ergänzt wird das Bonus-Programm durch ein "Making Of", das mit etwas über sechs Minuten Laufzeit leider nur sehr oberflächliche Informationen über den Film vermitteln kann. Auch der Trailer ist auf der DVD enthalten. Die Menüs sind hübsch anzusehen und mit Liebe zum Detail animiert.

Review von Carsten Rampacher

Test - Equipment:

TV  Sony KV-32FS60D
DVD - 200er Wechsler Sony DVP-CX850D
DVD-Player Pioneer DV-05 Elite
Dolby Digital / DTS - Receiver Sony STR-DA 50 ES

30.05.2000