Ein Mann Für gewisse Stunden

Studio

Paramount/Pierre Associates (1980)

DVD-Anbieter

Paramount (2001)

Laufzeit

ca. 112 min.

FSK

16

Regie

Paul Schrader

Darsteller

Richard Gere, Lauren Hutton u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Deutsch, Dolby Digital 2.0 Mono
2. Englisch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Tschechisch, Türkisch

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25 EURO
Film   

Julian Kay (Richard Gere) ist ein gutaussehender Mann, der viele Sprachen fließend spricht und Frauenherzen höher schlagen lässt. Und daraus schlägt er Kapital - als "American Gigolo" verwöhnt er Frauen der "High Society", als Chauffeur, als Begleiter, als sexueller Idealpartner - gegen entsprechende Bezahlung ist praktisch alles möglich, und auf seine "Auftragsvergütung" legt Julian auch viel Wert. Genau deshalb arbeitet er nicht nur für seine "Entdeckerin" Anne (Nina Van Pallandt), die ihm Kunden vermittelt, sondern auch für den etwas zwielichtigen Leon James (Bill Duke). 

Und das wird er noch bereuen: Denn Leon vermittelt ihm einen zwar gut bezahlten, aber folgenschweren Auftrag: Mr. Rheiman (Tom Stewart) hat eine perverse Phantasie und möchte dabei zuschauen, wie Julian mit seiner Frau sexuell aktiv wird  - und sie währenddessen fesselt und schlägt. Mit äußerstem Widerwillen lässt sich der Callboy auf einen Teil des Spiels ein und fesselt Judy Rheiman (Patricia Carr). Dummerweise wird Judy Rheiman kurz danach ermordet - und Julian gerät unter Mordverdacht, da seine Alibi-Zeugin, die ihn entlasten könnte, schweigt und ihn ins offene Messer laufen lässt. Detective Sunday (Hector Elizondo), ein Cop, der das exakte optische Gegenstück zu Julian ist, hält den ihm aufgrund seiner Tätigkeit sowieso suspekten Callboy für den Täter und ist rastlos tätig, um dessen Schuld am Mord schnell beweisen zu können. Dabei schreckt er vor keinem Mittel zurück.

Immer tiefer gerät Julian in ein gefährliches Spiel, in dem sich mehr und mehr zeigt, dass man ihm den Mord um jeden Preis anhängen will. Als ob dies noch nicht schwierig genug wäre, wird auch noch Julians eigentlich gegen wahre Liebe immune Gefühlswelt durcheinander gewirbelt. Er, der, so schien es, im Inneren eher kühl und ohne Anteilnahme ist und nur mit Blick auf finanziellen Profit und zur Bestätigung seiner Verführungskünste den Aufträgen nachging, entwickelt plötzlich Zuneigung zur Senatorengattin Michelle Stratton (Lauren Hutton), die diese Gefühle auch erwidert - doch beide wissen um die Schwierigkeit der Situation. Und auch in diese Beziehung spielt wieder die Mordgeschichte hinein, Senator Charles Stratton, Michelles Ehemann (Brian Davies) riecht jedenfalls Lunte und möchte, dass Michelle und Julian sich nie mehr wiedersehen.....und er weiß von dem Mordverdacht gegen den Callboy.

"American Gigolo" ist ein gut gemachter und spannender Film, nur die vulgäre Sprachwahl stört, wie bei vielen Movies dieser Art, stellenweise massiv und sorgt für ein unnötig primitives Niveau. Gere brilliert in einer Rolle, die ihm damals auf den Leib geschneidert war, und stellt somit die Idealbesetzung für den Schönling Julian Kay dar. Lauren Hutton passt hier gut dazu, die Liebesszenen zwischen den beiden sind tatsächlich mal schön anzusehen, was leider nicht unbedingt bei jedem Film der Fall ist - oftmals wendet man sich entsetzt ab. Hector Elizondo sollte keinesfalls vergessen werden - er spielt engagiert und glaubhaft die Rolle des Detective Sunday, der mit allen Mitteln den ihm suspekten Callboy hinter Gitter schaffen möchte.

 

Bild  

Dem Bild des Films ist anzusehen, dass das Master aus dem Jahr 1980 stammt. Gerade in den Anfangsszenen, als Gere mit seinem Mercedes-Cabrio durch die Lande fährt und der -  eigentlich knallblaue - Himmel zu sehen ist, fällt der bräunliche Rauschschleier auf, der sich über das gesamte Bild legt und dem Blau des Himmels merklich von seiner Strahlkraft nimmt. Überhaupt ist es mit der Farbbalance nicht zum besten bestellt, die Farben wirken durch die manchmal zu stark ins Rötlich-bräunliche tendierende Farbgebung leicht unnatürlich. 

Auch die Gesamtbildschärfe und die Detailtreue leiden unter den allerdings unterschiedlich intensiv in den verschiedenen Szenen sichtbaren Rauschmustern und unter der Weichzeichnung der Objektränder - hier zeigt sich, dass anscheinend trotz den noch feststellbaren Bildrauschen ein Rauschfilter eingesetzt wurde, um einen Teil des Rauschens zu eliminieren. Leider gelang dies nicht ganz überzeugend, Rauschen ist noch sichtbar, und trotzdem treten einige störende Folgen des Rauschfilter-Einsatzes auf, die sich auch in ab und zu sichtbaren Nachzieheffekten zeigen. 

Störend, aber bei einer Vorlage dieses Alters nicht zu verhindern sind die vielen Dop-Outs, die sich praktisch über die gesamte Laufzeit des Films über den Bildschirm verteilen. Der Kontrastumfang ist durchschnittlich, die Komprimierung insgesamt gut.

 

Ton
  (englisch)
(deutsch)

Die englische Fassung mit ihrem nachträglich angefertigten Dolby Digital 5.1-Mix gefällt nicht in allen Belangen. So ist die Dynamik bestenfalls befriedigend, wenn sich mal etwas auf den Surroundkanälen tut, dann ist das Ergebnis muffig-mittenbetont und dazu von einem hohen Rauschpegel garniert. Stellenweise (Chapter 13, am Stand) ist das Ergebnis aber auch zufrieden stellend. Die gesamte Abmischung ist sehr leise geraten und verleitet dadurch dazu, den Lautstärkeregler weiter aufzudrehen, was wiederum das Rauschen noch stärker heraushebt. Gut integriert und nicht aufgesetzt wirkend präsentieren sich die Stimmen, die allerdings manchmal deutlich verzerrt und blechern klingen. Der Bassbereich ist zu zurückhaltend abgemischt, man könnte fast denken, es handle sich um eine 5.0-DVD.

Die deutsche Fassung in Dolby Digital Mono kann erwartungsgemäß nur sehr geringen tonalen Anforderungen gerecht werden. Die Stimmwiedergabe ist im begrenzten Rahmen monoauraler Wiedergabe sogar recht gut, die verschiedenen Musikeinlagen aber legen schonungslos die Mono-typische mangelhafte Dynamik und die zu starke Betonung der Mitten offen - aber im Rahmen einer Mono-Abmischung ist das Ergebnis in Ordnung, auch wenn der hohe Grundrauschpegel zusätzlich das Nervenkostüm strapaziert.

 

Special Features  

Die Code 2-DVD bringt als einziges Extra den Kinotrailer mit.

Review von Carsten Rampacher (Bild, Ton, Special Features)

Test - Equipment:
TV  Sony KV-32FS60D
DVD-Player Pioneer DV-737, Kenwood DVF-R9030
THX Surround EX/DTS ES Discrete 6.1-Verstärker Denon AVC-A1SE
Dolby Digital EX/DTS ES Compatible-Verstärker Yamaha DSP-AX1
Aktive Subwoofer Yamaha YST-SW800 (vorne), Yamaha YST-SW320 (hinten)

28.02.2001