Dune (TV-Mini-Serie)

Dune

Studio

Columbia Pictures (1982)

Verleih

Columbia TriStar Home Entertainment (2001)

Laufzeit

ca. 273 min.

Regie

John Harrison

Darsteller

William Hurt, Alec Newman, Uwe Ochsenknecht u.a.

DVD-Typ

2 x DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

1,78:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Französisch, Deutsch, Holländisch, Arabisch, Dänisch u.a.

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 50-60 DM
Film   

Im intergalaktischen Reich des Imperators Shaddam IV nimmt der Wüstenplanet Arrakis eine Schlüsselstellung ein. Nur hier wird das begehrte "Spice" gewonnen - eine bewusstseinserweiternde Droge, die im gesamten Weltall begehrt ist und demjenigen, der sie verkaufen kann, Macht und Ruhm verleiht. 80 Jahre lang hat das intrigante, macht- und blutgierige Geschlecht der Harkonnen über Arrakis geherrscht. Nun übergibt der Imperator den Planeten der Obhut des Hauses Atreides, an Herzog Leto, der mit seiner Lebenspartnerin Jessica, seinem Sohn Paul und seinem Hofstaat die Macht auf dem Planeten übernimmt. Herzog Leto ahnt, dass er zum Spielball der Intrigen zwischen dem Imperator und dem Haus Harkonnen werden soll. Ein brutaler Krieg entfacht und die Prophezeiung der Ureinwohner, des Wüstenclans der Fremen, erfüllt sich: Ein Erlöser, ein Mahdi wird kommen und sie von jeglicher Fremdherrschaft befreien und Frieden über Arrakis bringen...

Über 40 Jahre nach der Erstausgabe des Buches von Frank Herbert und nahezu 20 Jahre nach der Kinoadaption durch David Lynch drehte John S. Harrison ("Tales from the Darkside: The Movie") für's Fernsehen an eine neue Verfilmung des "Dune"-Stoffes. Leider gewinnt man schon bereits in den ersten Minuten den sich immer mehr verfestigenden Eindruck, dass im Vordergrund der Arbeit weniger eine spannende Umsetzung des Buches im Vordergrund stand, als vielmehr eine Verfilmung, die den Ansprüchen des Fernsehens gerecht wird, nämlich Sendezeit auszufüllen und Platz für Werbung bieten soll. Ersteres gelingt bereits hervorragend, denn die Gesamtlaufzeit beträgt epische 273 Minuten. Anscheinend hat es aber niemanden interessiert, ob sich das auch jemand antut, denn der Film ist nicht so lang, weil es viel zu erzählen gibt, sondern weil die gesamte Handlung so exzessiv in die Länge gezogen wurde, dass selbst die kleinsten Nebensächlichkeiten zu großen Szenen aufgebläht werden. Doch nicht nur das Erzähltempo beschränkt sich auf ein Minimum, sondern auch die Geschichte selbst: Den Kern dieser Fassung hätte man locker auf zwei Stunden zusammenfassen können und vielleicht wäre das sogar noch ganz unterhaltsam gewesen, doch permanent wechselt "Dune" zu uninteressanten Nebenschauplätzen und strapaziert die Nerven des Zuschauers mit viel zu viel sinnlosem Geschwätz. Auch der kapitelartige Aufbau ist nervig und scheint dem Zweck zu dienen, möglichst unkompliziert Platz für Werbepausen zu schaffen. Hinzu kommt, dass den Darstellern jegliches Charisma fehlt, selbst der nur kurz mitspielende William Hurt und Uwe Ochsenknecht, die einzigen in Deutschland bekannten Stars, wirken gelangweilt und emotionslos. Auf der anderen Seite ist Science Fiction natürlich das Genre der Special Effects. Das für eine TV-Produktion hier nicht ganz so tief in die Tasche gegriffen wird, ist klar, doch einige der Kulissen waren selbst in Science-Fiction-Veteranen der Fünfziger Jahre wie "Gefahr aus dem Weltall" noch realistischer. Kurz zusammengefasst, ist "Dune" eine 270 Minuten lange Zeitvergeudung, die jeder bereuen wird, denn in dieser Zeit hätte man sich auch zwei vernünftige Filme ansehen können. "Dune" aber ist so öde und trostlos wie die Wüstenlandschaft, in der er spielt.

 

Bild  

In technischer Hinsicht gibt es an der auf zwei DVDs verteilten TV-Mini-Serie nichts zu meckern. Auf den ersten Blick hinterlässt das Bild bereits einen recht prächtigen und leuchtenden Eindruck. Das Bild ist sehr kantenscharf und bietet die Columbia-typische Detailschärfe: Zwar ganz gut, aber niemals hundertprozentig zufriedenstellend. Rauschen und durch die Kompression bedingte Unregelmäßigkeiten sind nicht zu erkennen. Der Kontrastumfang ist hervorragend und die Farben sehr kräftig und bunt, was gerade in den Wüstenszenen sehr gut zur Geltung kommt.

 

Ton  

Der Dolby Digital 5.1-Mix bietet eine gute Dynamik. Sowohl hohe als auch tiefe Frequenzen werden gut wiedergegeben, was insbesondere dem Subwoofer Nahrung gibt. Auch die Surround-Kanäle werden sehr deutlich benutzt, nicht nur in den Actionsequenzen, sondern auch in ruhigeren Szenen. Trotz des 5.1-Mixes klingen die Surround-Kanäle allerdings recht monoton, so dass der Sound zwar recht breit klingt, in der Räumlichkeit aber auch einige Defizite aufweist. Direktionale Effekte werden in den Szenen, wo man sie erwarten sollte, aber nicht so richtig eingesetzt. Dafür, dass "Dune" in erster Linie nur als TV-Produktion gedacht war und dementsprechend auch nicht soviel Arbeit in ausgeklügelte Effekte investiert wurden, kann man mit dem Sound aber doch noch recht zufrieden sein.

 

Special Features  

So wenig der Film selbst überzeugen kann, um so erstaunlicher ist das Bonus-Material. Denn dieses ist gut gemacht und führt den Zuschauer hinter die Kulissen, ohne in das viel zu häufige PR-Getöse zu verfallen. Das erste Making of "Die Vision der Filmemacher" (im Menü falsch beschrieben) erzählt in rund 30 Minuten zunächst die grundsätzliche Geschichte, um die es geht. Hierbei erläutert Regisseur John Harrison auch, was "Dune" mit dem Buch gemeinsam haben soll und was anders umgesetzt wurde. So sehr man bei diesem Film auch schnell erkennen kann, was im Studio gedreht wurde, ist das zweite Making of "Die Geschichte der Produktion", in der die billigen Kulissen enttarnt werden, dennoch sehr interessant, weil es den Anspruch eines Making of nahezu ideal erfüllt. Vor allem sagen die Beteiligten hier einmal nicht nur, wie gut sie doch alle gelaunt gewesen sind, sondern auch konkret, welche Ideen hinter dem Design standen. Obwohl es zusätzlich sonst nur noch einen Videoclip mit Fotogalerie und einen Trailer gibt, sind auf der DVD insgesamt mehr als 30 Minuten Extras, die im Gegensatz zum Film auch gut gemacht sind.

Review von Karsten Serck

Test - Equipment:
TV Panasonic TX - W32D3F
DVD - Player Pioneer DV-737
Dolby Digital / DTS - Receiver Yamaha RX-V3000RDS

23.07.2001